Schweizer Bischöfe folgen bei „Pille danach“ nicht dem deutschen Weg – Wirkung zuerst prüfen


Pille danach Schweizer Bischöfe folgen nicht deutschen Bischöfe keine Eilentscheidung sondern zuerst Prüfung(Bern) Es herrsch­te etwas Infor­ma­ti­ons­cha­os bei der Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz rund um die „Pil­le danach“, doch am Ende steht das Ergeb­nis fest: Die Schwei­zer Bischö­fe fol­gen nicht dem Hau­ruck-Weg der deut­schen Bischöfe.

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Am 6. März, 10.30 Uhr mel­de­te die Pres­se­agen­tur der Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz KIPA „Schwei­zer Bischö­fe erlau­ben ‚Pil­le danach‘ bei Ver­ge­wal­ti­gun­gen. Aus­führ­lich wur­de der Spre­cher der Bischofs­kon­fe­renz. Wal­ter Mül­ler, der Spre­cher der Bischofs­kon­fe­renz bestä­tig­te die Ent­schei­dung aus­drück­lich und mit Prä­zi­sie­run­gen. Die Schwei­zer Bischö­fe schie­nen der Eil-Ent­schei­dung der deut­schen Bischofs­kon­fe­renz vom 21. Febru­ar gefolgt zu sein.

Am 7. März, um 16.45 Uhr berich­te­te KIPA jedoch: „Es gibt der­zeit kei­ne Stel­lung­nah­me der Schwei­zer Bischö­fe zur ‚Pil­le danach‘ in Ver­ge­wal­ti­gungs­fäl­len. Dies hat die Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz (SBK) am Don­ners­tag in Bern vor den Medi­en unter­stri­chen und gleich­zei­tig ent­spre­chen­de Berich­te demen­tiert. Tat­sa­che ist hin­ge­gen: Die Bio­ethik­kom­mis­si­on der SBK befasst sich der­zeit ver­tieft mit der Fra­ge, wie die ‚Pil­le danach‘ genau wirkt.“

Die Bischö­fe, die am Don­ners­tag bei einer Pres­se­kon­fe­renz selbst vor die Medi­en tra­ten, spra­chen von einer „Infor­ma­ti­on­s­pan­ne“. Nach der Bil­li­gung der „Pil­le danach“ durch die deut­sche Bischofs­kon­fe­renz wur­de die Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz vom Vor­sit­zen­den ihrer Bio­ethik­kom­mis­si­on infor­miert, daß sich die­se mit der Fra­ge befaßt. „Die Schwei­zer Bischö­fe war­ten die Ergeb­nis­se die­ser Bera­tung ab“, wie der Vor­sit­zen­de der Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz, Bischof Mar­kus Büchel von Sankt Gal­len bekanntgab.

Die Schwei­zer Bischö­fe gehen damit nicht den umstrit­te­nen Weg der deut­schen Bischö­fe. Die eine Ent­schei­dung im Eil­ver­fah­ren her­bei­führ­ten und sich dabei ledig­lich auf „neue Erkennt­nis­se“ einer Stu­die stütz­ten, die von der Vor­sit­zen­den eines Abtrei­bungs­lob­by­isten stammt.

Die Ent­schei­dung der deut­schen Bischofs­kon­fe­renz bil­lig­te ledig­lich „neue“ Prä­pa­ra­te, die kei­ne abtrei­ben­de Wir­kung haben und bekräf­tig­te das Ver­bot, die „Pil­le danach“ als Ver­hü­tungs­mit­tel zu gebrau­chen. Lebens­schüt­zer und katho­li­sche Ärz­te­schaft aus den ver­schie­den­sten Län­dern kri­ti­sier­ten die Ent­schei­dung der deut­schen Bischö­fe, weil es die­se „neue Gene­ra­ti­on“ einer „Pil­le danach“ ohne abtrei­ben­de Wir­kung gar nicht gebe. Sie spre­chen von einer „Phan­tom-Pil­le“, die von der deut­schen Bischofs­kon­fe­renz geneh­migt wor­den sei.

Die Ent­schei­dung der deut­schen Bischofs­kon­fe­renz scheint „sau­ber“, da sie bekräf­tigt, daß Prä­pa­ra­te die abtrei­bend wir­ken, kei­ne Ver­wen­dung fin­den dür­fen. In Wirk­lich­keit gehen die Bischö­fe jedoch davon aus, daß die in einer Stu­die der Abtrei­bungs­lob­by genann­ten Pro­duk­te, kei­ne abtrei­ben­de Wir­kung hät­ten. In der Pra­xis wer­den die­se „Pil­le danach“-Präparate heu­te bereits an katho­li­schen Kran­ken­häu­sern an tat­säch­li­che oder mög­li­che Ver­ge­wal­ti­gungs­op­fer aus­ge­ge­ben. Von deut­schen Diö­ze­sen wur­den bereits am 15. Febru­ar ent­spre­chen­de Pro­to­kol­le mit den rot-grün geführ­ten Bun­des­län­dern Nord­rhein-West­fa­len und Rhein­land-Pfalz unterzeichnet.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Ame­ri­can Life League

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