(Genf) Der Präsident des Lutherischen Weltbundes Munib Younan äußerte den Wunsch daß es zwischen Lutheranern (70 Millionen Gläubige) und Katholiken (1,2 Milliarden Gläubige) bis zum Reformationsjubiläum 2017 eine Abendmahlsgemeinschaft gibt. Younan verwies als Beispiel auf Genf, wo die deutschsprachigen Lutheraner und Katholiken bereits die Tradition hätten, einmal im Jahr gemeinsam Abendmahl zu feiern.
Der Lutherische Weltbund nahm heute, Montag, ein Studiendokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ entgegen, das den Versuch einer gemeinsamen lutherisch-katholische Darstellung der Reformationsgeschichte enthält. Wie Kurt Kardinal Koch betonte, handelt es sich bei dem 90seitigen Papier nicht um ein lehramtlisches Dokument der katholischen Kirche.
Den lutherischen „Wunsch“ nach Abendmahlsgemeinschaft kommentierte der Herausgeber von Messainlatino: „Das ist schon möglich: dann haben die Lutheraner aber viel zu tun, um sich in den kommenden Jahren mit dem Eucharistieverständnis und dem Sakrament der Priesterweihe der Kirche vertraut zu machen und diese anzunehmen. Ihr Wunsch muß ihnen Befehl sein, denn umgekehrt gibt es keinen Spielraum.“