(Carpi) Pater Pio von Pietrelcina, der stigmatisierte Heilige von San Giovanni Rotondo weinte während jeder heiligen Messe, die er zelebrierte. Er weinte über jene außergewöhnliche, die Vorstellungskraft übersteigende Gnade, daß Gott in jeder Lesung mit den Menschen spricht. Und er weinte bei der Eucharistiefeier über das Leiden seines Herrn Jesus Christus und über die unendliche Größe seiner Erlösungstat für die Menschen. „Niemand weint mehr“ schrieb hingegen jüngst ein Priester, um auf den Rückgang von Priester- und Ordensberufungen aufmerksam zu machen und die Ursachen dafür.
Die Diözese Carpi in der italienischen Emilia war vor einem Jahr Schauplatz mehrerer Erdbeben, die nach einem Monat der Erschütterungen einen verwundeten Landstrich hinterließen. Zwei Priester starben unter den einstürzenden Kirchen, als sie das Allerheiligste und Gnadenbilder aus den Kirchen zu retten versuchten. Hunderte von Kirchen und Kapellen sind wegen der Schäden noch unzugänglich.
Die Kirche braucht aber nicht nur Gotteshäuser, sondern auch Priester. Aus diesem Grund hat der Bischof der Diözese, Msgr. Francesco Cavina eine Gebetsinitiative gestartet, um Gott um die Gewährung von Priesterberufungen zu bitten, wie Messainlatino berichtet. Seit einigen Monaten findet jeweils am ersten Samstag eine Bußwallfahrt statt, um Gott in diesem Anliegen anzuflehen. Der Bischof führt die Bußwallfahrt an und trägt persönlich das Kreuz voran. Er betet mit dem gläubigen Volk den Rosenkranz und feiert anschließend eine heilige Messe.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Messainlatino