Noch eine Geste Benedikts XVI. an Piusbruderschaft? – Fellay: „Summorum Pontificum wichtigster Akt dieses Pontifikats“


Bischof Fellay Piusbruderschaft über den Rücktritt Benedikts XVI. wohlwollende Geste für Piusbruderschaf als letzte Amtshandlung?(Paris) Nou­vel­les de France ver­öf­fent­lich­te am Frei­tag ein Inter­view mit dem Gene­ral­obe­ren der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. In deren Umfeld heißt es, der Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, Kuri­en­erz­bi­schof Ger­hard Lud­wig Mül­ler habe der Bru­der­schaft eine Art Ulti­ma­tum gestellt. Bis zum 22. Febru­ar, dem Fest Petri Stuhl­fei­er, soll die Bru­der­schaft auf die ihr am 13. Juni 2012 von Mül­lers Amts­vor­gän­ger Kar­di­nal Leva­da über­ge­be­ne Fas­sung der „Dok­tri­nel­len Prä­am­bel“ ant­wor­ten. Soll­te kei­ne Ant­wort in Rom ein­lan­gen, wer­de Rom an jeden Prie­ster der Bru­der­schaft ein­zeln mit die­sem Eini­gungs­an­ge­bot her­an­tre­ten. Die Vor­gangs­wei­se Mül­lers ver­här­tet die Fron­ten nicht unbe­dingt, da eine Ant­wort nicht auf unbe­stimm­te Zeit ver­zö­gert wer­den konnte.

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Das Inter­view ist unter beson­de­rer Berück­sich­ti­gung der uner­war­te­ten Ankün­di­gung Bene­dikts XVI. zu lesen, zum Monats­en­de zurück­zu­tre­ten. Der Gene­ral­obe­re der Pius­bru­der­schaft scheint dem abtre­ten­den Papst eine Bot­schaft zu über­mit­teln, vor dem Amts­ver­zicht noch eine wohl­wol­len­de und groß­mü­ti­ge Geste gegen­über der Bru­der­schaft zu set­zen, durch die das Nadel­öhr von Prä­am­beln und zu unter­schrei­ben­den Doku­men­ten ver­mie­den wer­den könn­te. Eine Mög­lich­keit wäre zum Bei­spiel die Rück­nah­me der kano­ni­schen Sank­tio­nen und Restrik­tio­nen gegen die Prie­ster der Bru­der­schaft und deren Aus­übung ihres Priestertums.

Einen ver­gleich­ba­ren Schritt setz­te Bene­dikt XVI. bereits, als er die Auf­he­bung des Exkom­mu­ni­ka­ti­ons­de­krets gegen die Bischö­fe der Bru­der­schaft anord­ne­te. Ein Schritt, der auf ein ein­fa­ches Schrei­ben des Gene­ral­obe­ren erfolg­te, mit dem er um die Auf­he­bung bat und die Treue der vier Bischö­fe zum Papst bekann­te. Könn­te sich nicht in die­ser Aus­nah­me­si­tua­ti­on, in der sich die Kir­che und das Papst­tum durch den unge­wöhn­li­chen Schritt Bene­dikts XVI. befin­det, ähn­li­ches wie­der­ho­len? Das scheint die Fra­ge, die Bischof Fel­lay in den Raum stellt, vor allem ange­sichts des all­ge­mein bekann­ten Wun­sches Bene­dikts XVI., die von ihm schmerz­lich emp­fun­de­ne Spal­tung zu über­win­den. Ein Gedan­ken­spiel, das denk­bar erscheint, wenn die in die­sen Tagen erwar­te­te Ant­wort der Bru­der­schaft an Rom aus­rei­chend „römisch“ aus­fal­len soll­te, um dem Papst die Mög­lich­keit zu einer beson­de­ren Geste zu bie­ten. Dies vor allem, da das zurück­tre­ten­de Kir­chen­ober­haupt sich nicht mehr um ein mög­li­ches Geheul pro­gres­si­ver Krei­se küm­mern muß und der Aus­schluß von Bischof Wil­liam­son einen ent­schei­den­den Stol­per­stein der ver­gan­ge­nen Jah­re aus­ge­räumt hat.

Mon­si­gno­re, wür­den Sie es begrü­ßen, wenn der letz­te wich­ti­ge Akt Papst Bene­dikts XVI. die Wie­der­ein­glie­de­rung der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. wäre?

Für einen Moment habe ich gedacht, daß Bene­dikt XVI. mit der Ankün­di­gung sei­nes Rück­tritts uns gegen­über viel­leicht eine Geste set­zen wür­de. Letzt­lich erscheint es mir aber schwie­rig, daß dies mög­lich sein wird. Wahr­schein­lich wird man den näch­sten Papst abwar­ten müs­sen. Ich sage Ihnen, auch auf die Gefahr hin, Sie zu über­ra­schen, daß es wich­ti­ge­re Pro­ble­me für die Kir­che gibt, als die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X., und wer­den die­se gelöst, wird in gewis­ser Hin­sicht auch das Pro­blem der Bru­der­schaft gelöst.

Eini­ge sagen, die Pius­bru­der­schaft möch­te, daß Rom die ordent­li­che Form des Römi­schen Ritus für uner­laubt erklärt: kön­nen Sie uns die­sen Punkt erhellen?

Wir wis­sen gut, daß es sehr schwie­rig ist, von den Auto­ri­tä­ten die Ver­ur­tei­lung der neu­en Mes­se zu erwar­ten. In Wirk­lich­keit wäre es bereits ein gro­ßer Schritt, wenn das, was kor­ri­giert wer­den müß­te, auch kor­ri­giert würde.

In wel­cher Hinsicht?

Man könn­te es mit einer Instruk­ti­on der Kon­gre­ga­ti­on für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung tun. Schließ­lich ist das nicht so kom­pli­ziert. Ich den­ke, daß wegen der schwer­wie­gen­den und gefähr­li­chen Män­gel, die die­sen Ritus ver­ur­tei­lens­wert machen, bedeu­ten­de Ver­än­de­run­gen vor­zu­neh­men wären. Die Kir­che könn­te die­se wich­ti­gen Kor­rek­tu­ren pro­blem­los, ohne Gesichts- oder Auto­ri­täts­ver­lust durch­füh­ren. Aber jetzt sehe ich den Wider­stand eini­ger Bischö­fe gegen die legi­ti­me Absicht des Pap­stes, im Meß­ka­non die Über­set­zung pro mul­tis mit „für vie­le“ und nicht „für alle“ zu kor­ri­gie­ren, einer Fal­sch­über­set­zung, die sich in eini­gen Spra­chen findet.

Wün­schen Sie eine Revi­si­on des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Konzils?

Was das Zwei­te Vati­ka­num betrifft, hal­ten wir es wie bei der Mes­se für not­wen­dig, eine Rei­he von Punk­ten, die falsch sind oder zum Irr­tum füh­ren, zu klä­ren und zu kor­ri­gie­ren. Den­noch erwar­ten wir uns nicht, daß Rom das Zwei­te Vati­ka­num so schnell ver­ur­teilt. Rom kann aber die Wahr­heit ver­kün­den und dis­kret die Irr­tü­mer kor­ri­gie­ren und die Auto­ri­tät bewah­ren [Das ist genau das, was Bene­dikt XVI. gestern mit sei­ner Ver­ur­tei­lung des „vir­tu­el­len Kon­zils“ getan hat]. Wir sind über­zeugt, daß die Bru­der­schaft ihren Bau­stein zum Haus des Herrn bei­trägt, in dem sie eini­ge umstrit­te­ne Punk­te aufzeigt.

Im Klar­text, Sie wis­sen daß die For­de­run­gen der Pius­bru­der­schaft nicht von heu­te auf mor­gen erfüllt werden.

Sicher, ich den­ke aber, daß sie es schritt­wei­se wer­den. Und es wird der Moment kom­men, an dem die Situa­ti­on akzep­ta­bel wird und wir ein­ver­stan­den sein kön­nen, auch wenn das heu­te noch nicht der Fall zu sein scheint.

Sie haben Bene­dikt XVI. bereits in den ersten Mona­ten sei­nes Pon­ti­fi­kats getrof­fen. Kön­nen Sie uns in jenem Augen­blick ihr Emp­fin­den ihm gegen­über beschreiben?

Ich kann sagen, daß ich einem Papst begeg­net bin, der den ehr­li­chen Wunsch hat­te, die Ein­heit der Kir­che zu errei­chen, auch wenn wir nicht imstan­de waren, uns zu eini­gen. Aber, glau­ben Sie mir, ich bete jeden Tag für ihn.

Was war Ihrer Ansicht nach der wich­tig­ste Akt sei­nes Pontifikats?

Ich den­ke, daß dies ohne jeden Zwei­fel die Ver­öf­fent­li­chung des Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum ist, das den Prie­stern der gan­zen Welt die Frei­heit gibt, die über­lie­fer­te Mes­se zu zele­brie­ren. Er hat dies, das muß man sagen, mit Mut gegen Wider­stän­de getan. Ich den­ke, daß die­ser Akt auf lan­ge Sicht sehr gute Früch­te brin­gen wird.

Text und Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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28 Kommentare

  1. Wenn der Papst in den let­zen Tagen sei­nes Pon­ti­fi­ka­tes die Durch­set­zungs­kraft fän­de, dass lang ersehn­te Per­so­nal­or­di­na­ri­at der Tra­di­ti­on zu begrün­den, und die FSSPX den Mut fän­de, die­sem Per­so­nal­or­di­na­ri­at gemein­sam mit allen Eccle­sia Dei Gemein­schaf­ten bei­zu­tre­ten, kurz, wenn es gelän­ge, unum­stöß­li­che und zukunfts­fä­hi­ge Struk­tu­ren für eine Reform der Kir­che im Gei­ste der Tra­di­ti­on zu schaf­fen, die eine Neu­in­ter­pre­ta­ti­on des Kon­zils und die suk­zes­si­ve Über­win­dung der pro­ble­ma­ti­schen Ent­wick­lun­gen zulie­ße, dann hät­te das Opfer des Rück­tritts vom Papst­amt sei­nen Sinn, dann wür­de die­ses Pon­ti­fi­kat nicht als geschei­tert, son­dern als glän­zend und der Papst zu Recht als „Bene­dikt der Gro­ße“ und die FSSPX als die neu­en Jesui­ten des 21. Jahr­hun­derts in die Kir­chen­ge­schich­te eingehen.

    • Das Pon­ti­fi­kat Bene­dikt XVI. ist jetzt schon nicht geschei­tert. Bene­dikt XVI. ist schon heu­te Bene­dikt der Gro­ße. Der Rück­tritt des Pap­stes hat auf jeden Fall einen Sinn. Der Papst hat sei­nen Schritt ja klar begrün­det. Sei­ne Ent­schei­dung reif­te Mona­ten lang, beglei­tet von tie­fer Demut und inni­gem Gebet. Man soll­te ihm end­lich das ´Ver­trau­en ent­ge­gen­brin­gen, das ihm zusteht. Die Pius­bru­der­schaft muss noch viel ler­nen. Bis zu den „Jesui­ten des 21. Jahr­hun­derts“ ist es noch ein wei­ter Weg. Gut, dass die FSSPX end­lich begon­nen hat, ihn zu gehen. Nur Mut! Das Ziel ist für sie erreichbar.

      • Sie behaup­ten, Bene­dikt XVI. wäre heu­te schon Bene­dikt der Gro­ße. Das ist ihre per­sön­li­che Mei­nung. Mei­ner Mei­nung nach ist das Per­so­nen­kult. Ande­re sagen er ist ein Kir­chen­leh­rer (oder Kirchenleerer?).

        War­um spre­chen wir ihn nicht gleich zu Leb­zei­ten hei­lig? Das wäre etwas neu­es und wäre gegen jede Tra­di­ti­on und damit typisch für alle Moder­ni­sten, dass sich alles ändern kann und dass es kei­ne engül­ti­gen Wahr­hei­ten gibt.

        • ‚Per­so­nen­kult‘ trifft den Nagel auf den Kopf! – Das, wor­an die Kir­che seit Papst Johan­nes Paul II defi­ni­tiv krankt, ist der Per­so­nen­kult um den jewei­li­gen Papst. Der Papst ist fast an die Stel­le Chri­sti gerückt.
          Wenn aber der jewei­li­ge Papst immer und unter alles Umstän­den nur Hei­li­ges tun kann, was machen wir dann mit den vie­len mise­ra­blen Päp­sten in der Kir­chen­ge­schich­te? Waren das dann kei­ne „gül­ti­gen“ Päp­ste? – Man muss den Papst sach­lich kri­ti­sie­ren dürfen!

          • und das Kon­zil an die Stel­le des Alten und Neu­en Testa­ments, und von der Kan­zel her­un­ter wird der Holo­caust ver­kün­det, wie Robert Spae­mann ein­mal sagte

  2. Und wem wür­de es nüt­zen, wenn nun sei­ne Hei­lig­keit Papst Bene­dikt XVI, in sei­ner kur­zen noch ver­blei­ben­den Amts­zeit, der FSSPX den kano­ni­schen Sta­tus zurück­ge­ben wür­de, und der näch­ste Pon­ti­fex, eben­falls auf Blind, Taub und Stumm gegen­über den Unhei­li­gen Früch­ten des VKII Stellt, und der FSSPX die­sen wie­der weg­nimmt oder sogar noch schlim­me­res mit die­sen Treibt? Denn ich kann mir beim besten Wil­len nicht vor­stel­len, das sei­ne Hei­lig­keit noch in der LAGE UND WILLENS ist, eine Hieb und Stich­fe­ste Eini­gung mit der FSSPX her­bei­zu­füh­ren, die nicht von einen Moder­ni­sti­schen, Pro­gres­si­sti­schen (viel­eicht sogar Frei­mau­re­ri­schen) neu­en Papst auf­ge­ho­ben wird.

    Unser Hoff­nung und Gebe­te soll­ten ab sofort dar­auf gerich­tet sein, das der näch­ste Bischof von Rom, Gott dem Herrn, sei­nen Hei­li­gen Wil­len, als auch der Hei­li­gen Tra­di­ti­on, Treu erge­ben ist.

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

  3. Ich ver­ste­he die plötz­li­che Hek­tik von Exz. Mül­ler nicht. War­um muss jetzt im gan­zen Stress mit dem Papst­wech­sel ein Über­ein­kom­men gemacht wer­den? Soll jetzt auf Hüh und Hot ein Ver­trag zustan­de kom­men, damit kei­ne Zeit mehr bleibt das Klein­ge­druck­te zu lesen? Da gebe ich a.t.m. recht, Ver­trä­ge kön­nen jeder­zeit auf­ge­ho­ben bzw. geän­dert wer­den. Die FSSPX wür­de mit die­ser „Schluss­ver­kaufs­ei­ni­gung“ die Kat­ze im Sack kaufen.

    Jetzt ist Bf. Fel­lay unter Zug­zwang und wird hof­fent­lich ein kla­res Wort spre­chen. Mit der Aus­sa­ge von Erz­bi­schof Mül­ler, die Prie­ster der FSSPX ein­zel­nen anzu­schrei­ben, wird offen­sicht­lich, dass Rom einen Keil in die Bru­der­schaft hin­ein­trei­ben und eine Spal­tung bzw. Schwä­chung will. Dann müs­sen sich die Prie­ster ent­schei­den, einem Schmei­chel­an­ge­bot die rich­ti­ge Ant­wort zu geben. Viel­leicht wird ein Monats­ge­halt, Pen­si­on und eige­nes Pfarr­haus ver­spro­chen. Die libe­ra­len Prie­ster in der Bru­der­schaft kön­nen sich schon mal im Kon­ze­le­brie­ren üben…

    • Ich den­ke, die Prie­ster der Pius­bru­der­schaft kön­nen bei der Vor­stel­lung nach einer Ableh­nung Fel­lays nun alle „ein­zeln“ gebe­ten zu wer­den, nur grin­sen: Das ist eine Bru­der­schaft, kein Orden mit Gelüb­den. Jeder von ihnen kann jeder­zeit sei­nen Aus­tritt erklä­ren und ‚über­lau­fen‘ (was ja auch immer wie­der vor­ge­kom­men ist). Wer mit dem Kurs den Obe­ren nicht ein­ver­stan­den ist, dürf­te gar nicht mehr dabei sein. EB Mül­ler macht sich lächerlich.

  4. “ der Aus­schluss von Bischof Wil­liam­son einen ent­schei­de­nen Stol­per­stein besei­tig­te“ Auch ich hal­te die Äuße­rung von Wil­liam­son für eine beacht­li­che Sün­de gegen das 5. Gebot, anson­sten ist sie übri­gens vom Grund­recht der Mei­nungs­frei­heit gedeckt und nur im holo­caust­hy­ste­ri­schen Deutsch­land und Öster­reich straf­bar. Die Kir­che müss­te sich end­lich ent­schei­den ob sie Gott oder dem Holo­caust­kult die­nen will, bei­des geht nicht wie Jesus sagt.

  5. Sehr geehr­te Damen und Herren!

    Das ist wie­der ein­mal der Beweis, dass Bischof Fel­lay die Prie­ster­bru­der­schaft ver­ra­ten hat. Er ver­langt nicht die Ver­ur­tei­lung des schänd­li­chen Novus Ordo, wel­chen es aus katho­li­scher Sicht gar nicht gebe kann (Sie­he Kon­zil von Tri­ent) und er ver­langt auch nicht, dass das 2. Vati­ka­ni­sche Kon­zil als gan­zes ver­wor­fen wird. Er nimmt den Dia­lek­ti­schen Mit­tel­weg, damit bei­de Sei­ten zu einer Syn­the­se kom­men. Die FSSPX hat das Erbe des Erz­bi­schofs ver­ra­ten und ist somit der schlimm­ste Feind der Kir­che. Sie zer­stört die unfehl­ba­re Tra­di­ti­on der Kir­che unter dem Deck­man­tel römisch katho­li­sche Tra­di­ti­on. Die FSSPX ist der Kon­ser­va­ti­ve Flü­gel, von dem in Pas­cen­di gewarnt wird. Nach meh­re­ren hun­der­ten Zeug­nis­sen gegen die Tra­di­ti­on der Kir­che von der FSSPX, wel­che in den letz­ten Jah­ren gemacht wor­den sind muss jeder, wel­cher noch ein wenig Aus­sa­gen­lo­gik und Phi­lo­so­phie ver­steht zu die­sem Ergeb­nis kom­men. Allei­ne schon, dass die FSSPX andau­ernd das schänd­li­che Sum­morum Pon­ti­fi­ci­um, wel­ches den Novus Ordo auf die glei­che stu­fe stellt wie die römisch katho­li­sche Mes­se aller Zei­ten ist Beweis genug. Gott und Bar­a­bas wird damit auf die Glei­che Stu­fe gestellt und die FSSPX dankt dem Hei­li­gen Vater auch noch für die­sen Libe­ra­len Schritt. Die FSSPX ist ein­fach nur mehr noch Ana­the­me sit!!! 

  6. Andre­as Ker­sche: Kön­nen sie bit­te zu der Aus­sa­ge sei­ner Exzel­lenz Lefeb­v­re ver­lin­ken, in der die­ser die Neue Mes­se als ungül­tig und uner­laubt ver­ur­teilt! Denn hier steht, http://​pius​.info/​f​a​q​-​m​e​i​s​t​g​e​s​t​e​l​l​t​e​-​f​r​a​g​e​n​/​3​4​-​f​r​a​g​e​n​-​faq

    Ist die „Neue Mes­se“ ungültig?

    Ein schwer­wie­gen­des Pro­blem! Wie kann der Gläu­bi­ge das beur­tei­len? Für die Gül­tig­keit einer Mes­se bestehen wesen­haf­te Bedin­gun­gen: die Mate­rie, die Form, die Inten­ti­on und der gül­tig geweih­te Prie­ster. Sind die­se Bedin­gun­gen erfüllt, ist nicht ein­zu­se­hen, war­um man befürch­ten soll­te, dass die Mes­se ungül­tig sei.

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen.

    • Die Gül­tig­keit ist mög­lich, aber der Novus Ordo ist nicht erlaubt, da er kein römisch katho­li­scher Ritus ist. Ich habe nicht gesagt, dass die neue Mes­se immer ungül­tig ist. Eine schwar­ze Mes­se kann auch gül­tig sein, doch sie ist in jedem Fall uner­laubt. Die Kir­che hat es immer ver­bo­ten uner­laub­ten Riten zu fol­gen und Erz­bi­schof Lefeb­v­re hat es auch immer ver­bo­ten an der neu­en Mes­se teil­zu­neh­men. Inner­halb der FSSPX war es frü­her immer ver­bo­ten an der neu­en Mes­se teil­zu­neh­men. Dafür brau­che ich aber auch kei­nen Erz­bi­schof Lefeb­v­re. Das Kon­zil von Tri­ent hat allei­ne schon die Behaup­tung das ein neu­er römisch katho­li­scher Ritus ein­ge­führt wer­den könn­te unter die Ver­ban­nung gesetzt. Die Behaup­tung ist schon Anah­te­ma Sit. Ausser­dem hat Papst Paul der V. die triden­ti­ni­sche Mes­se als Mes­se aller Zei­ten ein­ge­setzt. Die­se Argu­men­te sind lei­der weder für die FSSPX, die Kon­zils­kir­che noch sonst irgend jeman­den von Bedeu­tung. Offen­sicht­lich gibt es auf Erden nur mehr noch ein paar weni­ge Katho­li­ken wel­che davon über­zeugt sind, dass das soge­nann­te 2. Vati­ka­ni­sche Kon­zil kein Kon­zil der römisch katho­li­schen Kir­che ist und die neue Mes­se in jedem Fall ver­werf­lich ist. Eher bekehrt sich ein Sata­nist im Zustand der Sün­de gegen den Hei­li­gen Geist als ein Kon­ser­va­ti­ver oder Tra­di­tio­na­list, wel­cher an die Erlaubt­heit der neu­en Mes­se und an ein 2. Vati­ka­ni­sches Kon­zil glaubt. Die Kon­ser­va­ti­ven, wel­che sich jetzt Tra­di­tio­na­li­sten nen­nen sind die schlimm­sten Fein­de der Kir­che (Sie­he Pas­cen­di). Die FSSPX hat­te die Auf­ga­be den katho­li­schen Glau­ben zu bewah­ren und sie haben die­ses Erbe den Säu­en zum Frass vor­ge­wor­fen. Somit sind sie schlim­mer wie alle Moder­ni­sten auf Einmal.

      • Andre­as Ker­sche: Noch ein­mal mei­ne Anfra­ge, wo und wann hat sei­ne Exzel­lenz Erz­bi­schof Lefeb­v­re ver­langt, des es eine Eini­gung mit dem Vati­kan nur dann geben darf, wenn Rom den „NOM“ abschafft? Ich habe nicht gefragt wie die FSSPX zu der „Neu­en Mes­se“ steht, son­dern woll­te nur Bewei­se für ihre Aus­sa­ge das es eine Eini­gung mit Rom nur dann geben kann und darf wenn Rom die „Neue Mes­se“ abschafft, und der Vati­kan die GESAMTEN Tex­te des VK II ver­wirft, denn auch dies kann ich nir­gends im Zusam­men­hang mit sei­ner Exzel­lenz Erz­bi­schof Fel­lay nach­le­sen. Danke

        Ach ja noch etwas: es wird immer Men­schen geben, die mit nichts aber auch gar nichts zufrie­den sein wer­den. Aber nicht der Wil­le oder die Wün­sche eines Men­schen sind der Mas­stab Got­tes unse­res Herrn, denn auch wenn der Vati­kan alles erfül­len wür­de, was sie und ande­re Geg­ner der Eini­gung der FSSPX mit dem Vati­kan ver­lan­gen, so wer­den sie und vie­le ande­re nicht damit zufrie­den sein, und stän­dig nach dem „Haar in der Sup­pe“ suchen und wenn sie die­ses nicht fin­den, so wer­den sie und ihres­glei­chen die­ses eben sel­ber in die Sup­pe geben. Das ein­zi­ge was sie und ihres­glei­chen sää­en ist, Unfrie­den, Unge­hor­sam und Haß gegen­über den Gene­ral­obe­ren sei­ne Exzel­lenz Bischof Fel­lay, und das zum Scha­den für die Eine, Hei­li­ge, Katho­li­sche und Apo­sto­li­sche Kir­che und somit auch zum Scha­den gegen Gott dem Herrn selbst.

        Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen.

        • Ich muss Ihnen zustim­men. Herr Ker­sche, das geht ein­deu­tig zu weit. Sie sind bei den Sedes­va­kan­ti­sten oder Bischof Wil­liam­son bes­ser auf­ge­ho­ben. Vom Erz­bi­schof Lefeb­v­re ist mir kei­ne so strikt ableh­nen­de und star­re Hal­tung gegen­über Rom bekannt.

  7. „Sum­morum Pon­ti­fi­cum“ war ein Segen. Für die Katho­li­ken, und das ist die über­wie­gen­de Mehr­heit, die nie die Gele­gen­heit hat­ten, die Mes­se aller Zei­ten ken­nen­zu­ler­nen oder wie­der neu zu ent­decken. Dafür wer­de ich Bene­dikt XVI. immer dank­bar sein.
    Ich den­ke, dass „Sum­morum Pon­ti­fi­cum“ nicht reicht, ist eine ande­re Fra­ge. Doch ohne die ersten Schrit­te zu gehen, wird man nie ans Ziel kommen.
    Die FSSPX wird mit­ar­bei­ten wol­len und müs­sen, dass die Kir­che die­se schlim­me Kri­se über­win­det. Es kommt auf den Zeit­punkt an, ab wann es mög­lich ist, ab wann die Pius­bru­der­schaft nicht selbst ein Opfer die­ser Kri­se wird. In dem Inter­view hält Bischof Fel­lay eine Eini­gung noch nicht für mög­lich. Des­halb sehe ich auch kei­nen Grund zur Beun­ru­hi­gung. Irgend­wann wird sich der Gene­ral­obe­re grund­sätz­lich zu dem Stand der Ver­hand­lun­gen mit Rom äußern (müs­sen). Dass er es jetzt, in die­ser Über­gangs­zeit nicht macht, ist für mich nachvollziehbar.

    • Sie schrei­ben immer sehr hoch­ste­hen­de Kom­men­ta­re, aber da muss ich ihnen ein­mal ein biss­chen wiedersprechen.

      Sum­morum Pon­ti­fi­cum war für mich kei­ne ehr­li­che Sache. Wenn die Neue Mes­se der „ordent­li­che Ritus“ genannt wird und die Alte Mes­se der „außer­or­dent­li­che Ritus“, dann ist auto­ma­tisch der letz­te­re auf der zwei­ten Stu­fe bzw. eine Aus­nah­me oder Sache für das Muse­um oder ein Brauch­tum. Wenn sich da ein­zel­ne Obe­re beim Hl. Vater so über­schwäng­lich bedankt haben, dann ist das für mich eine Anbie­de­rei, die irgend­wie lächer­lich ist. Das glei­che gilt für die Rück­nah­me der Exkom­mu­ni­ka­ti­on. Hier wur­de auch tau­send­fa­cher Dank aus­ge­spro­chen. Mei­ner Mei­nung macht das nur jemand, der sich schul­dig fühlt.
      Anson­sten möch­te ich noch sagen, dass wir das Gan­ze mit mehr Humor betrach­ten soll­ten, damit sich das Cha­os nicht auf unse­re Psy­che nie­der­schlägt. Es tut sich auf jeden Fall etwas, ein neu­er Papst wird gewählt wer­den und das kann auch Ände­run­gen mit sich bringen.

      • Ich gebe Cup­pa recht: SP war ein „Segen“, weil der „Nor­mal­ka­tho­lik“ gelernt hat, dass die alte Mes­se nicht ver­bo­ten ist. Inso­fern war SP aber auch ein Betrug an der Tra­di­ti­on, weil der Haken schon in einem Satz ein­ge­baut ist, in dem es heißt, dass die all­ge­mei­ne Geneh­mi­gung der alten Mes­se dort ihre Gren­ze hat, wo die­se Mes­se „Unfrie­den“ stif­tet. Das ist so ein Gum­mi­pa­ra­graph, der der dazu führt, dass es eben doch immer der Geneh­mi­gung bedarf.

        • Auch ich gebe Cup­pa im Bezug auf SP Recht, ja damit wur­de die „Hei­li­ge Opfer­mes­se“ aus der Knecht­schaft der Bischö­fe befreit. Aber lei­der wur­de von Sei­ten des Vati­kans die Umset­zung nicht gefor­dert, denn beson­ders die Unge­hor­sa­men Bischö­fe die sich in ihren Diözesen/​Bistümern wie klei­ne „War Popes“ oder frei­wil­lig zu Skla­ven des Für­sten der Welt und sei­ner Hel­fers­hel­fer mach­ten, stel­len sich jeder Beschwer­de und Mel­dung das in Gemein­den die­se von anti­ka­tho­li­schen Prie­ster ver­hin­dert wer­den, auf Blind, Taub und Stumm.

          Im Bezug auf das Pon­ti­fi­kat von Papst Bene­dikt XVI ist lei­der anzu­fü­gen das die­ser mit Wor­ten wahr­lich ein intel­li­gen­ter und wahr­lich katho­li­scher Hir­te ist, aber es sich wegen feh­len­dem Mut u.o. Fei­ge­heit gefal­len las­sen hat, das sei­ne Wor­te nicht umge­setzt wur­den, son­dern auch und das ist das schlimm­ste, das es sich sei­ne Hei­lig­keit stän­dig gefal­len las­sen hat, dass sei­ne Wor­te teil­wei­se auch ins genau­en Gegen­teil gekehrt wur­den. Bsp: Actus For­ma­lis und Ent­welt­li­chung von der Welt. Aber das Wor­te und Früch­te nicht immer gleich sind, ist ja am besten am Weg­be­rei­ter des Anti­chri­sten sei­ner Emi­nenz Chri­stoph Kar­di­nal Graf Schön­born zu erkennen.

          Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

  8. Natür­lich arbei­tet die Pius­bru­der­schaft schon seit ihrem Bestehen mit, dass die Kir­che die­se Glau­bens­kri­se über­win­det. Inso­fern habe ich mich nicht klar aus­ge­drückt. Um die Tra­di­ti­on bewah­ren zu kön­nen, um das authen­ti­sche katho­li­sche Prie­ster­tum bewah­ren zu kön­nen, muss­te Erz­bi­schof Lefeb­v­re sich sus­pen­die­ren und dann exkom­mu­ni­zie­ren las­sen. Einen grö­ße­ren Dienst konn­te er der Kir­che nicht erwei­sen, mei­ne ich.
    Inner­halb der Kon­zils­kir­che konn­te die Tra­di­ti­on nicht über­le­ben, ohne „gespal­ten, ange­steckt, auf­ge­so­gen“ (Erz­bi­schof Lefeb­v­re) zu werden.
    Es kommt nur auf den Zeit­punkt an, wann es inner­halb der Kir­che mög­lich ist, ohne dass die FSSPX „gespal­ten, ange­steckt, auf­ge­so­gen“ wird.

  9. Das Ulti­ma­tum beweist, dass es Rom nicht freund­lich meint mit der Bru­der­schaft. Es ist mehr als heimtückisch.
    Bf. Fel­lay hat sich schwer getäuscht. Es war fatal und sträf­lich, Rom zu ver­trau­en – und ihm auch dann sogar noch wei­ter zu ver­trau­en, als mit di Noia und Mül­ler zwei wasch­ech­te, klar erkenn­ba­re Moder­ni­sten ernannt wurden.

    • Dan­ke, D. Specht, für Ihre kla­ren Sät­ze. Ich weiß nicht, was noch gesche­hen muss, um das wohl gren­zen­lo­se Ver­trau­en Bf.Fellays in das gegen­wär­ti­ge Rom zu erschüt­tern. Viel­leicht ist es kom­bi­niert mit einer Selbst­über­schät­zung, die sich Erz­bi­schof Lefeb­v­re mit sei­ner Klar­heit, die Rea­li­tät ein­zu­schät­zen, nie erlaubt hätte.
      Hoff­nung, die die Rea­li­tät außer aucht lässt, ist Leichtsinn…

      Ich mei­ne jetzt nicht sein Inter­view, aber sein uner­klär­li­ches Schwei­gen in Bezug auf die spal­te­ri­schen Aktio­nen von Di Noia und Mül­ler die Zeit davor. Und die uner­klär­lich lan­ge Zeit, Rom nicht zu ant­wor­ten im Sin­ne des Generalkapitels.Der Gene­ral­obe­re konn­te doch nicht den Rück­tritt des Pap­stes vor­her wis­sen und des­halb abwar­ten, ver­mu­te ich mal.
      Umso wich­ti­ger fin­de ich den Hin­weis von@Renovatio auf den Humor…

  10. @Renovatio
    T. de Ahu­me­da hat schon „auf den Nor­mal­ka­tho­lik“ hin­ge­wie­sen, und die „Nor­mal­ka­tho­li­ken“ waren auch mein Aus­gangs­punkt. Ich zähl­te zu ihnen, und ich habe die Mes­se aller Zei­ten durch „Sum­morum Pon­ti­fi­cum“ wie­der­ge­fun­den. Das Motu pro­prio war der Anlass. Es war ein­ma­lig. Des­halb auch mei­ne Dank­bar­keit gegen­über Bene­dikt XVI. Den „Betrug an der Tra­di­ti­on“ kön­nen „Nor­mal­ka­tho­li­ken“ nicht erken­nen, das ist nicht mög­lich. Sie ist ihnen viel zu fremd.
    Der „Betrug an der Tra­di­ti­on“ könn­te statt­fin­den, wenn die Obe­ren ver­früht in die Kon­zils­kir­che zurück wol­len. Mit ihr Frie­den schlie­ßen wol­len auf Kosten der bis­he­ri­gen Prinzipien.
    Ich will das Inter­view des Gene­ral­obe­ren nicht in die­se Rich­tung deu­ten, weil es in eine Aus­nah­me­si­tua­ti­on hin­ein gege­ben wur­de, den bevor­ste­hen­den Papstrücktritt.
    Irgend­wann wird er sich kla­rer äußern müs­sen, das lan­ge Schwei­gen nach dem Generalkapitel
    lässt sich nicht end­los hinziehen.
    Inter­views erset­zen nicht einen Rund­brief an die Gläu­bi­gen, nicht auf Dau­er. Viel­leicht täu­sche ich mich, weil ich glaub­te, dass sich der Gene­ral­obe­re auch mal an die Gläu­bi­gen ins­ge­samt wen­det. Ich habe es wohl falsch ver­stan­den, er ist aus­schließ­lich für die Prie­ster zustän­dig, ler­ne ich inzwischen.
    Die Sät­ze Ihres letz­ten Absat­zes fin­de ich sehr zutref­fend. Ich will ver­su­chen, sie mir anzueignen.

  11. Es gibt einen Grund­irr­tum, der sich auf die Per­son Bene­dikts XVI rich­tet. Er ist KEIN Moder­nist, son­dern ein Pro­gres­sist. Für die einen (die Moder­ni­sten) gilt die „geschicht­lich­keit der Wahr­heit, d.h. die Prä­di­ka­te in einem Aus­sa­ge­satz ändern sich. Für die Pro­gres­si­sten gibt es dage­gen die „Wahr­heit der Geschicht­lich­keit“ (J. Monod), daß die Geschich­te die ein­zig erkenn­ba­re Wahr­heit ist, das fac­tum auch das ens ist. Dann ändern sich die Sub­jek­te (etwa der römi­sche Ritus!).
    Man muß hier klar erken­nen: Mon­si­gno­re DiNoia ver­sucht die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. zu spal­ten, er erkennt nicht ein­mal mehr ihre Exi­tenz an. Was das bedeu­tet, ist wohl klar: Eine Grup­pe kann man in die­ser Grö­ßen­ord­nung ohne Mit­reiß­effk­te öffent­lich nicht exkom­mu­ni­zie­ren, ein­zel­ne Prie­ster im Stil­len schon. Dann wer­den ein­zel­ne Prie­ster eben unter Druck gesetzt. Mgr. Fel­lay soll­te jetzt zumin­dest wäh­rend der Sedis­va­kanz jege­li­chen Kon­takt mit dem im Bür­ger­krieg (und der fak­ti­schen Sedis­va­kanz – da hat Msgr. Tis­sier de Mal­ler­ais voll­kom­men recht!) befind­li­chen Rom unter­las­sen und den ein­zel­nen Prie­stern unter Stra­fe des Aus­schlus­ses den Kon­takt zu Rom eben­falls untersagen.
    Und dann soll­te man das Kon­kla­ve abwar­ten – das gibt ein har­tes Rin­gen (2/​5 für Sco­la 3/​5 für Rava­si und kei­nen Wackel­kar­di­nal!), danach sieht es mit Sicher­heit auch nicht bes­ser für die Bru­der­schaft aus.
    Jetzt wäre die Zeit für die Bru­der­schaft, sich klar gegen­über Rom zu posi­tio­nie­ren und den „Guer­re de Rome“-Tissier de Mal­ler­ais durch­zu­ste­hen. Irgend­wann wer­den sich Moder­ni­sten und Pro­gres­si­sten zu Tode bekämpft haben und dann kann die Tra­di­ti­on triumphieren!

    • Hat­te sich die Bru­der­schaft nicht im letz­ten Som­mer grund­sätz­lich geei­nigt? Die­ses Gene­ral­ka­pi­tel hat­te doch nicht nur eine bera­ten­de, son­dern eine beschlie­ßen­de Funk­ti­on. Und es wur­den ver­bind­li­che Beschlüs­se gefasst. Wenn ich Ihren Kom­men­tar zu Ende den­ke, müss­te ein neu­es Gene­ral­ka­pi­tel statt­fin­den. Das will ich Ihnen nicht unter­stel­len, Chri­stoph Rhein, ich ver­su­che nur zu ver­ste­hen, was zur Zeit abläuft auf der Lei­tungs­ebe­ne der Prie­ster­bru­der­schaft, und ich ver­ste­he es nicht. Ich ver­ste­he nicht, war­um die Beschlüs­se des Gene­ral­ka­pi­tels nicht in die ent­spre­chen­de Form gebracht wur­den und als Ant­wort an Rom gegan­gen ist.

      • Ja, es ist selt­sam, dass Men­zin­gen bis jetzt kei­ne Ant­wort zusam­men­ge­bracht hat. Ist es Zeit­man­gel, wur­de dar­auf ver­ges­sen oder ist sich die Füh­rings­spit­ze nicht einig? Ich glau­be nichts von all­dem. Mei­ne Ver­mu­tung ist, dass es im Hin­ter­grund Kon­tak­te gibt, die man geheim­hal­ten will und bei denen es immer vage Ver­spre­chun­gen sei­tens der römi­schen Mon­signo­ri gibt. Öffent­lich macht Rom Druck und Bischof Fel­lay zieht das Nichts-Sagen vor, um nicht ins Stot­tern zu kom­men. Anders kann ich es mir nicht erklären.

      • Die Fra­ge ist bloß: An wen? Wer ist so ver­trau­ens­wür­dig, die­se Akten so zu behan­deln, wie es sein soll­te (ver­trau­lich und „streng ver­trau­lich“ – Akte Wil­liam­son!) Ich ken­ne in Rom kei­nen. Wo Bischö­fe das Beicht­ge­heim­nis zur Dis­po­si­ti­on gestellt haben (Im Fal­le der Miß­brauchs­fäl­le konn­te nur durch das Ein­grei­fen S.R. E. Meis­ner die­se exkom­mu­ni­ka­ti­ons­be­wehr­te Straf­tat ver­hin­dert wer­den, wo Sekre­tä­re mas­sen­wei­se Doku­men­te „gele­akt“ haben, wo Prie­ster sich als „Deep Throats“ ver­sucht haben, da soll­te etwas sicher sein?
        Ist denn nicht aus­zu­rech­nen gewe­sen, was pas­siert ist, als es nach der zwei­ten Ant­wort von April 2012 und dem posi­ti­ven Echo Lom­bar­dis, plötz­lich der diplo­ma­ti­sche „Dies Irae“ über Rom nie­der­ge­gan­gen ist, wo es eben mas­si­ve Ein­sprü­che gegen eine Eini­gung mit der FSSP gege­ben hat? Veges­sen Sie bit­te nicht, daß danach das Gene­ral­ka­pi­tel getagt hat, und jener Brief von Tis­sier de Mal­ler­ais und Galer­re­ta genau dazwi­schen war. Danach kam der mate­ri­el­le Häre­ti­ker auf den Platz des kri­sen­er­prob­ten Leva­da. Die­ser woll­te sich nicht zu Ende sei­ner Amts­zeit noch mehr „Ärger“ als die gan­zen Miß­brauchs­fäl­le auf den Schreib­tisch holen. Und dann das Gene­ral­ka­pi­tel. Man hat ja auch z. B. vier Jah­re geleug­net, daß es schrift­li­che Ant­wor­ten auf die Fra­gen an den Erz­bi­schof gab. Sie hät­ten in den AAS oder in den Noti­tiae auf­tauch müs­sen, das war kano­ni­sche Pflicht!
        Reicht es denn nicht, daß die FSSPX, um wenig­stens for­mal die ver­ein­bar­te Ver­trau­lich­keit zu bewah­ren, ein kur­zes Pres­se­kom­mu­ni­que, was die Beschlüs­se des Gene­ral­ka­pi­tel real abbil­det, her­aus­ge­ge­ben hat? Was will Rom denn noch? S.E. Fel­lay ist an die Schmerz­gren­ze gegan­gen – für man­che mit dem Raus­wurf Wil­liam­sons, der in einer sei­ner Pre­dig­ten doch ziem­lich haar­stäu­ben­de Häre­si­en ver­brei­tet hat (die der imma­nen­ten Vier­ten Per­son Mari­ens!), zu weit. War das nicht Ant­wort genug? Rom hat sich nicht bewegt, die FSSPX schon!

  12. Sind sie wirk­lich nicht nach Rom gelangt? Oder ist in dem Ber­mu­da-Drei­eck wie­der ein­mal so eini­ges ver­schwun­fen, in der dri­ten Eta­ge des päpst­li­chen Pala­stes oder auf dem Wege zwi­schen Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on und Apo­sto­li­schem Palast? Wun­dern wür­de mich da nichts. Solan­ge es in Rom kri­mi­nel­le Struk­tu­ren syste­ma­ti­schen Ver­ra­tes gege­ben hat, kann man auch lei­der selbst­herr­li­chen Umgang mit offi­zi­el­len Schrei­ben ver­mu­ten. Hat nicht Schmid­ber­ger von einem Dos­sier zu den Gesprä­chen gespro­chen, auf des­sen Ant­wort man bis heu­te warte?
    Wo ein Gabrie­le (wie kom­me ich jetzt auf den Kano­ni­kus Gabrie­le Roca?) im päpst­li­chen Palast tun und las­sen konn­te, was er woll­te und es kei­ne Kon­trol­le gab, bis S.E. Gäns­wein mal Pater Brown gespielt hat, da ist alles vor­stell­bar. Im Vati­kan ging es unter Papst Bene­dikt SVI. so zu, wie unter Nixon in der Exe­cu­ti­ve in den USA. Mora­lisch, theo­lo­gisch und poli­tisch aus­ge­laugt durch das Kon­zil und des­sen Fol­gen, konn­te sich kein ver­nünf­ti­ge Regie­rung im Vati­kan eta­blie­ren. Man lese „Pastor Bonus“ (die zwei­te gro­ße Kuri­en­re­form) von Papst Johan­nes Paul II. Da sind inhalt­li­che und rechts­theo­re­ti­sche Wider­sprü­che Legi­on. Kann so ein Unter­neh­men, wie die Kir­che anmel­den. Mir kommt Papst Bene­dikt XVI. so vor, als ob er die Insol­venz der Kir­che vor­be­rei­tet hat, sie aber nicht ver­hin­dern konn­te oder woll­te. Seit dem Kon­zil geht das so schon. Statt das, was unter Papst Pius XII und Johan­nes XXIII schief gelau­fen war („Media­tor Dei“ bis „Pacem in Ter­ris“) und den Moder­nis­mus und den auf­kom­men­den Pro­gres­sis­mus in die Schran­ken zu wei­sen, hat man des­sen „Seg­nun­gen“ bereit­wil­lig auf­ge­nom­men und zur Kirch­li­chen Leit­kul­tur gemacht. Auch Papst Bene­dikt XVI. war als offi­zi­el­ler Peri­tus Joseph Ratz­in­ger viel tie­fer invol­viert, als es eini­ge glau­ben kön­nen oder wol­len. Auch ich selbst übri­gens muß mich hier kor­ri­gie­ren. Daher konn­te er das Kon­zil nicht fal­len las­sen, auch wenn es noch so nötig war. Das ist lei­der der Ari­ad­ne­fa­den sei­nes Pontifikats.

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