von Klaus Obenauer
Der Leser darf es mir glauben: Mit meinen Voten zur Di-Noia-Offerte dachte ich eigentlich erst einmal Schluß machen zu können und zu sollen in der Causa FSSPX; Schluß machen mit meinen inzwischen auf eine beträchtliche Anzahl gewachsenen Stellungnahmen. Dies um so mehr, als mir die Sturmflut der Wortmeldungen in kirchlichen Angelegenheiten von links bis rechts in zumal jüngster Zeit abschreckend vor Augen steht. Das ist ganz einfach Anarchie. Nicht von Gott kommt das, es kommt von einem anderen. Kaum ein Wort unseres göttlichen Meisters ist so in Vergessenheit geraten wie dieses: „Ich aber sage Euch: Für jedes müßige Wort, das die Menschen gesprochen haben werden, von dem werden sie Rechenschaft ablegen am Tage des Gerichtes. Aufgrund deiner Wort nämlich wirst du gerechtgesprochen werden, und aufgrund deiner Worte wirst du verdammt werden!“ (Mt 12,36sq.)
Daß ich jetzt doch nicht meinen Mund halte, hat damit zu tun, daß in jüngster Zeit es zu einem – wie soll man sagen? – Ansatz von Reiberei zwischen Kardinal Brandmüller und der Piusbruderschaft gekommen ist. (Dazu siehe den Beitrag pius.info.) Und ich gehe deshalb darauf ein, weil hier ein nach meinem Urteil ganz wichtiger Punkt, wenn nicht der springende Punkt getroffen ist.
Was sagt Kardinal Brandmüller? Ich zitiere: „Wer aber allen Ernstes behaupten würde, das Konzil habe im Glauben geirrt, hätte allerdings die Grundlage des katholischen Glaubens verlassen. Die Annahme eines Glaubensirrtums durch das oberste Organ des kirchlichen Lehramts bedeutet einen diametralen Widerspruch zur ungebrochenen Lehrüberlieferung der Kirche wie zur Heiligen Schrift, eine theologische Absurdität, wenn nicht Häresie.“ – Durch diese Feststellung sah man sich seitens der FSSPX zu einer kritischen Replik herausgefordert: Konkret nimmt man die zitierten Worte des Kardinals wahr in einer gewissen Spannung zur Feststellung, wonach das Konzil keine dogmatische Definition vorgelegt habe (die nach katholischem Glauben durch Gottes Beistand unfehlbar ist); und so sieht man sich einerseits zu folgender Klarstellung veranlaßt: „Wenn der Kardinal damit aber sagen will, jemand, der in Konzilstexten, die keine letzte Glaubensverbindlichkeit haben, einen Irrtum behauptet, habe die Grundlage des Glaubens verlassen, dann sagt er damit eine Unwahrheit!“
Ich meine aber, diese Bemerkung trifft nicht den springenden Punkt: Kardinal Brandmüller will keineswegs den Unterschied nivellieren zwischen (Lehrverkündigungen und zumal) Definitionen mit Infallibilitätsanspruch und Vorlagen, denen nur „in religiöser Folgsamkeit oder Anhänglichkeit“ („obsequio religioso“) diesseits des Glaubensassenses zuzustimmen ist. Er behandelt vielmehr das auch von mir in meinen Debattenbeiträgen wiederholt aufgeworfene Problem der „Untergrenze“, wie ich es nenne: Wenn das Lehramt diesseits endgültiger Verpflichtung spricht, mithin ohne Wahrheitsgarantie (= nicht unfehlbar), auch dann ist zwar aufgrund der göttlichen Beistandsverheißung stets erst einmal die Richtigkeit zu unterstellen (entsprechend das „obsequium religiosum“ gefordert), aber nichtsdestotrotz kann das Lehramt dann ganz prinzipiell in der Lehrverkündigung irren, fehlgehen. Der Irrtum ist dann nicht von vornherein ausgeschlossen. Die entscheidende Frage ist nur: Bis wieweit kann das Lehramt in solchen Fällen irren, fehlgehen? Antwort: Ein, und sei es nur inhaltlicher (nicht böswillig gewollter), Abfall vom Glauben, und zwar dessen ganzer Integralität nach, kann es nicht geben; derart, daß wir es mit einem (und sei es nur „materiell“) vom integralen Glauben abgefallenen Lehramt zu tun haben. So weit kann also ein (prinzipiell möglicher, aber nicht von vornherein zu unterstellender) Irrtum des (nicht endgültig verpflichtenden und daher nicht-unfehlbaren) Lehramts nie gehen, daß es sich (und sei es bloß inhaltlich) in Widerspruch zum Glauben setzt, das heißt: zu dem, was als zum Glaubensgut gehörig bereits feststeht. Das sagt sinngemäß Kardinal Brandmüller. Und, von an sich angezeigten Präzisierungen einmal abgesehen: das sage auch ich, und habe es oft genug gesagt (wie in meinen Beiträgen auf diesem Forum nachzulesen). In etwa formulierte ich stets so: Daß auf einem ökumenischen Konzil die moralische Gesamtheit des Lehrkörpers mit dem Papst an der Spitze sich in (eindeutigen) Widerspruch setzt zu dem, was als zum Glauben gehörig feststeht, ist aus ekklesiologischen Gründen ausgeschlossen. Genau aus dem Grund, den Kardinal Brandmüller benennt: „Die Worte des Herrn vom Bau seiner Kirche auf den Felsen, von der Unüberwindlichkeit der Kirche durch die Mächte des Todes und der Unterwelt, die Verheißung des beständigen Beistands des Heiligen Geistes und die Zusicherung des Herrn, er werde bei seiner Kirche bleiben bis zum Ende der Zeit – all diese Worte wären nichts als Schall und Rauch, wenn das oberste Lehramt der Kirche einem Glaubensirrtum verfallen könnte.“
Keineswegs will ich mich damit schön auf die richtige Seite schlagen, indem ich dabei die Piusbruderschaft oder ihren Theologen ins Abseits stelle. Denn wirklich interessant wird es ja erst mit folgender präzisierender Klarstellung seitens des Theologen der FSSPX: „Die Priesterbruderschaft St. Pius X. spricht zudem nicht einmal von Häresien im Konzil (ein ‚Irrtum im Glauben‘ ist im theologischen Sprachgebrauch eine Häresie), sondern von Irrtümern, die zwar nicht direkt gegen den Glauben verstoßen, aber dennoch mit der überlieferten Lehre und Praxis der Kirche unvereinbar sind und wenigstens in ihren Folgen auf Glaubensirrtümer hinauslaufen. Dies sind vor allem die Aussagen des Konzils zum Ökumenismus und zur Religionsfreiheit.“ Das heißt mit anderen Worten: Die Piusbruderschaft hält in bezug auf das Zweite Vatikanum in puncto quaestio facti fest, was Kardinal Brandmüller schon für die quaestio juris postuliert: Direkt oder an sich hat das Konzil nicht im Glauben geirrt, was laut Kardinal Brandmüller (und mir) auch nicht sein kann. – So gesehen, ist der Dissens eigentlich gar keiner; beziehungsweise er besteht nur darin, daß der Theologe der FSSPX Kardinal Brandmüllers Postulat nur etwas präzisiert (wogegen ich erst einmal nichts habe), um es nach dieser Präzisierung dann (ausdrücklich) nur als Tatsachenbehauptung zu konzedieren. Allerdings klingt diese Konzession ein wenig nach diplomatischer Zurückhaltung („spricht nicht davon“). Daß der Hintergrund für diese Konzession die bereits angesprochene prinzipielle Frage der Ekklesiologie ist, kann man vermuten. Und so verbleibt als Restdesiderat eigentlich nur, daß man seitens der FSSPX auch zur quaestio juris klarer Stellung bezöge.
Das ist nun kein belangloser Kommentar, sondern von großer Brisanz und Tragweite. Diese Zurückhaltung, wie sie der Theologe der FSSPX in bezug auf einen konziliären Glaubensirrtum übt, ist für die FSSPX eben nicht durchwegs kennzeichnend. Zumindest in der Vergangenheit nicht. Jedenfalls drängt sich mit Macht der gegenteilige Eindruck auf: Ich habe Respekt vor Erzbischof Lefebvre und seinem Andenken; entsprechend würdige ich die Perplexität, in der er sich samt seinen Anhängern sah; und entsprechend erkenne ich an, daß es in der nachkonziliären Entwicklung wie schon auf dem Konzil selber genug gab und gibt, das erheblich irritieren kann. Aber gerade in diesem Zug ist es immer wieder (bis zur Stunde) zu Äußerungen gekommen, die der Außenstehende jedenfalls kaum anders verstehen kann als ein schier die Grenzen der Logik sprengendes Splitting: Einerseits hat demnach das konziliäre Lehramt Häresien vertreten, ja geradezu die Apostasie von Christus vollzogen. Und doch ist zumindest davon auszugehen, daß diese konziliäre Kirche (wenngleich nicht als konziliäre) die wahre, ihr sichtbares Oberhaupt wirklich Stellvertreter Christi auf Erden ist (soweit er sich „als solcher benimmt“). Dem stehen dann allerdings relativierende Äußerungen gegenüber, wonach man sich nicht darauf verlegt, es seien echte Häresien vertreten worden. Ich verweise dazu auf folgendes Buch von Erzbischof Lefebvre: „Sie haben ihn entthront“, Stuttgart 2012, u.a. 99–104, 148(!), 176–181(!), 212, 223–230. – Mir geht es dabei nicht um kleinkariertes Vorrechnen: Erzbischof Lefebvres schillernde Umschreibung seines Verhältnisses zum Fundamentaldogma der Indefektibilität der Kirche, gerade auch in ihrer Lehre, ist sicher Spiegel seines schweren Ringens mit dem Phänomen „Zweites Vatikanum und nachkonziliäre Reformen“, ein Phänomen, das nun mal gewaltiges Irritationspotential in sich birgt. Ein Potential, mit dem auch nicht leicht zurechtzukommen ist. (Letzteres ist jedenfalls meine Meinung.) Nachdem nun aber dank des segensreichen Wirkens von Papst Benedikt XVI. immerhin eine andere, friedvollere Atmosphäre geschaffen ist, wäre dies dann aber auch der Anlaß, sich seitens der FSSPX insgesamt und offiziell klarer zu positionieren. Und zwar, was die Implikationen des – von ihr freilich an sich nicht im geringsten in Abrede gestellten – Dogmas von der Indefektibilität der Kirche, gerade auch im Glauben (und Gottesdienst), angeht. Es geht nun mal um die Fundamente, auf denen wir, wir alle, stehen!
Oben sprach ich von Präzisierungen, die an sich angebracht wären, Präzisierungen mit Blick auf die Aussage, daß das Lehramt auch im Rahmen nicht-unfehlbaren Sprechens nicht vom Glauben abfallen kann, derart, daß es sich in (eindeutigen) Widerspruch zu dem setzt, was als zum Glauben gehörig bereits feststeht. Da ich es aber für untunlich halte, mich hier in subtilen Detailerörterungen zu ergehen, weise ich nur pauschal daraufhin, daß sicher Differenzierungen angebracht wären: was nämlich diese generelle Sentenz genauer besagt für die Lehramtsausübung eines einzelnen Papstes allein einerseits und diejenige eines einzelnen ökumenischen Konzils andererseits. Darüber hinaus ist ganz wichtig die Unterscheidung in bezug auf das, was „de fide“ ist, als zum Glauben gehörig feststeht: kann doch etwas als zum Glauben gehörig feststehen allein schon durch eindeutige Enthaltenheit in der Offenbarung („de fide jam mere divina“), oder eben (gerade auch) deshalb, da es von der Kirche als darin enthalten vorgelegt ist („de fide divina et catholica“). Schließlich gehört etwas derart zum Glauben, daß es zwar nicht in der Offenbarung enthalten ist, sich jedoch die Kirche für die Richtigkeit kraft des Beistandes Gottes mit letzter Sicherheit dafür verbürgt („de fide ecclesiastica“); und dies ist gerade auch bei Lehrverurteilungen der Fall (bzw. kann der Fall sein). Kann das, zumal konziliäre, Lehramt sich zum Beispiel auch nicht zu dem in Widerspruch setzen, was rein kirchlichen Glaubens ist? Und letzteres ist ein neuralgischer Punkt in bezug auf „Dignitatis humanae“: Wie verhält sich dieses Dokument zu den einschlägigen Lehrverurteilungen der Vergangenheit?
Und damit deute ich an, daß es Diskussionsbedarf gibt: beide Seiten sollten sich füreinander öffnen. „Beide Seiten“: Seitens der FSSPX sollte man das Anliegen der streng Lehramtstreuen (die man bisweilen schon als „neukonservativ“ klassifiziert) anerkennen, um seinerseits die eigene Position (auch offiziell) für alle klar in einer annehmbaren Weise zu präzisieren, eben in puncto Indefektibilität der Kirche im Glauben; sicher nicht an sich, aber was die unabdingbaren Implikationen und entsprechend die Konsistenz der eigenen Position im Rahmen des Katholischen angeht. Und diejenigen, die sich in Opposition zur FSSPX die Treue zum lebendigen Lehramt auf die Fahnen geschrieben haben, sollten den Diskussionsbedarf anerkennen. Entsprechend anerkennen, daß die (von mir so genannte) Untergrenze eben nur eine solche ist, deren Funktion nicht durch einen Maximalismus unterspült werden darf, der mehr oder minder alles vom konziliären Lehramt Vorgetragene für unantastbar hält. Die Präsumption für die Richtigkeit in Ehren: Aber die Existenz der FSSPX verkörpert bis zur Stunde, daß die Frage nach Klarstellungen, Präzisierungen, aber unter Umständen auch Korrekturen nicht von der Hand zu weisen ist. Engstirnigkeiten gibt es bei vielen Traditionalisten – aber es ist nicht alles nur Engstirnigkeit, und schon gar nicht immer nur bei den anderen.
Dr. theol. Klaus Obenauer ist Privatdozent an der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Bonn.
Bild: Wappen von Walter Kardinal Brandmüller
Kardinal Brandmüller stand vor ein paar Jahren in der WELT dass er Judas rehabilitieren will, ohne dass er das in der Öffentlichkeit dementiert hätte
Den Unsinn mit der Rehabilitierung von Judas hat Msgr. Brandmüller sehr wohl öffentlich dementiert, und zwar schon damals:
http://www.zenit.org/de/articles/walter-brandmuller-es-gibt-keine-kampagne-um-judas-zu-rehabilitieren
Sehr geehrter Klaus Obenauer: Im Bezug auf http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_decl_19651207_dignitatis-humanae_ge.html möchte ich dieses Schreiben des Seligen Papstes Pius IX entgegenhalten http://www.domus-ecclesiae.de/magisterium/syllabus-errorum.teutonice.html welches ja ebenfalls zum Lehramt der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche zu zählen ist. So nebenbei gibt es ja auch noch diese Glaubenswahrheit der HRKK:
– Die Zugehörigkeit zur Kirche ist für alle Menschen heilsnotwendig.
Und diese Worte aus dem Heiligen Willen Gottes unseres Herrn:
»Jesus spricht zu ihm Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich.«
Johannes 14,6
Daher möchte ich sie bitten das Wirken der „Kirche nach dem Konzil“ mit der „Kirche vor dem Konzil“ gegenüberzustellen, und dann zu beantworten welche Kirche im Sinne Gottes unseres Herrn wirkte und Wirkt? (Vergessen sie aber bitte nicht auf Assisi I + II, Gebete eines Papstes FÜR den ISLAM, der krasierenden Gottes- Glaubenslosigkeit, liturgischen Missbrauch, Verkündigung von Häresien, usw. Und bitte alleine mit dem Satz „Es gibt keinen Weg mehr hinter das Konzil“ welcher ja auch von Teilen der höchsten irdischen kirchlichen Obrigkeit zittiert wurde, wurde bestättigt das nach dem Konzil eine Neue Kirche gegründet wurde (so sehe ich diesen Satz) und die alte als „FALSCH“ bezeichnet. Und solange die wissentlich unklar und zum Irrtum führenden Textpassagen nicht aus den Konzilstexten entfernt oder umgeändert werden, kann sich die Kirche Gottes unseres Herrn nicht von innen heraus heilen und somit auch Heiligen.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wgen
Wenn sich das Lehramt nicht in Widerspruch zu sich selbst setzen kann, wäre es doch das Beste, das Pastoralkonzil einfach zu ignorieren. Man würde die Kirche gleichsam an einen früheren Systempunkt, sagen wir 1958 zurücksetzen. Dann wäre das von Obenauer angesprochene Problem des Widersprches gelöst.
Daneben gilt es zu bedenken, dass die größten Probleme beim Pastoralkonzil ja nicht die widersprüchlichen und auch nicht die interpretationsbedürftigen Aussagen sind, sondern die Auslassungen. Wolfgang Schüler hat in seinem Hörspiel „Zweites Vatikanisches Konzil – Fluch oder Segen“ alles klar nachgewiesen.
In finde es intellektuell unproduktiv zu versuchen, das Pastoralkonzil, von dem bislang nur üble Früchte ausgehen, durch eine sophistisch-winkeladvokatisch anmutende Kette von Argumentationsansätzen zu verteidigen. Wäre ein komplettes Verwerfen des Pastoralkonzils nicht viel vielversprechender als ein Teilerhalt, der nur der Gesichtswahrung dienen würde?
Wenn Papst Benedikt einzelne Konzilskonstitutionen einen Gegensyllabus nennt, wie kann dann Klaus Obenauer überhaupt annehmen, dass sich das Lehramt nicht in Widerspruch zu sich selbst gesetzt haben könnte?
Gut gebrüllt, Löwe!
Anmerkungen:
1) Hier bekommt ein Theologe immer wieder sehr viel Raum, seine Ansichten darzulegen, und kritisiert gleichzeitig die Flut von Leserreaktionen. Unhaltbar ist, diese in links und rechts einzusortieren. Seit wann ist die katholische Kirche eine Partei? Was hat die Wahrheitsfrage mit rechts und links zu tun?
2) Im heutigen gesellschaftlichen Klima, hier bei uns in Deutschland, ist die leichtfertige Einordung ins rechte Lager verantwortungslos. Mehr will ich dazu nicht sagen.
3) Wird jetzt das II. Vatikanum zum Superdogma erhoben oder nicht? Das sich ausdrücklich zum Pastoralkonzil erklärt hat.
4) Warum werden die theologischen Gespräche zwischen den Vatikan-Theologen und den Theologen der Piusbruderschaft nicht veröffentlicht? Wir hätten dann wenigstens eine Grundlage, eine reale Grundlage zur Auseinandersetzung.
5) Es gibt keine authentische Entwicklung in der Kirche gegen die Überlieferung. Es muss nachgewiesen werden, dass das II. Vatikanum kein Bruch mit der Vergangenheit bedeutet. Dokument für Dokument muss überprüft werden. Wenn sowohl Rahner-Vorgrimler mit der überwiegenden Mehrheit der Theologen auf der einen Seite sowie Erzbischof Lefebvre auf der anderen Seite einen Bruch feststellten, die einen haben ihn begrüßt, der andere hat ihn beklagt, dann ist die bloße Behauptung, dieser Bruch bestehe nicht, ziemlich sinnfrei.
6) Was wollen Sie, Herr Obenauer? Ihr Beitrag „Zugreifen – jetzt“ ist noch in Erinnerung. Rom hatte nichts anderes anzubieten als eine Personalprälatur. Diese darf nicht wirken ohne die Zustimmung des Diözesanbischofs. Wollen Sie im Ernst, dass die Gläubigen, die über 40 Jahre dem überlieferten katholischen Glauben die Treue gehalten haben, ihrer geistlichen Heimat beraubt werden? In Deutschland wäre das mit Sicherheit das Ende der FSSPX gewesen.
7) Warum jetzt dieses Thema? In zwei Tagen haben wir den Rücktritt unseres Papstes. Ein historisches Ereignis, dass geistlich-menschlich verarbeitet sein will.
zu 4)
Eigentlich müssten beide Seiten Interesse haben, die Verhandlungsergebnisse auf den Tisch zu legen. Jeder will doch irgendwie beiweisen wollen, recht zu haben. Aber Rom kann dabei nur gewinnen, denn Widersprüche können nur schwer als „Hermeneutik der Kontinuität“ verkauft werden. Die Piusbruderschaft ist der Verlierer und kann seine Argumentation nicht der Öffentlichkeit vorlegen und steht weiterhin als der Nörgler und Besserwisser da.
Auch ich teile – zu 1) – ihre Bedenken bzw. Vorbehalte bezügl. links-rechts.
Nicht nur, dass es generell problematisch ist, politische Kategorien auf theologische anzuwenden (zumal „rechts“ heute einen sehr, sehr negativen Beigeschmack hat),
auch wird ja klar, dass Obenauer sich selbst wohl in der goldenen Mitte verortet und rechts wie links negativ konnoitert, wenn nicht gar als Extreme.
Wenn schon, dann müsste man historisch korrekt, wie auch von einem weiteren Kommentator bemerkt, von der Herkunft der Begriffe „rechts-links“ ausgehen und daher von der Sitzordnung im Paulskirchenparlament bzw. eigentlich noch früher des Französichen Parlaments – und dort saßen die Konservativen und noch am ehesten wirklich katholisch denkenden rechts.
Rechts war hier noch am nächsten seiner alten Bedeutung von richtig.
Und in der Mitte saß also nicht die Wahrheit, die Mitte war nich „gemäßigt“ „konservativ“ oder gar katholisch, sondern eher (gemäßigt) liberal, also alles andere als golden – es sei denn für Obenauer ist das gemäßigt liberale golden!
Nicht das „gemäßigt Katholische“ ist die Wahrheit, sondern das voll Katholische.
Von daher wäre also die Wahrheit allensfalls rechts.
Aber so hat es ja Obenauer offenkundig nicht gemeint…!!
@ Armin,
bitte übersehen Sie nicht, daß manches Vorkonziliare ins Konzil eingeschleppt wurde; unter anderem auch ein zum Teil heftiger Widerstand gegen den Syllabus. Dann das Deutsche Leiden Reformation-ismus. Vergessen Sie bitte auch nicht den in den 50er Jahren grassierenden Bildersturm, oder besonders den geradezu fanatischen Kampf gegen die „Seher“ von Heroldsbach.
Da ist mehr passiert. Leute, die den selben Religionsunterricht genossen haben wie ich, haben im und nach dem Konzil durch dessen ominösen „Geist“ einen ideologischen Denkschaden erlitten. Seriöser ist die Bezeichnung, die Walter Mixa gebraucht hat: „Ideologische Verblendung“. Die Wirkung aber beschreibt Nekla Kelek in einem anderen Zusammenhang als „geistige Versiegelung“. Und das ist es, was die Verständigung eigentlich unmöglich macht. Vor Damaskus hätte man Saulus zureden können wie einem sibirischen Steinesel, er wäre trotzdem nach Damaskus geritten.
Genau da stehen wir. Nicht flachsend über die ganz Frommen und die eher bedauernden Blicke von diesen auf die Nachlässigen. Der Vater der Lüge hat ganze Arbeit geleistet.
Wie es ihm am leichtesten gelingt zwischen Eheleuten oder Nachbarn: Bitterböser, unversöhnlicher Streit.
Beim Lesen des Artikels musste ich auch sofort an den Syllabus denken. Herr Obenauer gibt sich viel Mühe, auf die beiden Kontrahenten einigend zu wirken. Meiner Meinung nach sind die Ausführungen Haarspalterei und dienen nicht der Gesundung der Kirche. So zu tun, als ob alle Lehrverkündigungen aus Rom irrtumslos sein müssen, ist für mich etwas blauäugig. Da ist die Lage viel zu dramatisch. Außer ich glaube daran, dass der liebe Gott ja so barmherzig ist und uns alle in den Himmel führen wird…
Folgender Satz wird z.B. im Syllabus verworfen:
55. Die Kirche ist vom Staat und der Staat von der Kirche zu trennen
Jetzt ist ganz eindeutig und für jeden erkennbar, dass Rom seit 1965 das genaue Gegenteil behauptet. Die letzten katholischen Staaten wurden vom Vatikan förmlich gezwungen, die kath. Staatsreligion aufzugeben und die Religionen gleichzustellen bzw. sich gegenüber religiösen Dingen neutral zu verhalten. Kardinal Ratzinger war da ja federführend beteiligt.
Was stimmt jetzt, die neue Lehre oder hatte Pius IX. recht? Es kann keiner behaupten beide haben recht. Wenn Rom die Wahrheit und Irrtumslosigkeit der Kirche wichtig wäre, hätte sie längst den Syllabus mit einer Begründung zurückweisen und außer Kraft setzen müssen. Aber da gibt es nichts offizielles. Nur hinter vorgehaltener Hand wird gesagt, die Wahrheit ändere sich halt mit den geschichtlichen Ereignissen.
Oder kann ich es mir als Gläubiger einfach aussuchen an was ich glauben will, an die alten oder an die neuen Lehrverkündigungen?
Weil alle Menschen, auch das Lehramt, an den Folgen der Ersünde zu leiden haben, kann auch das Lehramt dem Wirken des Heiligen Geistes Widerstand leisten. Damit die Kirche daran nicht zerbricht, damit sie die Offenbarung unversehrt durch die Zeit verkünden kann, ist dem Papst der unfehlbare Beistand des Heiligen Geistes ausdrücklich nur zugesichert, wenn er ex cathedra spricht. Dies gilt auch für die Konzilien, die gemeinsam mit dem Papst verbindliche Glaubenslehren exakt definieren müssen. Dies ist während des Pastoralkonzils ausdrücklich nicht geschehen.
Natürlich ist die gegenwärtige Situation eine Notsituation. Niemand kann oder will sie verewigen.Doch solange das II Vatikanum nicht REAL an der Tradition gemessen und beurteilt wird, besteht die Notsituation weiter. Nicht nur für die FSSPX, für die Kirche insgesamt.
„Diese Zurückhaltung, wie sie der Theologe der FSSPX in bezug auf einen konziliären Glaubensirrtum übt, ist für die FSSPX eben nicht durchwegs kennzeichnend.“
Da gebe ich Ihnen recht, Herr Obenauer, die Sprecher der FSSPX sind in der letzten Zeit etwas zurückhaltend und zahnlos geworden. Das diplomatische Geplänkel mit den römischen Monsignoris hat sich auf die Sprache ausgewirkt und hat der FSSPX insgesamt nicht gutgetan. Vielleicht bringt der neue Papst frischen Wind in die Sache…
Schon wieder muss ich Ihnen zustimmen, @ Renovatio. Ich bin ja schon dankbar, dass mein Interesse nicht nicht erst im letzten halben Jahr für die FSSPX erwacht ist. Mir würde jetzt nicht klar, was die FSSPX jetzt will, was sie von Rom trennt, warum sie nicht unterschreibt.
Was mir Sorge bereitet: Die Patres im Priorat sind sehr klar.Sie agitieren nicht, sie sind sehr ruhig und eindeutig. Ich fühle mich da schon gut aufgehoben. Die unzweideutige Linie von Erzbischof Lefebvre kann ich gut erkennen. Aber was ist mit der Leitung? Dieses unerklärliche Schweigen. Pius.info war auch deutlich kantiger als derzeit. Gibt es vielleicht Spaltungstendenzen? Die Unterschiede kann ich nicht mehr ignorieren. Die Unterschiede zwischen Menzingen und Stuttgart einerseits und dem für mich zuständigen Priorat andererseits. Wobei von Menzingen überhaupt nichts mehr zu hören ist.
Spielt Klaus Obenauer eine Rolle in einem undurchschaubaren Spiel, oder ist er ein außenstehender Theologe?
„Auf den frischen Wind“ des neuen Papstes hoffe ich auch. Doch interne Richtungskämpfe müssen intern geregelt werden, denke ich mal.Und die finden statt, die Befürchtung werde ich jetzt, nachdem Obenauer erneut in Aktion getreten ist, einfach nicht mehr los.
Liebe cuppa,
zu 1) Links und rechts schmeckt ihnen nicht. Vielleicht ist Ihnen diese Erklärung lieber.
Mit rechts hat man immer die Konservativen verstanden, die Bewahrer, die nicht jeden Tag die Welt neu erfinden müssen. Die Gegner dieser Haltung sind die Revoluzzer, die mit ihrem Weltverbesserungswahn nur immer neues Unheil schaffen. Wie das Gottwidrige immer schaffen.
Denen das Elend der Frauen nach Abtreibung sch…egal.
Ich selber sehe mich als Konservativer aber in der Mitte. Alles was nicht konservativ ist, ist extrem. Für diese Sichtweise nehme ich als Symbol den Seestern. Der Korpus stellt die bewahrende Haltung dar, die Arme sind dann die diversen Ideologien, die alle Häresien des Naturrechts und des Katholischen und deshalb extrem sind. Das Furchtbare an allen diesen Ideologien ist ihr extremistischer Anteil in ihrem Denken. Als das Beispiel, das für fast alle gilt, ist die alte sozialistische Forderung nach dem „Recht auf Abtreibung“. Hier sind sich Sozialisten, Kommunisten, Liberalisten, Feministen bis hin zu den Protestanten und Neukatholischen einig. Eine feine (!) Ausnahme machen hier die Nationalsozialisten, die als Rassisten natürlich Abtreibung bei deutschen Frauen ablehnen. Die International-Sozialisten, schauen Sie nach Rußland, sind ohne weiteres bereit, auch das eigene Volk auszurotten. Wenn ich mich recht erinnere, wird dort die Hälfte der Gezeugten abgetrieben.
S.E. Lefebvre, 1975;
+
„Dieser Ökumenismus will uns mit dem Protestantismus verschmelzen, nicht mehr und nicht weniger!
Man wollte uns den Protestanten näherbringen.
Es herrschte nicht die Absicht, die Protestanten für den Katholizismus gewinnen. Das Gegenteil war der Fall, der Katholizismus sollte dem Protestantismus angenähert werden.
/
Die Bischofskonferenz ist jedoch KEINE göttliche Institution.
Wenn man derartige demokratische Organe einführt, hat man wahrhaft die Ausübung der göttlichen Autorität im Inneren der Kirche zerstört
/
Die Päpste haben immer von der Religionsfreiheit gesprochen.
Allerdings sprachen die Päpste von der Freiheit der Religion, NICHT von der Freiheit der Religionen. Das ist ein Unterschied.
Die Päpste haben immer die Freiheit der Wahrheit und die Freiheit der wahren katholischen Religion verkündet.
Sie sprachen WEDER von der Freiheit aller Religionen, NOCH von der Freiheit des Irrtums.
Diesen Religionen kann Toleranz zuteil werden, jedoch NICHT mit den gleichen Rechten“
+
ebenso Hw Prof. May;
+
„als ein wahres VERHÄNGNIS für die Heranbildung von Priester erweist sich der OEKUMENISMUS.“
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Bischöfe zwingen ihre Priester mit nicht katholischen Religionsdienern in gemeinsamen Gottesdiensten zusammenzuwirken“
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Kardinal Brandmüller hat natürlich vollkommen recht. Es geht hier um die Frage: kann ein Konzil als solches irren, d. h. in irgend einer Weise vom Glauben abfallen? Die ekklesiologisch zwingende Antwort lautet: nein, das kann es nicht! Mal in den Papierkorb gesprochen: Wenn dem II. Vatikanum Glaubensirrtümer im theologischen Sinne nachgewiesen werden könnten, müsste man die Frage klären, ob dieses Konzil überhaupt ein Konzil war. Die Lösung der Frage steckt in der Definition: was ist ein Konzil? Gehört z. B. wesenhaft zu einem Konzil Lehrentscheidungen zu treffen und den Glauben zu definieren? Dann wäre dieses Pastoralkonzil folglich kein Konzil im engen Sinn des Wortes gewesen, sondern eher eine Kirchenversammlung. Mir scheint, dieser Streit ist ohnehin ein Streit um Begriffe. Und sehr richtig merkt der Autor obigen Artikels an, dass die FSSPX hier genauso in der Pflicht ist, ihre Begrifflichkeiten, die ja mitunter aus den Zeiten des „kalten Krieges“ stammen, zu präzisieren – für sich und andere. Wenn man pauschal von „Irrtümern des Konzils“ spricht, und dabei nicht die verborgene ekklesiologische Häresie empfindet, darf man sich nicht wundern, wenn einem ein Mangel an „sentire cum ecclesia“ vorgeworfen wird. Der Artikel auf pius.info ist – bei aller (unnötigen!) Schärfe – genau besehen jedoch ein Schritt in Richtung differenzierterer Argumentation.
Ein wirklich interessanter und diskutierenswerter Artikel, Dr. Obenauer!
Falls sie das hier selbst lesen und kommentieren wollen oder falls es ein andere Leser tun will:
Hier meine (ehrlich gemeinte) Frage:
Woher nehmen sie / kann man entnehmen, dass „fehlbar“ nur bedeutet, einen error in fide eccl. oder eine rein materiale Häresie vertreten zu können, nicht aber eine formale Häresie?
Wer lehrt dies, welchen kirchlichen Dokumenten oder Dogmatiken oder Fundamentaltheologien entnehmen Sie dies / ist dies zu entnehmen??
Wie gesagt, eine ehrliche Frage in einer wirklich diskutierenswerten Materie.
So, so, so. Wie wäre es damit, zu klären wo es Kontinuität und wo es Reform gibt in Bezug auf vor dem 2. Vaticanum und nach dem 2. Vaticanum. Das wird immer wieder behauptet, aber im Einzelnen nicht aufgezeigt. Das ist das Problem mit diesen Texten. Jeder interpretiert wie er will. Und von daher kommt die ganze Verwirrung. Also klärt erst einmal und dann kann es weiter gehen.
S.E. Lefebvre in Nantes im Jahre 1983…
wirklich nicht zutreffend ?
–
»Die katholische Messe ist der Grundstein der Kirche.
Wir dürfen sie auf keinen Fall aufgeben.
Die heilige Messe ist die Zusammenfassung unseres Glaubens und kann daher
NICHT GEÄNDERT WERDEN, OHNE DADURCH UNSEREN GLAUBEN ZU VERÄNDERN.
Man sieht die Folgen, die durch das Verschwinden der Messe auftreten.
Die Menschen HABEN NICHT MEHR den katholischen Glauben.
Fragen Sie Personen, die gewohnheitsmäßig die Neue Messe besuchen, ob sie noch daran glauben, daß nur die katholische Kirche die von Unserem Herrn Jesus Christus geoffenbarte Wahrheit besitzt.
Sie GLAUBEN NICHT MEHR DARAN.
Für sie enthalten alle Religionen eine Wahrheit.
Daher kann man sich in allen Religionen retten.
Die richtige Vorstellung von der Wahrheit der Kirche ist verloren gegangen
– die Wahrheit des Heils, DAS NUR durch UNSEREN HERRN JESUS CHRISTUS erlangt werden kann, DURCH NIEMAND ANDEREN.
Es ist nicht möglich, ohne Unseren Herrn Jesus Christus in den Himmel zu kommen.
Nur durch Sein Kreuz, Seine heilige Messe, die Taufe und die Sakramente, wie sie in der Kirche immer gespendet wurden, können wir gerettet werden.
Ohne diese Wahrheit des Glaubens, gibt man Unseren Herrn Jesus Christus auf.
Wenn man daran glaubt, sich durch Buddha, Mohammed oder Luther zu retten, dann hat man Unseren Herrn Jesus Christus aufgeben. „
In Obenauers bzw. Kard. Brandmüllers Ausführungen gibt es v.a. eine Ungereimtheit:
„Die Annahme eines Glaubensirrtums durch das oberste Organ des kirchlichen Lehramts bedeutet einen diametralen Widerspruch zur ungebrochenen Lehrüberlieferung der Kirche wie zur Heiligen Schrift…“ [Brandmüller]
Dieser Satz steht in Widerspruch zu bzw. repugniert der Aussage, dass das 2. Vat. „zweifellos weder dogmatische Definitionen noch unfehlbare Lehrverurteilungen ausgesprochen“ hat, wie Brandmüller selbst zugibt.
Nun, damit liegt eben auch keine Äußerung des „obersten Organs“ des kirchl. Lehramtes vor!!
(Ganz abgesehen einmal von der Frage, ob das Konzil bei unfehlbaren Entscheidungen überhaupt als „oberstes Organ“ bezeichnet werden kann, oder ob diese Bezeichnung nicht allein dem Papst zukommt – eine Diskussion die die „Kollegialität“ betrifft.)
Falls meine Antwort an @ Renovatio untergegangen ist, fasse ich zusammen:
Ich fürchte, in der FSSPX gibt es Richtungskämpfe. Da will eine Gruppe?, koste es, was es wolle, die Einheit mit Rom. Fast auf jeden Fall.
Die Unterschiede zwischen Menzingen-Stuttgart einerseits und dem für mich zuständigen Priorat anderereits sind nicht mehr zu übersehen.
Im Priorat ist klar die unzweideutige Linie des Erzbischofs zu erkennen. Stuttgart = Diplomatie, Menzingen = Schweigen oder belanglose Interviews.
Die Rolle Obenauers ist undurchschaubar. An den neutralen, außenstehenden Theologen, den nur ein theologisches Interesse leitet, glaube ich nicht.
Es ist analog zur Konzilskirche in Deutschland: Die Gläubigen setzen sich theologisch auseinander, die Patres schweigen offiziell.
(In der Konzilskirche verteidigen immer wieder die Laien die katholische Lehre, während es die Bischöfe vorziehen, zu schweigen).
Die Situation ist völlig verdreht. In meiner „Anfangszeit“ waren der Generalobere, der Distriktobere, auch P. Gaudron zu hören. Gern habe ich mich an ihnen orientiert. Alle sind weg…
Mich haben dann, nach dem Schweigen der Geistlichkeit, die Kommentare, der Austausch mit den erfahrenen Gläubigen, sehr aufgebaut. Ich möchte diesen Austausch auch weiterhin nicht missen. Doch dass „führende Patres“ wie verschwunden sind, beunruhigt mich. ..
Es gibt einen Vortrag von Hw. DDr. Gregorius Hesse, der so klar ausdrückt, was das Problem ist: Papst und Kirche heute von 1998. Das Konzils kann nur aus der mens legislatoris verstanden werden. So kann nur die formale Häresie im Konzil als endgültiger Bruch dastehen, wenn sie feststünde. Und diese kann man nicht feststellen. Das Konzil hat nichts dogmatisch geurteilt, es ist ein Pastoralkonzil gewesen. Und was darin geurteilt worden ist, hat NIE eine formale Häresie begangen, sondern hat gar nichts gelehrt. Man lese es und urteile über das Konzil selbst. In medio stat virtus, so sollte man das Konzil sehen. Man sollte es beachten aber NIE zur kirchentrennenden Frage machen. Aus historischer Sicht bin ich mir mehr denn je überzeugt, daß dem größten Teil des Konzils, der nicht in absolut voller Übereinstimmung mit der Tradition steht einmal emendiert wird. Wer sich auch einmal die Mühe gemacht hat, wenigstens die Hälfte der Acta Synodalia oder der Acta Consilii Oecumenici Vaticani Secundi zu lesen, erkennt, wo die Brüche und politischen Dimensionen im Konsil stehen. Welches Zeugnis bedarf es noch, zu erkennen, daß aus dem II.Vatikanum spätestens mit dem Tode Johannes XXIII ein Zweites Pistoia geworden ist?
Kann man ein solch ein Konzil als dogmatisch, theologisch oder kanonistisch annehmen. Mein, mann kann es nur als GESCHICHTLICHES EREIGNIS in der SICHTBAREN Kirche annehmen, das rein disziplinarisch beschlossen hat. Jegliche dogmatische Hermeneutik ist fehl am Platz und contra fidem Ecclesiae oder als non pertinens ad statum Ecclesiae zu verutrteilen. Leider begeht auch Kardinal Brandmüller diesen Fehler (error in fide!). Aber wer sich über das Konzil im Irrtum befindet, ist noch LANGE KEIN FORMALER HÄRETIKER! Wer so urteilt (Williamson, Sedisvakantisten) weist die Einheit der Kirche zurück und setzt sich ins Schisma. Mehr denn je komme ich zu dem Schluß, daß Gott die Zeit noch nicht für reif hält, ein endgültiges Urteil zu sprechen.
Fortsetzung…
Mit der sichtbaren Erfahrung des 11. September 2001 würde die Kirche heute nicht noch einmal einen solchen naiven Schmarrn über den Islam beschließen wie in LG 14 und in Nostra Aetate. Die Konzilsteilnehmer waren alles Männer, die von zwei (oder auch mehr!) Weltkriegskatastrophen verunsichert waren und sich nicht mehr mit der Welt auseinandersetzen wollten und/oder nicht mehr konnten. In der histrisch-kritischen Relecture des Konzils werden jedem Theologen, der sich nicht in der Sünde wider den Heiligen Geist befindet, klar, wie die Politik und die Neuen Philosophien den nicht mehr fest im Glauben stehenden Prälaten letztlich den Widerstand gegen die Gotteslästerung der Welt aufgeben ließ. Berliner Mauer, Kubakrise, Pille, Contergan-Skandal, Soziale Frage Lateinamerikas, etc, etc…, immerfort ein neues Kabel aus der Heimat. Dazu: Wenn ein Priester oder auch ein Bischof in der europäischen Heimat sich gegen die Kirche moralisch oder theologisch gestellt hat, wurde er nicht selten in die Mission geschickt. Und da war dann Rom weit. SO haben sich die modernistischen Irrtümer in die Missionsgebiete und Lateinamerika eingeschlichen. So haben dann Missionar mit der PRI in Mexico Frieden geschlossen, mit den Hindus gegen die Moslems (und umgekehrt) paktiert und, und, und…Wundern wir uns dann, daß es oft die laterinamerikanischen und afrikanischen Bischöfe (leider auch von S.E. Marcel Lefebrve geweihte!) waren, die mit den Modernisten aus den USA, Mitteleuropa und Frankreich paktieren konnten. Man muß nur die Grundrechenarten beherrschen, um zu erkennen, daß das Konzil nur solange gut gehen konnt, solange die mens legislatoris noch gelebt hat (PP. Johannes XXIII.) Als er gestorben war, hat das Konzil sich so verhalten wie der Zauberlehrling bei W. Goethe und flugs widerrechlich eine neue mens legislatoris erstellt. Somit sollte man sehen, was unter PP. Johannes XXIII beschlossen worden ist, und dieses als ad statum Ecclesiae pertinens erkennen.
Fortsetzung…
Ich frage mich heute noch, warum es 18 Jahre gedauert hat, bis aus der Theologie des Konzils Kanonisches Recht gewodern ist und 18 Jahre (also das Alter von Geburt bis zu Volljährigkeit!) es einen quasi cäsaropapistischen Zustand in der Krche gegeben hat, bei dem Papst und Bischofskonferenzen eine historisch einmalige Machtfülle hatten. Man rekuriert immer wieder auf die Päpste Gregor XVI und Pius IX, wenn es um die Macht der Päpste geht. Diese haben nie die Macht zur materiellen Häresie ausgenutzt, Papst Paul VI und Johannes Paul II schon. Nur durch die sichtbare Einwirkung des Heiligen Geistes ist die Kirche von einem papa haereticus verschont worden – übrigens ein Beweis gegen das subsistit in (LG 8), nur durch das Ecclesia supplet durch das Wirken Marcel Lefebrves ist die Kirche vor ihrem Untergang bewahrt worden, DAS ist die Hermeneutik der Kontinuität, die Heilige Messe aller Zeiten, die Sakramente in ihrer GÜLTIGEN Form und das Lehramt der Päpste und Konzilien.
Es wäre endlich Zeit, sich an die historische Aufarbeitung des Konzils zu machen, und nicht mehr länger konziliäres Unrecht zu verschweigen. Wenn gewaltiges Unrecht wie die Shoah mit den Auschwitz-Prozeß von Frankfurt 1964/5 und dem Kniefall Willy Brandts 1970 so schnell als solches angegangen wurde und die Fehler daraus gelernt wurden (zumindest bei dem Volk der Täter!), so kann ein vergleichbar menschlich geringeres Unrecht (die Göttliche ist dagegen viel größer! – vgl. 1. Gebot und Mt. 28.19), die politische Bestechlichkeit schneller beseitigt werden. 2011 sollte dazu ein Anstoß gegeben werden, aber dazu bedarf es Mut, den Rauch Satans, den Modernismus und den Progressismus, die Philosophien der Welt aus der Kirche zu verbannen, die Welt herauszutreiben, sich zu entweltlichen. Tempus faciendi, Domine: dissipaverunt legem Tuam.
Danke Herr Rhein genau so ist es.
Nicht vergessen, Joh.Paul I der ein heftigster Gegener der Tradition und der alten Messe, war ein „Über-Konzilsseliger“.
Ich bleibe dabei S.E.Bischof Lebfevre ist ein Heiliger, er hat mehr Verdienste um die Kirche als die von Ihnen genannten Päpste.
Es ist doch unglaublich das die heiligste Liturgie wie Perlen vor die Säue geworfen wurde, das völlig kirchenfremde sich zb. in die Karfreitagsfürbitte einmischen.
Sehr geehrter Herr Dr. Obenauer,
in Ihren einleitenden Worten bezeichnen Sie die Flut von Leserreaktionen auf Ihre Beiträge als Anarchie. Die nicht von Gott kommt, sondern von „einem anderen.“
Ich finde, das sind nicht nur starke Worte, es ist eine massive Beschuldigung.
Wären Sie der Generalobere oder der Obere des deutschen Distrikts, ich müsste mir natürlich diese Worte zu Herzen nehmen, sie bedenken.
Nun weiß ich aber nicht, in welcher Funktion Sie sprechen. Ich weiß auch nicht, ob Sie als Gläubiger am Leben der FSSPX teilnehmen.
Ich darf von mir sagen, dass ich noch nicht lange dabei bin. Wäre ich nicht inhaltlich gefestigt, müsste ich mich von Ihnen aufgewiegelt fühlen gegen die Priester des Priorats. Es sind die für mich zuständigen Priester, die Seelsorger, auf die ich vor Ort angewiesen bin. Sie vertreten die gegenteilige Meinung zu Ihnen, ich könnte das durch Zitate ganz einfach belegen. Was mir natürlich nicht zusteht, ich bin nicht befugt, diese Zitate in irgendeiner Form zu veröffentlichen.
Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob die Patres hier vor Ort eine Minderheitenmeinung innerhalb der FSSPX vertreten. Sie werden vielleicht verstehen, dass mich diese Situation insgesamt verunsichert.
Doch ich finde Orientierung an den Beschlüssen des Generalkapitels, an den Priestern des Priorats und natürlich vor allem an den Aussagen von Erzbischof Lefebvre, der für mich einer der großen Männer der Kirchengeschichte nicht nur war, sondern noch ist. Zum Glück geben mir die Patres vor Ort das Gefühl, dass ich ihn nicht missverstehe.
Ihre Beiträge können mich deshalb nicht umstimmen. Aber nicht nur deswegen. Ich bin nämlich in der Lage, Konzilstexte zu lesen, die Widersprüche zu erkennen, die in ihnen enthalten sind. In Gott kann es aber keine Widersprüche geben, sage ich ganz einfach, ohne meine Worte in theologische Spitzfindigkeiten zu kleiden.
Mit freundlichen Grüßen
Cuppa
Die Sache ist doch im Grunde viel einfacher als gedacht. Wenn Rom Anerkennung für das Pastoralkonzil will, muss es sagen welche SÄTZE unfehlbar sind und von jedem geglaubt werden müssen. Kein Katholik kann zur Annahme von ganzen TEXTEN gezwungen werden. Das wäre ja noch schöner!
Auf den ersten Augenblick, nach den Gesetzen der Logik, nach dem normalen Menschenverstand, trifft das sicher zu.
Doch das ist gerade das Heimtückische: Indem das II. Vatikanum grundsätzlich anerkannt wird, sollen unfehlbare Glaubenssätze der Vergangenheit angehören. Sie können jederzeit neu interpretiert werden nach den Erfordernissen der jeweiligen Zeit, dem jeweiligen Zeitgeist, kann man zuspitzen.
Die Fassade bleibt, das Credo z.B. wird wörtlich nicht angetastet. Die Gottheit Jesu wird noch offiziell bekannt, aber anthropologisch umgedeutet: Jesus war so sehr vollkommener Mensch, in ihm kommt die Menschheit so sehr zu sich selbst, dass er Gott ist…Ich weiß, es klingt verrückt, aber man kann es bei Rahner, auch bei dem frühen Ratzinger nachlesen…Dahinter steht wohl die Philosophie (Ideologie), dass der Mensch sich innerweltlich in der Geschichte verwirklicht. Und dann brauchen wir das lebendige, von der Tradition autonome Lehramt, weil die Geschichte ja ständig fortschreitet. Ewig gültige, ausformulierte Wahrheiten haben in diesem Denken keinen Platz. Rahner war sicher sehr viel radikaler als Ratzinger, in der Auslegung, nicht im Prinzip. Die Konzilspäpste, Nachkonzilspäpste formulieren deshalb auch keine Dogmen mehr, weil die gar nicht mehr in das Konzept vom geschichtlichen Wandel passen.
Mit seinem unglaublichen Scharfblick hat Erzbischof Lefebvre die tödliche Gefahr für die Kirche erkannt.…„Damit die Kirche fortbestehe“ , war nicht umsonst ein wichtiges Motto.
Ich denke, der Kampf zwischen Tradition und Konzilskirche geht um Prinzipien, um den authentischen katholischen Glauben, und ich kann nur hoffen, dass die FSSPX dem Erbe ihres Gründers treu bleibt…
Es kann keine neuen Dogmen geben, es sei denn, die Kirche erhält eine neue Offenbarung wie im Falle Fatima. Es ist an der Zeit eben NICHT nach NEUEN Dogmen zu suchen, die päpstliche und apostolische Autorität herauszufordern, indem man sich wie die Progressisten an eine „Wahrheit der Geschichte“ absolut festhält (Leider ein Fehler in der theologischen Arbeit Joseph Ratzingers seit 1971, seit dem Erscheinen des Buches „Zufall und Notwendigkeit“ von J. Monod).
Was absolut und dringend nottut ist das strikte und unfehlbare Weitergeben der Tradition durch die Kirche: „Tradidi etiam vobis quod accepi.“ Dieser Spruch aus dem 1. Korintherbrief, mit dem zweimal der Kern des Depositum Fidei dargestellt wird, die Heilige Messe und der Glaube an Tod und Aufewrstehung Jesu Christi, steht heute am Grab des hochverehrten Erzbischofs Lefebrve. Jedesmal wenn man nach Ecône kommt, kann man nicht, erschüttert , am Grabe des Athanasius unserer Zeiten vorbeigehen, man muß dort hinabsteigen und sich fragen: Was tue ich, um den Glauben der Kirche weiterzugeben? Die Gewissensprüfung bleibt uns eben nicht erspart. Letztlich geht es um die Frage: Wollt auch Ihr mich verlassen? Diese Frage stellt Jesus an die Sedisvakantisten, die sich als religiöse Eiferer im Sinne des Zelotentum zu erkennen gegeben haben. In ihnen leuchtet das Bild des Judas auf. Petrus DURFTE schwach werden, die Päpste heute dürfen schwach werden. Aber wo die Päpste schwach werden, sollte ihnen ein Paulus, die Theologie, die Pastoraltheologie insbesondere, zur Seite stehen und den Modernisten und Progressisten sagen: „HINTER MICH, SATAN“, d. h.: Du, Nachfolger des Heiligen Petrus, ordne Dich MIR unter und tu nicht was die Welt will. Ich glaube auch dasselbe hat Paulus mit Petrus gemacht am Beginn des Apostelkonzils, indem er ihn (Petrus) an den HERRN erinnert hat.
Als Lektüre sollte man den „Geistlichen Wegweiser“ zur Hand nehmen, der für Priester aber auch für Laien wertvoller denn je ist, gerade in dieser Zeit.
“ Engstirnigkeiten gibt es bei vielen Traditionalisten – aber es ist nicht alles nur Engstirnigkeit, und schon gar nicht immer nur bei den anderen.“
Das ist doch ganz einfach. Für einen Katholiken der wie ein Kind an Christus glaubt sind eure theologischen Verrenkungen nach dem Konzil das blanke Gift. Ihr habt sie in große Gefahr gebracht.
Per Mariam ad Christum.
Seit 1 Woche lese ich katholosches.info.Was die Inhalte mit katholisch sein zu tun haben verschließt sich mir von Tag zu Tag mehr.Da wird , oft auchunter Decknamen, gefgifftet diffamiert ‚separiert und Anrecht auf alleinige Wahrheit erhoben.Selbst die Unfehlbarkeit des Papstes und Konzilinhalte werden angegriffen.Ich bin entsetzt.
Ich glaube mich mit meinem Namen identifiziert zu haben, Frau Dr. Petersohn. Es gibt einen Ausdruck, der heißt „Ecclesia militans“, streitende Kirche. Dieses wird hier eben auch berücksichtigt, es wird aus Liebe zur Kirche eben um den richtigen Weg nach innen und apologetisch-polemisch nach außen gesprochen. Polemisch deshalb, weil die Feinde der Kirche sich an dem bejammernswerten Zustand der Kirche freuen, und der Satanismus ein bis in die Mitte der Gesellschaft reichendes religiöses Phänomen geworden ist.
Die Unfehlbarkeit des Papstes ist nicht unumschränkt, auch er hat wie die Konzilien sich an das Depositum Fidei zu halten, das er und die Konzilien verteidigen müssen. Das ist sogar von jedem Getauften und Gefirmten verlangt (Vgl. 1. Petr. 3.15). Niemand bestreitet hier die Unfehlbarkeit des Papstes und eines Ökumenischen Konzils, es sei der Fall, daß in diesem außerordentlichen Lehramt etwas definiert wird, was von allen Gläubigen, zu aller Zeit und überall zu halten ist, also zum Depositum Fidei gehört oder sich auf den „Status Ecclesiae“ bezieht. Und nach den besten Hermeneutikern unserer Zeit haben (bis auf PP. Johannes Paul II. in „Ordinatio Sacerdotalis“) keiner dieser verbindlichen Wahl bedient, weder die Päpste seit Pius XII noch das Konzil. Die so dringend notwendige Unterscheidung zwischen Doktrin und Dogma ist leider den meisten Theologen nicht mehr geläufig. Darunter leidet eben auch die Rezeption des II. Vaticanums, sei es als Ökumenisches Konzil (dann hätte es außerordentliches Lehramt und Definitionen vorlegen müssen) oder als Allgemeine Synode mit Pastoralauftrag.
Ist es Ihnen – ich bitte sie aufrichtig um Verzeihung, wenn ich Sie noch einmal namentlich in Sie eindringe, Frau Dr. Petersohn, aufgefallen, daß die Konzilstexte vom Konzil nach dem Tode von PP. Johannes XXIII. nicht mehr von „Hoc sacrosanctum concilium“, sondern von „Haec sancta Synodus“ sprechen? Das Konzil hat damit einen anderen Rang bekommen.
Fortsetzung.
In jedem theologischen Seminar wurde uns der Unterschied von Synode und Konzil eingetrichtert, gerade in der Kanonistik und in der Mittleren und Neuen Kirchengeschichte, daß eine Synode eine disziplinarische oder doktrinelle Funktion hat, doktrinell insofern, wenn es darum ging Kirchliches Lehramt auf regionale Begebenheiten anzuwenden (Chresis). Was dort entschieden wird, befindet sich auf der Ebene der sententiae oder der sententiae proximae. Ein Konzil dagegen ist ökumenisch, weil es sich auf das oikos, das Haus Gottes, seine Hausgemeinschaft richtet. Es ist daher immer auch katholisch, da die genze Lehre der Kirche, der ganze „Status Ecclesiae“ betroffen ist, wenn in einer Glaubenssätze, die sich aus dem Depositum Fidei ergeben, in eine sprachliche Form gegossen werden sollte, oder eine falsche Haltung zu diesem verurteilt werden sollte, da es de fide falsch ist.
Bis heute ist z.B. bei den Forschern und kirchengeschichtlich Argumentierenden die Frage, ob die III. Synode von Toledo, die sich ausdrücklich als „sacrosanctum Concilium“ bezeichnet, doch ein Konzil war und zwar ein Ökumenisches, dessen Lehre auch für uns verpflichtend ist.
Daher sind die Sorgen um den „status Ecclesiae“ so ernst. Eine Hängepartie seit fast 50 Jahren geht nicht an allen Beteiligten spurlos vorüber. Die Emotionen sind zuweilen mit allen Sinnen zu erfassen. Aber das ist gut so, die Gewitterschwüle der vergangenen 50 bis 70 Jahre mußte sich einmal entladen. Marcel Reich-Ranicki hat einmal gesagt: „Es gibt keine gute Kritik, die nicht aus Liebe zur Literatur geschieht. Gute Kritik wirkt oft wie ein Floretthieb.“ Wer sich seiner Sache nicht sicher ist, muß eben lernen sich seiner Sache sicher zu sein, oder seine Position ggf. zu korrigien. Das Mittel der Wahl ist des factum oder das argumentum proximum facti, was zuweilen schmerzt und sogar einen moralisch in bezug auf die theologische Position in Frage stellt. Hier ist eben eine alte Schule Pate unserer Kritik.
Sehr geehrter Hr. Obenauer, sie sprachen im Obigen Artikel über die Kommentare im Bezug auf die FSSPX von Anarchie, hier aber das beste Bespiel dafür was wahrlich und wirkliche ANARCHIE in der Kirchen ausmacht http://pius.info/streitende-kirche/997-entheiligung-der-kirchen/7700-islamische-taenze-in-der-kirche ja dies ist pure Anarchie gegen Gott dem Herrn . Und das sind nun einmal die Früchte des nicht dogmatischen 21 ökumenischen Konzils, welches nun mit wahrlich schon Lügenhaft zu nennenden Worten verteidigt wird.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen.
Wirklich Anarchie, dieser Vorfall? Das geschieht mit Wissen und Duldung der Hierarchie! Dann ist es Tyrannis, Dictatura! „Laßt uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile!“
1999 hat Kardinalstaatssekretär die 1986 entweihte Oberkirche in Assisi wenigstens als Oratorium wiederhergestellt, aber sind wir einmal gespannt, was in diesem Falle geschieht, wenn ein „Katholischer Bischof“ die Apostasie prokuriert. Der Würzburger Bischofssitz steht ja nun definitive leer. Da kann die FSSPX gleich einziehen, d. h. gültige Heilige Messen werden im ganzen Bistum nur noch durch die FSSPX zelebriert.
Dr. Annemarie Petersohn
Wie finden sie eigentlich dieses Vorkommnis.
http://old.fatima.org/german/gmnpicdesec.htm
Darf man sich als Katholik und großer Marienverehrer sich wenigstens ein bißchen aufregen.
Wenn ich unter meinen Klarnamen schreiben würde hätte mein Lied nur eine Strophe. „Piep, piep, piep der Herr hat euch alle Lieb, macht euch keine Sorgen“.
Ich möchte schon das schreiben was ich denke ohne von besseren Katholiken und anderen Kräften persönlich angegriffen zu werden. Und es wird nicht besser für die Zukunft.
Per Mariam ad Christum.
Offener Brief an seine Eminenz Kardinal Brandmüller (den er wohl nie lesen wird):
Was sagt die Mutter Gottes in La Salette: Rom wird den Glauben verlieren. Hat die Mutter Gottes somit eine theologische Absurdität oder Häresie verbreitet?
Gemäß Kardinal Brandmüller, ja: „Die Annahme eines Glaubensirrtums durch das oberste Organ des kirchlichen Lehramts bedeutet einen diametralen Widerspruch zur ungebrochenen Lehrüberlieferung der Kirche wie zur Heiligen Schrift, eine theologische Absurdität, wenn nicht Häresie.“ Komischerweise wird La Salette selbst in konservativen Kreisen meist totgeschwiegen. Es paßt nicht zu dem triumphalen Kirchentum der meisten Konservativen, die am Nichtaufscheinen der Göttlichkeit der Kirche Skandal nehmen!
Andersherum gefragt Eminenz: auf wen berufte sich der heilige Vater, als er sagte, man müsse die Schätze des ehemaligen Ritus, der nie verboten wurde, wieder heben, um die Kirche zu bereichern (retten)? Von wem nahm er sie wieder (!) entgegen? So weh es tut, von der Priesterbruderschaft St.Pius X. Findet man denn Feigen an Disteln?
Nicht sind automatisch alle Priester so toll dort, viele treten ja aus (50%?), gründen Nebenbruderschaften (Hl.Johannes, Petrus, Philipp Neri…). Eher schon das einfache Volk, das die Priesterbruderschaft mit ihrem Opfer trägt und erhält, welches aus der hl. Messe aller Zeiten und eines starken Bischofs die Kraft nahm und nimmt. Würde man die Gläubigen, Priester und Bischöfe der FSSPX zwingen, den NOM anzunehmen, sie wären nach kurzem wie die anderen, nicht Fisch, nicht Fleisch, eine Volk Gottes ohne Anziehungskraft für die Welt.