Lumen fidei – erste Enzyklika von Papst Franziskus veröffentlicht


(Vati­kan) Heu­te wur­de die erste Enzy­kli­ka von Papst Fran­zis­kus ver­öf­fent­licht. Sie beginnt mit den Wor­ten Lumen fidei (Licht des Glau­bens) und ist zum Jahr des Glau­bens dem Glau­ben gewid­met. Die Enzy­kli­ka wur­de bereits von Papst Bene­dikt XVI. vor­be­rei­tet. Die­ser über­gab sei­nem Nach­fol­ger den noch nicht ver­öf­fent­lich­ten Text. Papst Fran­zis­kus mach­te ihn sich den „star­ken Text“ zu eigen, wie er selbst sag­te. Am 29. Juni, dem Hoch­fest der Apo­stel Petrus und Pau­lus appro­bier­te er die End­fas­sung und unter­zeich­ne­te die Enzy­kli­ka. Der Text wur­de auf der Inter­net­sei­te des Hei­li­gen Stuhls ver­öf­fent­licht: Enzy­kli­ka Lumen fidei von Papst Fran­zis­kus.

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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11 Kommentare

  1. Die Vor­gän­ge im Vati­kan sind immer weni­ger zu ver­ste­hen. Wie­so wird die­se Enzy­kli­ka als „vier­hän­di­ges“ Kon­glo­me­rat ver­öf­fent­licht? Das ist doch gera­de­zu gro­tesk! Man weiss ja, dass es bei so man­chen Päp­sten theo­lo­gisch-intel­lek­tu­ell nicht zum Ver­fas­sen einer eigen­stän­di­gen Enzy­kli­ka reich­te und dem­zu­fol­ge so man­cher Ghost­wri­ter unter päpst­li­chen Signet ver­öf­fent­licht hat. Wie­so aber die­se vom „Mozart der Theo­lo­gie“ bereits abge­schlos­se­ne Enzy­kli­ka nicht auch unter sei­nem Namen oder zumin­dest unver­än­dert erschei­nen konn­te, ist unbe­greif­lich. Es macht die Arbeit total wert­los, weil nie­mand weiss, wo von wem Ver­än­de­run­gen vor­ge­nom­men wur­den. So ist sie weder eine Arbeit des einen, noch die des ande­ren Pap­stes, man hät­te sie also gleich in den Papier­korb wer­fen oder im Archiv ver­stau­ben las­sen können.

    • Eine Enzy­kli­ka ist eine Enzy­kli­ka, und wenn der jet­zi­ge Papst sie pro­mul­giert, ist sie GÜLTIG.

      PUNKT. AUS. BASTA.

      Pro­ble­ma­tisch wäre nur, wenn dort Din­ge ste­hen, die dem Wort Got­tes und der Tra­di­ti­on der Kir­che wider­spre­chen. (Wie­der­sprü­che zur Tra­di­ti­on der Kir­che wären aber mitt­ler­wei­le nichts beson­de­res mehr.)

    • Lie­ber hicest­ho­die, da es sich bei einer Enzy­kli­ka um ein Doku­ment des päpst­li­che Lehr­amts, und nicht um einen x‑beliebiger thoelo­gi­schen Auf­satz han­delt, wird sie natür­lich unter dem Namen des amtie­ren­den Papst­et ver­öf­fent­licht, und nur unter sei­nem Namen, denn der eme­ri­tier­te Papst Bene­dikt hat ja kein päpst­li­ches Lehr­amt mehr inne. Der Grund für Ver­än­de­run­gen am Text mag der­sel­be sein, der Papst Bene­dikt dazu bewo­gen hat, die Enzy­kli­ka nicht sel­ber zu ver­öf­fent­li­chen : Dass sie noch nicht abge­schlos­sen war. Es wäre übri­gens scha­de die Enzy­kli­ka in einen Papier­korb zu wer­fen, der Text ist lesenswert!

    • Es ist nicht das erste Mal, daß eine vom Vor­gän­ger begon­ne­ne Enzy­kli­ka vom Nach­fol­ger voll­endet und unter­schrie­ben wird. Wenn die Erin­ne­rung nicht trügt, war es bei „Cari­tas in Veri­ta­te“, der zwei­ten Enzy­kli­ka Bene­dikts XVI., genau­so – es wur­den Tex­te ein­ge­ar­bei­tet, die aus einem nicht voll­ende­ten Pro­jekt des Seli­gen Johan­nes Paul II. stammten.
      Ich sel­ber ste­he man­chem, was momen­tan aus Rom kommt, eben­falls kri­tisch gegen­über. Des­we­gen aber alles, was der Papst sagt oder tut, unter Gene­ral­ver­dacht zu stel­len, wie Sie, hicest­ho­die, es tun, ist aber närrisch.

  2. Es ist schon sehr irri­tie­ren, dass die­se Enzy­kli­ka unter dem Namen von Papst Franz­si­kus erscheint. Denn jeder­mann weiß, das Bede­dikt der eigent­li­che Ver­fas­ser ist. Gibt es kein gei­sti­ges Eigen­tum mehr? Ist das die neue Demut und Armuts­hal­tung in Rom, wie man das gei­sti­ge Eigen­tum ver­wal­tet? Es wäre eine wün­schedns­wer­te Sache, die­sen Text von Bene­dikt als sein letz­tes Ver­mächt­nis in Hän­den zu haben, auch wenn er noch nicht ganz voll­endet war. Aber solch ein Pro­dukt aus 4 Hän­den, man möch­te am lieb­sten dar­über schweigen.

    • Die Art der Publi­ka­ti­on ent­spricht wohl auch dem Wil­len von Bene­dikt, anson­sten er sie ja in sei­ner Amts­zeit hät­te ver­öf­fent­li­chen kön­nen. Bene­dikts Ver­hal­ten ist ein Zei­chen tie­fer Demut. Wich­tig erscheint mir auch, dass Moder­ni­sten aller Art sich jetzt nicht mehr auf Fran­zis­kus beru­fen kön­nen, um ihren in ihrem Sin­ne zurecht­ge­bo­ge­nen Glau­ben zu rechtfertigen.

    • War­um tun Sie’s dann nicht, son­dern erre­gen sich öffent­lich so?
      Ganz neben­bei: Haben Sie den Text gelesen?

  3. „Der 90-sei­ti­ge Text „Lumen fidei“ (lat.: „Das Licht des Glau­bens“) ist, wie so vie­les in letz­ter Zeit im Vati­kan, eine histo­ri­sche Pre­mie­re. Weil sie ganz offi­zi­ell von zwei Päp­sten stammt.“

    Soviel zur öffent­li­chen Wahr­neh­mung! Die­ses Kon­glo­me­rat und die gest­ri­ge Ver­an­stal­tung in den vati­ka­ni­schen Gär­ten betont noch­mals die (Schein-)Normalität des Papst­rück­tritts und die Qua­si­exi­stenz zwei­er Päp­ste. Im End­ef­fekt ist es eine „Unter­höl­lung“ des päpst­li­chen Pri­mats und Lehramtes.

  4. An Hicest­ho­die:
    Natür­lich ist es kor­rekt, wenn ein Papst Text­ele­men­te sei­nes Vor­gän­gers für sei­ne eige­ne Enzy­kli­ka über­nimmt. Und es ist ein Zei­chen für die Kon­ti­nui­tät des Lehr­am­tes. Ande­rer­seits kann ich den Wunsch von hice­tho­die sehr gut nach­voll­zie­hen, noch­mals ein authen­ti­sches Doku­ment von Bene­dikt zu erhal­ten. Ich den­ke, hin­ter die­ser Sehn­sucht steckt der – bei vie­len von uns noch nach­wir­ken­de – Schock über sei­nen Amts­ver­zicht. Immer­hin weist Fran­zis­kus auf Bene­dikts weit­ge­hen­de Vor­lei­stung hin. Frei­lich hät­te ich mir gewünscht – und das wäre dann wirk­li­che Demut gewe­sen -, Fran­zis­kus hät­te gesagt: „An die­ser Stel­le über­neh­me ich den groß­ar­ti­gen Text mei­nes wei­sen Vor­gän­gers“ und dann: „Und hier möch­te ich noch selbst fol­gen­den Gedan­ken bei­fü­gen“. Ich den­ke, eines kön­nen wir aber fest­hal­ten: Der Text ist auch dort, wo die Wor­te nicht von Bene­dikt stam­men, ganz von ihm inspi­riert. Und über­all, wo es hoch gei­stig und theo­lo­gisch anspruchs­voll wird – und das ist ja fast durch­weg so – dür­fen wir davon aus­ge­hen, dass wir Bene­dikt hören. Das mag ein gewis­ser Trost sein. Und viel­leicht nimmt Bischof Voder­hol­zer die Enzy­kli­ka ja auch mit in die Werk­aus­ga­be von Bene­dikt auf.

  5. Scha­de, dass man nun nicht mehr weiß, ob Bene­dikts Ver­si­on hin­sicht­lich der Tra­di­ti­ons­treue von Fran­zis­kus „abge­speckt“, also ver­wäs­sert wur­de, oder ob Franz sie soger ver­schärft hat, um einen ortho­do­xen Text vorzulegen.

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