Papst Franziskus: „Ungeborene sind Meisterwerke der Schöpfung Gottes“ – Abtreibung und Euthanasie nicht erwähnt


Papst Franziskus, der Lebensschutz und die Abtreibung(Rom/​Dublin) Die iri­schen Bischö­fe gaben eine Gruß­bot­schaft von Papst Fran­zis­kus bekannt, die er den Bischofs­kon­fe­ren­zen von Eng­land und Wales, Schott­land und Irland zum Tag des Lebens zukom­men ließ, der in den ein­zel­nen Län­dern an ver­schie­de­nen Tagen zwi­schen dem 28. Juli und dem 6. Okto­ber began­gen wird. Dar­in sagt das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt, „auch die Schwäch­sten und Schutz­lo­se­sten, die Kran­ken, die Unge­bo­re­nen und die Armen sind Mei­ster­wer­ke von Got­tes Schöp­fung“. Sie alle sind „Abbild“ Got­tes, „die bestimmt sind, für immer zu leben und höch­ste Ach­tung und Respekt ver­die­nen“. Der Papst „betet“ dafür, daß „das mensch­li­che Leben immer den Schutz erhält, der ihm zukommt“.

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Selbst Papst Fran­zis­kus sehr wohl­wol­lend gesinn­te Vati­ka­ni­sten ist auf­ge­fal­len, daß der neue Papst die „nicht­ver­han­del­ba­ren Wer­te“, die sei­nen Vor­gän­gern Papst Bene­dikt XVI. und Johan­nes Paul II. beson­ders wich­tig waren, „gewöhn­lich nicht in den Mit­tel­punkt sei­nes Han­delns stellt“, wie Vati­can Insi­der schreibt. „Es han­delt sich um eine Ände­rung im Ton gegen­über der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit der Kir­che, die vie­len auf­ge­fal­len ist, mit gro­ßer Genug­tu­ung in eini­gen Krei­sen und eben­so gro­ßer Miß­bil­li­gung in ande­ren“, so Ales­san­dro Spe­cia­le von Vati­can Insi­der.

Das bedeu­te aber nicht, daß Papst Fran­zis­kus „sich zurück­hal­te ‚unan­ge­neh­me‘ The­men der katho­li­schen Bio­ethik anzu­ge­hen, wenn sich die Gele­gen­heit bie­tet“, so Speciale.
Das The­ma des Tags des Lebens lau­tet „Bewah­re das Leben. Es lohnt sich“. Der Satz stammt aus einer Pre­digt, die der dama­li­ge Kar­di­nal Berg­o­glio bei einer Mes­se zu Ehren des hei­li­gen Rai­mund Non­na­tus, des Patrons der Schwan­ge­ren gehal­ten hat. Der kata­la­ni­sche Hei­li­ge aus dem Mer­ce­da­rie­r­or­den wur­de der Über­lie­fe­rung nach Anfang des 13. Jahr­hun­derts aus dem Leib sei­ner bereits toten Mut­ter geborgen.

Nach Bekannt­wer­den der Bot­schaft gilt wei­ter­hin, daß Papst Fran­zis­kus selbst dann, „wenn sich die Gele­gen­heit bie­tet“, die ent­schei­den­den Reiz­wör­ter für die domi­nan­te Kul­tur des Todes wie Abtrei­bung oder Eutha­na­sie mei­det. Die Bot­schaft bleibt damit vage und schmerz­los, da inter­pre­tier­bar. Vor allem muß damit gerech­net wer­den, daß For­mu­lie­run­gen, die auch Barack Oba­ma, Dani­el Cohn-Ben­dith, Emma Boni­no, Fran­coise Hol­lan­de oder David Came­ron ohne Bauch­schmer­zen unter­schrei­ben könn­ten, unso leich­ter unge­hört verhallen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi/​Richmond Coal­ti­on for Life (Mon­ta­ge)

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