Katholisch-orthodoxe Studenteninitiative auf Mönchsinsel Solowezki – Solschenizyns Archipel Gulag


Mönchskloster Solowezki auf dem Solowki-Archipel, Synonym für den Archipel Gulag von Alexander Solschenizyn(Mos­kau) Eine Grup­pe von katho­li­schen und ortho­do­xen Stu­den­ten aus ver­schie­de­nen Län­dern nimmt an einem geist­li­chen Som­mer­la­ger auf den Solo­wez­ki-Inseln teil. Der Solow­ki-Archi­pel im Wei­ßen Meer ist einer der bekann­te­sten und sym­bol­träch­tig­sten Orte Ruß­lands des ver­gan­ge­nen Jahr­tau­sends. Das Archi­pel ist Sym­bol für Jahr­hun­der­te des geist­li­chen Lebens. Bereits im Hoch­mit­tel­al­ter lie­ßen sich Mön­che auf der Insel­grup­pe nie­der. Es ist aber auch Ort des Grau­ens und ein Syn­onym für den kom­mu­ni­sti­schen Mas­sen­mord an Andersdenkenden.

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Wäh­rend der Sowjet­herr­schaft wur­de der Archi­pel zum Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger für die „Klas­sen­fein­de“ und zum Vor­bild des Gulag-Systems. Der Titel zu Alex­an­der Sol­cheni­zyns Buch Archi­pel Gulag über das Lager­sy­stem der Kom­mu­ni­sten geht auf den Solow­ki-Archi­pel zurück.

Die Stu­den­ten wer­den noch bis Mit­te August in einem Zelt­la­ger auf der Insel Solo­wez­ki leben. Ihr Leben gestal­tet sich nach der Bene­dik­tus-Regel des ora et labo­ra. Sie füh­ren klei­ne­re Instand­set­zungs­ar­bei­ten im Mönchs­mu­se­um von Solo­wez­ki durch, sam­meln und lagern Brenn­holz für den Win­ter, arbei­ten in der Klo­ster­drucke­rei mit und hel­fen bei archäo­lo­gi­schen Ausgrabungen.

Die Initia­ti­ve fin­det im Rah­men der 1025-Jahr­fei­ern der Tau­fe der Rus statt, die fei­er­lich Ende Juli in Mos­kau, Kiew und Minsk began­gen wur­de. Das Som­mer­la­ger soll den Teil­neh­mern als geist­li­che Ver­tie­fung die­nen und sie mit Orten bekannt machen, die im Posi­ti­ven wie im Nega­ti­ven für die Geschich­te und Gegen­wart Ruß­land von beson­de­rer Bedeu­tung sind. Für die katho­li­schen Stu­den­ten bie­tet es ein ver­tief­tes Ken­nen­ler­nen der ortho­do­xen Tra­di­tio­nen, wäh­rend die ortho­do­xen Jugend­li­chen mit der bene­dik­t­i­ni­schen Lebens­form und damit einer latei­ni­schen Tra­di­ti­on ver­traut werden.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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2 Kommentare

  1. Ein zukunft­wei­sen­des Pro­jekt! Gott schen­ke die­sem Werk rei­chen Segen!

  2. erfreu­lich die­se Studentenaktion.Solowezki ist ein besonderer,geheimnisvoller Ort.Ort der Got­tes­be­geg­nung im inti­men Ste­hen und Wan­deln der Mön­che in bestän­di­ger Für­bit­te und Anbetung.Durch vie­le Jahr­hun­der­te und heu­te wieder!Bald nach der Revo­lu­ti­on in einen Gulag umgewandelt,wo Myria­den von Men­schen grau­sam zu Tode kamen.Maxim Gorkj als Beob­ach­ter pro­pa­gan­di­stisch dort hin geschickt erkann­te die dor­ti­ge ver­lo­ge­ne Situation,es wür­den die Klas­sen­fein­de zum bes­sern belehrt,sah und schwieg.Was dort für furcht­ba­re Lei­den den Men­schen ange­tan wurde,dazu nur ein Beispiel.Einige Häft­lin­ge fan­den dort ein Buch von Fol­ter­me­tho­den der Spa­ni­schen Inqui­si­ti­on mit Abbil­dun­gen etc.Sie hiel­ten dies als ein humo­ri­sti­sches Witz­buch gemes­sen an dem was ihr dor­ti­ges Leben war.Hoffentlich neh­men die West­stu­den­ten etwas von der Spi­ri­tua­li­tät des rus­si­schen Mönch­tums mit,denn west­li­ches ora et labo­ra ist in den Klö­stern mit ihren Zen und Jogaübungen.ihren Auf­lö­sungs­ten­den­zen etc. soweit her­un­ter­ge­kom­men an so vie­len Orten-alles unter Pri­mas Wolf(nomen est omen) mit sei­ner salop­pen schlei­mi­gen Art.Die ROK hat­te auch gewal­ti­ge Kri­sen aller­dings vor der Revolution,doch sie waren über­wun­den haupt­sach­lich durch Florenskj.deshalb konn­ten sie die Blut­tau­fe bestehen​.Im Westen ist das Mar­ty­ri­um oft gar zu einem vagen unver­bind­li­chen Dis­kus­si­ons objekt gewor­den-ich habe gera­de heu­te im mar­ty­ro­lo­gi­um romanum(pc) nach ein­sei­ti­gen ängst­lich ja nichts öku­me­newid­rig stö­ren­des zu ver­brei­ten über P Maxi­mi­li­an Kol­be gele­sen wie jener des Anti­se­mi­ti­sus beschul­digt etc.da gehört eine kano­ni­sche Les­art her,die sorg­fäl­tig über die­se Din­ge wacht.Was uns fehlt ist Lei­den mit Chri­stus für die Kir­che für die Verfolgten.Dann wird jeder Got­tes­dienst Theo­pha­nie in Geist und Wahrheit.Davon spricht jener so gehei­mis­vol­le Ort Solowezki.Etwas von die­ser spi­ri­tu­el­len Erfah­rung wün­sche ich den kurz­at­mi­gen lie­ben jun­gen Leuten.

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