Orthodoxer Frühling – Die Früchte des Pontifikats Benedikts XVI.


Bartholomäus I. und Benedikt XVI. 2008(Rom) An der Amts­ein­füh­rungs­mes­se am Beginn des Pon­ti­fi­kats von Bene­dikt XVI. nahm kein Ober­haupt einer ortho­do­xen Kir­che teil. Ledig­lich Dele­ga­ten kamen nach Rom. Auf dem Papst laste­ten noch die unter­kühl­ten Bezie­hun­gen des Pon­ti­fi­kats von Johan­nes Paul II. mit dem Osten und vor allem mit Moskau.

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Bei der Amts­ein­füh­rungs­mes­se am Beginn des Pon­ti­fi­kats von Fran­zis­kus I. wer­den hin­ge­gen die Früch­te der inten­si­ven Ver­bes­se­rung der Bezie­hun­gen sicht­bar, die Bene­dikt XVI. wäh­rend sei­nes Pon­ti­fi­kats wirk­te. Am 19. März wer­den min­de­stens zwei ortho­do­xe Kir­chen­ober­häup­ter am Peters­platz anwe­send sein, neben den Dele­ga­ten aller ande­ren nicht mit Rom unier­ten Ostkirchen.

Der erste und rang­höch­ste ist der öku­me­ni­sche Patri­arch Bar­tho­lo­mä­us I. von Kon­stan­ti­no­pel. Um sich die Bedeu­tung sei­ner Teil­nah­me bewußt zu wer­den, gilt es sich zu ver­ge­gen­wär­ti­gen, daß es das erste Mal ist, seit dem Gro­ßen Schis­ma zwi­schen Rom und dem Osten im Jahr 1054.

Gemein­sam mit Bar­tho­lo­mä­us kom­men auch der Metro­po­lit von Per­ga­mon, Ioan­nis Ziziou­las, der Co-Vor­sit­zen­der der gemisch­ten Kom­mis­si­on für die Ein­heit zwi­schen Katho­li­ken und Ortho­do­xen ist, sowie Taras­si­os, der ortho­do­xe Metro­po­lit für Argen­ti­ni­en und Gen­na­di­os, der ortho­do­xe Metro­po­lit für Italien.

Das zwei­te Ober­haupt ist Metro­po­lit Tichon von der auto­ke­pha­len ortho­do­xen Kir­che von Amerika.

Der Patri­arch von Mos­kau und Ober­haupt der rus­sisch-ortho­do­xen Kir­che, Kyrill I., wird hin­ge­gen nicht an der Zere­mo­nie teil­neh­men. Aller­dings kommt sei­ne rech­te Hand, Metro­po­lit Hila­ri­on von Wolo­ko­lamsk, der „Außen­mi­ni­ster“ der Rus­sisch-ortho­do­xen Kir­che nach Rom. Der Metro­po­lit bemüht sich um eine stra­te­gi­sche Zusam­men­ar­beit mit der katho­li­schen Kir­che zur Ver­tei­di­gung des christ­li­chen Cha­rak­ters Europas.

Metro­po­lit Hila­ri­on über­mit­tel­te dem neu­ge­wähl­ten Papst sofort ein Glück­wunsch­te­le­gramm, in dem er des­sen öku­me­ni­sche Ver­dien­ste in Argen­ti­ni­en lob­te, beson­ders die “guten und frucht­ba­ren Bezie­hun­gen zur ört­li­chen rus­sisch-ortho­do­xen Gemeinschaft“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Amici Bene­det­to XVI.

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