(London) Am 14. Juni wurde in Rom der neue Primas der anglikanischen Weltgemeinschaft, Justin Welby, von Papst Franziskus empfangen. Der anglikanische Erzbischof von Canterbury bekräftigte dabei den Willen und die Notwendigkeit zur „sichtbaren Einheit der Christen“ zu gelangen. Dennoch setzt die Kirche von England die Homosexualisierung und Genderisierung fort und entfernt sich damit in großen Schritten von der in offiziellen Erklärungen gewünschten Einheit mit der katholischen Kirche.
Am Mittwoch ging die diesjährige Synode von York zu Ende. Bereits in seiner Eröffnungsrede sprach Welby von derzeit stattfindenden „Revolutionen“, die eine Herausforderung für die Kirche von England seien. Für den Primas seien dabei zwei Fragen von grundlegender Bedeutung für die „englische Gesellschaft des dritten Jahrtausend“: die Homosexualität und die Rolle der Frau.
Welby: Themen des dritten Jahrtausends sind Homosexualität und Rolle der Frau
„Es mag einem gefallen oder nicht, aber wir müssen es zur Kenntnis nehmen: wir erleben eine Revolution im sexuellen Bereich und darüber müssen wir nachdenken“, so Welby. Im Parlament liegt der von der konservativ-liberalen Regierung Cameron gebilligte Gesetzentwurf zur Legalisierung der „Homo-Ehe“ vor. Die Parlamentsdebatte ist im Gange. Die Synode nahm zum Thema allerdings nicht Stellung, obwohl es nach der Begegnung Welbys mit Papst Franziskus hieß, die beiden seien sich in der Ablehnung der „Homo-Ehe“ einig gewesen.
Welby wies in York vielmehr darauf hin, daß das Thema Homosexualität viel umfangreicher sei. Das anglikanische Kirchenoberhaupt gab sich betont verständnisvoll gegenüber Homosexuellen und Homosexualität und stimmte in den Chor der Homo-Lobby über eine weitverbreitete „Diskriminierung der Homosexuellen“ ein, die nach einem Sondergesetz gegen „Homophobie“ verlange. Als Beispiel nannte Welby, daß 97 Prozent der homosexuellen Jugendlichen in England Formen homophober Gewalt erdulden müßten. In den USA sei dies Hauptgrund für Selbstmorde unter homosexuellen Jugendlichen. „Man kann nicht einfach ruhig zusehen, ohne erschüttert zu sein.“ Ganz im Sinne der Homo-Ideologie verlor der Primas kein Wort darüber, daß Homosexualität nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar ist. Ebenso wenig fand er kein Wort darüber, daß die von ihm erwähnten Jugendlichen statt eines Gesetzes gegen „Homophobie“ vielmehr Hilfe brauchen könnten, um aus der Homosexualität herauszukommen oder erst gar nicht in sie hineinzugeraten.
„Engagierter“ Anschluß der Anglikaner an Homo-Lobby und Gender-Ideologie
Welby bemühte sich dafür aber „engagiert“, den Anschluß an die Homo-Lobby und die Gender-Ideologie zu finden und forderte aktiv zur Homosexualisierung der Gesellschaft durch die öffentliche Schule auf. Er appellierte in seiner Rede an die Verantwortlichen im Staat, sich dafür einzusetzen, daß durch die Schule „jedes diskriminierende Verhalten bereits im Ansatz abgewürgt“ werde.
Zu den Zielen des neuen Fünfjahresplans der Kirche von England zählt zwar die Förderung des Allgemeinwohls, aber auch die „Befriedung“ gegenüber den Homosexuellen. „Die Frohbotschaft Christi ruft uns, Brüder zu sein, ohne Unterschied“, so Welby.
Zur Rolle der Frau sprach Welby über die „vollständige Einbindung der Frau in die anglikanische Kirche“. Konkret gemeint sind damit die von ihm unterstützen Bemühungen, Frauen zum Bischofsamt zuzulassen. Eine Zulassung, die von der Generalsynode im vergangenen November abgelehnt wurde. Darüber ist man in der mehrheitlich liberalen Kirche von England noch immer überrascht und entsetzt. Nach 12 Jahren Diskussion waren sich die führenden Kreise sicher, Bischöfinnen durchzusetzen. Bei der nach Klassen getrennten Abstimmung konnte in der Klasse der Laien jedoch nicht die erforderliche Mehrheit erreicht werden, während die Klasse der Bischöfe und der Pastoren mit großer Mehrheit für Bischöfinnen stimmten.
Bischöfinnen müssen sein, sonst steht „Vertrauen“ in Kirche auf dem Spiel
Welby sagte zur Frage der Bischöfinnen: „Wenn wir sagen, daß alle in der Kirche willkommen sind, dann müssen wir das auch in die Tat umsetzen. Es geht um das Vertrauen in die Kirche.“ Mit anderen Worten: da die Anglikaner 1992 die Frauen zum Pastorenamt zugelassen haben, müssen sie nun zwangsläufig auch zum Bischofsamt zugelassen werden, sonst steht die Glaubwürdigkeit der Kirche auf dem Spiel und wird das Vertrauen der Menschen in ihre Kirche erschüttert. Welbys Logik erklärt auch, weshalb Homosexuelle in der Kirche von England als Pastoren und Bischöfe zugelassen sind.
Die Synode machte daher mit einer Abstimmung klar, daß sie die Zulassung von Bischöfinnen will. Die Abstimmung ist nicht die erste ihrer Art und nicht verbindlich. Sie bekräftigt jedoch die Entschlossenheit der liberalen Kreise der Kirche von England, einfach so lange abzustimmen, bis das gewünschte Ergebnis herauskommt. Mit 319 Stimmen für Bischöfinnen, 84 Gegenstimmen und 22 Enthaltungen fiel das Votum am vergangenen Montag erwartungsgemäß aus. Als die Zulassung im November des Vorjahres nur um sechs Stimmen in der Klasse der Laien scheiterte, sprachen führende liberale Anglikaner von einem „Betriebsunfall von epischem Ausmaß“.
Welbys sichere Fahrkarte weg von Rom
Welby gab der Synode zu verstehen, daß er „optimistisch“ sei, daß es bei der nächsten Abstimmung mit den Bischöfinnen klappen werde, denn, so Welby, in den vergangenen sechs Monaten habe die Kirche von England „Veränderungen“ erlebt. Dennoch werden er und die liberalen Anglikaner, für die alles eine Frage der Mehrheiten zu sein scheint, noch bis 2015 warten müssen. Der Weg zu Änderungen der Kirchenverfassung ist kompliziert. Die Letztentscheidung steht als Folge des Staatskirchentums dem britischen Parlament zu. Probleme bereiten der liberalen Mehrheit vor allem glaubenstreue Pfarrgemeinden. Die Ablehnung von Pastorinnen wurde dadurch geregelt, daß diese nur männliche Seelsorger erhalten. Die Ablehnung von Bischöfinnen läßt sich nicht so einfach regeln. Es wird eine Klausel überlegt, die es ermöglicht, daß Diözesen Bischöfinnen für ihr Gebiet ablehnen können. Eine Ausnahmeregelung, die von feministischen Kreisen und den Pastorinnen in der Kirche von England zurückgewiesen wird, weil sie befürchten, dann auf wenige Diözesen marginalisiert zu bleiben und damit nur Bischöfe zweiter Kategorie zu bleiben, deren Autorität angezweifelt wird.
Trotz der feierlichen anderslautenden Erklärungen bei der Begegnung mit Papst Franziskus verfolgt Welby und die Mehrheit der Kirche von England einen Weg der Anti-Ökumene, die zielsicher von der Einheit der Christen wegführt, wie sie Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika Spe salvi einforderte und die Welby in der Audienz bei Papst Franziskus zitierte.
Die anglikanischen Gemeinschaften in den USA, Australien, Neuseeland und Kanada haben Frauen bereits zum Bischofsamt zugelassen, während die meisten anglikanischen Gemeinschaften der Dritten Welt sie strikt ablehnen. Die Anglikanische Weltgemeinschaft zählt rund 70 Millionen Gläubige.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Radio Vatikan
Wie besser als durch derartiges verbales Waten von Mr. Welby im anglikanisch liberalen Sumpf könnte die Tatsache belegt werden, dass auch die von der einen heiligen und apostolischen Kirche abgefallene anglikanische Gemeinschaft keine „Kirche“ im eigentlichen Sinne ist ( wie die gesamte Palette der protestantischen Gemeinschaften auch keine ist ) und somit auch Mr. Welby ein Laienprediger ist und bleibt.
Die „humanen“ Wahrheitsfeinde tüfteln denn weiter heimtückisch an „Menschenbildern“ jenseits der Göttlichen Ordnung.
S.E. Erzbischof Crepaldi von Triest trifft es auf den Punkt:
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„Die Homosexuellen-Lobby definiert jegliche Kritik an ihr in homophob und kriminell um.
Die Homo-Ideologie ist ein heimtückisches Programm, das sich fortschrittlich und liberal ausgibt, um allen einen Maulkorb aufzusetzen und die Freiheit zu rauben“
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Die abstrus lächerlichen Äusserung Mr. Welby’s zu den sog. „Bischöfinnen“ zeigt einmal mehr die verlorene Zeit des sog. „ökumenischen Dialoges“ mit derartigen Gruppierungen. Mr. Welby
Die verloren gegangene hl. Tradition lässt die anglikanischen Gemeinschaften mehr und mehr im menschengemachten „Mehrheits„delirium untergehen.
Der sel. Papst Johannes Paul II. an die Adresse der auch innerkirlich wütenden „Zeitgeistler“:
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„Obwohl die Lehre über die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe sowohl von der beständigen und umfassenden Überlieferung der Kirche bewahrt als auch vom Lehramt in den Dokumenten der jüngeren Vergangenheit mit Beständigkeit gelehrt worden ist, hält man sie in unserer Zeit dennoch verschiedenenorts für diskutierbar, oder man schreibt der Entscheidung der Kirche, Frauen nicht zu dieser Weihe zuzulassen, lediglich eine disziplinäre Bedeutung zu.
Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. „Lk“ 22,32), daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche ENDGÜLTIG an diese Entscheidung zu halten haben.“
Wer den Felsen Petri verlässt, gerät immer mehr auf brüchigen Grund, landet auf Sand. Darauf kann keine kirchliche Gemeinschaft bestehen. Es sind die inneren Feinde in der hl. Kirche, die solche Dinge stets, beharrlich und verbissen propagieren. Obgleich sie (siehe oben) von höchster Stelle klar und unwiderruflich entschieden sind. Der Papst als supremus arbiter kann nicht ignoriert werden. Die russisch orthodoxe Kirche hat Welby vor solchen unverantwortlichen Dingen gewarnt – offenbar vergebens. auch Lehmann hat in der „Stimme Russlands“ zum Entsetzen der lange Zeit blutig verfolgten Gläubigen solche Thesen moniert. Ein Schuss in den Rücken. Nach der Lehre der Kirchenväter sollte man eher jegliches Ungemach, ja sogar das Martyrium auf sich nehmen als eine Spaltung zu fördern.
Es gibt viel mehr zu tun als homo sexual verhalten. So machen wir uns recht ernsthafte Sorgen wegen der Todes-Kultur, das Unterricht, Kriminalität, Armut usw.usw.…..
Gottes Segen für Alle.