In Jerusalem entsteht erstes christliches Museum


In Jerusalem entsteht erstes christliches Museum Simulation Franziskaner Kustodie des Heiligen Landes(Jeru­sa­lem) In der hei­li­gen Stadt haben bereits vor eini­ger Zeit die Arbei­ten für das Ter­ra Sanc­ta Muse­um begon­nen. Es han­delt sich um das erste christ­li­che Muse­um der Stadt und damit um eine völ­li­ge Neu­heit für die zer­ris­se­ne und umkämpf­te Haupt­stadt des Hei­li­gen Lan­des, in der am Kar­frei­tag das Wir­ken des mensch­ge­wor­de­nen Got­tes durch Fol­ter, Ver­ur­tei­lung und Kreu­zi­gung ende­te. Es ist auch die Stadt, in der Chri­stus ins Grab gelegt wur­de und am drit­ten Tag von den Toten auf­er­stan­den ist.

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Das Muse­um, um das christ­li­che Hei­li­ge Land und sei­ne Bedeu­tung für die Heils­ge­schich­te ken­nen­zu­ler­nen, soll 2015 fer­tig­ge­stellt sein. Das Muse­ums­pro­jekt wur­de vor allem von der Fran­zis­ka­ner-Kusto­die des Hei­li­gen Lan­des vorangetrieben.

Museum wird christliche Geschichte des Heiligen Landes zeigen

„Es ist not­wen­dig unse­re Geschich­te bes­ser zu ken­nen, um uns unse­re eige­ne Iden­ti­tät bewuß­ter zu machen. Das gilt vor allem auch für die Chri­sten im Hei­li­gen Land“, wie Pater Piz­za­bal­la die Muse­ums­idee beschrieb.

„Unse­re Bezie­hun­gen heu­te sind durch die Geschich­te geprägt. Sie sind häu­fig ver­wun­det, weil unse­re gan­ze Geschich­te eine Wun­de ist“, so der Kustos mit Blick auf Jahr­hun­der­te der Span­nun­gen und teils blu­ti­ger Aus­ein­an­der­set­zun­gen. „Es ist aber not­wen­dig nach vor­ne zu schau­en, um das Schick­sal eines Lan­des zu ver­ste­hen, das von Juden, Mos­lems und Chri­sten bewohnt wird, die alle geru­fen sind, in Frie­den zusammenzuleben“.

Durch das Muse­um wer­den erst­mals Tau­sen­de von Fund­stücken christ­li­cher Archäo­lo­gie aus­ge­stellt und der All­ge­mein­heit zugäng­lich gemacht. Die Bestän­de ent­hal­ten allein 80.000 Mün­zen und 2000 anti­ke Öllam­pen und wei­te­re 12.000 Objek­te unter­schied­lich­ster Art, dar­un­ter Geschen­ke, die christ­li­che Köni­ge der gan­zen Welt im Lauf von 800 Jah­ren den Fran­zis­ka­nern der Kusto­die zum Zei­chen der Dank­bar­keit geschenkt haben. Seit acht Jahr­hun­der­ten sind die Fran­zis­ka­ner unun­ter­bro­chen im Hei­li­gen Land anwe­send. Dort­hin gekom­men sind sie 1219 kaum zehn Jah­re nach der Grün­dung des Ordens durch den hei­li­gen Franz von Assi­si. Dem gro­ßen Hei­li­gen und Ordens­grün­der ist die­se Prä­senz in mos­le­mi­scher Umge­bung zu ver­dan­ken. Der Hei­li­ge such­te den dama­li­gen Sul­tan in Ägyp­ten auf und erhielt von die­sem die Erlaub­nis, daß sei­ne Brü­der und nur sei­ne Brü­der in den isla­mi­schen Län­der sei­nes Herr­schafts­be­rei­ches Nie­der­las­sun­gen grün­den und für die Chri­sten wir­ken durf­ten. Mis­si­ons­tä­tig­keit war ihnen nicht erlaubt.

Franziskaner bewachen seit 800 Jahren im Namen des Papstes die heiligen Stätten für die Weltkirche

Die wis­sen­schaft­li­che Lei­tung des Muse­ums­pro­jekts wur­de Pater Euge­nio Allia­ta, dem Archäo­lo­gen der Kusto­die, anver­traut. „Die Aus­stel­lung der Expo­na­te erfolgt vor allem als Zeu­gen und Erin­ne­rung an die seit Jahr­hun­der­ten wäh­ren­de Unter­stüt­zung der Kusto­die durch Chri­sten aus der gan­zen Welt“, so Pater Alliata.

In zwei Jah­ren wird eine Aus­stel­lungs­flä­che von mehr als 2500 Qua­drat­me­tern errich­tet mit moder­ner Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik. Errich­tet wird das Muse­um nahe an den wich­tig­sten Pil­ger- und Tou­ris­mus­zie­len von Jeru­sa­lem (Via Dolo­ro­sa, Kla­ge­mau­er, Auf­gang zum Tem­pel­berg mit den Moscheen). Den Pil­gern und Tou­ri­sten aus der gan­zen Welt wird das neue Muse­um varia­ble Besuchs­mög­lich­kei­ten bie­ten, die sich in drei unter­schied­li­che Aspek­te auf­tei­len: das Archäo­lo­gie­mu­se­um, ein mul­ti­me­dia­les Muse­um und ein histo­ri­sches Muse­um. Ursprüng­lich war dar­an gedacht, das Muse­um als Teil der Jeru­sa­le­mer Alt­stadt zu errich­ten. Künf­tig sind auch Außen­stel­len an berühm­ten Orten und Aus­gra­bungs­stel­len geplant.

Verein Pro Terra Sancta Träger des Museumsprojektes

Das Muse­ums­pro­jekt wird von der Ver­ei­ni­gung Pro Ter­ra Sanc­ta, einer Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on der Kusto­die getra­gen. Die Ver­ei­ni­gung sam­melt die finan­zi­el­len Mit­tel durch Spen­den und Stif­tun­gen von Gön­nern und För­de­rern. „Dadurch haben wir die Sicher­heit, das Bau­pro­jekt ver­wirk­li­chen und das Muse­um auch in Zukunft betrei­ben zu kön­nen“, so der Kustos.

Seit 800 Jah­ren „bewa­chen“ die Fran­zis­ka­ner im Auf­trag des Pap­stes und der Welt­kir­che die Hei­li­gen Stät­ten, die „Stei­ne“, die Zeu­gen der Heils­ge­schich­te und der 2000 Jah­re Geschich­te der Chri­sten­heit, sind „leben­di­ge Stei­ne im Land, in dem der mensch­ge­wor­de­ne Gott gelebt, gewirkt, gelit­ten hat, gekreu­zigt und auf­er­stan­den ist“, so Kustos Pizzaballa.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Kusto­die des Hei­li­gen Landes

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