(Lemberg) Die Frage nach der angemessenen und würdigen Haltung im Gottesdienst ist ein zentraler Aspekt der liturgischen Erneuerung, die Papst Benedikt XVI. seit Beginn seines Pontifikats vorantreibt. Dazu gehört auch die Frage nach dem richtigen Verständnis der heiligen Eucharistie. Im Juni 2008 gab der Zeremonienmeister des Papstes, Msgr. Guido Marini in einem Gespräch mit dem Osservatore Romano bekannt, daß der Papst nur mehr die Mundkommunion im Knien spenden wird. Diese Praxis hatte Benedikt XVI. kurz zuvor wiedereingeführt bei seinem Pastoralbesuch im italienischen Apulien und beim Fronleichnamsfest 2008.
Msgr. Marini erinnerte daran, daß die Handkommunion lediglich ein geduldetes Zugeständnis an einzelne Bischofskonferenzen war. Die päpstliche Praxis, ausschließlich die Mundkommunion zu spenden, unterstreiche, so Marini, demgegenüber die allgemein gültige liturgische Norm der katholischen Kirche, die die Gegenwart Christi im Altarsakrament angemessener zum Ausdruck bringe und besser die Frömmigkeit fördere.
Da vor allem das Knien, aber auch die Mundkommunion dem modernen Menschen eine enorme Überwindung abzufordern scheint, führte diese Neuregelung bereits zu kuriosen Szenen, so beim Papstbesuch in Spanien, als die spanische Königin dem Papst die Handkommunion im Stehen abtrotzte oder beim Besuch Benedikts XVI. in Deutschland beim Kommunionempfang durch einige führende katholische Politiker des Landes.
Vielfach wurde gegen die päpstliche Praxis die Frage ins Feld geführt, wie die Mundkommunion kniend bei heiligen Messen mit zahlreichen Teilnehmern außerhalb eines Gotteshauses praktiziert werden könne. Ein Beispiel dafür, wie die kniende Mundkommunion mit Selbstverständlichkeit auch im größeren Rahmen und bei Feldmessen praktiziert werden kann, hat der Photograph Petro Didula für das amerikanische päpstliche Hilfswerk Catholic Near East Welfare Association (CNEWA) in der Ukraine festgehalten. Im Bild spendet ein Priester der mit Rom unierten Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche außerhalb des Krechiwer Basilianerklosters den zahlreichen Gläubigen die heilige Kommunion. Das Kloster der Basilianer des heiligen Josaphat liegt nördlich von Lemberg in der westlichen Ukraine.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Petro Didula/CNEWA/EWTN/Cantuale Antonianum
Auf der Wallfahrt Paris-Chartres funktioniert es jeweils mit mehreren tausend Kommunikanten. Ich denke gerade diese Überwindung die es braucht sich hinzuknien und den Mund zu öffnen hilft auch innerlich in Demut den Herrn zu empfangen. Besonder schön auf dem ukrainischen Bild finde ich auch diesen Kerzenträger beim Kommunionspender der wohl die Gegenwart des Herrn anzeigen soll.
Hat das spanische Königspaar nicht von alters her das Privileg, die Kommunion in die Hand zu empfangen? Ich meine so etwas einmal gelesen zu haben…
Warum sollen die vorm Herrn besser sein als wir?
In der Ewigkeit werden wir einmal, über jeder Ehre, die wir Gott erwiesen haben, froh sein…
Wenn man Glaube und Vernunft zusammenspannt, ist das alles ganz logisch: Vor Gott knien und IHN demütig in den Mund empfangen. Da braucht man noch nicht einmal besonders fromm zu sein.