(Colombo) Die Bischofskonferenz von Sri Lanka hat unter dem Vorsitz des Erzbischofs von Colombo, Albert Malcolm Kardinal Ranjith beschlossen, das erste katholische Radio der Insel aufzubauen. Gesendet wird über Internet und auf Singalesisch. Bald sollen jedoch auch Programme in Tamil und Englisch hinzukommen, wie Pater Benedict Joseph, der Medienbeauftragte der Bischofskonferenz bekanntgab. „Das Internet gewinnt eine immer größere Rolle, so wollen auch wir diese Kommunikationsschiene nützen“, so P. Joseph. Nächste Woche ist Sendestart. „Das Programm wird 100 Prozent katholisch sein“, so der Medienbeauftragte.
Den Radiobeauftragten ist es wichtig, in den drei wichtigsten Sprachen des Landes zu senden. Fast 75 Prozent der Bevölkerung sind Singalesen, die mehrheitlich buddhistisch sind (70 Prozent). Die anderen 25 Prozent sprechen Tamil: 16 Prozent sind Tamilen (mehrheitlich Hindus) und neun Prozent tamilsprachig (zum größten Teil Moslems). Von den Tamilen ist ein gutes Fünftel katholisch, von den Singalesen rund fünf Prozent.
Etwa zehn der Bevölkerung benützt Englisch als Hauptstprache. Englisch wird in der Verfassung als Verbindungssprache zwischen den beiden ethnischen Gruppen bezeichnet.
Die Bischofskonferenz greift damit eine Anregung von Papst Benedikt XVI. zum 47. Welttag sozialer Kommunikationsmittel auf. Der Papst sagte, sie sollen „Türen der Wahrheit und des Glaubens sein und neue Räume der Evangelisierung“.
Auf Sri Lanka hat die katholische Radioinitiative auch eine besondere Bedeutung wegen einer schwierigen Situation, in der sich Meinungs- und Pressefreiheit befinden. Menschenrechtsgruppen beschuldigen die Regierung seit Jahren, Grundrechte einzuschränken. Das katholische Radio ist sich auch in dieser Hinsicht einer besonderen Aufgabe bewußt. Wir wollen dem Land eine Stimme geben, so Pater Joseph.
Das ist zukunftsorientierte Glaubensverkündigung. Kardinal Ranjith ist nicht nur ein 100% katholischer Hirte, er ist auch ein intelligenter und gut organsierter Planer mit Managerqualitäten. Es wäre zum Guten der Weltkirche, wenn er seine Talente zukünftig auch in Rom als Kurienkardinal einbringen könnte.