Institut du Bon Pasteur: Ecclesia Dei setzt kommissarischen Verwalter für Neuwahlen ein


Institut du Bon Pasteur Päpstliche Kommission Ecclesia Dei setzt kommissarischen Verwalter ein, um Neuwahlen der Institutsleitung durchzuführen(Bordeaux/​Rom) Neun Mona­te nach den Wah­len zur Bestel­lung eines neu­en Gene­ral­obe­ren und eines neu­en Gene­ral­rats des alt­ri­tu­el­len Insti­tuts du Bon Pasteur und dem dar­auf fol­gen­den inter­nen Kon­flikt liegt nun die Ent­schei­dung der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei vor. Die Kom­mis­si­on, der das Insti­tut seit 2006 unter­steht, hat einen kom­mis­sa­ri­schen Ver­wal­ter ein­ge­setzt, der ein Man­dat von sechs Mona­ten hat. Sei­ne Auf­ga­be ist es, in die­ser Zeit Neu­wah­len für die Lei­tungs­gre­mi­en vor­zu­be­rei­ten und unter sei­ner Auf­sicht durch­zu­füh­ren. Das Insti­tut vom Guten Hir­ten wur­de von ehe­ma­li­gen Ange­hö­ri­gen der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. gegrün­det, die deren kano­nisch irre­gu­lä­ren Sta­tus nicht län­ger mit­tra­gen woll­ten. Das Insti­tut mit Sitz in Bor­deaux ist im Gegen­satz zur Pius­bru­der­schaft seit 2006 kirch­lich als Gesell­schaft des Apo­sto­li­schen Lebens Päpst­li­chen Rechts aner­kannt und der Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei unterstellt.

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Im Früh­jahr 2012 kam es nach einer Visi­ta­ti­on des Insti­tuts durch die Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei zur Neu­wahl der Insti­tuts­lei­tung. Die vom dama­li­gen Sekre­tär von Eccle­sia Dei, Msgr. Gui­do Poz­zo durch­ge­führ­te Visi­ta­ti­on hat­te für gro­ßes Auf­se­hen und beträcht­li­che Unru­he in tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Krei­sen gesorgt. Sie war inner­halb der Pius­bru­der­schaft auch als Bei­spiel ins Feld geführt wor­den, wes­halb die Bru­der­schaft kei­ner Eini­gung mit dem Hei­li­gen Stuhl zustim­men soll­te. Rom hat­te vom Insti­tut eine ange­mes­se­ne Berück­sich­ti­gung des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil bei deren Prie­ster­aus­bil­dung ver­langt und gefor­dert, den kate­go­ri­schen Aus­schluß der Zele­bra­ti­on im neu­en Ritus zu über­den­ken und den Kate­chis­mus der Katho­li­schen Kir­che in der Fas­sung von 1997 als maß­geb­li­ches Kom­pen­di­um der katho­li­schen Leh­re anzuerkennen .

Auf dem Gene­ral­ka­pi­tel am 5. Juli wur­de eine neue Insti­tuts­lei­tung aus jün­ge­ren Mit­glie­dern gewählt, die den römi­schen Auf­la­gen kri­tisch gegen­über­ste­hen. Neu­er Gene­ral­obe­rer wur­de Pater Roch Per­rel, eine Wahl, die jedoch vom Grün­der und bis­he­ri­gen Gene­ral­obe­ren Pater Lagué­rie wegen ver­fah­rens­tech­ni­scher Män­gel in Rom ange­foch­ten wur­de. In einer sei­ner ersten Amts­hand­lun­gen als Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on gab Kuri­en­erz­bi­schof Ger­hard Lud­wig Mül­ler dem Rekurs am 30. Juli 2012 statt und ord­ne­te die Wie­der­ho­lung der Wah­len an.

Die nun vor­lie­gen­de Ent­schei­dung Roms gibt auf den ersten Blick kei­ner der bei­den strei­ten­den Sei­ten recht. Sie demen­tiert auch den Anspruch von Abbé Phil­ip­pe Laguà¨rie, wei­ter­hin der recht­mä­ßi­ge Gene­ral­obe­re zu sein. Neu­wah­len unter römi­scher Auf­sicht, wer­den Klar­heit schaf­fen und sol­len Ruhe in das Insti­tut zurück­brin­gen. Als pro­ble­ma­tisch wer­den die lan­gen Zeit­räu­me ange­se­hen, in denen Unklar­heit und Unsi­cher­heit herr­schen: zuerst neun Mona­te bis zur Ent­schei­dung Roms und nun wei­te­re sechs Mona­te bis zu den Neu­wah­len. Dem Groß­teil des Insti­tuts war es trotz der wid­ri­gen Umstän­de mög­lich, mit der nöti­gen Ruhe und Gelas­sen­heit dem Grün­dungs­cha­ris­ma treu zu blei­ben. Die­se soli­de Grund­la­ge mach­te auch in den ver­gan­ge­nen Mona­ten ein Wachs­tum des Insti­tuts durch Neu­ein­trit­te von Semi­na­ri­sten möglich.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Insti­tut du Bon Pasteur

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