Nein zu Bekehrungen, Ja zur Mission – Widerspricht sich der Papst selbst?


(Rom) Zum Athe­isten Euge­nio Scal­fa­ri sag­te Papst Fran­zis­kus: Nein zu Bekeh­run­gen. Bei der Gene­ral­au­di­enz am ver­gan­ge­nen Mitt­woch erklär­te er den mis­sio­na­ri­schen Auf­trag der Kir­che zur „Prio­ri­tät“ sei­nes Pon­ti­fi­kats. Ein Wider­spruch? Wie läßt er sich auf­lö­sen? War­um kon­ter­ka­riert der Papst sei­ne eige­ne Linie und schwächt damit, was er eigent­lich vor­gibt errei­chen zu wol­len? Oder liegt nur ein Miß­ver­ständ­nis vor? Wie ist der ver­meint­li­che oder tat­säch­li­che Wider­spruch zu entschlüsseln?

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Noch nie zuvor erging ein sol­cher Fluß an Stel­lung­nah­men von einem Papst. Die Kir­che unter­schei­det tra­di­tio­nell zwi­schen Aus­sa­gen, die Teil des päpst­li­chen Lehr­am­tes sind und per­sön­li­chen Äuße­run­gen. Da die Unter­schei­dung schwie­rig ist und Miß­ver­ständ­nis­se leicht vor­her­seh­bar sind, ver­zich­te­ten die Päp­ste grund­sätz­lich auf „pri­va­te“ Stel­lung­nah­men. Papst Fran­zis­kus traf die­se Unter­schei­dung noch nicht und so ver­brei­ten die Medi­en jede Wort­mel­dung unter­schieds­los in die Welt hin­aus, von den mor­gend­li­chen „Papst­per­len“, die nicht Teil des Lehr­am­tes sind bis zu den offi­zi­el­len Anspra­chen, Pre­dig­ten und Kate­che­sen, die es sind.

Scalfari-Interview Teil päpstlichen Lehramtes? – „Proselytismus Riesendummheit“

Nicht zum Lehr­amt gehö­ren auch die umstrit­te­nen Inter­views, mit denen der Papst für viel Dis­kus­si­on und Unsi­cher­heit sorg­te. Zumin­dest soll­te es so sein. Aber selbst dies­be­züg­lich herrscht Unklar­heit. Das Inter­view mit Papst Fran­zis­kus, geführt vom Grün­der der ita­lie­ni­schen Tages­zei­tung Repubbli­ca, Euge­nio Scal­fa­ri („L’Os­ser­va­to­re Roma­no“ vom 2. Okto­ber 2013) wur­de offi­zi­ell und in ver­schie­de­nen vom Vati­kan erstell­ten Über­set­zun­gen auf der Inter­net­sei­te des Hei­li­gen Stuhls ver­öf­fent­licht, die die lehr­amt­li­chen Aus­sa­gen des Pap­stes sam­melt. Das Inter­view für die Jesui­ten­zeit­schrift Civil­tà  Cat­to­li­ca fin­det sich dort hin­ge­gen nicht.

Das Scal­fa­ri-Inter­view gilt also als lehr­amt­li­che Aus­sa­ge? So scheint es. Zumin­dest muß bis auf Wider­ruf davon aus­ge­gan­gen wer­den. In die­sem Inter­view bezeich­ne­te Papst Fran­zis­kus den „Pro­se­ly­tis­mus“ als „Rie­sen­dumm­heit“. Ein­fach so und knall­hart. Im Deut­schen nennt der Duden statt Pro­se­ly­tis­mus das Wort Pro­se­ly­ten­ma­che­rei: „jemand der Pro­se­ly­ten macht“. Im Grie­chi­schen meint prosḗlytos „Hin­zu­ge­kom­me­ner“, ein Neu­be­kehr­ter. Der Athe­ist Scal­fa­ri, der das Inter­view führ­te, war begeistert.

Der­sel­be Papst bezeich­net jedoch gleich­zei­tig „Mis­si­on“ als Prio­ri­tät sei­nes Pon­ti­fi­kats. Nach Jahr­zehn­ten, in denen der mis­sio­na­ri­sche Eifer der Kir­che von innen her­aus erlahm­te, drängt ein Papst stär­ker als sei­ne Vor­gän­ger auf die Wie­der­auf­nah­me der Mis­si­ons­tä­tig­keit. Ein offen­sicht­li­cher Wider­spruch? Ist die Absa­ge an die Bekeh­rung nur ein Wort­spiel wie im Ant­wort­brief an Scal­fa­ri? In die­sem demen­tier­te der Papst, daß es eine „abso­lu­te Wahr­heit“ gebe, weil das latei­ni­sche Wort absol­vere etwas ganz ande­res mei­ne. Wel­chen Sinn machen aber Wort­spie­le, die nur Ver­wir­rung stiften?

Bei der Gene­ral­au­di­enz am ver­gan­ge­nen Mitt­woch den 16. Okto­ber und in sei­ner Bot­schaft zum Welt­mis­si­ons­sonn­tag beharrt Papst Fran­zis­kus dar­auf, daß die Kir­che „apo­sto­lisch“ ist, „weil sie aus­ge­sandt ist, das Evan­ge­li­um der gan­zen Welt zu bringen“.

Am 16. Okto­ber sag­te der Papst:

Die Mis­si­on selbst, die Chri­stus den Apo­steln anver­traut hat, geht auf dem Weg der Geschich­te wei­ter: „Dar­um geht zu allen Völ­kern und macht alle Men­schen zu mei­nen Jün­gern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Gei­stes, und lehrt sie, alles zu befol­gen, was ich euch gebo­ten habe. Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Das ist es, was uns Jesus gesagt hat, zu tun! Ich behar­re auf die­sen Aspekt des Mis­sio­na­ri­schen, weil Chri­stus alle ein­lädt, den ande­ren ent­ge­gen „zu gehen“, er sen­det uns, er will, daß wir uns bewe­gen, um die Freu­de des Evan­ge­li­ums zu brin­gen! Fra­gen wir uns noch ein­mal: Sind wir Mis­sio­na­re mit unse­rem Wort, aber vor allem mit unse­rem christ­li­chen Leben, mit unse­rem Zeug­nis? Oder sind in unse­rem Herz und in unse­ren Häu­sern ein­ge­schlos­se­ne Chri­sten, Sakris­tei­ch­ri­sten? Den Wor­ten nach Chri­sten, die aber wie Hei­den leben? Wir müs­sen uns die­se Fra­gen stel­len, die kein Vor­wurf sind.

Die Kir­che hat ihre Wur­zeln in der Ver­kün­di­gung der Apo­stel, authen­ti­sche Zeu­gen Chri­sti, sie schaut aber in die Zukunft, sie hat das siche­re Gewis­sen, gesandt zu sein – gesandt von Jesus, mis­sio­na­risch zu sein, den Namen Jesu zu brin­gen mit dem Gebet, die Ver­kün­di­gung und das Zeugnis.

Mis­si­on, aber kei­ne Bekeh­run­gen? Am 20. Okto­ber ist Welt­mis­si­ons­sonn­tag. In sei­ner Bot­schaft ging Papst Fran­zis­kus direkt auf die­sen Wider­spruch ein:

Das Mis­sio­na­ri­sche der Kir­che ist nicht Pro­se­ly­ten­ma­che­rei, son­dern Lebens­zeug­nis, das den Weg erleuch­tet, das Hoff­nung und Lie­be bringt. Die Kir­che ist nicht eine Ver­sor­gungs­or­ga­ni­sa­ti­on, ein Unter­neh­men, eine NGO, son­dern eine Gemein­schaft von Men­schen, bewegt vom Hei­li­gen Geist, die das Stau­en der Begeg­nung mit Jesus Chri­stus erlebt haben und erle­ben und die­se Erfah­rung höch­ster Freu­de zu tei­len wün­schen, die Bot­schaft der Ret­tung zu tei­len wün­schen, die der Herr uns gebracht hat.

Also doch nur ein Wort­spiel? In wel­chem Sinn? Daß die Chri­sten nicht in die Welt hin­aus­ge­hen sol­len, um den Selbst­zweck mög­lichst vie­le Neu­be­keh­run­gen zu erwecken? Son­dern „ergeb­nis­of­fen“ hin­aus­ge­hen sol­len, das Evan­ge­li­um zu ver­kün­den und wer getauft wer­den will, wird getauft? Will der Papst damit sagen, frü­her tat man Erste­res und nun wünscht er Zwei­te­res? Gab es einen sol­chen Gegen­satz jedoch? Wird Papst Fran­zis­kus damit dem mis­sio­na­ri­schen Eifer Tau­sen­der und Aber­tau­sen­der Prie­ster, Ordens­leu­te und Gläu­bi­gen vor der Geschich­te gerecht?

Tat­sa­che ist, daß der mis­sio­na­ri­sche Eifer der Kir­che seit dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil merk­lich nach­ge­las­sen hat. Eine Fra­ge, die mit einer grund­sätz­li­chen Ver­än­de­rung des Kir­chen­ver­ständ­nis­ses zu tun hat­te. Auch mit einem „neu­en Ver­hält­nis“ zu den ande­ren Reli­gio­nen. Heu­te stellt sich der Rela­ti­vis­mus radi­kal der Mis­si­on entgegen.

Papst Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI. waren bemüht, die im Umfeld des Kon­zils ein­ge­tre­te­ne läh­men­de „Kli­ma­än­de­rung“ zu kor­ri­gie­ren. „Mit beschei­de­nen Ergeb­nis­sen“, so der Vati­ka­nist San­dro Magister.

Nun scheint Papst Fran­zis­kus auf sei­ne Art eine „Kurs­kor­rek­tur“ vor­neh­men zu wol­len. Das Ergeb­nis wird man in der Zukunft sehen.

„Zunächst muß man die Ursa­chen und Ent­wick­lung die­ser Kri­se der Mis­si­on anschau­en“, so Magi­ster. Zum The­ma erschien jüngst das Buch des Mis­sio­nars Pater Pie­ro Ghed­do. Der heu­te 84 Jah­re alte Pater Ghed­do gehört dem Orden des Päpst­li­ches Insti­tuts für die aus­wär­ti­gen Mis­sio­nen (PIME) an. Er wirk­te bereits auf allen Kon­ti­nen­ten und ist Autor von über 80 Büchern. Johan­nes Paul II. beauf­trag­te ihn mit der Abfas­sung des Ent­wurfs für die Mis­si­ons­en­zy­kli­ka Redempto­ris mis­sio von 1990. Wäh­rend des Kon­zils gehör­te er bereits zu den Autoren des Kon­zils­de­krets Ad gen­tes.

In sei­nen Tage­bü­chern ver­zeich­ne­te er die Ent­ste­hungs­ge­schich­te die­ses Dekrets, sei­ne Umset­zung und die Schwie­rig­kei­ten, auf die sei­ne Umset­zung stieß. In sei­nem neu­en Buch legt er die­se Hin­ter­grün­de erst­mals offen.

Im Vor­feld des Kon­zils hat­te Jor­ge Mario Kar­di­nal Berg­o­glio von unter­schied­li­chen Kir­chen­bil­dern gespro­chen: „Es gibt zwei Bil­der der Kir­che: die evan­ge­li­sti­sche Kir­che, die aus sich selbst hin­aus­geht, oder die mon­dä­ne Kir­che, die in sich selbst aus sich selbst und für sich selbst leben will.“

Unge­klärt bleibt: War­um kon­ter­ka­riert und schwächt Papst Fran­zis­kus sei­ne eige­ne Auf­for­de­rung durch wider­sprüch­li­che Aus­sa­gen oder für Kir­chen­fer­ne wohl­ge­fäl­li­ge Wort­spie­le? Die eigen­wil­li­ge Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie des Pap­stes hat zur Fol­ge, daß das Nein zu Bekeh­run­gen im Scal­fa­ri-Inter­view, ob es nun offi­zi­ell Teil des päpst­li­chen Lehr­am­tes ist oder nicht, von den Mas­sen­me­di­en rund um die Welt getra­gen wur­de und in die Köp­fe der Chri­sten und Nicht-Chri­sten vor­ge­drun­gen ist; daß das Ja zur Mis­si­on und zum mis­sio­na­ri­schen Eifer der Kir­che als siche­rer Teil des Lehr­am­tes besten­falls in den katho­li­schen Medi­en Ver­brei­tung fin­det und damit nur ein­ge­schränk­te Wir­kung ent­fal­ten kann. Woll­te man danach gehen, wären die Prio­ri­tä­ten des Pap­stes aller­dings anders gesetzt. Alles nur ein Mißverständnis?

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Per­fetta Letizia

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18 Kommentare

  1. Fei­gen­blät­ter … immer mal wie­der Trost­pflä­ster­chen für die kon­zil­streu­en semi- bzw. pseu­do-Kon­ser­va­ti­ven, so emp­fin­de ich die­se Aus­sa­gen; also um die Leu­te „der Mit­te“, die immer mehr weg­brö­selt, bei der Stan­ge zu hal­ten; ihnen schwim­men die Fel­le davon, die „Kon­zils­ge­ne­ra­ti­on“ geht bzw. ist in Ren­te. Die ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fe (s. FOCUS-Art.) befürch­ten wohl nicht nur eine zuneh­men­de Abwan­de­rung in Rich­tung der Evan­ge­li­ka­len, son­dern – vor allem – ins tra­di­ti­ons­treue Lager!?

  2. War­um die­ser Wider­spruch in den Aus­sa­gen des Pap­stes? Ist ja ganz schnell und ein­fach erklärt:
    „LÜGEN HABEN KURZE BEINE“ 

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

  3. Die Lösung ist recht ein­fach, wenn man weiß, wer die Leh­rer des Pap­stes waren. Der Papst ver­steht unter Bekeh­rung etwas ande­res als unter Mission. 

    Woher weiß ich das? Ich habe gele­sen was sei­ne Leh­rer Lucio Gera, der 2012 auf Ver­an­las­sung von Kar­di­nal Berg­o­glio sogar in der der anson­sten den Bischö­fen vor­be­hal­te­nen Kryp­ta der Kathe­dra­le von Bue­nos Aires bestat­tet wur­de, und P. Scan­no­ne SJ, bei­de Befrei­ungs­theo­lo­gen, die seit 1985 viel mit der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz in gemein­sa­men soge­nann­ten „Dia­log­pro­jek­ten zur Sozi­al­leh­re“ zusam­men­ge­ar­bei­tet haben, zur „Mis­si­on“ bzw. „neu­en Evan­ge­li­sie­rung“ gesagt haben.
    Das hat mit dem, was man sich übli­cher­wei­se dar­un­ter vor­stellt und eben auch „Bekeh­rung“ ein­schließt„ nicht viel zu tun. Es han­delt sich eher um eine Art Agit-Prop für Arme. 

    Es gibt übri­gens noch deutsch­spra­chi­ge Bücher von P. Scan­no­ne im Online-Antiquariat.
    P. Scan­no­ne wuss­te übri­gens schon recht früh, wie sich das Pon­ti­fi­kat sei­nes Schü­lers Berg­o­glio gestal­ten würde.
    http://​publicvi​gil​.blog​spot​.de/​2​0​1​3​/​1​0​/​t​h​e​-​t​h​e​o​l​o​g​y​-​o​f​-​p​o​p​e​-​f​r​a​n​c​i​s​-​i​n​t​e​r​v​i​e​w​.​h​tml

    Und was der Papst unter einer „armen Kir­che für die Armen“ ver­steht, konn­te man auch schon bald nach sei­ner Wahl von sei­nem Leh­rer P. Scan­no­ne erfahren.
    http://​www​.kav​-wien​.at/​p​r​e​s​s​e​/​i​t​e​m​/​1​5​8​-​p​-​s​c​a​n​n​o​n​e​-​j​e​s​u​i​t​-​u​n​d​-​p​a​p​s​t​k​e​n​n​e​r​-​i​n​-​w​ien

    Frau Prof. Eck­holt, die in die­sen latein­ame­ri­ka­ni­schen Pro­jek­ten unter Lei­tung von Peter Hüner­mann mit­ge­ar­bei­tet hat, erklärt im fol­gen­den Link die „Theo­lo­gie“ des Pap­stes. Dass es eine „Befrei­ungs­theo­lo­gie“ ohne Marx gibt, ist natür­lich Unsinn. In den Büchern, die ich von Scan­no­ne und den ande­ren habe, erklärt die­ser sehr wohl, dass er Ele­men­te des Mar­xis­mus gut fin­det. Nur damals war es von Rom uner­wünscht, die­se Art der „Theo­lo­gie“ (von „Theo“ konn­te ich in den Schrif­ten von Gera und Scan­no­ne und denen der ande­ren Befrei­ungs­theo­lo­gen nicht viel fin­den) der „Befrei­ung“, die im Mar­xis­mus begrün­det war. Um unter dem „Radar“ durch­zu­kom­men und einer Ver­ur­tei­lung zu ent­ge­hen, hat man eben behaup­tet, dass man mit Marx angeb­lich nichts am Hut hat, so stellt sich das gan­ze lei­der dar.

    Befrei­ung aus der Armut ohne Marx
    http://www.nzz.ch/aktuell/international/uebersicht/bergoglio-theologie-eckholt‑1.18059756

    • Danke@Martina für ihre neu­er­li­chen, kennt­nis­rei­chen Hin­wei­se zu Berg­o­gli­os Denk­schu­le! Auch ich mei­ne, dass für Berg­o­glio Mis­si­on in der Tat ledig­lich eine Art Bei­stand für die Armen ist, die aber kei­nes­falls zum Bekennt­nis her­aus­for­dern soll. Es ist eine Art geleb­te Ver­kün­di­gung eines „Evan­ge­li­ums des Huma­nen“, wie sich Kar­di­nal Sco­la aus­zu­drücken pfleg­te, ohne „Pro­sey­ten­ma­che­rei“. In die­sem Sin­ne wider­spricht sich der Papst über­haupt nicht, er ver­geht sich schlicht und ein­fach am Mis­si­ons­be­fehl Chri­sti, der da heißt: „Dar­um geht zu allen Völ­kern und macht alle Men­schen zu mei­nen Jün­gern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Gei­stes, und lehrt sie, alles zu befol­gen, was ich euch gebo­ten habe.“ Das muss man in sei­ner gan­zen Bedeu­tung offen­sicht­lich erst ein­mal lang­sam begrei­fen, sonst müss­te doch ein Schrei der Empö­rung durch die Kir­che gehen.

  4. Einer der größ­ten Schach­zü­ge des Teu­fels, dass er die ech­te Mis­si­on lahm­ge­legt und sie mit dem inter­re­li­giö­sen Dia­log ersetzt hat, von der UN geför­dert und gefordert.

    Das alte Mis­si­ons­sy­stem hat die Kir­che erst zu einer welt­um­span­nen­den Kir­che gemacht. Damals ging man mit dem kla­ren Vor­satz in die Welt, die Men­schen katho­lisch zu machen, um ihre See­len vor der ewi­gen Ver­damm­nis zu ret­ten. Um sich von den glor­rei­chen Zei­ten der katho­li­schen Mis­sio­nen ein Bild zu machen, emp­feh­le ich mei­nen Blog http://​die​-mis​sio​nen​.blog​spot​.de/

  5. S.E. Kar­di­nal S.E. Mal­colm Ranjith,
    – ein mit der hl. Tra­di­ti­on sehr ver­bun­de­ner Kardinal – 
    hat sei­ner­zeit als dama­li­ger Sekre­tär der vati­ka­ni­schen Gottesdienstkongregation
    im Vor­wort zu einem neu­en Buch über lit­ur­gi­sche Anlie­gen auch 
    nebst mar­kan­ten lit­ur­gi­schen auch wei­te­re ekla­tan­te nachkonziliäre
    Ver­säum­nis­se angemahnt.…u.a.
    Ver­drän­gung von 
    fun­da­men­ta­len Glaubensgrundlagen
    wie 

    Opfer und Erlö­sung, Mis­si­on, Ver­kün­di­gung und Bekeh­rung, Anbe­tung und die Kir­che als Not­wen­dig­keit für die Rettung…

    statt­des­sen

    …„Dialog“, 
    Inkulturation, 
    Ökumene, 
    Eucha­ri­stie als Mahl, 
    Evan­ge­li­sie­rung als Bezeugung…etc…

  6. Die­ser Papst hat, wie alle Moder­ni­sten, ein Bild von der Kir­che das aus einem Dan Brown Roman stam­men könnte.
    Sein Kir­chen­bild ist nicht von der kirch­li­chen Rea­li­tät der Kir­che der Sün­der ‚die Hei­li­ge her­vor­bringt und auf Pil­ger­schaft in der Welt , manch­mal von der Welt nicht zu unter­schei­den und trotz­dem nicht von die­ser Welt u.s.w.
    Sein Kir­chen­bild ist das der Kli­schees, bzw der für Rea­li­tät gehal­te­nen Kari­ka­tu­ren die die Geg­ner und Spöt­ter zeich­nen. manch­mal zeich­nen auch treue Söh­ne der Kir­che (Abra­ham von Sanc­ta Kla­ra z.B) so ein Bild aber nicht um zu zer­stö­ren, son­dern um aufzubauen.
    es sprengt abso­lut den Rah­men das aus­zu­fal­ten, jedoch steckt hin­ter all den mensch­li­chen Scgwä­chen Chri­stus der der mysti­sche Leib der Kiche ist.
    Hin­ter all dem Tri­umph oder auch Ver­sa­gen der Kir­che steckt ein Geheim­nis, Kir­che ist immer Ärger­nis und Tor­heit und Heils­werk­zeug, Heilsnotwendigkeit!
    Igan­ti­us von Loyo­la hat das mit dem Wort „magis“ = „mehr“ beschrieben.
    Und von die­sem Magis hat (schein­bar, ich hof­fe immer noch das ich mich irre) der aktu­el­le Papst kei­ne Ahnung, genau wie alle ande­ren Moder­ni­sten, egal von wel­cher Frak­ti­on sie sind!

    Er pre­digt rei­ne Innerweltlichkeit!

    • Weil Sie den hl. Igna­ti­us zitieren:

      Die­ser wür­de sei­ne Grün­dung heu­te nicht mehr wiedererkennen.

      Die mei­sten wür­de er wohl hin­aus­wer­fen und neu anfangen.

  7. Es bedarf kei­ner sehe­ri­scher Fähig­kei­ten um zu erken­nen, daß das Kir­chen­schiff mit vol­ler Kraft auf einen Eis­berg zusteuert.
    Kennt Papst Fran­zis­kus bei all sei­ner feuil­le­to­ni­sti­schen Geschwät­zig­keit nicht Mat­thä­us 5, 37?
    „Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles ande­re stammt vom Bösen.“
    Oder veste­hen wir das nur falsch? – Euer Ja sei ein Nein, euer Nein sei ein Ja?

  8. Kaum einer spricht heu­te noch von Bekeh­rung, nicht mal der Papst. Aber mis­sio­nie­ren ohne BEKEHRUNG, wie soll das gehen? War­um hat man Angst vor die­sem Wort? Wie lan­ge noch will sich die Kir­che die­ser wohl heid­nisch gewor­de­nen Welt anpassen?

  9. Wer das Scal­fa­ri-Inter­view ohne Scheu­klap­pen liest, dem muss auf­fal­len, dass der Papst nicht die Leh­re der kat­no­li­schen Kir­che und sein Amt ver­tritt, son­dern sich in vie­len Punk­ten den Ansich­ten sei­nes athe­isti­schen Gesprächs­part­ners annä­hert. Vor allem in sei­ner Auf­fas­sung vom Gewis­sen steht er in ein­deu­ti­gem Dis­sens mit der katho­li­schen Leh­re. Dem­nach gibt es kein objkek­ti­vers Gutes oder Böses mehr, und die Gebo­te Got­tes kön­nen kei­ne Gül­tig­keit mehr bean­spru­chen. Denn dass Gewis­sen jedes ein­zel­nen bestimmt über die­se mora­li­schen Fra­gen. Wei­ter­hin impli­ziert die For­de­rung nach stän­di­ger Anpas­sung des Evan­ge­li­ums an die jewei­li­gen Anschau­un­gen der „Zeit“, dass es kei­ne gül­ti­ge Wahr­heit mehr gibt. Es ist am mei­sten unfass­bar, dass dass Volk Got­tes die­se Apo­sta­sie wie im Rausch schluckt und nicht merkt, was hier gespielt wird.

    • Das Inter­view inkl. der ent­schei­den­den Stel­le von der Sie spre­chen fin­det sich tat­säch­lich unter „Anspra­chen“ auf der Sei­te des Hei­li­gen Stuhls. Auch vor dem Hin­ter­grund dass der Text nur aus dem Gedächt­nis des links­li­be­ra­len Athe­isten stam­men soll und nicht auf­ge­zeich­net wur­de eine Unge­heu­er­lich­keit. Der Papst hat es laut Text erneut wie­der­holt und die Tat­sa­che der Ver­öf­fent­li­chung auf der Netz­sei­te unter­streicht dies erneut. „Jeder von uns hat sei­ne Sicht des Guten und auch des Böse.“ Sub­jek­ti­vis­mus pur. Oder habe ich wie­der etwas nur falsch verstanden?

  10. Die­ser Papst ist eine ein­zi­ge Zumu­tung. Ich trö­ste mich damit, dass er nicht der erste fal­sche Fuff­zi­ger auf dem Stuhl Petri ist. Die hl. Mut­ter Kir­che hat schon vie­les über­stan­den, sie wird auch die­ses Pon­ti­fi­kat über­ste­hen. Mit­un­ter sind sol­che Fehl­be­set­zun­gen sogar not­wen­dig, um die Selbst­hei­lungs­kräf­te der Kir­che anzu­re­gen. Zunächst geht es aber erst­mal mit Kara­cho in die Jau­che­gru­be. Da müs­sen wir durch.

    • Da sehe ich auch so.
      Papst Fran­zis­kus ver­ur­sacht mir, mit sei­ner (dum­men) Geschwätzigkeit,dauernd Magengrimmen.
      Ich sage bewußt ‑dumm- weil auch er lang­sam gemerkt haben soll­te, das das Zeug was er so redet ‚von der Pres­se nach Belie­ben ver­un­stal­tet wird.
      Ich hof­fe wirk­lich auf ein kur­zes Pon­ti­fi­kat, denn was er kapuut macht, kann man in zig Jah­ren kaum noch reparieren.
      Allen Posti­vi­sten ins Stamm­buch geschrie­ben, mit sol­cher Labe­rei eint man nicht, man zer­streut die Her­de in alle Himmelsrichtungen.
      Man kann der FSSPX wirk­lich nur gra­tu­lie­ren und ihr alles Gute wün­schen, denn Papst Franz wird, wenn Chri­stus ihn nicht vor­her von sich selbst erlöst, die Tra­di­tio­na­li­sten bald exkom­mu­ni­zie­ren, sie pas­sen ihm so ganz und gar nciht in den Kram.
      Grauenhaft.

  11. Zur Rela­ti­vi­tät des Gewis­sens nach der Denk- und Redens­wei­se des der­zei­ti­gen Pap­stes: Man stel­le sich einen ange­trun­ke­ner Mensch vor, wel­cher auf der Stra­ße einen, ihm nicht beha­gen­den, Men­schen vor­über­ge­hen sieht und er bekommt Lust die­sem eins auf die Nase zu geben. Setzt die­ser sei­ne Tat um, müss­te Fran­zis­kus sagen- er hat getan, was ihm sein Inner­stes in die­sem Moment als gut und rich­tig dar­ge­stellt hat, er hat also gewis­ser­ma­ßen nach sei­nem „Gewis­sen“ gehan­delt und Gott wird dies dann auch als gut emp­fin­den. Jedes denk­ba­re Ver­bre­chen wäre dann rela­tiv zu beur­tei­len und läge im Auge des Betrach­ters, damit wären wir beim athe­isti­schen Nihi­lis­mus ange­langt und die­ser ist soweit vom katho­li­schen Ver­ständ­nis ent­fernt, wie der Tag von der Nacht…

  12. Mis­si­on ist für die Kir­che nach dem “ KONZIL“ nur noch Sozi­al­dienst in Entwicklungsländern.

  13. Das Quä­len­de ist, dass ich mich frei­wil­lig, und wenn es nicht der Papst wäre, mit einem sol­chen Wirr­kopf nicht beschäf­ti­gen wür­de, nicht eine Minu­te lang.
    Die­se gan­zen Äuße­run­gen sind doch nicht „satis­fak­ti­ons­fä­hig“.
    Wie konn­ten die Kar­di­nä­le nur die­sen Mann wäh­len – es ist unbe­greif­lich. fast jeder in die­sem Kon­kla­ve hat mehr Bil­dung und Geist…

    • Fra­gen Sie mal die Apo­sta­ten Leh­mann, Kas­per, Schön­born und Co., die haben sich ihren Pau­sen­clown zum Chef erko­ren, um ihn dann schön von hin­ten zu lenken.
      Nach dem Mot­to, laß ihn sei­nen Sozi­al­kram machen, wir ver­än­dern die Kir­che schön Rich­tung Moderne.

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