(Rom) Ehe nein, Anerkennung bestimmter Rechte ja. So lautet im Zusammenhang mit Homo-Partnerschaften die neue Formel von Teilen der Kirchenführung und allen möglichen Kirchenvertretern, die wie ein Mantra wiederholt wird. Ehrlicher hieße die Formel: Erkennen wir die Homo-„Ehe“ an, aber nennen wir sie nicht Ehe. Erst vor kurzem vertrat Kurienerzbischof Piero Marini diesen bizarren Standpunkt. Marini war unter Papst Johannes Paul II. päpstlicher Zeremonienmeister und ist seit seiner Entfernung aus diesem Amt durch Benedikt XVI. päpstlicher Delegat für die Eucharistischen Kongresse. Marini begründete die Anerkennung homosexueller Partnerschaften als „notwendig“, „weil es viele Paare gibt, die leiden, weil ihre Rechte nicht anerkannt werden“. Um dann die Einschränkung anzufügen, daß man diese Anerkennung aber nicht „Ehe“ nennen dürfe. Ist alles nur eine Frage der Worte, nicht der Inhalte? Bleibt der Ehe am Ende nur das Privileg, sich mit dem Wort Ehe schmücken zu dürfen?
Die befremdliche Aussage Piero Marinis (nicht zu verwechseln mit dem seit 2007 amtierenden päpstlichen Zeremonienmeister Guido Marini) sorgte für Aufsehen, war aber gar nicht so überraschend. Andere führende Kirchenvertreter hatten sich bereits vor Marini zu Sprechern dieser Position gemacht. Zeichen dafür, daß sich in der Kirche tatsächlich auf besorgniserregende Weise eine homophile Partei breitmacht.
Mangel an Widerstandsbereitschaft, Bequemlichkeit oder Homo-Tendenzen? Was treibt Kirchenvertreter zur Homo-Partei?
Kirchenvertreter schließen sich ihr an, weil sie die Angriffe der Homo-Lobby oder die Kritik der Medien satt haben und nicht selten auch kirchenintern bei Katholiken kein Verständnis mehr für die katholische Lehre zum Thema Homosexualität finden. Mangelnde Sachkenntnis und Widerstandsbereitschaft, Bequemlichkeit und die pastorale Ausrichtung der Kirche, die auf „immer Verständnis zeigen“ getrimmt ist, sind eine wenig geeignete Ausgangsposition, die kirchliche Lehre öffentlich zu verteidigen und als eigenständige Position im öffentlichen Diskurs sichtbar zu machen.
Keineswegs jeder Kirchenvertreter, der sich die eingangs erwähnte Formel zu eigen macht, hat selbst homosexuelle Tendenzen. Es wird aber eine Bereitschaft sichtbar, sich dem heute vorherrschenden homophilen Denken zu unterwerfen und einen Kompromiß zwischen diesem und der kirchlichen Lehre zu finden. Anders ausgedrückt: Teile der Kirche versuchen, sich mit dem dominierenden Zeitgeist zu arrangieren.
Präsident des Päpstlichen Familienrats „öffnet“ gegenüber Homo-Partnerschaften
Bereits Anfang Februar hatte Kurienerzbischof Vincenzo Paglia diesen Standpunkt eingenommen und das ausgerechnet in seiner ersten wichtigen Stellungnahme als neuer Präsident des Päpstlichen Rats für die Familie. Paglia ist auch geistlicher Assistent der Gemeinschaft Sant’Egidio. Es hat etwas erschütternd Kurioses an sich, wenn angesichts der weltweiten Angriffe gegen die Familie ausgerechnet der Vorsitzende des Päpstlichen Familienrats sich gedrängt fühlt, eine Bresche für die Homo-Partnerschaften zu schlagen. Jene Partnerschaften, die das bekannteste Trojanische Pferd sind, um die auf der Ehe gegründete Familie zu zerstören. Bedenkt man, daß dieser Familienrat von Papst Johannes Paul II. ausdrücklich gewollt war, um dieser Fehlentwicklung etwas entgegenzusetzen und den Kampf zum Schutz von Ehe und Familie aufzunehmen, jenen Kampf, den er selbst als die Entscheidungsschlacht des dritten Jahrtausends bezeichnete, und bedenkt man weiter, daß er mit der Ernennung des kolumbianischen Kardinals Alfonso Lopez Trujillo zum ersten Vorsitzenden jemanden damit betraute, an dessen Hingabe für die Verteidigung der Familie kein Zweifel bestehen konnte, wirkt die jüngste Entwicklung um so irritierender.
Aber weder der Ausritt von Kurienerzbischof Piero Marini noch jener von Kurienerzbischof Paglia geschahen zufällig. Der Wille, sich dem derzeit homogewandeten Zeitgeist zu unterwerfen, scheint sich in Teilen der Kirche durchgesetzt zu haben. Die Bischöfe des deutschen Sprachraums versuchten erst gar nicht, wirklichen Widerstand zu leisten. Sie verhielten sich kleinlaut, als die Regierungen in Berlin, Bern und Wien sich des gesellschaftspolitischen Anliegens annahmen und taten so, als gäbe es das Thema eigentlich gar nicht.
Tätigkeit des Gesetzgebers „dringend notwendig“? Welche Rechte werden nicht garantiert?
In Italien machte sich jüngst die Tageszeitung der italienischen Bischofskonferenz Avvenire die Formel zu eigen und sprach sich für die Anerkennung von Homo-Rechten aus, nur Hauptsache man nennt es nicht Ehe. Am 13. April wurde ein Leitartikel des Juristen Francesco D’Agostino, Vorsitzender der Italienischen katholischen Juristenvereinigung veröffentlicht. Kurz zuvor hatte der italienische Verfassungsgerichtspräsident Franco Gallo in Überschreitung seiner Zuständigkeit sich in die politische Diskussion eingemischt und das Parlament aufgefordert, die Rechte Homosexueller anzuerkennen. Eine politisierende Justiz ist seit einigen Jahren zu einem neuen Phänomen der politischen Realität in Europa geworden. D’Agostino versuchte die Einmischung Gallos herunterzuspielen, indem er behauptete, der Verfassungsgerichtshofspräsident habe nicht die Einführung einer Homo-„Ehe“ gefordert, sondern „lediglich“, daß Homosexuellen die bürgerlichen Rechte „garantiert“ werden sollen.
Spätestens an dieser Stelle drängt sich die Fragen auf: Welche Rechte? Welche Rechte werden im Umkehrschluß also nicht garantiert, was ja eine Diskriminierung implizieren würde und wohl auch soll?
D’Agostino verwies in seinem Leitartikel auf „verschiedene Formen des Zusammenlebens“, die „wirklichen menschlichen Bedürfnissen“ entsprechen und zum Teil „relevante ökonomische Interessen“ betreffen würden.
Gegen diese angeblichen „Notwendigkeiten“ Rechte anzuerkennen und dem grundlegenden Denkfehler, der den Forderungen zugrunde liegt, hat am 10. Februar 2010 der Erzbischof von Bologna, Kardinal Caffarra mit einer Lehrmäßigen Note Stellung genommen, in der er bewußt die Ablehnung einer Homo-„Ehe“ nicht aus religiöser, sondern aus der Sicht des dem Allgemeinwohl verpflichteten Staates begründete.
Kardinal Caffarra: Homosexuellen werden nicht Rechte vorenthalten, sondern Ehe und Familie werden besonders geschützt
Etwa für versichungs- und vermögensrechtliche Fragen gibt es ausreichend Instrumente des Zivilrechts. Des besonderen Schutzes des Staates bedürfen hingegen die Familien, als Grundzelle des Staates und seiner Ordnung. Der staatliche Schutz der Ehe ist auf die Familie ausgerichtet. Der Staat gewährt ihnen daher zusätzlich zum allgemeinen Standard an Rechten, die jedem Bürger garantiert werden, weitere Sonderrechte in Form von Privilegien, weil die Familien für den Staat einen schützenswerten Raum darstellen, in dem der Nachwuchs, die Kinder heranwachsen, die künftigen Bürger des Landes, die den Staat tragen werden, die Arbeitskräfte von morgen, die die Mütter und Väter von morgen, die die gedeihliche Weiterentwicklung des Landes sicherstellen. Sie erbringen die entscheidende auf Fortbestand und Zukunft ausgerichtete Leistung für den Staat, deshalb und nur deshalb gewährt der Staat ihnen Sonderrechte, weil sie am gefährdetsten und daher besonders schutz- und förderungsbedürftig sind. Selbst ein Ehepaar ohne Kinder erbringt nicht jede gewünschte, positive Leistung für den Staat, ist aber grundsätzlich dafür offen. Homosexuellen werden daher keine Rechte vorenthalten. Alle ihre Rechte werden garantiert, wie sie jedem Bürger eines Landes garantiert werden. Ihnen wird nicht der Sonderstatus von Ehe und Familie zuerkannt, weil sie a priori durch ihre Lebensentscheidung jene Leistungen für den Staat ausschließen und auch gar nicht erbringen können, die diese Sonderrechte rechtfertigen. Es spielt dabei keine Rolle, welche Ursache Homosexualität hat, ob sie angeblich angeboren ist, wie sie selbst behaupten, eine Persönlichkeitsstörung oder eine freie Entscheidung darstellt.
Homosexuelle haben alle zivilrechtlichen Instrumente zur Verfügung, sich gegenseitig als Erben im Testament zu bedenken, Lebensversicherungen zugunsten des Partners oder auch Mietverträge im Namen beider abzuschließen, wie Homoverbände auf Nachfrage bestätigen. Es geht also um einen politischen Kampf, um die Erzwingung einer mit Stempel und Siegel versehenen Anerkennung der Homosexualität als Lebensform. Was für eine Rolle sollte aber eine sexuelle Vorliebe für den Abschluß einer Lebensversicherung oder eines Mietvertrages spielen? Das kommt einer narzißhaften Fixiertheit auf die eigenen Sexualpraktiken gleich. Mit „Rechten“ und mit dem Staat haben die aber mit gutem Grund nichts zu tun.
Monsignori sollten Dokumente der Kirche und katholischer Juristen lesen
Die Glaubenskongregation führte unter der Federführung ihres damaligen Präfekten Joseph Kardinal Ratzinger in ihren Erwägungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen vom 3. Juni 2003 unter Punkt 9 aus:
„Nicht zutreffend ist das Argument, dass die rechtliche Anerkennung der homosexuellen Lebensgemeinschaften notwendig wäre, um zu verhindern, dass die homosexuell Zusammenlebenden auf Grund der bloßen Tatsache ihres Zusammenlebens die wirksame Anerkennung der allgemeinen Rechte verlieren, die sie als Personen und als Bürger haben. In Wirklichkeit können sie jederzeit wie alle Bürger, ausgehend von ihrer persönlichen Autonomie, auf das allgemeine Recht zurückgreifen, um rechtliche Situationen von gegenseitigem Interesse zu schützen. Es ist jedoch eine schwerwiegende Ungerechtigkeit, das Gemeinwohl und die authentischen Rechte der Familie zu opfern, um Güter zu erlangen, die auf Wegen garantiert werden können und müssen, die nicht für die ganze Gesellschaft schädlich sind.“
Es bedarf also keiner Sonderrechte, wie die Juristen wissen und auch zugeben, wenn sie nicht aus Angst vor dem Zorn der Homo-Lobby vorziehen zu schweigen. Ein Umstand, der übrigens viel über das vorherrschende Klima aus Einschüchterung und moralinsaurer Luft aussagt, die stickiger zu werden droht als jener „Mief“, gegen den die 68er-Generation rebellierte.
Manche Kirchenvertreter täten gut daran, die Erwägungen der Glaubenskongregation und weitere grundlegende Texte der katholischen Naturrechts- und Soziallehre nachzulesen. Vor allem von jenen katholischen Persönlichkeiten, die an der Abfassung der Staatsverfassungen mitgewirkt und dort den Schutz von Ehe und Familie verankert haben. Diesem besonderen Schutz, der niemand anderem ein Recht nimmt, sondern wie dargelegt, nur einer bestimmten Gruppe aus gutem Grund Sonderprivilegien zugesteht, liegen die im Naturrecht verankerten Persönlichkeitsrechte zugrunde. Dabei geht es um das Verhältnis Staat-Person. Der Schutz des Staates sollte gerade auch Schutz vor dem Staat sein, nicht zuletzt wegen der Erfahrungen mit dem Totalitarismus. Nicht der Staat definiert willkürlich das Verhältnis zu den Menschen, da es mit dem Naturrecht ein höheres Recht gibt, dem sich der Staat zu unterwerfen hat.
Die Einführung der Homo-„Ehe“ kommt einer Zerschlagung dieses Verhältnisses von Staat und Person gleich, da das Naturrecht als Rechtsgrundlage zwingend ignoriert werden müßte. Wird der Positivismus zur eigentlichen Rechtsgrundlage des Staates ist das Verhältnis zwischen Staat und Person auch willkürlichen Eingriffen durch eine beliebige Parlamentsmehrheit oder andere Entscheidungsträger ausgeliefert und damit potentiell auch neuen Totalitarismen. Ein Aspekt, den Homo-Aktivisten in ihren Forderungen berücksichtigen sollten. Daraus erklärt sich auch, weshalb die Homo-„Ehe“ ein schwerwiegender, zerstörerischer Angriff auf die Ehe und damit auf die Familie ist, die auf der Ehe gründet. Es spielt dabei auch keine Rolle, ob und wie viele Bürger in „wilder Ehe“ in irgendwelchen partnerschaftlichen Formen zusammenleben, wie hoch die Scheidungsrate oder jene der Alleinerziehenden ist.
Vatikansprecher Lombardi schließt sich „Homo-Partei“ an
Inzwischen hat sich der kirchlichen „Homo-Partei“ auch Vatikansprecher Pater Federico Lombardi angeschlossen. Am 24. April sagte er im Gespräch mit der internationalen Presse, es müsse „klar gemacht werden, dass die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau eine spezifische und fundamentale Institution in der Geschichte der Menschheit ist. Das hindert nicht daran, dass in irgendeiner Weise andere Formen der Verbindung zwischen zwei Personen anerkannt werden könnten.“
Da sich in den verschiedenen Staaten die Parlamente mit der Frage befassen, und wie Frankreich zeigt, keineswegs im von der Kirche gewünschten Sinn, braucht es konkrete und nicht abstrakte Erklärungen, wie jene Lombardis, die mehr Fragen aufwerfen als beantworten. Anders ausgedrückt: Die Monsignori sollten nicht gebetsmühlenhaft einen neuen Stehsatz von sich geben, sondern präzise sagen, was sie meinen. Angefangen damit, konkret zu benennen: Welches sind diese angeblich bisher verweigerten Rechte, die sogar einen „dringenden“ Eingriff des Staates verlangen, wie der Avvenire schrieb? Zweitens: Aus welchem Grund und auf welche Weise sollten „andere Formen der Verbindung zwischen zwei Personen“ anerkannt werden?
Was bisher aus dem kirchlichen Umfeld dazu zu hören war, ist längst und ganz unabhängig von dem, was unter der Bettdecke passiert, durch das bürgerliche Gesetzbuch geregelt. Um welche Rechte geht es also, daß verschiedene Monsignori das Tätigwerden des Gesetzgebers einfordern? Eine präzise Frage verlangt nach einer präzisen Antwort. Die Homo-Partei im Vatikan wird darauf Antwort geben müssen.
„Wir befürchten jedoch, daß hinter diesen Ausritten im besten Fall mangelnde Sachkenntnis steckt und der Wunsch modern und dialogbereit zu erscheinen““, so Riccardo Cascioli, der Chefredakteur der katholischen Nuova Bussola Quotiadiana. Die Bereitschaft mancher Kirchenvertreter mit der Welt Kompromisse einzugehen und der Welt zu gefallen, scheint recht groß. „Sie sind sich nicht bewußt, daß das der beste Weg ist, sich zum Gespött für die Welt zu machen“, so Cascioli.
In kirchlichen Einrichtungen wird Homosexualität teils als gleichwertig präsentiert
Für Cascioli ist „das aber nur im besten Fall so“, weil es in der Kirche eine theologische und pastorale Richtung gibt, die offen mit der Homo-Ideologie sympathisiert: in den Seminaren, den theologischen Fakultäten, den Kursen für die Religionslehrer, Pastoralassistenten und Gemeindereferentenausbildung ist es an manchen Orten schon üblich, Heterosexualität und Homosexualität unter Außerkraftsetzung des kirchlichen Lehramtes völlig gleichwertig zu präsentieren. „Hatte nicht schon Carlo Maria Martini in seinem „geistlichen Testament“ geschrieben, daß die Kirche 200 Jahre hinten ist? Jeder Eingriff des Gesetzgebers zur Anerkennung homosexueller Partnerschaften ist unter diesem Gesichtspunkt nur ein Vorwand, um den homosexuellen Lebensstil zu legitimieren, den offensichtlich verschiedene Kirchenvertreter gutheißen“, so Cascioli.
Entschuldigend kann zumindest teilweise für einige Prälaten angeführt werden, man denke an den Erzbischof von Berlin, Rainer Kardinal Woelki, daß sie von Journalisten dauernd zum Thema provoziert werden, um ihnen irgendeinen Halbsatz zu entlocken, der sich als Anklage gegen die Kirche oder als Öffnung Richtung Homosexualität als Schlagzeile verkaufen läßt. Manchen Kirchenvertretern fällt dann nichts besseres ein, als irgendetwas zu sagen, was nicht Hand und nicht Fuß hat und nicht selten den bohrenden Fragesteller irgendwie zufriedenstellen soll. Zumindest die Bischöfe als Erstverantwortliche sollten imstande sein, zu den schließlich bekannten aktuellen „heißen Eisen“ eine klare kirchliche Linie im Kopf zu haben, die sie jederzeit abrufen können.
Da die Journalistenfragen zu diesem Thema inzwischen wirklich keine Überraschung mehr sind, sollten zumindest die Wohlmeinenden die Gelegenheit nützen, um für die Wahrheit einzustehen. Das bedeutet auch, ohne wenn und aber zu sagen, daß es keine Diskriminierung von Homosexuellen gibt, daß hingegen die Familie diskriminiert wird, sowohl in kultureller als auch in ökonomischer Hinsicht. Je mehr Kinder eine Familie hat, desto mehr ist sie benachteiligt. Es geschieht seit vielen Jahren ein brutaler Kampf gegen die Familie und damit genau das Gegenteil dessen, was die Verfassungsväter wollten und das Naturrecht verlangt.
Es werden heute alle möglichen Sonderformen gefördert, aber nicht die Familie als kleinste und damit schutzbedürftigste, vor allem aber als konstitutive Grundzelle von Staat und Gesellschaft. Das ist wirkliche Diskriminierung. Hier hätte der Gesetzgeber dringend einzugreifen, nicht wegen zusammenlebender Paare und schon gar nicht aufgrund irgendeiner sexuellen Neigung.
Text: NQB/Giuseppe Nardi
Bild: Nuova Bussola Quotidiana
Ich finde es schon sehr kurios, wenn hochangesehene sog. Kardinäle, Prinzen der Kirche, etwas davon säuseln, wie Homosexuelle doch litten und dass deren angebliche Rechte so mit Füßen getreten würden. Das geschieht auch mit Duldung von oben (nicht von ganz oben), täuscht euch nicht. Wenn ich Papst wäre, würden diese Eminenzen das einmal sagen und es dann zurücknehmen oder exkommuniziert, öffentlich und für alle sichtbar. Homosexualität ist Sünde.
Es ist ja wirklich völlig verrückt. Kein Gesetz verbietet es Schwulen und Lesben zu heiraten. Die Eigenschaft „schwul“ oder „lesbisch“ ist ja für keine Person aktenkundig, sie steht auch nicht im Personalausweis. Wenn also ein Schwuler und eine Lesbe vor dem Standesbeamten stehen, dann weiß dieser doch gar nicht, wie es um die bestellt ist, wenn sie nur selbst den Mund halten. – Die können nach der Eheschließung dann ein Kind adoptieren, oder sogar mit einem eigenen Kind eine glückliche Familie gründen. Und das soll verboten sein? Ich versteh‘ die Welt nicht mehr!
Mit Verlaub: Homosexuelle Handlungen sind nach derzeitigem Stand der katholischen Lehre Sünde. Homosexualität ist ein Zustand. Zustände sind keine Sünde. Bitte kehren Sie zum Lehramt zurück.
Ach, der „Zustand“, wiederverheiratet nach verheiratet und geschieden zu sein ist also keine Sünde? Oder liegt’s daran, dass „keiname“ hätte schreiben sollen: „Sexuell gelebte Homosexualität ist Sünde“?
Da aber die Kombination von „nach derzeitigem Stand“ mit „katholische Lehre“ bzw. „Lehramt“ für Sie kein Widerspruch ist, können Sie sich eine Antwort ruhig sparen..
„Nach derzeitigem Stand der katholischen Lehre“? – Was soll denn das sein? Die Lehre wechselt doch ihren „Stand“ nicht!
Überhaupt verstehe ich nicht, an wen Ihr Posting gerichtet ist?!
Und der Schlussappell: „Kehren Sie zum Lehramt zurück“ – Wenn sich der Stand der Lehre ohnehin jederzeit ändern kann, wie Sie suggerieren, dann kann man auch verstehen, warum viele Progressisten sagen, sie machen schon mal das, was das Lehramt dann ohnehin noch nachsetzen wird in der Zukunft.
Ihre Argumente sind rein formalistisch, frönen einem verknöcherten Legalismus, dessen Qualität darin besteht, nicht lebendig zu sein. Aber genau das unterläuft ja jede Verpflichtung gegenüber dem Ewig-Gültigen.
Lebendige Autorität ist etwas anderes als dieses autoritäre Gehabe!
Das Posting ist an keiname gerichtet, der die akatholische Meinung vertritt, Homosexualität sei eine Sünde. Ist sie aber nicht. Nach dem – durchaus wandelbaren (vgl. die Äußerungen des Lehramts zum Zins, zur Sklaverei, zur Empfängnisverhütung, zur Benutzung der Gabel und Gaslaterne) – Stand der Lehre sind lediglich homosexuelle HANDLUNGEN Sünde.
Homosexualität ist nach dem KKK ein Empfinden, dessen Entstehung ungeklärt ist. Sie wird als „Prüfung“ für den Betroffenen bezeichnet (KKK 2258). Eine Versuchung eben. Es gilt, diese Versuchung abzuwehren, weil sie der Schöpfungsordnung und dem darin verankerten Ort der Sexualität zuwiderläuft. Die Vorstellung, man könne gewissermaßen „inwendig“ das Schwulsein pflegen und nach außen so tun, als sei man es nicht, ist bestimmt nicht das, was der KKK meint. Immerhin spricht er in den weiteren Abschnitten davon, diese Versuchung zu überwinden.
Wenn ich also diese Neigung abwehre und hinter mir lassen will, ist es nicht falsch, wenn keinname etwas pauschal sagt, H. sei eine Sünde. Denn der, der diese Neigung abwehrt, würde sich selbst nicht mehr ohne weiteres als „Homosexuellen“ bezeichnen. Da ich persönlich einige Menschen kenne, die diese Neigung aufgegeben haben und inzwischen eine klassische Ehe führen (übrigens alles keine Christen!!!), sage ich: es gibt nur Sinn, sich als H. zu bezeichnen, wenn man diese Neigung auch pflegt und bejaht. Insofern kann man sehr wohl von Sünde sprechen.
Der blinde Fleck unserer Zeit ist der, dass er Homosexualität nicht wie ein Phänomen behandelt, das man mit nüchternem Blick bedenkt. Homosexualität hat inzwischen alle Merkmale eines Mythos. Es ist das moderne Märchen von der natürlichen, gottgewollten Homosexualität, die ganz genau dasselbe wie die „Heterosexualität“ sei.
Die Wahrheit ist, dass der Mensch, je mehr er in Bedrängnisse kommt – sei es durch eigene oder fremde Schuld – und sich gehenlässt, jedem Menschen, jedem Tier und jedem Gegenstand gegenüber sexuelle Gier empfinden kann. Und diese „ungeordnete Gier“ ist, auch bevor sie ausgelebt wird, nach dem KKK schon sündhaft – auch bei „Heterosexualität“. Wir sollen niemanden begehren, sagt Jesus. Das allein ist schon Sünde. Sie kennen die Bibelstelle.
Taten sind Sünden, keine – wie Sie zurecht den KKK zitieren – in ihrer Entstehung unklaren Veranlagungen.
Wenn man die Heilsgeschichte genau betrachtet und mit den Zeichen unserer Zeit vergleicht, so kann man den Schluss ziehen, dass der wahre Herr und Gesetzgeber bald auf Seine Weise auf die aufständischen „Homos“ und ihre Gönner und Förderer antworten wird!
Mögen sich vorher noch viele bekehren und um Seine Barmherzigkeit flehen, bevor es zu spät ist!
Gottes Antwort wird kräftig sein und weh tun, aber sie wird wohl kommen müssen, damit nicht auch die, die reinen Herzens sind, in den Sog des Sündenstrudels geraten!
Leo; es ist aber leider zu befürchten, dass der allerniedrigste schon die Kirche von innen heraus mit dem Gehorsam gegenüber den Hirten (und hier meine ich nicht nur den Heiligen Stuhl) die sich schon lange in Wölfe gewandelt haben, weiter unterhöllt und so diese massiv geschwächt wird (Sie kann zum Beispiel den Großen Auftrag Gottes unseres Herrn nicht mehr folgen).
Und solange aus dem bereits seit längern Existierenden „Geistigen Schisma“ kein „körperliches Schisma“ wird, können die Feinde Gottes unseres Herrn und seiner Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche, weiterhin wie tollwütige Wölfe in der Schafsherde Gottes unseres Herrn wildern und die Seelen unserer Brüder und Schwestern in die ewige Verdammnis führen. Und vielen fehlt einfach die katholische Bildung und das katholische Verständnis um dieses Wirken der Helfershelfer des allerniedrigsten zu erkennen.
11 Mai 2010 Papst Benedikt XI in Fatima:
„Die größte Verfolgung der Kirche kommt nicht von den äußeren Feinden, sondern erwächst aus der Sünde in der Kirche“
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Ja genau, wir sind dankbar, dass dieses einmal so klar ausgesprochen wird. Gott lässt seiner bekanntlich nicht spotten. Seine Antwort an die Homo-Freimaurer-Lobby wird rustikal sein. Wie seinerzeit vor acht Jahren in New Orleans, wozu seinerzeit der höchstehrwürdige zum Bischof ernannte und dann von der Homolobby weggemobbte H.H. Gerhard Maria Wagner das Nötige gesagt hat.
Gut gemeint, aber der nachfolgende Satz stimmt nicht! Da heißt es im Beitrag: „Keineswegs jeder Kirchenvertreter, der sich die eingangs erwähnte Formel zu eigen macht, hat selbst homosexuelle Tendenzen.“ Selbstverständlich haben diese Kirchenvertreter homophile Tendenzen. Da geht es ausschließlich um sympathisierende Gefühle, die man selbst nicht ausleben konnte oder denen man selbst nicht nachgeben durfte. Mit diesem sog. Verständnis läßt man aus dem eigenen „Kessel“ einfach etwas Druck ab, zumal das verbal gut verpackt auch noch rational gut klingt. Kommt ja inzwischen auch gut an. Machen wir uns aber nichts vor: Wie haben wir prostestiert, weil mehr oder minder wissenschaftliche Studien zu behaupten wagten, bis zu 30 Prozent der katholischen Priester seien womöglich schwul. Meine Beobachtungen haben mich inzwischen weit mehr erschüttert. So würde vermutlich kaum einer mehr heute offen behaupten, hinter den und im Umfeld der vatikanischen Mauern gäbe es nicht in einem erkleklichen Umfang so etwas wie homosexuelle Seilschaften. Das ist einfach alles erschreckend. Und weil das so ist, ist es auch kein Wunder, daß aus dem Umfeld des Vatikans inzwischen solche idiotischen Überlegungen kommen. Sage mir einer, wohin das alls noch führt!
KONGREGATION FÜR DIE GLAUBENSLEHRE
ERWÄGUNGEN ZU DEN ENTWÜRFEN
EINER RECHTLICHEN ANERKENNUNG
DER LEBENSGEMEINSCHAFTEN
ZWISCHEN HOMOSEXUELLEN PERSONEN
„4.
Es gibt keinerlei Fundament dafür,
zwischen den homosexuellen Lebensgemeinschaften
und dem Plan Gottes über Ehe und Familie Analogien herzustellen,
auch nicht in einem weiteren Sinn.
Die Ehe ist heilig,
während die homosexuellen Beziehungen gegen das natürliche Sittengesetz verstoßen.
Denn bei den homosexuellen Handlungen bleibt « die Weitergabe des Lebens […] beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit.
Sie sind in keinem Fall zu billigen ».(4)
[.…]
7.
Den homosexuellen Lebensgemeinschaften fehlen ganz und gar die biologischen und anthropologischen Faktoren der Ehe und der Familie,
die vernünftigerweise eine rechtliche Anerkennung solcher Lebensgemeinschaften begründen könnten.
Sie sind nicht in der Lage, auf angemessene Weise die Fortpflanzung und den Fortbestand der Menschheit zu gewährleisten.
Ein eventueller Rückgriff auf die Mittel, die ihnen durch die neuesten Entdeckungen im Bereich der künstlichen Fortpflanzung zur Verfügung gestellt werden, wäre nicht nur mit schwerwiegenden Mängeln an Achtung vor der menschlichen Würde behaftet,(15) sondern würde diese ihre Unzulänglichkeit in keiner Weise beheben.
“
„Den homosexuellen Lebensgemeinschaften fehlt auch gänzlich die eheliche Dimension, welche die menschliche und geordnete Form der geschlechtlichen Beziehungen ausmacht.
Sexuelle Beziehungen sind menschlich, wenn und insoweit sie die gegenseitige Hilfe der Geschlechter in der Ehe ausdrücken und fördern und für die Weitergabe des Lebens offen bleiben.
Wie die Erfahrung zeigt, schafft das Fehlen der geschlechtlichen Bipolarität Hindernisse für die normale Entwicklung der Kinder,
die eventuell in solche Lebensgemeinschaften eingefügt werden.
Ihnen fehlt die Erfahrung der Mutterschaft oder der Vaterschaft.
Das Einfügen von Kindern in homosexuelle Lebensgemeinschaften durch die Adoption bedeutet faktisch, diesen Kindern Gewalt anzutun
in dem Sinn, dass man ihren Zustand der Bedürftigkeit ausnützt, um sie in ein Umfeld einzuführen, das ihrer vollen menschlichen Entwicklung nicht förderlich ist.
Eine solche Vorgangsweise wäre gewiss schwerwiegend unsittlich und würde offen einem Grundsatz widersprechen, der auch von der internationalen Konvention der UNO über die Rechte der Kinder anerkannt ist. Demgemäß ist das oberste zu schützende Interesse in jedem Fall das Interesse des Kindes, das den schwächeren und schutzlosen Teil ausmacht.“
Es ist aus einem diesseitig anthropologischen Denken nicht begründbar, dass die schwere Sünde der widernatürlichen Unzucht vom Reiche Gottes ausschließt und in die ewige Verdammnis führt. Die Begriffe der Sünde und des Gottesreichs setzen die Existenz des Übernatürlichen voraus, die von den Verfechtern des Homosexes in der Regel negiert wird. Diese argumentieren vielmehr existenzphilosophisch, indem sie eine vorgegebene, nämlich gottgeschaffene Natur des Menschen bestreiten und behaupten, der Mensch definiere selbst seine Natur. Der Mensch selbst könne autonom und frei entscheiden, ob Homosex für ihn gut sei oder nicht. Hier kann man nur utilitaristisch gegenargumentieren, wenn man die göttliche Offenbarung außer Acht lässt. Das Endziel des Menschen ist aber nicht sein irdisches individuelles und soziales Wohlbefinden (das von Christen und NIchtgläubigen z.B. im Hinblick auf das Sexualverhalten verschieden und teilweise sogar gegensätzlich bestimmt wird). Das Endziel des Menschen ist es, übernatürlich erhoben und des Reiches Gottes teilhaftig zu werden.
Insofern gibt es in der heutigen geistigen Auseinandersetzung keine einheitliche philosophische Anthropologie. Es ist zwar richtig, dass traditionell naturrechtlich betrachtet der Homosex dem Menschen und dem Zusammenleben des Menschen schadet und deshalb verwerflich ist. Doch dürfte diese Begründung heute zu schwach sein, um der Aggression des politischen Homosexualismus standzuhalten. Das zeigt ja das Ergebnis der aktuellen Bertelsmann-Umfrage.
Nein, die Kirche muss schlicht und einfach sagen: Leute, wenn ihr euch nicht zu Jesus Christus bekehrt und nicht von euren schweren Sünden: Mord, Unzucht, Götzendienst, Lüge usw. usf. abwendet, werdet ihr nicht in das Reich Gottes eingehen, sondern in die ewige Verdammnis geworfen.
Mit meinem Kommentar will ich nicht den Wert der naturrechtlichen Argumentation bestreiten, wie sie in dem Artikel oben unterstrichen wird.
Dazu gibt es auch einen guten Artikel mit Ausschnitten aus leider fast vergessenen kirchlichen Stellungnahmen auf http://www.kath-info.de/homo.html.
Es geht mir darum, einer einseitigen diesseits-humanistischen Tendenz in der heutigen Verkündigung entgegenzuwirken, die die übernatürliche Sendung der Kirche zum ewigen Heil der Seelen vernachlässigt.
Ich halte Ihre Unterscheidung zwischen der naturrechtlichen Argumentation und der übernatürlichen Sendung der Kirche zum ewigen Heil der Seelen für entscheidend wichtig.
Leider ist diese Vernachlässigung der Verkündigung des ewigen Heils nicht nur das Hauptproblem oder die Hauptsünde der Kirche von heute und sie beschränkt sich auch nicht auf unser Thema hier, so geeignet das Thema auch ist, diese Vernachlässigung darzustellen.
Reinhard Raffalt hat Papst Pius XII. als den letzten „eschatologischen Papst“ bezeichnet.
Mit dem II. Vatikanum wurde das Ziel der „brüderlichen Einheit der Menschheit“ so hervorgehoben, dass die eigentliche Aufgabe der Kirche, ihre Daseinsberechtigung, mehr und mehr in den Hintergrund getreten ist. Wenn das Heil in einer immer vollkommeneren Entwicklung der Menschheit in der diesseitigen Geschichte gesehen wird, wenn die Kirche von ihrer innerweltlichen Anthropozentrik nicht lassen kann, wird sie – weitgehend – zu einer Wohlfühl-Agentur verkommen. Die Frage, wofür wir auf Erden sind, wird sie – weitgehend – nicht mehr beantworten können. Die Frage nach dem Sinn ihrer Daseinsberechtigung wird sich dann stellen.
à propos Raffalt: Habe jetzt, „in dieser Zeit“, infolge dieses gewaltigen Schocks über die Abdankung Papst Benedikts, R.s Buch über das Pontifikat Pauls VI. gelesen – was diesen Schock (besser: das schiere Entsetzen!) nur noch verstärkt hat; mir gingen die Augen über, ich war u.a. auch frappiert über die ersten 2o, 3o Seiten, über den Beginn jenes Pontifikats – unglaublich, die Parallelen zu heute, zum Beginn *dieses* Pontifikats. Kann das Buch nur sehr empfehlen, mir wurden (auch massiv-politische) Zusammenhänge klar (P.s „Ostpolitik“!), die ich vorher nicht auch nur „zartestens“ erahnt hätte (zumal ich jene Zeiten eh noch nicht bewußt erlebt hab; an Paul VI. kann ich mich kaum erinnern); man kriegt das Buch (wohl) noch antiquarisch. – Dann „das ganz dicke Buch“ – ‚Damit die Kirche fortbestehe‘, parallel dazu, vor allem die ganz frühen Einschätzungen des Erzbischofs bezügl. der („Erst“-) Auswirkungen des Konzils, der Brief an Ottaviani von 1966[sic! so früh schon …], wie klar er gesehen hat, wo das enden wird – und er hat auf der ganzen Linie Recht behalten!!! Erschreckend, das …
… ja, und wenn man sich dann noch de Matteis Buch über das Konzil und das von Gherardini „reinzieht“ (alles „parallel“, und viel zu schnell; muß das nochmal … ganz in Ruhe^^), dann ist man aber wirklich KOMPLETT & restlos desillusioniert & bedient … dann braucht man „zur inneren Stabilisierung“ an Theologischem unbedingt sowas wie Gihrs ‚Heiliges Meßopfer‘ … oder den (immer noch) guten, alten Catechismus Romanus oder BXVI, „zu Selbstschutzgründen“ 😉 … obwohl einem dadurch der gewaltige Verlust, dieser völlige Zusammenbruch, ja nur noch deutlicher vor Augen geführt wird [seufz] .….
Ich gebe Ihnen recht, dass angesichts der zeitgenössischen Mentalität eine rein naturrechtliche Begründung nicht mehr überzeugen kann.
Es fehlt die Reflexion des Mann- und Frausein als Charisma, als leuchtendes Charisma: das ineinander verwobene Mann- und Frausein ist lebendiges, menschliches Abbild des lebendigen Gottes!
Es ist sicherlich richtig, die Ehe als einzigen Ort der sexuellen Beziehung rein zu halten – die sexuelle Einheit der Ehe bildet die Einheit Jesu mit der Kirche ab!
Aber es ist versäumt worden, die generelle und innige Bezogenheit der Geschlechter in der gesamten Lebenswelt und in der Heilsgeschichte aufzuzeigen. Nur dann versteht man, warum Jesus als Mann, warum er nur durch das Ja einer Frau ins Fleisch kam und was das alles mit der guten Schöpfung Gottes einerseits, mit der Gefallenheit ders Menschen andererseits zu tun hat und kein Zufall ist!
Die Kirche hat in der Vergangenheit eher das Bild abgegeben, dass die Geschlechtlichkeit in der Ehe leuchtet, ansonsten aber „übergangen“ wird. Das konnte soweit gehen, dass man vor allem in den Orden jede bevorzugende Liebe zwischen Menschen als Konkurrenz zur Gottesliebe betrachtet und zurückgedrängt hat. Der Ordensmann, die Ordensfrau sollte irgendwie „alle gleich“ lieben.
So sehr dies etwas Wahres erfasst, überfordert und verbiegt es doch die menschliche Verfasstheit, in der niemand alle gleich und höchst distanziert lieben kann.
Von Jesus wird berichtet, dass er einzelne in individueller und besonderer Weise geliebt hat: Johannes, Maria von Bethanien und ihre Geschwister, den reichen Jüngling etc. Und mit Sicherheit berücksichtigte seine keusche und gewiss nicht sexuell getönte Liebe eben doch auch, ob er einen Mann oder eine Frau geliebt hat.
Der Schatz, der hier verborgen liegt, wurde von der Kirche wie gesagt weitgehend übersehen – von Ausnahmen abgesehen: das Phänomen der geistlichen Freundschaft durchzieht die Geschichte bis heute
Die graue Sexualisierung jeglicher Liebe muss aufhören!!
Und ach ja: unser Charisma als Mann oder Frau ist ausgerichtet auf das eschatologische Ziel, dem die Kirche entgegengeht.
Diese graue, öde, sexualisierte Gleichmacherei geht Hand in Hand mit dem Verlust einer übernatürlichen eschatologischen Perspektive!
Schön gesagt – ein Schatz … ja, ich glaub, genau darum geht’s …! Und wie, glaub, Leone letztens schrieb, eben darum geht’s wohl gerade ‚in jener Szene‘ meist genau nicht: nur Oberfläche, „Fleisch“, Aussehen, „Klamotten“, Party, Geld, auch Macht … – VANITAS VANITATUM. So spiegelt auch jene ‚Szene‘ nur konsequenterweise diese Welt wieder, im Kleinen & damit vielleicht fokussierter, so wie sie wirklich ist; fragt sich nur, wie lange das noch „gut geht“ .….
„Vatikansprecher Lombardi schließt sich ‚Homo-Partei‘ an“. Was ist das wieder für eine absurde Nachricht?
Es ist auf der ganzen Welt üblich, auch in den verrufensten Bananenrepubliken, dass der Regierungssprecher als Person hinter seinem Amt zurücktritt und ausschließlich die Meinung des Staatschefs oder der Regierung wiedergibt. Bis zu Benedikt XVI. war das im Vatikan selbstverständlich. Der Staat Vatikanstadt, winzig, aber stilsicher, ein Muster an Seriösität, war vorbildlich, was diplomatische Formen anbetraf.
Was ist jetzt? Das Chaos ist zum Programm erhoben worden. In wessen Namen spricht P. Lombardi SJ? Im Namen des Papstes? Müsste man annehmen, wenn man die Position des Vatikansprechers ernst nimmt.
Na ja, der Papst wohnt im Hotel. Vielleicht überlegt er ja noch, ob er sein Amt wirklich annehmen will.
Und die progressiven Kirchenfürsten lassen raus, was sie wirklich denken.Wo sind eigentlich die traditionsverbundenen vatikanischen Prälaten, die Bischof Fellay so viel Hoffnung einflößten, mit Rom sei ein Abkommen zu schließen, das den Fortbestand der FSSPX in der Kirche garantiert? Wo sind sie, wer hört ihre Stimme? Wo sind die „Ratzingerianer“, um die so viel Aufhebens gemacht wurde vor dem Konklave? Wie vom Erdboden verschluckt.
Wo sie sind, die „Ratzingerianer“?? Nun, da wo sie immer waren. Da die Hälfte der Kardinäle Ratzingerianer sind haben sie alle Bergoglio zum Papst gewählt. Sie sind nicht von irgendwelchen „modernistischen“ Kardinälen (die es eh so gut wie gar nicht gibt, denn genau genommen sind alle Kardinäle Ratzingerianer, da ja auch JP II theologisch ein reiner Ratzingerianer war!) vergiftet worden.
„Na ja, der Papst wohnt im Hotel. Vielleicht überlegt er ja noch, ob er sein Amt wirklich annehmen will.“
Köstlich, cuppa! So ähnlich ging mir das auch schon durch den Kopf.
Matthew 8:20 Und Jesus spricht zu ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege.
In den von Papst Johannes-Paul II. approbierten Erwägungen der Glaubenskongregation zur Ehe ist doch alles gesagt:
4. … Die Ehe ist heilig, während die homosexuellen Beziehungen gegen das natürliche Sittengesetz verstoßen. Denn bei den homosexuellen Handlungen bleibt « die Weitergabe des Lebens […] beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen »
Homosexuelle Beziehungen werden « in der Heiligen Schrift als schwere Verirrungen verurteilt… (vgl. Röm 1,24–27; 1 Kor 6,10; 1 Tim 1,10). Dieses Urteil der Heiligen Schrift erlaubt zwar nicht den Schluss, dass alle, die an dieser Anomalie leiden, persönlich dafür verantwortlich sind, bezeugt aber, dass die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind ».(5) Dieses moralische Urteil, das man bei vielen kirchlichen Schriftstellern der ersten Jahrhunderte(6) findet, wurde von der katholischen Tradition einmütig angenommen.
Nach der Lehre der Kirche ist den Männern und Frauen mit homosexuellen Tendenzen « mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen ».(7) Diese Personen sind wie die anderen Christen gerufen, ein keusches Leben zu führen.(8) Aber die homosexuelle Neigung ist « objektiv ungeordnet »,(9) und homosexuelle Praktiken gehören « zu den Sünden, die schwer gegen die Keuschheit verstoßen ».(10)
8… Die homosexuellen Lebensgemeinschaften erfüllen auch nicht in einem weiteren analogen Sinn die Aufgaben, deretwegen Ehe und Familie eine eigene qualifizierte Anerkennung verdienen. Es gibt jedoch gute Gründe zur Annahme, dass diese Lebensgemeinschaften für die gesunde Entwicklung der menschlichen Gesellschaft schädlich sind, vor allem wenn ihr tatsächlicher Einfluss auf das soziale Gewebe zunehmen würde.
Wenn das so weitergeht, dann trete ich aus der katholischen Kirche aus. Und manche, die ich kenne, werden es mir gleichtun.
Ja, aber bitte nicht überstürzen.
Vor Christus ist ein solcher Schritt m.E. erst dann zu verantworten, wenn unwiderlegbar offenkundig ist, dass die Amtskirche nicht mehr seine Kirche ist, etwa weil sie keine gültigen Sakramente mehr hat.
Dann darf man nicht nur, dann muss man austreten und sich der wahren Kirche anschließen, die dann wahrscheinlich nur im Untergrund weiterlebt, die Katakombenkirche der Endzeit, die Kinder der Frau, die mit ihr vor dem Drachen in die Wüste fliehen.
Diese Situation ist jetzt aber nicht gegeben – obwohl alles darauf hin steuert.
Ich glaub‘, Katholikin meint eher die Körperschaft öffentlichen Rechts in der Bundesrepublik Deutschland. In der bin ich auch nicht mehr zahlendes Mitglied. Vor Jahren, als ich noch in der „Amtskirche“ praktizierte, habe ich mich bei einem Prälaten, der Vorsitzender der diözesanen Caritas war, beschwert, dass die Caritas mit ProFamilia u.a. zusammen eine Kodom-Kampagne für Schüler ab 12 Jahren offen propagierte. Er hat mich zu einem Gespräch eingeladen und versucht, mir bei Kaffee und Keksen zu erklären, dass die Caritas doch nicht Teil der Katholischen Kirche wäre und völlig unabhängig von der Diözese agieren könnte, weil sie ein „Eingetragener Verein“ wäre. Als ich 2006 meinen Kirchensteuerbeitrag nicht mehr an die Diözese überweisen wollte, bin ich mit dem Hinweis auf dieses bezeugbare Gespräch aus der Körperschaft „Katholische Kirche“ ausgetreten, die sich anscheinend auch immer dann nicht nicht für einen Teil der Katholischen Kirche hält, wenn es den Bischöfen gerade passt. Kirchenrechtlich gibt es diese nämlich genausowenig wie den Caritas-Verband und solange ich die Kirche nachweislich dort unterstütze, wo sie katholisch agiert, kann man nicht behaupten, dass ich aus „DER Kirche“ ausgetreten wäre. Daraufhin gab es noch ein paar Sitzungen mit dem wutschnaubenden damaligen Generalvikar und seither habe ich meine Ruhe und ein ruhiges Gewissen.
Das Maß ist langsam voll. In England wurde ein Lehrer, Robert Haye, vom Schuldienst suspendiert, weil, in Beanwortung einer Schülerfrage, erklärte, Homosexualität sei eine Sünde. Die Diktatur des Relativismus, vor der Papst Benedikt so eindringlich warnte, hat mittlerweile alle Skrupel abgelegt. Ich finde es unerhört, wenn katholische Prälaten sich, ungefragt, zu dieser Zeit, und in dieser, verharmlosenden, Weise zum Thema homosexuelle Partnerschaften äussern. Sie fallen ihren christlichen Mitbrüdern, die draussen in der Welt die Lehre Christi verteidigen, in den Rücken, statt sie zu bestärken. Und der Papst schaut zu, läßt gewähren, predigt unablässig über die stets gleichen Themen („arme Kirche“, und so). Und die Ratzingerianer, ja wo sind sie? Ihnen hatte es wohl die Sprache verschlagen (Ausnahme Kardinal Burke), aber mittlerweile sollten sie doch wieder zu sich gekommen sein. Sprecht doch endlich Klartext, unterstützt eure Brüder! Dazu seid ihr da! Ich kann verstehen, dass manche von uns an der kirchlichen Hierarchie verzweifeln. Die Zeit ist gkommen zu handeln (zu beten sowieso).
Ich fass’ es nicht: 70 Prozent der deutschen Katholiken begrüßen die Homo-„Ehe“!!! (Bertelsmann-„Religionsmonitor“)
http://www.welt.de/politik/deutschland/article115664989/Jeder-Zweite-haelt-den-Islam-fuer-eine-Bedrohung.html:
Dies ist eine Diskussion, die es nicht geben dürfte. Die Kirche, ihre Diener, haben die Pflicht die Gebote Gottes, gelegen oder ungelegen den Gläubigen zu predigen. Eine psychologische Einfühlsamkeit von seelischen Zuständen, die durch ungeordnete Neigungen entstehen, gehört nicht zu ihrem Auftrag. Sie hat auch nicht die Berechtigung, Gebote Gottes zu relativieren. Alle müssen die Gebote Gottes halten, wer sie nicht hält ist Sünder und muß sich bekehren, sonst kommt er in die Hölle. – Im übrigen, u.a. ist Homosexualität ein sicheres Zeichen, daß es mit einer Zivilisation zu Ende geht. Wie sich Homosexualität in ihrem Endstadium zeigt, darüber gibt 1. Mos. 19, 1 – 10 erschöpfend Auskunft.
Wir wollen im katholischen Bereich die Bibel korrekt abkürzen, es muss heißen Gen 19,1–10. Nach der von Pius XII. vorgeschriebenen Methode der historisch-kritischen Exegese (vgl. Divino afflante spiritu) muss man allerdings sagen, dass dort wohl nicht Homosexualität oder homosexuelle Praktiken, sondern der Verstoß gegen das Gastrecht das Problem ist.
Die „historisch-kritische Methode“ zeichnet sich in ihrer Praxis dadurch aus, dass sie ihre Hypothesen so schnell ändert, wie die meisten Menschen in unseren Breitengraden ihre Wäsche wechseln…
Vincentius! Ich bin Ihnen außerordentlich dankbar für den Hinweis, wie man die Bibel KORREKT abkürzt. Ein wohl unterrichteter Katholik weiß ja sonst gar nicht, was 1. Mos. ist. Überhaupt muß man sagen, Sie sind eine umfangreich unterrichtete Person. Nach der von Pius XII. vorgeschriebenen Methode der historisch-kritischen Exegese (vgl. Divino afflante spiritu) sind also die Bewohner von Sodom wegen Verletzung des GASTRECHTES umgekommen. Wenn das damals so, expressis verbis, formuliert wurde, dann finde ich das im Zusammenhang mit der heutigen Diskussion um den Komplex Homosexualität sehr spannend.
Inwiefern soll das spannend sein? Homosexuelle Praktiken sind in Gen 19 vermutlich gar nicht angesprochen – nur (und das ist erheblich) die Verletzung des Gastrechtes.
Ihr mephistophelischer Drang ist verblüffend. Was bedauernswert ist, da Sie mit Ihrem Wissen viel Gutes tun könnten.
Zur besagten Stelle Genesis 19: Wer lesen kann, der lese, es genügt die Heilige Schrift zur Hand zu nehmen.
Das kann ich nur empfehlen. In Gen 19 steht: Führ die Fremden heraus, wir wollen sie erkennen. Das kann, muss aber absolut nicht sexuell konnotiert sein.
Ich werde Sie sicher nicht der Teufelei zeihen. Ich bin katholisch und lasse mich darin nicht erschüttern.
Das „Erkennen“ ist in der Schrift ganz klar und eindeutig sexuelles Handeln
„Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“
Adam erkannte Eva und sie gebar …
Das hebräische jada‘ kann, muss aber keineswegs „Koitus haben“ bedeuten. Von „klar und deutlich“, wie Sie das nennen, ist das weit weg.
Nun, ich hoffe, Sie wissen auch, dass die Allegorese, die viele Kirchenväter pflegten, sich durch eine hohe Bandbreite an unterschiedlichen und einander widersprechenden Auslegungen auszeichnete. Gegen viele und unterschiedliche Hypothesen ist auch nichts einzuwenden. Das gehört zur ernstzunehmenden Wissenschaft dazu. Papst Pius XII. hat das auch so gesehen. Dann kann das wohl nicht schlecht sein, oder?
Vincentius, Sie sind ein Bananenbieger!
Argumente bitte. Ich muss Bananen nicht biegen. Die Natur macht sie krumm 😉
Noch ein Nachtrag: Man sollte sich mal mit den Schriften des mutigen Priesters Ariel Stefano Levi di Gualdo befassen. Er war Priester in Rom. Er berichtet: „Als ich dem Vikariat von Rom mit Beweisen und Zeugen zur Anzeige brachte, daß sich ein Pfarrer mit Geld der Kirche einen Gruppe von Strichjungen hielt, wurde ich nicht nur von jener Basilika entfernt, sondern mir wurde sogar das Celebret für die Diözese Rom entzogen.“
Gibt es dafür hieb – und stichfeste Beweise? Wenn ja, wäre es ein Skandal.
2010 hat ja mal ein undercover in Rom ermittelnder Journalist Ähnliches berichtet mit schockierenden Details.
Rapunzel, geben Sie: „Ariel Stefano Levi di Gualdo“ bei Google ein.