Mala tempora – Vom „Bergoglio-Effekt“ und einem destruktiven Parallellehramt


Parallellehramt verhinderte es, Päpste zu lieben

Lie­ber Rino,

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ich habe auf­merk­sam Dei­nen Arti­kel gele­sen. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll: ich tei­le Dei­ne Mei­nung einer­seits, ande­rer­seits bin ich ganz ande­rer Meinung.

Dei­ne Beschrei­bung der Situa­ti­on ist wahr, bis zu den mala tem­po­ra eines Vol­kes, das nicht mehr die Wahr­heit eines Pap­stes zu erken­nen weiß und das ein ver­trau­tes Bild braucht, um sich wie­der dem Glau­ben zu nähern.

Ich tei­le aber nicht die Begrün­dung. Für mich liegt die gan­ze Schuld bei einer Chri­sten­heit und einer Kirch­lich­keit, die das Volk nicht dazu erzie­hen woll­te, die Päp­ste zu lie­ben, die uns der Hei­li­ge Geist geschenkt hat. Wie vie­le Prie­ster­se­mi­nar wur­den mit einem Par­al­lel­lehr­amt gefüllt, das nichts mit dem Lehr­amt von Johan­nes Paul II. zu tun hat­te, wie­vie­le Bischö­fe haben ihre lang­wei­li­gen Hir­ten­brie­fe mit den welt­li­chen Leh­ren der soge­nann­ten pro­gres­si­sti­schen Theo­lo­gen „auf­ge­bes­sert“… Wir haben alle das schmer­zen­de Spek­ta­kel der Beer­di­gung gese­hen, die der Vor­sit­zen­de der ita­lie­ni­schen Bischö­fe für einen Prie­ster zele­brier­te (sie­he eige­nen Bericht), der sich damit brü­ste­te, per­sön­lich eini­ge Pro­sti­tu­ier­te zur Abtrei­bung gebracht zu haben; wo ein Kon­ze­le­brant öffent­lich erklär­te, daß es sein Ziel ist, das Lehr­amt Bene­dikts XVI. zu zer­stö­ren; wo ein „Gläu­bi­ger“ die Eucha­ri­stie aus den Hän­den des Kar­di­nals erhiel­te (einer, der öffent­lich dem katho­li­schen Glau­ben abge­schwo­ren und sich als Bud­dhist bekannt hatte).

Ich habe an Tagun­gen für die Ver­ant­wort­li­chen des katho­li­schen Reli­gi­ons­un­ter­richts in den öffent­li­chen Schu­len teil­ge­nom­men (der mehr als 90 Pro­zent aller Kin­der und Jugend­li­chen erreicht), bei denen die offi­zi­ell ver­tre­te­ne Leh­re gegen­über dem päpst­li­chen Lehr­amt zumin­dest pro­ble­ma­tisch war.

Seit Jah­ren ver­kau­fe ich in mei­ner Pfar­rei nicht mehr die Fami­glia Cri­stia­na [1]größ­te Wochen­zeit­schrift Ita­li­ens, mit deut­lich links­ka­tho­li­schem Ein­schlag., nach­dem dort der Brief von 63 soge­nann­ten Theo­lo­gen ver­öf­fent­licht wur­de [2]Par­al­lel­ak­ti­on in Ita­li­en zum Auf­ruf zum Unge­hor­sam in Öster­reich und in Deutsch­land., die die Auto­ri­tät des Lehr­am­tes im Bereich der Moral in Fra­ge stell­ten. Ein Brief, von dem sich die Unter­zeich­ner bis heu­te nicht distan­ziert haben.

Es ist das gegen das Papst­tum (von Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI.) rudern­de Par­al­lel­lehr­amt, das das für die­ses Deba­kel ver­ant­wort­lich ist. Das­sel­be Lehr­amt, das die Leh­ren von Papst Fran­zis­kus aus­löscht, um es zu einem folk­lo­ri­sti­schen Farb­tup­fer zu redu­zie­ren und das nicht imstan­de ist, das zu ver­mit­teln, was in Kon­ti­nui­tät mit dem Lehr­amt von immer steht, und dies auch gar nicht will.

Bischö­fe und Theo­lo­gen, die sich die The­sen einer „Her­me­neu­tik des Bruchs“ zu eigen machen auch gegen­über die­sem neu­en Papst, indem sie hof­fen, auf die­se Wei­se Zugang zu Macht­po­sten und Medi­en­öf­fent­lich­keit zu erlangen.

Es gibt aber noch ein gläu­bi­ges Volk, das die Wahr­heit zu erken­nen weiß, das den Papst und die katho­li­sche Kir­che noch liebt und das nur der geeig­ne­ten Män­ner bedarf, die gegen den Strom zu schwim­men wis­sen, wie der Papst am Sonn­tag, den 23. Juni beim Ange­lus geru­fen hat­te. Es gibt noch ein gläu­bi­ges Volks, das nur der Mas­sen­me­di­en bedarf, die nicht im Dienst der Mäch­ti­gen ste­hen, die den Mut haben, Werk­zeu­ge und Stim­me der Treue zur Kir­che zu sein, die auf­hö­ren, sich selbst als stol­ze und eit­le Pri­ma­don­nen zu ver­ste­hen, hyper­emp­find­lich gegen jeden kri­ti­schen Geist und die eine Zusam­men­ar­beit nicht aus­schlie­ßen, nur weil sie nicht die Exklu­siv­rech­te haben (um dann aber denen brei­ten Raum zu bie­ten, die unge­straft im Avve­ni­re [3] Tages­zei­tung der ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, Fami­glia Cri­stia­na, La Stam­pa, La Repubbli­ca [4]links­li­be­ra­le Tages­zei­tun­gen, ver­gleich­bar Süd­deut­sche Zei­tung und Der Stan­dard mit einer mehr als zwei­fel­haf­ten Ortho­do­xie schreiben).

Ich den­ke, daß man die­sem Pro­jekt eines Zusam­men­schlus­ses der wirk­li­chen Katho­li­ken im Dienst für die Kir­che Stim­me und Werk­zeug geben muß, und dies in einer Ein­heit, ohne Gleich­ma­che­rei und ohne Neid. Und ich den­ke, daß ein sol­ches Pro­jekt auch Zuhö­rer fin­det, weil wir die welt­li­chen Inter­pre­ta­tio­nen alle ein wenig leid sind. Aus­ge­nom­men natür­lich jene, die mei­nen, aus die­ser Situa­ti­on Anse­hen und Pfrün­de zu lukrie­ren (die die Welt mit Groß­zü­gig­keit den Ver­rä­tern gewährt, solan­ge sie als „nütz­li­che Idio­ten“ taugen).

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1 größ­te Wochen­zeit­schrift Ita­li­ens, mit deut­lich links­ka­tho­li­schem Einschlag.
2 Par­al­lel­ak­ti­on in Ita­li­en zum Auf­ruf zum Unge­hor­sam in Öster­reich und in Deutschland.
3 Tages­zei­tung der ita­lie­ni­schen Bischofskonferenz
4 links­li­be­ra­le Tages­zei­tun­gen, ver­gleich­bar Süd­deut­sche Zei­tung und Der Stan­dard
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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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7 Kommentare

  1. Ich sehe das genau­so wie Mister X.
    Es sind zwei ver­schie­de­ne Erklä­rungs­ver­su­che, die sich jedoch nicht aus­schlie­ßen, son­dern ergän­zen und zum Nach­den­ken Anlass geben.
    Bei­de Posi­tio­nen sind logisch und nachvollziehbar.

  2. Ja, viel­leicht ist es das, war­um sich über F. nie­mand auf­regt, wenn er vom Teu­fel spricht. Wir ken­nen das vom Kas­perl-Thea­ter. Da kommt auch der Teu­fel vor, das böse Kro­ko­dil und der Zau­be­rer Zwackel­mann und kei­ner fin­det das anstößig.
    Es ist Folk­lo­re, es ist nicht ernst, es ist ein­fach nur Reprä­sen­ta­ti­on ohne Voll­macht, wie F. sich gibt… es wirkt wie eine ein­stu­dier­te Thea­ter­rol­le, nichts in ihm und mit ihm Gewachsenes.
    Das gan­ze Armuts­ge­du­del erscheint mir wie ein unrei­fes Getue, das den ewig puber­tie­ren­den Zeit­ge­nos­sen ero­ti­siert. Die Bischö­fe pfle­gen wei­ter ihren des­po­ti­schen Stil und rei­chern nach asze­ti­scher Lebens­wei­se wei­ter ihr Bauch­fett an und för­dern die Glau­bens­leh­re auf ihre Wei­se. Papa schwa­dro­niert ein biss­chen, schmeißt sei­ne „Per­len“, die mei­stens Pla­stik­per­len sind, vor die Säue, kath​.net berich­tet ver­zückt und gleich nach­her geht’s wei­ter auf dem Rum­mel, wen küm­mert es, wen küm­mern sei­ne „Armen“? Wer weiß noch, dass es da einen gewis­sen Herrn, Jesus, gibt?
    Und wie soll das noch gläu­bi­ge Volk inte­griert wer­den und durch wen? Durch F. – ich sehe da schwarz, bei dem Kas­perl­thea­ter, das hier abläuft. Bene­dikt XVI. hat­te das geist­li­che For­mat, aber offen­bar war es dem wil­li­gen Volk, das noch recht­gläu­big ist, eben­so wurscht wie dem intri­gan­ten oder viel­fäl­tig sucht­kran­ken Kle­rus, in dem auch die weni­gen ver­blie­be­nen Hei­li­gen nicht mehr ent­schei­dend wir­ken konnten…
    Ich fürch­te, das muss bis zum Ende aus­gä­ren. Wenn nicht Gott ein Wun­der tut.

    • Seufz, wie tref­fend! Ja, es ist zum resi­gnie­ren. Aber gera­de das wol­len sie mit die­sem Rum­mel erreichen.

      • wer will das errei­chen?? Gibt es wirk­lich so wenig inte­gre und—um das etwas sper­ri­ge Wort zu gebrauchen—traditionelle Prie­ster etc.?? Ist es in der Kir­che schon wie in der Kunst???Alles belie­big, –Zeit­geist muß bedient wer­den?? Dafür hat­ten wir hier in Köln u.a. einen Jesui­ten in St. Peter–Pater Mennekes—unfaßbar, was da in hei­li­gen Räu­men aus­ge­stellt war.
        Bitte—was ist zu tun—BETEN ????

    • Wenn wir an Lehman,Zollitsch ‚die ita­lie­ni­schen moder­ni­sti­schen Bischö­fe den­ke, die gegen die Hl.Messe und gegen Papst Bene­dikt konspirerten.Da wird einem übel.

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