(New York) Im amerikanischen Bundesstaat Arkansas ist die Tötung ungeborener Kinder nur mehr bis zur 12. Schwangerschaftswoche erlaubt. Dies hat das Staatsparlament mit einem neuen Gesetz beschlossen. Als Kriterium des Kompromisses zwischen den politischen Fraktionen wurde genannt, daß zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft durch Ultraschallgeräte heute der Herzschlag des Kindes hörbar ist.
Der medizinische Fortschritt hat große Schritte gemacht, so daß es unmöglich geworden ist, die Tatsache zu ignorieren, daß es in der Schwangerschaft von der Zeugung an um zwei Menschenleben geht, um das der Mutter, aber auch um das des Kindes. Die „Mein Bauch gehört mir“-Parole mag zwar stimmen, schließt aber keine Verfügungsgewalt über Bauch und Leben des Kindes ein.
Ultraschall macht ungeborenes Leben sichtbar
Ultraschall hat die „Blindheit“ beseitigt, die noch herrschte, als die Abtreibungsgesetze der Reihe nach in den europäischen Staaten beschlossen wurden. Damals galt nichts, was das menschliche Auge nicht sehen konnte. Das ungeborene Kind kann in den ersten Schwangerschaftswochen für das freie Auge nicht erkannt werden. Ultraschall aber macht das ungeborene Kind im Mutterleib sichtbar. Und wie man das Kind sieht, den Körper, den Kopf, die Augen, die Nase, die Hände, die Finger, den Mund, die Ohren.
Die Abtreibungsgesetze nennen eine Frist, jenseits der das ungeborene Kind nicht getötet werden darf. Die moderne Wissenschaft beweist, daß das Kind ein einzigartiges Individuum ab der Zeugung ist und macht dies für das Auge sichtbar.
Der Staat Arkansas hat aus den neuen, allgemeinzugänglichen Erkenntnissen erste Konsequenzen gezogen und das seit dem Dammbruch des Urteils Roe gegen Wade von 1973 restriktivste und damit lebensfreundlichste Abtreibungsgesetz der USA erlassen. Beschlossen wurde das neue Gesetz vom Parlament des Staates, in dem seit Jahresbeginn die Republikaner die Mehrheit haben. Die Zustimmung zum Gesetz war jedoch so groß, da auch Teile der Demokraten es unterstützten, daß damit sogar das Veto des demokratischen Gouverneurs, Mike Beebe überwunden werden konnte.
Urteil Roe gegen Wade „überholt“ – OGH von Alabama rüttelt an Abtreibungslegalisierung
Die Abtreibungslobbyisten habe bereits Rekurse auf Bundesebene angekündigt. Sie haben die Tötung ungeborener Kinder seit Jahrzehnten zu einem ideologischen Schlachtpferd gemacht. Ein Teil hat daraus auch ein Millionengeschäft gemacht. Es gibt aber bereits ein wichtiges Urteil des Obersten Gerichtshofs von Alabama vom Februar 2012, das das Urteil Roe gegen Wade herausfordert. Der Gerichtshof erkannte den Fötus als Person an und sprach ihm damit den gesetzlichen Schutz zu. Das Gericht von Alabama erklärte, daß die Grundlagen, auf denen der Bundes-OGH in Washington 1973 seine Entscheidung aufbaute, inzwischen „überholt“ sind durch die medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Eine weitere gute Nachricht kommt aus den USA. Im Bundesstaat Mississippi steht die letzte Abtreibungsklinik vor der Schließung. Die Behörden entzogen ihr die Lizenz, nachdem Kontrollen ergaben, daß die gesetzlich vorgeschriebenen sanitären Standards nichts gewahrt wurden. An öffentlichen Krankenhäusern gibt es keinen Arzt, der bereit ist, Abtreibungen durchzuführen. Sie verweigern sich der Tötung ungeborener Kinder aus Gewissensgründen. In anderen Bundesstaaten ist die Situation ähnlich: In Nord-Dakota, Süd-Dakota und Arkansas gibt es nur eine private Abtreibungsklinik.
In den USA wächst Respekt vor dem Leben, aber auch Gewalt durch Abtreibungsbefürworter
In den USA nimmt der Respekt vor dem menschlichen Leben zu. An fast jedem College oder fast jeder Universität gibt es aktive Lebensrechtsgruppen unter den Studenten. Parallel nehmen allerdings auch die gewalttätigen Reaktionen der Abtreibungsbefürworter zu. 2013 wurden immerhin noch keine tätlichen Angriffe gegen Lebensschützer gemeldet, wie sie hingegen auf tragische Weise das Jahr 2012 charakterisierten.
In Texas allerdings wurde ein Friedhof für abgetriebene Kinder geschändet, auf dem die sterblichen Überreste der getöteten Kinder bestattet werden. Friedhof und Gedenkstätte wurden am 23. Januar schwer beschädigt. In Chicago hat eine Gruppe von zwanzig Abtreibungsextremisten 500 blaue und rosa Fahnen beseitigt, die eine Studentengruppe für das Leben an der DePaul University, der größten katholischen Universität der USA am 40. Jahrestag der Abtreibungslegalisierung durch das Urteil Roe gegen Wade, aufgestellt hatte. Die Fahnen stellte die Zahl der jeden Tag in den USA durch Abtreibung getöteten Kinder dar.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: UCCR (menschlicher Fötus in der 12. Schwangerschaftswoche)