(Toulon) Am vergangenen Dienstag weihte Msgr. Dominique Rey, der Bischof von Frejus-Toulon einen Seminaristen seiner Diözese im alten Ritus zum Diakon. Bemerkenswert daran ist, daß es sich nicht um den Angehörigen einer Ecclesia-Dei-Gemeinschaft, sondern um einen Diözesanseminaristen handelt. Der Bischof von Toulon-Frejus behandelt die beiden Formen des Römischen Ritus, wie sie von Papst Benedikt XVI. anerkannt wurden, gleichberechtigt.
Die Diakonatsweihe fand in der altrituellen Benediktinerabtei Notre Dame de Fontgombault statt, wo der neue Diakon unter der Leitung von Dom Jean Pateau liturgisch ausgebildet wurde. In seiner Predigt betonte Bischof Rey die Verbindung zwischen Diakonat und eucharistischem Opfer. Es handelt sich bereits um den vierten Diözesanseminaristen, den der Bischof von Toulon-Frejus auf diese Weise zum Priestertum begleitet.
Bereits 2011 sorgte Bischof Rey für Aufsehen, als er einen seiner Diakone im Alten Ritus zum Priester weihte. Die Instruktion Universae Ecclesiae zum Motu proprio Summorum Pontificum sieht vor, daß Priesterweihen in der ordentlichen Form des Römischen Ritus erfolgen sollen. Nur die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften und anderen Gemeinschaften mit ausdrücklicher Erlaubnis, den überlieferten Ritus feiern zu dürfen, sind davon ausgenommen. Rom ließ am Beispiel der Diözese Frejus-Toulon jedoch umgehend erkennen, daß die Erlaubnis ohne weiteres erteilt wird.
Bischof Rey ist Initiator der Internationalen Liturgietagung Sacra Liturgia, die vom 25. bis 28. Juni in Rom stattfindet.
In der Diözese gibt es zudem die Missionare der Göttlichen Barmherzigkeit von Abbé Fabrice Loiseau, einer altrituellen Gemeinschaft diözesanen Rechts, die 2005 in der Diözese Frejus-Toulon kanonisch errichtet wurde und der Autorität von Bischof Rey untersteht. Das dreifache Apostolat der Gemeinschaft lautet: Förderung der Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit nach Schwester Faustina Kowalska, Eucharistische Anbetung und Evangelisierung der Muslime. Das letztgenannte Apostolat stellt die altrituelle Gemeinschaft in die vorderste Reihe neuer katholischer Gemeinschaften, die auf die besonderen Herausforderungen ihrer Zeit reagieren.
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Text: Giuseppe Nardi
Bild: Messainlatino