Japan im 32. Jahr im Geburtenminus – Tiefstand wie in Deutschland: Ursachendebatte tabu


Japanische Kinder 32 Jahre Geburtenrückgang(Tokio) Die Japa­ner wer­den immer weni­ger. Das japa­ni­sche Selbst­ver­ständ­nis von heu­te ist geprägt von einem Mix aus Kon­sum, Kar­rie­re und Shin­to­is­mus. Des­halb zögern japa­ni­sche Paa­re die Geburt von Kin­dern immer wei­ter hin­aus und vie­le ent­schei­den sich, über­haupt kei­ne Kin­der mehr zu haben. Das Japa­ni­sche Sta­ti­stik­amt gab bekannt, daß der Insel­staat „jedes Jahr den Ver­lust von 150.000 Ein­woh­nern unter 15 Jah­ren“ zu ver­zeich­nen hat.

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Die jüng­sten Daten wur­den gestern, am Tag des Kin­des bekannt­ge­ge­ben. Zum Stich­tag 1. April waren von den 127 Mil­lio­nen Japa­nern ledig­lich 16,49 Mil­lio­nen jün­ger als 15. Das ent­spricht einem neu­en Nega­tiv­re­kord und das im 32. Jahr hin­ter­ein­an­der. Laut Innen­mi­ni­ste­ri­um ent­spricht der Anteil der Neu­ge­bo­re­nen bis 15-Jäh­ri­gen nur 12,9 Pro­zent der Gesamt­be­völ­ke­rung. In den USA liegt deren Anteil bei 19,6 Pro­zent, in der Volks­re­pu­blik Chi­na bei 16,5 Pro­zent, in Süd­ko­rea bei 15,6 Pro­zent. Japan kann damit Deutsch­land die Hand rei­chen. In der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land liegt der Anteil der unter 15-Jäh­ri­gen 2012 mit 13,1 Pro­zent eben­falls im Keller.

Der Gebur­ten­rück­gang und die schnel­le Alte­rung der Bevöl­ke­rung gefähr­den den wirt­schaft­li­chen Wohl­stand im Land der auf­ge­hen­den Son­ne. Die dritt­größ­te Wirt­schafts­macht der Welt hat ein aus­ge­gli­che­nes Pen­si­ons­sy­stem, das aber ohne aus­rei­chend Nach­wuchs nicht auf­recht­erhal­ten wer­den kann. Die Regie­rung setzt den­noch wei­ter­hin kei­ne Anrei­ze zur Gebur­ten­för­de­rung. Das The­ma bleibt Tabu wie in Deutsch­land, wo man den Gebur­ten­man­gel seit Jahr­zehn­ten durch Zuwan­de­rung aus­zu­glei­chen ver­sucht mit allen damit zusam­men­hän­gen­den radi­ka­len Ver­än­de­run­gen. Tabu ist auch die Ursa­chen­de­bat­te und der ursäch­li­che Zusam­men­hang zwi­schen Gebur­ten­man­gel und der vor­ge­burt­li­chen Tötung der Kin­der. Der japa­ni­sche Shin­to­is­mus kommt der ver­brei­te­ten Abtrei­bungs­men­ta­li­tät ent­ge­gen, da er eine flie­ßen­de Mensch­wer­dung behaup­tet, wonach ein Kind erst im Alter von sie­ben Jah­ren wirk­lich Mensch in die­ser Welt ist.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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2 Kommentare

  1. Von der Pro­ble­ma­tik der in Japan wie auch hier­zu­lan­de schockie­rend weit ver­brei­te­ten Abtrei­bung ein­mal ganz abgesehen .….
    Shin­to­is­mus: .…„eine flie­ßen­de Mensch­wer­dung .…, wonach ein Kind erst im Alter von sie­ben Jah­ren wirk­lich Mensch in die­ser Welt ist.“

    Was war es dann kon­kret vorher?
    Nur ein ganz und gar krea­tür­li­ches Wesen?
    Was wäre das Jesus­kind nach shin­toisti­scher Denk­art gewesen?

    Wie sehr hat sich doch Jesus den Men­schen zuge­wandt, auch den Kindern.
    „Laßt die Kin­der zu mir kom­men; hin­dert sie nicht dar­an! Denn Men­schen wie ihnen gehört das Reich Got­tes.“ Mk 10,14
    Und er nahm die Kin­der in sei­ne Arme; dann leg­te er ihnen die Hän­de auf und seg­ne­te sie. Mk 10,16

    Welch ein Unterschied!
    Wel­ten lie­gen dazwischen!

  2. @ Mari­en­zweig,

    ich bin sicher, daß Gene­sis eine Offen­ba­rung ist.
    Dage­gen ist die Evo­lu­ti­ons­theo­rie eine Häresie.

    Die Kon­se­quen­zen sind längst sichtbar.

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