(Toulouse) In der Kunstgalerie Alain Daudet von Toulouse stellte der Künstler Soasig Chamaillard aus. Er beschränkte sein Werk auf Mariendarstellungen, deren Aussehen er zur Barbiepuppe, Hello-Kitty-Figur, Superman oder zum Klempner aus Videospielen namens Super Mario verformte. Natürlich durfte auch eine Homo-Figur nicht fehlen. Künstler und Kunstgalerie waren nicht verlegen der blasphemischen Infantilität einen „tiefgründigen“ wie lächerlichen Anstrich intellektueller „Auseinandersetzung“ zwischen Maria und dem Bild der Frau etc. etc zu geben.
Als die Ausstellung dennoch zum Flop zu werden drohte, wurde die Meldung verbreitet, sie habe von der Kunstgalerie aus „Sicherheitsgründen“ vorzeitig beendet werden müssen, da „Drohungen“ von einer „Handvoll ultrakonservativer Katholiken“ eingegangen seien. Man habe sich „dem Druck gebeugt“. Zuvor hatte Galeriebesitzer Alain Daudet die Werke Chamaillard damit gerechtigt, daß „es in der Geschichte der Kunst schon viel schockierendere Werke gegeben“ habe.
Der Observatoire de la Christianophobie bezeichnete die Begründunng als „lächerlich“. „Leider“ schere sich heute niemand um den Protest einer „Handvoll ultrakonservativer Katholiken“ und vermutete hinter der Aktion künstliche Aufregung, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: L’Observatoire de la Christianophobie“