Ja, Nein, Jein – Kardinal Schönborn zu Homo-Partnerschaften


Kardinal Schönborns Position zu Homo-Partnerschaften ein Ja Nein Jein(Wien) Der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster schrieb vor weni­gen Tagen über die Zunah­me von Stel­lung­nah­men hoher Kir­chen­ver­tre­ter, die sich für eine Aner­ken­nung von Homo-Part­ner­schaf­ten aus­spra­chen mit der Ein­schrän­kung, man sol­le sie nicht „Ehe“ nennen.

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Sein Arti­kel löste teils hef­ti­ge und gegen­sätz­li­che Reak­tio­nen aus. Bei den von Magi­ster berich­te­ten Reak­tio­nen fällt auf, daß die Fra­ge eines umstrit­te­nen Arran­ge­ments mit den homo­phi­len poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Kräf­ten mit den Kar­di­nä­len Woel­ki und Schön­born vor allem den deut­schen Sprach­raum betrifft. Eben­so zei­gen häu­fi­ge Hin­wei­se „miß­ver­stan­den“ wor­den zu sein und der Rück­griff auf nach­träg­li­che Rich­tig­stel­lun­gen und Prä­zi­sie­run­gen, daß sich hohe deutsch­spra­chi­ge Kir­chen­ver­tre­ter schwer­tun, in Sachen Homo­se­xua­li­tät die katho­li­sche Leh­re ver­ständ­lich darzulegen.

Magi­ster beschreibt Schön­borns Stel­lung­nah­men zum The­ma als ein „Ja, Nein, Jein“. Öster­reichs offi­zi­el­le Kir­chen­me­di­en berich­te­ten weder über Schön­borns Lon­do­ner Rede vom April 2013 noch über die Rich­tig­stel­lung vom Schön­borns Spre­cher Micha­el Prül­ler. In Öster­reich ist der Erz­bi­schof von Wien der star­ke Mann bei inner­kirch­li­chen Per­so­nal­ent­schei­dun­gen und in der Bischofs­kon­fe­renz. Er gilt aber nicht als Mann kla­rer Wor­te zu Reizthemen.

Si, no, ni – Die Position Schönborns zu Homo-Partnerschaften

„Eini­ge mach­ten dar­auf auf­merk­sam, daß zu den sechs Genann­ten, den Kar­di­nä­len Dan­neels, Sala­zar Gomez und Schön­born, den Kuri­en­erz­bi­schö­fen Paglia und Pie­ro Mari­ni und Vati­kan­spre­cher Feder­i­co Lom­bar­di (sie­he den Bericht Drei Kar­di­nä­le, zwei Erz­bi­schö­fe und Vati­kan­spre­cher für Kom­pro­miß mit Homo­se­xu­el­len – Was macht Papst Fran­zis­kus?) wei­te­re Ver­tre­ter der kirch­li­chen Hier­ar­chie hin­zu­zu­fü­gen wären, die sich eben­falls „schul­dig“ gemacht hät­ten. Unter die­sen tauch­te am häu­fig­sten der Name des Erz­bi­schof von Ber­lin, Kar­di­nal Rai­ner Maria Woel­ki auf.

Ande­re wie­der­um ergrif­fen Par­tei für die­sen oder jenen der sechs und ver­tei­dig­ten ihn mit dem Hin­weis, er sei miß­ver­stan­den worden.

Das betraf vor allem den Erz­bi­schof von Wien, Kar­di­nal Chri­stoph Schönborn.

Grund dafür, Schön­born unter jene ein­zu­rei­hen, die für eine Lega­li­sie­rung der Part­ner­schaf­ten zwi­schen Homo­se­xu­el­len sind, ist eine „Lec­tio“, die er am ver­gan­ge­nen 8. April in der Bri­ti­schen Natio­nal Gal­lery in Lon­don gehal­ten hat und über die von der katho­li­schen eng­li­schen Wochen­zei­tung The Tablet mit dem Titel berich­tet wur­de: „Schön­born führt das Umden­ken zu gleich­ge­schlecht­li­chen Part­ner­schaf­ten an“.

Es wur­de dar­auf hin­ge­wie­sen, daß die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on aber eine Prä­zi­sie­rung durch den Pres­se­spre­cher der Erz­diö­ze­se Wien, Micha­el Prül­ler in einem Brief vom 19. April an The Tablet als aus­rei­chend betrach­te: „Kei­ne Zustim­mung zur Homo-Ehe“.

In dem Schrei­ben beton­te Prül­ler, daß eine Ehe zwi­schen Homo­se­xu­el­len „ein Wider­spruch in sich ist und des­halb die Kir­che sich nicht etwas wider­set­zen kann, was es gar nicht gibt, dabei spielt es kei­ne Rol­le, was im gegen­tei­li­gen Sinn dazu gefor­dert oder gesetz­lich beschlos­sen wird“.

Und er füg­te hin­zu, daß „der Kar­di­nal, um dies genau­er zu erklä­ren, in einer Anmer­kung am Ran­de sei­ner Rede gesagt hat, daß so wie der Staat beschlie­ßen kann, die jewei­li­gen Ent­schei­dun­gen sei­ner Bür­ger zu respek­tie­ren, so kann er folg­lich dazu auch Geset­ze erlas­sen, aber er darf nie die Ehe mit einer Nicht-Ehe gleich­set­zen. Die­ser [Gedan­ken­gang] kann nicht als Unter­stüt­zung der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaf­ten zwi­schen Homo­se­xu­el­len gese­hen wer­den, weder in recht­li­cher noch in mora­li­scher Hinsicht.“

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Set­ti­mo Cielo

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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2 Kommentare

  1. Sei­ne Emi­nenz Chri­stoph Kar­di­nal Graf Schön­born, der in mei­nen Augen nichts ande­res ist als einer der Weg­be­rei­ter des Anti­chri­sten, hat sich doch schon lan­ge auf die Sei­te der Homo­lob­by gestellt und ist daher für die HOMOEHE , sie­he die­se sei­ne Wor­te aus dem Jah­re 2010 http://​kath​.net/​n​e​w​s​/​2​6​553 und er hat ja sei­ne Wör­ter schon in die Tat umge­setzt, indem er einen Mann der in einer staat­li­che aner­kann­ten Homo­ehe lebt (Rich­tig heißt es ja Ein­ge­tra­ge­nes Part­ner­schafts­Ge­setz ist aber im Grun­de das­sel­be) in STÜTZENHOFEN gegen den Wil­len des Orts­pfar­rers als Pfarr­ge­mein­de­rat durch­box­te. Daher haben ja auch die mei­sten der Ö- Bischö­fe (Miet­lin­ge?) gegen die­ses sata­ni­sche Gesetz nicht mobil gemacht, eben so wenig wie gegen das in Ö gefor­der­te Adop­ti­ons­recht Homo­se­xu­el­ler . Von den ande­ren Schand­ta­ten sei­ner Emi­nenz ganz zu schwei­gen, es ste­hen hier einen ja nur 2000 Zei­chen zu, und nicht eini­ge Mil­lio­nen. Aber Am besten drücken es ja die­se Wor­te des Vati­ka­ni­sten Fran­cis­co Cigue­na de la Tor­re aus:

    „Kar­di­nal Schön­born über­rascht nicht. Was über­rascht, ist, daß es ihm gestat­tet wird.“

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

    • Bra­vo abso­lu­te Zustimmung.
      Der vor­neh­me Herr ist ein wei­te­rer Toten­grä­ber der RKK in Euro­pa ganz im Sin­ne der Huma­ni­tät und des Frei­mau­rer­tums aber es hat nicht mehr mit Katho­li­zis­mus zu tun.

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