Seligsprechung des 15jährigen Rolando Rivi – 1945 von kommunistischen Partisanen ermordet


Seligsprechung von Rolando Rivi. 1945 von kommunistischen Partisanen in Odium fidei ermordet(Mode­na) Am Sams­tag wird Rolan­do Rivi selig­ge­spro­chen. Der erst 14 Jah­re alte Stu­dent an einem Klei­nen Semi­nar, war am 10. April 1945, drei Wochen vor Kriegs­en­de von kom­mu­ni­sti­schen Par­ti­sa­nen ent­führt und ermor­det wor­den (sie­he eige­nen Bericht). „Mor­gen haben wir einen Prie­ster weni­ger“, hat­te der Anfüh­rer der Kom­mu­ni­sten auf zyni­sche Wei­se die Ermor­dung des Gym­na­sia­sten begrün­det. Rolan­do Rivi wird als Mär­ty­rer selig­ge­spro­chen, weil er in Odi­um fidei ermor­det wurde.

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Das Ver­bre­chen geschah im „Todes­drei­eck“ in der bei Kriegs­en­de von kom­mu­ni­sti­schen Ver­bän­den kon­trol­lier­ten nord­ita­lie­ni­schen Emi­lia. Die Par­ti­sa­nen hat­ten dort ein Schreckens­re­gi­ment errich­tet. Sie jag­ten nicht nur die besieg­ten Faschi­sten und die sich auf dem Rück­zug befin­den­den, geschla­ge­nen deut­schen Trup­pen, son­dern wahl­los poli­ti­sche Geg­ner, die ihnen in der Nach­r­kriegs­zeit im Weg sein konnten.

Als Feind galt den Kom­mu­ni­sten nach sowje­ti­scher Vor­ga­be auch die katho­li­sche Kir­che. Prie­ster waren der sicht­bar­ste Aus­druck die­ses Fein­des. Das galt auch für Semi­na­ri­sten als künf­ti­ge Prie­ster. Auch für so jun­ge, wie Rolan­do Rivi, der noch das Gym­na­siuum besuch­te. Da er bereits die Erlaub­nis hat­te, den Talar zu tra­gen, wur­den die roten Par­ti­sa­nen­ver­bän­de auf ihn auf­merk­sam. Sein Kle­ri­ker­kleid, das er mit sol­cher Freu­de trug, weil es sein sehn­lich­ster Wunsch war, Prie­ster und Mis­sio­nar zu wer­den, koste­te ihn sein Leben.

Die Selig­spre­chung, die noch unter Papst Bene­dikt XVI. zustan­de­kam, wirft Licht auf ein dunk­les Kapi­tel der euro­päi­schen, nicht nur der ita­lie­ni­schen Nach­kriegs­ge­schich­te. Ein Kapi­tel das zumeist tot­ge­schwie­gen wird, weil es das lin­ke Geschichts­bild zer­le­gen wür­de, mit dem sie das kol­lek­ti­ve Gedächt­nis zur Rol­le der Sowjet­uni­on und der kom­mu­ni­sti­schen Par­tei­en und Grup­pen in West­eu­ro­pa geschönt haben.

Die Lei­che des schwer miß­han­del­ten und ermor­de­ten Jun­gen wur­de vom Vater, Rober­to Rivi, und dem Kura­ten von San Valen­ti­no bei Castel­lar­a­no, Don Alber­to Camel­li­ni gefun­den. Das Gesicht des 14-Jäh­ri­gen war durch Schlä­ge von Gewehr­kol­ben fast zur Unkennt­lich­keit ent­stellt. Sein gan­zer Kör­per wies die Spu­ren der Miß­hand­lung auf. Zwei Pisto­len­ku­geln waren für ihn töd­lich. Eine war ihm mit ange­setz­ter Pisto­le in die lin­ke Schlä­fe geschos­sen wor­den. Die ande­re, eben­so aus näch­ster Nähe abge­feu­ert, hat­te das Herz getroffen.

Das Kapi­tel des roten Ter­rors bei Kriegs­en­de und vor allem danach ist bis heu­te kaum auf­ge­ar­bei­tet. Die poli­ti­sche Lin­ke Ita­li­ens schweigt das The­ma tot und reagiert aggres­siv auf jede Erwäh­nung. Durch die all­ge­mei­ne Begna­di­gung von 1946 sei das The­ma schließ­lich „erle­digt“. Die kom­mu­ni­sti­schen Ver­bän­de, die für die Errich­tung einer Sowjet­re­pu­blik und damit einer kom­mu­ni­sti­schen Dik­ta­tur kämpf­ten, inter­pre­tier­ten die eige­ne Geschich­te, nach dem Schei­tern ihres Vor­ha­bens in den „Kampf für die Demo­kra­tie“ um und behaup­te­ten von sich selbst, das „demo­kra­ti­sche Gewis­sen“ Ita­li­ens zu sein. Eine Ent­wick­lung, die sich genau­so in ande­ren euro­päi­schen Staa­ten wie Frank­reich und Grie­chen­land, in abge­schwäch­ter Form auch in Öster­reich und Deutsch­land abspiel­te und bis heu­te nachwirkt.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Una Fides

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