Islamisten verhelfen Nationalisten zu Wahlsieg – Christen in Bangladesch kleine Minderheit


Nationalisten und Islamisten gewinnen Kommunalwahlen Bangladesch(Dha­ka) Die oppo­si­tio­nel­le Ban­gla­desch Natio­na­list Par­ty (BNP) hat mit 60 Pro­zent der Stim­men die Kom­mu­nal­wah­len in allen vier gro­ßen Städ­ten Syl­het, Bari­sal, Rajs­hahi und Khul­na gewon­nen, in denen am Sonn­tag gewählt wur­de. Eine her­be Nie­der­la­ge für die regier­den­de Awa­mi League. Der Sieg wur­de durch die Unter­stüt­zung der BNP durch die isla­mi­sti­sche Par­tei Jamaat-e-Isla­mi mög­lich, die in den ver­gan­ge­nen Mona­ten die Gewalt im Land schürte.

Anzei­ge

Der Wahl­er­folg der BNP hat Aus­wir­kun­gen für das gan­ze Land. Die Natio­na­li­sten unter­stüt­zen seit Mona­ten Har­tal (Streiks) und Pro­test­kund­ge­bun­gen der Jamaat-e-Isla­mi, die häu­fig in Gewalt umschlu­gen. Die Isla­mi­sten­par­tei bekämpft die von Mini­ster­prä­si­den­tin Scheich Hasi­na Wajed ein­ge­setz­ten Kriegs­ge­rich­te, die Ver­bre­chen der Isla­mi­sten wäh­rend des Unab­hän­gig­keits­krie­ges abur­tei­len sollen.

Zu den Haupt­in­itia­to­ren der Har­tal, die ein Kli­ma der Span­nung pro­vo­ziert haben, gehört die Isla­mi­sten­grup­pe Hefajat-e-isla­mi (Beschüt­zer des Islam). Sie ist nur eine von zahl­rei­chen isla­mi­sti­schen Grup­pen, die in den ver­gan­ge­nen Mona­ten in den Koran­schu­len des Lan­des ent­stan­den sind.

Die „Alli­anz“ zwi­schen den bei­den Oppo­si­ti­ons­par­tei­en führ­te zum Sieg der Natio­na­li­sten. Die Jamaat-e-islami hat­te in allen Städ­ten auf eige­ne Kan­di­da­ten ver­zich­tet. Ihre Unter­stüt­zung war aus­schlag­ge­bend für den BNP-Erfolg. Damit kommt den Isla­mi­sten eine Schlüs­sel­rol­le bei den für Jah­res­en­de vor­ge­se­he­nen Par­la­ments­wah­len zu.

89 Pro­zent der Ben­ga­len sind Mos­lems. 9,5 Pro­zent Hin­dus, der Rest etwa zu glei­chen Tei­len sind Chri­sten und Bud­dhi­sten. Die Zahl der Chri­sten wird auf etwa eine Mil­li­on geschätzt. 300.000 davon sind Katho­li­ken. Die Chri­sten sind immer wie­der Ziel­schei­be von isla­mi­sti­schen Angrif­fen. Erst Anfang Juni über­fie­len Isla­mi­sten ein katho­li­sches Seminar.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!