„Kennolismus“, die neue Form des Teilzeitkatholiken: „Ich bin Katholik, aber ich bin nicht katholisch“


Enda Kenny irischer Ministerpräsident und Teilzeitkatholik(Dub­lin) Die iri­sche Regie­rung hat sich dem inter­na­tio­na­len Druck gebeugt und in der Nacht auf Don­ners­tag einen Gesetz­ent­wurf vor­ge­legt, mit dem das bestehen­de Abtrei­bungs­ver­bot gelockert und die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der libe­ra­li­siert wer­den soll. Bereits am Mitt­woch hat­te Irlands Mini­ster­prä­si­dent Enda Ken­ny nach Kri­tik von katho­li­schen Bischö­fen erklärt: „Ich bin zwar ein Katho­lik, aber nicht ein katho­li­scher Taoise­ach“, wie der iri­sche Inde­pen­dent berich­te­te. Taoise­ach ist die Bezeich­nung für den iri­schen Regie­rungs­chef. Die Bischö­fe hat­ten die Regie­rung an die erste Pflicht des Staa­tes erin­nert, ohne wenn und aber das Leben der Men­schen zu schützen.

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Enda Ken­ny behaup­tet damit, Katho­lik zu sein und nicht Katho­lik zu sein, nach dem Mot­to: „Ich bin ein Katho­lik, aber nicht wenn ich Abtrei­bun­gen durch­füh­re“, wie Rora­te Cae­li anmerk­te. Ken­ny behaup­te von sich selbst eine Art Teil­zeit­ka­tho­lik zu sein. Eben katho­lisch zu sein, wann es ihm paßt und nicht katho­lisch zu sein wenn es ihm nicht paßt. Das ist nicht katho­lisch, son­dern „ken­no­lisch“, so Rora­te Cae­li.

Pünkt­lich zur Bekannt­ga­be des neu­en Abtrei­bungs-Gesetz­ent­wur­fes wur­de auch der Abschluß­be­richt einer von der Regie­rung ein­ge­setz­ten Unter­su­chungs­kom­mis­si­on ver­öf­fent­licht. Sie soll­te klä­ren, ob es beim Tod der Schwan­ge­ren Savi­ta Hal­ap­pana­var ein ärzt­li­ches Ver­schul­den gege­ben habe (sie­he den Bericht: Was die Medi­en nicht berich­ten – Tra­gi­scher Tod einer Frau von Abtrei­bungs­lob­by miß­braucht). Die Kom­mis­si­on kam zum Schluß, daß es ein sol­ches inso­fern gab, als ihr Gesund­heits­zu­stand nicht aus­rei­chend unter­sucht wor­den sei. Die Frau starb an einer Blut­ver­gif­tung. Die Abtrei­bungs­lob­by behaup­te­te, die Frau sei gestor­ben, weil die Ärz­te nicht wie von ihr gewollt, ihr unge­bo­re­nes Kind durch Abtrei­bung getö­tet hät­ten und mach­te dar­aus eine rühr­se­li­ge Pro­pa­gan­da­kam­pa­gne für die Abtreibungsliberalisierung.

Auch der Bericht der Unter­su­chungs­kom­mis­si­on, obwohl er kei­nen direk­ten Zusam­men­hang her­stellt, wird medi­al dahin­ge­hend aus­ge­schlach­tet, um den Gesetz­ent­wurf der Regie­rung zu unter­stüt­zen. Und die Pro­pa­gan­da­ma­schi­ne­rie funk­tio­niert, wenn selbst eine katho­li­sche Nach­rich­ten­agen­tur wie Kipa irre­füh­rend titelt: „Ärz­te schuld am Tod wegen ver­wehr­ter Abtreibung“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Rora­te Caeli

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