(Rio de Janeiro) Eine katholische Veranstaltung für Katholiken, die den katholischen Glauben sichtbar macht, die für Nicht-Katholiken anderer Konfessionen oder Religionen offen ist und missionierend wirkt, scheint es ohne interreligiöses Rahmenprogramm nicht geben zu können. Zumindest wenn es nach dem Organisationskomitee des diesjährigen Weltjugendtages in Rio de Janeiro geht.
Zwei Tage vor Beginn des Weltjugendtages 2013 „treffen sich junge Katholiken, Juden und Moslems zusammen beim Weltjugendtag“, so die Ankündigung des WJT-Organisationskomitees. Das Treffen findet am 21. Juli an der Päpstlichen Katholischen Universität von Rio de Janeiro statt. Dort „werden sich 200 Führer der drei wichtigsten monotheistischen Religionen der Welt treffen und zusammen ihren jeweiligen Glauben vorstellen und zusammen konkrete, unternommene Aktionen auf dem Weg des interreligiösen Dialogs vorstellen“, so die offizielle Mitteilung.
Die Idee des interreligiösen Treffens ging aus „einem Vorschlag einer Gruppe hervor, die sich jeden Monat in Rio de Janeiro versammelt und in der Moslems, Juden und Katholiken den Weg des gegenseitigen Respekts und Dialogs teilen“, so die WJT-Organisatoren von Rio. Pater Arnaldo Rodrigues, einer der Verantwortlichen für die pastorale Vorbereitung des WJT erklärte: „Heute sehen wir, daß wichtige Schritte in diese Richtung auch hier in Brasilien gesetzt werden, und der WJT ist eine Möglichkeit, Initiativen wie dieser größere Sichtbarkeit zu verschaffen.“
Das interreligiöse Treffen soll nicht die einzige Initiative dieser Art bleiben. Es ist auch ein ökumenisches Treffen geplant. Der Nationale Rat der christlichen Kirchen Brasiliens will die Gelegenheit des WJT nützen und mit dem örtlichen WJT-Komitee ein Treffen „junger Verantwortlicher der christlichen Kirchen“ organisieren. Das Treffen „wird während des WJT in der anglikanischen Kirche von Rio de Janeiro stattfinden“, wie das WJT-Organisationskomitee bekanntgab.
Rios Bürgermeister und die Behörden rechnen mit 1,5 Millionen Pilgern, die zum WJT in die südamerikanische Stadt kommen werden. Allein mindestens 20.000 Busse werden erwartet. „Das ist mehr als wir uns für die Fußballweltmeisterschaft erwarten, so der Bürgermeister. Um den chaotischen Stadtverkehr in der Cidade Maravilhosa, in der „wunderbaren Stadt“, nicht völlig zum Erliegen zu bringen, werden der 25. und 26. Juli per Dekret zu arbeitsfreien Tagen erklärt. An diesen Tagen findet eine Heilige Messe an der Copacabana und ein Kreuzweg statt.
Der Vatikan gab unterdessen bekannt, daß Papst Franziskus aus Sicherheitsgründen in Rio nicht im offenen Papamobil unterwegs sein wird, sondern in einem gepanzerten Fahrzeug mit kugelsicheren Scheiben.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: JMJ 2013