(Paris) Die Regierung von Frankreichs Staatspräsident François Hollande startet eine Internetseite zur Förderung der Abtreibung und um die Lebensschützer zum Schweigen zu bringen. Die entsprechende Entscheidung dazu stammt von Gesundheitsminister Najat Vallaud-Belkacem. Die Abtreibung werde „angegriffen“, so die Sozialistin und Muslimin Vallaud-Belkacem, weil einige Internetseiten sie als einen Schritt mit „Folgen“ für die Frauen beschreiben.
Najat Vallaud-Belkacem, in Frankreich für Soziales, Gesundheit und Frauenrechte zuständig, „entdeckte“, daß „das Recht auf Abtreibung und Verhütung Opfer heimtückischer Angriffe“ sei, weshalb sie den Entschluß faßte, eine offizielle Regierungsseite im Internet einzurichten, „um die Schwangerschaftunterbrechung zu sponsern“.
Die Ministerin will damit Internetseiten von Lebensschützern entgegentreten, auf denen die ganze Problematik der Abtreibung, die Tötung des ungeborenen Kindes und auch die Folgen und Risiken für die Frauen aufgezeigt werden. „Man muß das Internet überprüfen, um zu sehen, wie viele Anti-Abtreibungs-Bewegungen dort präsent sind“, sagte die „besorgte“ Gesundheitsministerin am Tag, an dem die neue Pro-Abtreibungs-Regierungsseite ins Netz ging.
Über Risiken und Nebenwirkungen zu sprechen, ist verboten
Die Sorgen der sozialistischen Ministerin wurden in einem Artikel der linken Tageszeitung Le Monde, dem quasi offiziöse Presseorgan der Regierung Hollande wiedergegeben. „Wenn man bei Google IVG [Schwangerschaftsabbruch, Anmerkung Katholisches.info] eingibt, erscheint an erster Stelle ivgpoint.net – Alle Informationen zu Schwangerschaftsabbruch und Abtreibung. Eine dem Anschein nach neutrale Seite, die in Wirklichkeit Falschinformationen verbreitet und die Frauen beschuldigen“, ist sich die Ministerin sicher.
Internetseiten zensurieren
Die Schuld dieser Internetseite, die von der Ministerin in abschätzigem Tonfall „pro life“ nennt? Hören wir, woran sich die Frankreichs „menschenfreundliche“ Ministerin stößt. Auf der Homepage der beanstandeten Seite heißt es: „Abtreibung ist kein unbedeutender Akt. Vom medizinischen und psychologischen Gesichtspunkt bedeutet der Risiken für die Frau, die sofort oder erst im Laufe der Zeit auftreten können“. Laut Ministerin Vallaud-Belkacem sind solche Feststellungen „gefährlich“ und sollten zensuriert werden. Kein Wunder, denn dieselbe Ministerin brüstet sich der blutigen Tatsache, daß in Frankreich jährlich 220.000 ungeborene Kinder auf bestialische Weise durch Abtreibung getötet werden. Eine besondere „Gefahr“ sieht die Ministerin, laut Le Monde, darin, daß „solche Internetseiten eine gewisse Überzeugungskraft haben können, vor allem auf alleinstehende Frauen und Frauen vom Land“ und – noch schlimmer – sie von einer Abtreibung abbringen könnten.
Abgesehen davon, daß die Ministerin, die selbst irgendwo in einem kleinen Dorf im marokkanischen Rifgebirge geboren wurde, ein gestörtes Verhältnis zur Landbevölkerung zu haben scheint, über die sie so abschätzig denkt, scheint sie der festen Überzeugung, daß die Tötung eines ungeborenen Kindes eine Art von „Segen“ für eine Frau sei.
Mit der neuen Regierungsinternetseite ivg.gouv.fr will die Ministerin den Lebensschutzseiten entgegentreten. Laut Ministerin sorge die neue Seite dafür, „daß Frauen sich neutral und glaubwürdig über Abtreibung informieren können, die ein Recht für alle ist“. Der französische Regierung bezahlt Google dafür, daß die Seite bei Suchanfragen „möglichst ganz oben erscheint“ und damit die Seiten der Lebensschützer, die sich „infiltriert“ haben, zu überdecken.
Ginge es nach der Ministerin, wären die Internetseiten der Lebensschützer zu verbieten, die es wagen, daran zu erinnern, daß Abtreibung immer die Tötung eines Kindes bedeutet. Eine grausame, schreckliche Tötung eines Menschen. Und daran, daß es kein „kleiner Eingriff“ ist, sondern ein schwerwiegender Akt mit weitreichenden Folgen, besonders auch gesundheitlichen für die Frau. Solange Verbot und direkte Zensur nicht möglich sind, sollen mit Hilfe der Steuergelder indirekte Formen der Regierungszensur ausgeübt werden, indem die Informationssuchenden von den Seiten der Lebensschützern ferngehalten und auf Pro-Abtreibungsseiten umgelenkt werden.
Verheiratet ist Najat Belkacem seit 2005 mit Boris Vallaud. Boris Vallaud, ebenfalls Sozialist, ist Kabinettschef von Industrieminister Arnaud Montebourg. Als „Marokkanerin der Abstammung nach und Lyonerin dem Herzen nach“, war der jungen Sozialistin ein schneller Aufstieg im Kontingent von Nachwuchspolitikern mit Migrationshintergrund sicher. König Mohammed VI. von Marokko muß das auch so gesehen haben und berief sie in den Rat der Auslandsmarokkaner. Zum Sicherheitscheck wurde sie 2006 über die French-American Foundation (FAF) für linke Nachwuchspolitiker und künftige Meinungsführer zur politischen Bildung geschickt, um ihre „atlantische“ Treue sicherzustellen. Denselben Weg war 1996 François Hollande und 2000 auch Arnaud Montebourg gegangen. Im Gegensatz zu Justizministerin Christiane Taubira, nach der das umstrittene Gesetz zur Legalisierung der „Homo-Ehe“ benannt ist und die Mitglied der Grand Loge Féminine de France (GLFF), der Frauen-Großloge von Frankreich ist, ist eine Logenmitgliedschaft von Vallaud-Belkacem bisher nicht bekannt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: ivg.gouv.fr (screenshot)