Nein zu “elektronischen Konzentrationslagern“ – Russisch-orthodoxe Kirche: Asyl für Snowden


Edward Snowden: Russisch-orthodoxe Kirche für Asyl: Nein zu ideologischer Weltdiktatur, Nein zu elektronischen Konzentrationslagern(Mos­kau) Die rus­sisch-ortho­do­xe Kir­che begrüß­te die Ent­schei­dung der rus­si­schen Regie­rung, Edward Snow­den Asyl zu gewäh­ren. Der rus­si­schen Nach­rich­ten­agen­tur Inter­fax sag­te Erz­prie­ster Wsewo­lod Tschap­lin, der Vor­sit­zen­de der Abtei­lung des hei­li­gen Syn­od des Mos­kau­er Patri­ar­chats für Bezie­hun­gen zwi­schen Kir­che und Gesell­schaft, das sei eine Mög­lich­keit, der Welt zu zei­gen, wie wich­tig Ruß­land die Ver­tei­di­gung der Frei­heit gegen „elek­tro­ni­sche Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger“ und gegen die „ideo­lo­gi­sche Welt­dik­ta­tur“ sei.

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Tschap­lin beton­te, Mos­kaus Hal­tung im Fall des ehe­ma­li­gen CIA- und NSA-Mit­ar­bei­ters, der von Washing­ton der Spio­na­ge beschul­digt wird und 40 Tage am Mos­kau­er Flug­ha­fen ohne gül­ti­ge Rei­se­do­ku­men­te fest­saß, mit Genug­tu­ung zu beob­ach­ten. Snow­den deck­te ein gigan­ti­sches Über­wa­chungs­sy­stem der USA und ande­rer mit den USA ver­bün­de­ter west­li­cher Staa­ten gegen die eige­nen Bür­ger und inter­na­tio­nal auf und löste damit den größ­ten Über­wa­chungs- und Spio­na­ge­skan­dal der Welt­ge­schich­te aus.

Dem ehe­ma­li­gen System­ad­mi­ni­stra­tor einer Bera­tungs­fir­ma der ame­ri­ka­ni­schen Geheim­dien­ste, wur­de von Mos­kau für ein Jahr pro­vi­so­ri­sches poli­ti­sches Asyl gewährt. Vor weni­gen Stun­den konn­te Snow­den den Flug­ha­fen ver­las­sen und befin­det sich seit­her an einem siche­ren, gehei­men Ort. Snow­den ist der­zeit der von den USA meist­ge­such­te Mann.

„Es ist gut, daß Ruß­land in die­sem Fall wie in zahl­rei­chen ande­ren Fäl­len trotz des star­ken Drucks Unab­hän­gig­keit beweist. Das Bild Ruß­lands, als Land, das die Idea­le der Frei­heit hoch­hält, hängt davon ab, wie in die­sem Fall gehan­delt wird“, so Erz­prie­ster Tschaplin.

„Totalitäre elektronische Weltherrschaft reale Gefahr“

Erz­prie­ster Tschap­lin beton­te, daß die ortho­do­xen Chri­sten seit Jah­ren davor war­nen, daß „die Gefahr der Errich­tung einer tota­li­tä­ren elek­tro­ni­schen Welt­herr­schaft real ist“. Die poli­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Eigen­tü­mer von Dienst­lei­stun­gen hät­ten eine „enor­me und schreck­li­che Macht zur Kon­trol­le der Men­schen“ gewon­nen. Es sei damit zu rech­nen, daß die­se „ver­sucht sein wer­den, die­se Kon­troll­macht auch aus­zu­üben“, so Tschap­lin. „Die­se Kon­trol­le kann weit stren­ger, syste­ma­ti­scher und all­um­fas­sen­der sein, als die aller tota­li­tä­ren Syste­me, die wir im 20. Jahr­hun­dert ken­nen­ge­lernt haben“, so der Erzpriester.

Idea­le poli­ti­sche Syste­me gebe es nicht, so Tschap­lin: „In allen üben weni­ge Macht über vie­le aus. Im 20. Jahr­hun­dert gebrauch­ten die här­te­sten Syste­me bru­ta­le Mit­tel, jetzt arbei­ten sie mit Soft Power durch syste­ma­ti­sche Infor­ma­ti­ons­samm­lung und indem sie den Men­schen zuerst auf süße Wei­se mit aus­ge­klü­gel­ten Slo­gans und dann mit Geset­zen ideo­lo­gi­sche Posi­tio­nen auf­zwin­gen, so wie die Vor­stel­lung, daß das west­li­che poli­ti­schen System, das die Reli­gi­on mar­gi­na­li­siert, das ein­zig mög­lich sei.“

Unter die­sen Umstän­den „könn­te Ruß­land sehr wahr­schein­lich geru­fen sein, die wah­re Frei­heit zu ver­tei­di­gen, die Frei­heit gegen die ideo­lo­gi­sche Welt­dik­ta­tur und gegen die elek­tro­ni­schen Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger“, so Erz­prie­ster Wsewo­lod Tschap­lin, Vor­sit­zen­der der Abtei­lung des hei­li­gen Syn­od des Mos­kau­er Patri­ar­chats für die Bezie­hun­gen zwi­schen Kir­che und Gesellschaft.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons

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3 Kommentare

  1. Ganz hervorragend.Die ROK hat die Erha­ben­heit ihrer Liturgie,das Heilige,Jesus Chri­stus zu ver­ge­gen­wär­ti­gen nie verraten.Nach der Revo­lu­ti­on wur­de sie gezwun­gen kei­ner­lei Neue­run­gen in der hei­li­gen Fei­er zuzu­las­sen um zu demonstrieren,wie ver­al­tet und gegen jeden Fort­schritt gerich­tet und des­halb zur Auflösung,zum Tode ver­dammt die Kir­che sei.( wie die Genos­sen glaubten).Deshalb durf­te kein Kind,kein Jugend­li­cher den Got­tes­dienst besuchen.Geschah dies trotzdem,war die Kathe­dra­le am näch­sten Tag nicht mehr da.Jede sozia­le Tätig­keit wur­de ihr jedoch strik­te untersagt.wäre das umge­kehrt gewesen,die Lit­ur­gie ver­bo­ten Sozi­alrbeit gebo­ten exi­stier­te die ROK heu­te nicht mehr.Sie hat auch ohne wenn und aber die mora­li­schen For­de­run­gen nie­mals gesenkt​.Ist in der Anbe­tung verblieben,im Ste­hen vor Gott.Ich bin zur Zeit des Kom­mu­nis­mus oft in die­sen Got­tes­häu­sern stun­den­lang in den hei­li­gen Fei­ern mit den Gläu­bi­gen dabei gestan­den, jewei­len wäh­rend mei­nes Urlaubs,viele Jah­re über.Es waren dies zu den glück­lich­sten Stun­den mei­nes Lebens.Wer das auf­merk­sam und intensiv-dh.mitgerissen von der Spi­ri­tua­li­tät der Gläubigen,die z,T.aus gro­sser Bedräng­nis kom­mend- erlebt hat ver­steht zu tiefst die Wor­te des Archimandriten,denn sie sind wahr und gerecht..spassi nas sine bos­he pas­si nas.

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