Fatwa verbietet Ostergrüße an Christen


(Kairo/​Frankfurt am Main) Anläß­lich des kop­ti­schen Oster­fe­stes am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de erließ Abd al-Rah­man al-Barr, eine der bedeu­tend­sten Füh­rungs­per­sön­lich­kei­ten der Frei­heits- und Gerech­tig­keits­par­tei der Mus­lim­brü­der eine Fat­wa, die es Mus­li­men ver­bie­tet, kop­ti­schen Chri­sten Oster­grü­ße zu überbringen.

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Nach al-Barr wider­spricht das kop­ti­sche Oster­fest dem mus­li­mi­schen Glau­ben: „Jesus ist nicht gestor­ben und wur­de nicht gekreu­zigt (…). „Wir über­brin­gen kei­ne Grü­ße für ein Fest, das in unse­ren Augen falsch ist“, so al-Barr. Der Koran erkennt Jesus als Pro­phe­ten, aber nicht als Sohn Got­tes an. Say­ed Musta­fa, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der sala­fi­sti­schen Nour-Par­tei, erklär­te eben­falls öffent­lich, daß Mus­li­me den Kop­ten kei­ne Fest­tags­grü­ße über­brin­gen sollten.

Die­se Fat­wa ist ein Bruch mit der bis­he­ri­gen Pra­xis der Frei­heits- und Gerech­tig­keits­par­tei, Gruß­kar­ten an den kop­ti­schen Papst und hoch­ran­gi­ge Ver­tre­ter der Par­tei zur Oster­mes­se zu schicken, um dort die Oster­grü­ße an Mit­glie­der der kop­ti­schen Gemein­de zu über­brin­gen. „Die­se Fat­wa ist ein wei­te­rer Beweis dafür, dass die Dis­kri­mi­nie­rung der kop­ti­schen Min­der­heit in Ägyp­ten auf dem Vor­marsch ist“, so die Inter­na­tio­na­le Gesell­schaft für Men­schen­rech­te IFGM.

Mit gro­ßer Sor­ge stellt die IGFM eine Zunah­me der Angrif­fe auf kop­ti­sche Chri­sten und deren Got­tes­häu­ser dar. Bei den jüng­sten reli­giö­sen Unru­hen in el-Khou­s­ous in der Pro­vinz al-Qua­lyu­bi­yya Anfang April fünf kop­ti­sche Chri­sten ums Leben. Bei dem anschlie­ßen­den Begräb­nis kam es erneut zu gewalt­sa­men Aus­schrei­tun­gen, zwei wei­te­re Tote waren zu ver­zeich­nen. Wie die staat­li­che Zei­tung Al-Ahr­am berich­tet, wur­den seit dem Macht­wech­sel in Ägyp­ten 25 Kir­chen ange­grif­fen, ins­ge­samt 59 Kop­ten star­ben bei gewalt­sa­men Ausschreitungen.

PM/​ LS

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27 Kommentare

  1. Eine klein­gei­sti­ge Hal­tung – ich hät­te kein Pro­blem, Mus­li­men ein schö­nes Opfer­fest zu wün­schen, auch wenn ich nicht glau­be, das Muham­mad ein Pro­phet war.
    Fro­he Ostern und Gebets­bei­stand unse­rer kop­ti­schen Schwe­ster­kir­che unter ihrem Papst!

    • Was bit­te, Vin­cen­ti­us, ist für sie bei die­ser Mel­dung eine klein­gei­sti­ge Haltung.
      Die­se Fat­wa beruht auf dem mus­li­mi­schen Glau­ben und ist doch nachvollziehbar.
      Im Islam wur­de Jesus nicht gekreu­zigt, er starb auch nicht am Kreuz und somit ist auch die Auf­er­ste­hung Jesu kein The­ma für die Muslime.
      Sie soll­ten end­lich begrei­fen, dass Chri­sten und Mus­li­me nicht zum glei­chen Gott beten. Chri­stus sagt: „Ich und der Vater sind Eins“ und auch „Wer Mich sieht, sieht den Vater“. Wir Chri­sten beken­nen den Einen Gott in drei Per­so­nen. Jesus Chri­stus ist der Sohn Got­tes, wah­rer Gott und wah­rer Mensch.
      Wenn sich nun die Mus­li­me wei­gern, ein fro­hes Oster­fest zu wün­schen, sind die­se nur kon­se­quent und treu der isla­mi­schen Leh­re. Wie steht im neu­en Testa­ment: „Euer Ja sei ein Ja, euer Nein sei ein Nein“, unter die­sem Gesichts­punkt soll­te man über­le­gen, ob man denn im christ­li­chen Sinn ein fro­hes Opfer­fest wünscht oder nicht.

      • Eine klein­gei­sti­ge Hal­tung ist die Tat­sa­che, den ande­ren in sei­ner reli­giö­sen Hal­tung nicht zu tole­rie­ren und Mensch sein zu las­sen. Mir ist der Doke­tis­mus des Koran schon auch ein Begriff. Und den­noch ist es kei­nes­wegs eine Heu­che­lei, freund­lich zu sein. Das hat nichts mit man­geln­der Authen­ti­zi­tät zu tun.
        Und natür­lich beten Mus­li­me, Juden und Chri­sten zum sel­ben Gott, es gibt ja nur einen. Aller­dings hat er sich selbst in Jesus Chri­stus selbst auf unwi­der­ruf­li­che und unüber­biet­ba­re Wei­se als der drei­ei­ne selbst offen­bart. Im Glau­ben an das eine Wesen Got­tes gibt es kei­ne fun­da­men­ta­len Unter­schei­de zwi­schen den drei Reli­gio­nen, wohl aber im Glau­ben, ob und wie sich Gott der Welt geben kann, weil er in sich sich selbst unter­schied­lich besitzt. Des­we­gen muss man sich nicht im Ton vergreifen.
        Übri­gens geht auch der Hei­li­ge Tho­mas davon aus, dass die Mus­li­me kei­ne Hei­den sind, son­dern Ungläu­bi­ge, d.h. Men­schen, die an den einen und sel­ben Gott, aber eben nicht an den fleisch­ge­wor­de­nen Logos und die lebens­spen­den­de Ruach glau­ben. Damit kann ich ja hof­fent­lich nicht so falsch liegen.

        • Vin­cen­ti­us, eine Fra­ge. Wenn Sie behaup­ten, dass Chri­sten, Juden und Mos­lems zum sel­ben Gott beten, wie ste­hen Sie dann zur Gott­heit Jesu Christi?
          Beten also Juden und Mos­lem auch zu Jesus, wenn Ja, dann haben Sie recht. Aber mei­nes Wis­sens ist für die Mos­lem Jesus nur ein Pro­phet und steht nied­ri­ger als der Pro­phet Moham­med und die Juden haben Jesus nicht als Mes­si­as und Sohn Got­tes anerkannt.
          Wie sehen Sie die Aus­sa­ge Jesu: „Nie­mand kommt zum Vater, denn durch Mich“ und „Ich und der Vater sind Eins“?
          Wenn aller­dings Juden und Mos­lem die Gott­heit Jesu aner­ken­nen und IHN als den Erlö­ser und Hei­land anbe­ten, haben Sie Recht, mit der Aus­sa­ge, dass Chri­sten, Juden und Mos­lems zum glei­chen Gott beten. Nach­dem mir aber kein jüdi­scher oder mos­le­mi­scher Gläu­bi­ger bekannt ist, der Jesus Chri­stus als Gott und Mensch anbe­tet, ist Ihre Aus­sa­ge nicht rich­tig. Außer, Sie woll­ten sagen, dass Chri­sten, Juden und Mos­lem nur einen Gott anbe­ten… das wäre evtl. grob gese­hen noch tolerierbar.

          • Natür­lich beten alle drei Welt­re­li­gio­nen zu ein und dem­sel­ben Gott. Ich weiß nicht, inwie­fern dadurch die Gott­heit Jesu Chri­sti infra­ge­ge­stellt wür­de. Denn Juden und Mus­li­me beten selbst­re­dend dadurch, dass sie den einen Gott anbe­ten, auch die zwei­te Hypo­sta­se der Tri­ni­tät an. Wesen und Ver­wirk­li­chungs­wei­se kön­nen in Gott nach Tho­mas ja nicht getrennt wer­den (per­so­na signi­fi­cat rela­tio­nem ut sub­si­sten­tem in divina natu­ra), auch wenn sie das nicht wis­sen. Daher kön­nen sie ja auch zum Heil kom­men, wenn Gott sie begna­det. Die Unwis­sen­heit stört Gott da nicht – denn Gott ist grö­ßer, als das ihn ein Mensch begrei­fen könn­te. Das gilt für Chri­sten, Mus­li­me und Juden.

          • Übri­gens, es hat schon mal jemand behaup­tet, die Juden bete­ten einen ande­ren Gott an als die Chri­sten: Markion!

    • Ja, find’s auch klein­gei­stig, mehr noch, pole­misch … – hab ja auch kei­ne Pro­ble­me damit, mus­li­mi­schen Bekann­ten auf­rich­tig einen ‚geseg­ne­ten Rama­dan‘ zu wün­schen, fin­de, das gehört doch zum Zusam­men­le­ben in einem Land zum guten Ton, man bricht sich kei­nen Zacken aus der Kro­ne, auch wenn ‚bei­de Sei­ten‘ um die prin­zi­pi­el­len Unter­schie­de wissen …

      • Ich gebe Ihnen Recht – das ist eigent­lich ein gera­de­zu bana­les Gebot der Höflichkeit.

  2. Gruß hin oder her. Was mich ent­setzt ist die Igno­ranz und Über­heb­lich­keit des Islam. Es gibt kei­ne histo­ri­schen Bele­ge, die Jesu Tod leug­nen. Die Behaup­tung, er wur­de durch eine ande­re Per­son aus­ge­tauscht, wie der Koran behaup­tet, ist falsch. Das erklärt auch die Radi­ka­li­tät und Bru­ta­li­tät der isla­mi­schen Füh­rer. Nur mit Druck, ver­bie­ten der Pres­se­frei­heit und Ver­bie­ten des Hin­ter­fra­gen des Korans, sichert sich die­ses System. Alles, was nicht im Koran steht ist falsch, weil es nicht im Koran steht. Hin­ter dem Islam steckt eine Ideo­lo­gie, die auf Druck, Gewalt und Lügen auf­baut und sich auch nur so hal­ten kann. Und egal wie vie­le an den Islam glau­ben-rich­tig wird er dadurch auch nicht. Ich bin kein Theo­lo­ge und behaup­te auch nicht, viel Ahnung von die­sem Gebiet zu haben. Aber dass seit dem VK2 Mus­li­me als Brü­der bezeich­net wer­den, die an den einen Gott glau­ben, kann ich nicht ver­ste­hen. Und egal wie sehr man sich auch mit dem Islam beschäf­tigt. Bei nähe­rer und gründ­li­cher Betrach­tung kann man nur fest­stel­len: Islam nix gut!!

    • Das ist lei­der eine wenig dif­fe­ren­zier­te Sicht, denn die gro­ße Mas­se der Mus­li­me möch­te nichts ande­res als – abend­län­disch gespro­chen – klein­bür­ger­lich leben.

      • Hof­fent­lich irre ich mich: Aber ich befürch­te, dass der Islam im Kern sei­ner Leh­re unkom­ba­ti­bel mit Demo­kra­tie ist. Man kann ihn zurück­drän­gen. Irgend­wann erwacht die­ses System wie­der und möch­te alle Men­schen unter sich haben, indem es des isla­mi­sche Recht ein­führt. Im Islam gibt es Men­schen­rech­te und Näch­sten­lie­be nur unter Mus­li­men, und nicht zu ande­ren Mit­men­schen oder gar Fein­den. Aber ist letz­te­res nicht Grund­la­ge für ein fried­li­ches gut­bür­ger­li­ches Mit­ein­an­der? Ech­ten Fru­ie­den kann man nur haben, wenn man den Islam ver­lässt. Das bestä­ti­gen die Aussteiger.

        • Glau­be nicht, daß Sie sich irren, und auch nicht, daß Ihre Dar­le­gung ‚wenig dif­fe­ren­ziert‘ sei; eher tref­fen Sie den Nagel auf den Kopf! – Es gibt nicht ein­mal inner­halb des Islams, d.h. isla­mi­scher Staa­ten mit Scha­ria, sowas wie ‚Men­schen­rech­te in unse­rem Sin­ne‘, was z.B. auch an der Stel­lung der Frau­en im Islam ziem­lich krass deut­lich wird (Stich­wort ‚Ver­ge­wal­ti­gung‘ – wenn etwa einer ver­hei­ra­te­ten Frau sol­ches wider­fährt und sie dies anzeigt, läuft sie gro­ße Gefahr, hin­ge­rich­tet zu wer­den …) … – sehr inter­es­sant ein Gespräch mit dem Kon­ver­ti­ten Nas­sim Ben Iman über die­ses The­ma (fin­det man bei youtube).

          • Nur eines ver­ste­he ich nicht. war­um „kuscheln“ die west­li­chen Kir­chen so sehr mit dem Islam? Das betrifft die katho­li­sche Kir­che in D auch. Kan­zeltausch etc. sind nicht in Ord­nung. Und war­um unter­neh­men Regie­run­gen ande­rer Staa­ten so wenig gegen den Islam?
            Kann es etwas ein, dass der Islam das reli­gi­ös-poli­ti­sche System der End­zeit ist? Pas­sen wür­de es ja!

          • Oh, Sie haben ja schon geschrie­ben 🙂 tja … gute Fra­gen … – hat wohl auch mit dem „gesamt-gesell­schaft­li­chen Kli­ma und Ten­den­zen“ zu tun, bzw. mit dem, was wir glau­ben SOLLEN …
            … die­ser ‚Kan­zeltausch‘ ist z.B. ziem­lich ver­hee­rend, wenn man nicht weiß, daß (glau­be je nach isla­mi­scher Rechts­schu­le) eine Kir­che bereits durch das 1. Gebet eines Imams als zur Moschee „umge­wid­met“ betrach­tet wird, „ganz for­mal“ natür­lich, ohne daß das (laut) gesagt wird … – ich geb Vin­cen­ti­us recht, sicher­lich die aller­mei­sten Mus­li­me in Deutsch­land wol­len ein­fach nur ihre Ruhe haben und ihr Leben leben, ohne irgend­wel­che „Über­nah­me­ge­lü­ste“; aber eben nicht ALLE, und schon eine klei­ne, hoch­mo­ti­vier­te „Eli­te“ kann, zum „rich­ti­gen“ Zeit­punkt, durch die „rich­ti­ge“ Agi­ta­ti­on eine Men­ge bewir­ken … oder Scha­den anrichten …

          • … zumal wenn die­se „Eli­te“ von sehr mäch­ti­gen, sehr rei­chen isla­mi­schen Staa­ten (die ihren Koran bzw. die ‚Aha­dith‘ sehr ernst neh­men) finan­ziert und „betreut“ wird.

          • Trau­ri­ger­wei­se fast über­flüs­sig zu sagen, daß ‚N. Ben Iman‘ ein Pseud­onym ist, daß er – wie die mei­sten Kon­ver­ti­ten a.d. Islam – von der eige­nen Fami­lie ver­sto­ßen, unter ste­hen­der Mord­dro­hung, gehei­mer Adres­se und Poli­zei­schutz wohnt und leben muß und aus Sicher­heits­grün­den das Land sei­ner Her­kunft nie­mals preis­gibt (er spricht nur vage von einem ‚ara­bi­schen Staat‘) …

  3. Mei­ne Ant­wort bezieht sich auf das Posting von Vin­cen­ti­us, d.h. ich hät­te auch kei­ne Pro­ble­me den Mus­li­men ein fro­hes Opfer­fest zu wün­schen, und vor allem, mei­ne besten Wün­sche gehen an unse­re ach so geprüf­ten kop­ti­schen Mitbrüder.

  4. Immer­hin ste­hen die Mus­li­me zu ihrem Glau­ben und hal­ten sogar durch ein isla­mi­sches Rechts­gut­ach­ten fest, dass man den kopt. Chri­sten nicht „Fro­he Ostern“ wün­schen darf.
    Wäh­rend vie­le gut­gläu­bi­ge Chri­sten mei­nen, wei­ter­hin der Irr­leh­re anhän­gen­den Mus­li­me ein „fro­hes Opfer­fest“ zu wünschen.

    • „Wie die staat­li­che Zei­tung Al-Ahr­am berich­tet, wur­den seit dem Macht­wech­sel in Ägyp­ten 25 Kir­chen ange­grif­fen, ins­ge­samt 59 Kop­ten star­ben bei gewalt­sa­men Ausschreitungen.“

    • Ja, und viel­leicht der Bedeu­tung nach sogar noch stär­ker … – ‚Ganz­hin­ga­be‘ i.S.v. ‚völ­li­ger Unter­wer­fung‘ unter den durch Moham­med ver­kün­de­ten ‚Wil­len Gottes‘ …

      • [grrrrrrrrrrrrrr…!!!] – Was ich noch sagen woll­te (auch wenn’s egtl. ziem­lich klar sein soll­te): So hart ich auch gg. ein best. theo­lo­gi­sches System (in die­sem Fall eben die Theo­lo­gie des Islams) argu­men­tie­ren kann (auch schon­mal „nicht ohne einen gewis­sen Sar­kas­mus“, s.o.), so unter­schei­de ich doch immer zw. ‚der Leh­re‘ und ‚den ein­zel­nen Men­schen‘ – denen ich die Näch­sten­lie­be schul­de, klar! – Des­we­gen hal­te ich ja auch (sach­li­che, wohl­be­grün­de­te) ‚Islam­kri­tik‘ für abso­lut berech­tigt, so wie ich ja auch ande­ren das Recht zuge­ste­he (bzw. tut dies ja unser frei­heit­li­cher, demo­kra­ti­scher Rechts­staat – für den man aller­dings stets auf’s Neue kämp­fen muß!), die katho­li­sche Leh­re zu kri­ti­sie­ren oder zu ver­su­chen, da irgend­wel­che Wider­sprü­che zu fin­den (wird, läßt man VII mal linx lie­gen, eh nich gelin­gen 😀 !), und ich hal­te sol­che Ten­den­zen für abso­lut ver­hee­rend (und sogar, letzt­lich, für ver­fas­sungs­wid­rig … wenn nicht ‑feind­lich), die ver­su­chen, jede ver­nünf­ti­ge, sach­li­che Islam-Kri­tik gleich schon ‚eo ipso‘ in die „rech­te Ecke“ zu stel­len bzw. als „ras­si­stisch“ oder so zu dif­fa­mie­ren (was sowie­so auch eine ver­hee­ren­de Bana­li­sie­rung jedes schlim­men ‚ech­ten‘ Ras­sis­mus‘ wäre!).

  5. Islam bedeu­tet Frie­den und vll. Hin­ga­be, Unterwerfung .….
    Alles das gilt aber nur i n n e r h a l b des Islam.
    Für die­je­ni­gen die den gewalt­auf­ru­fen­den Korans­uren gegen­über Ungläu­bi­gen kei­nen Glau­ben schenken:
    Rechts­gut­ach­ten Nr. 13759
    http://​www​.isla​m​in​sti​tut​.de/​A​n​z​e​i​g​e​n​-​v​o​n​-​F​a​t​a​w​a​.​4​3​+​M​5​4​9​2​e​2​9​5​8​d​e​.​0​.​h​tml
    Fat­wa zu der Fra­ge, wie der Islam die Ungläu­bi­gen ansieht

    • Inter­es­sant! – Tja, das ist eben das Pro­blem, wenn man [ver­meint­li­che] ‚Tole­ranz-Ver­se‘ aus dem Koran nimmt als Beleg für … eben Tole­ranz & Frie­dens­auf­trag; die frü­hen, mek­ka­ni­schen Suren sind wohl wirk­lich eher ’spi­ri­tu­ell‘, pri­mär theo­lo­gisch und defen­siv – was aber dar­an lag, daß der ‚mek­ka­ni­sche Ur-Islam‘, die Grup­pe um Moham­med, stark in der Defen­si­ve war. Nach der Hed­schra jedoch, in Medi­na, hat­te er die Ober­hand, brauch­te sich nicht mehr zu ver­stecken und wur­de eben auch zu einem – alle Lebens­be­rei­che bis ins Detail bestim­men­den – poli­ti­schen System wei­ter aus­ge­baut. So spre­chen die spä­te­ren medi­nen­si­schen Suren eine deut­lich ande­re, wesent­lich aggres­si­ve­re Spra­che – und sind, nach dem Abro­ga­ti­ons­prin­zip, die ‚Letzt­gül­ti­gen‘, sie ‚abro­gie­ren‘ (wider­ru­fen) also als zeit­lich spä­te­re ‚Offen­ba­run­gen‘ die zeit­lich vor­an­ge­gan­ge­nen mekkanischen …
      … und, man muß beden­ken, daß ja nicht der Koran allei­ne ver­bind­lich für den Islam ist, son­dern auch die ‚Hadi­then /​ Aha­dith‘, d.h. die Lebens­be­schrei­bun­gen des ‚Pro­phe­ten Moham­med‘ (die dann das Fun­da­ment f.d. Sun­na bil­den), des­sen Leben, Den­ken, Reden und Hand­lungs­wei­sen bei den ver­schie­den­sten reli­giö­sen, recht­li­chen, gesell­schaft­li­chen und auch poli­ti­schen Fra­gen (vor­bild­lich und damit) abso­lut ver­bind­lich ist; man muß ‚Koran + Hadi­then‘ immer zusam­mense­hen, darf sie nicht von ein­an­der tren­nen, wenn man den ‚ortho­do­xen sun­ni­ti­schen Islam‘ ver­ste­hen will, und die­se Fat­wen bezie­hen sich ja auf bei­des bzw. auf frü­he­re Rechts­gut­ach­ten der Sunna …

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