Wen weiht Williamson zu Bischöfen? – „Widerstandsgruppe“ gegen Rom und Piusbruderschft


Williamson will eigene Bischöfe weihen sind es Pfeiffer und Ringrose(London/​New York) Die Anzei­chen ver­dich­ten sich, daß Msgr. Richard Wil­liam­son dem­nächst unrecht­mä­ßig Bischofs­wei­hen spen­den wird. Im Okto­ber 2012 war der in Eng­land leben­de Bri­te Wil­liam­son wegen „wie­der­hol­ten Unge­hor­sams“ aus der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. aus­ge­schlos­sen wor­den. Wil­liam­son war einer der vier Prie­ster, die 1988 von Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re, dem Grün­der der tra­di­tio­na­li­sti­schen Pius­bru­der­schaft, zu Weih­bi­schö­fen geweiht wur­den. Die Wei­hen sind gül­tig, erfolg­ten jedoch gegen den aus­drück­li­chen Wil­len von Papst Johan­nes Paul II. Sie führ­ten zum Bruch mit Rom, wäh­rend sich Erz­bi­schof Lefeb­v­re und die vier geweih­ten Bischö­fe die Exkom­mu­ni­ka­ti­on zuzo­gen. Daß die Exkom­mu­ni­ka­ti­on nicht mehr fort­be­steht, wur­de Anfang 2010 vom Hei­li­gen Stuhl fest­ge­stellt. Sie ebne­ten den Weg zu Eini­gungs­ge­sprä­chen und einer kano­ni­schen Aner­ken­nung der Pius­bru­der­schaft durch die katho­li­sche Kir­che. Eine sol­che war der Pius­bru­der­schaft bereits Mit­te der 70er Jah­re ent­zo­gen worden.

Kurz nach Ausschluß durch Piusbruderschaft gab Williamson die Absicht bekannt, Bischöfe zu weihen

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Nach sei­nem Aus­schluß aus der Pius­bru­der­schaft scheint sich Wil­liam­son dar­auf vor­zu­be­rei­ten, sel­ber unrecht­mä­ßi­ge Wei­hen durch­zu­füh­ren. Spe­ku­la­tio­nen dazu gab es bereits unmit­tel­bar nach sei­nem Raus­wurf bei den Lefeb­vria­nern. In sei­nem wöchent­li­chen Rund­brief Elei­son-Kom­men­ta­re kün­dig­te Wil­liam­son Bischofs­wei­hen bereits an. Am 10. Novem­ber 2012 schrieb er: „Was mich betrifft, geht es dar­um Sei­ner Vor­se­hung zu fol­gen durch die Wei­he von Prie­stern oder durch die Wei­he von Bischö­fen. Got­tes Wil­le gesche­he“, so Williamson.

Als wahr­schein­li­cher Kan­di­dat für eine Wei­he durch Wil­liam­son gilt der ehe­ma­li­ge Prie­ster der Pius­bru­der­schaft Joseph Pfeif­fer. Ein wei­te­rer Kan­di­dat könn­te der „unab­hän­gi­ge“ Prie­ster Ronald Ring­ro­se sein. Bei­de sind Amerikaner.

Joseph Pfeiffer: aus Piusbruderschaft ausgeschlossener Priester

Joseph Pfeif­fer war Prie­ster der Pius­bru­der­schaft, wur­de jedoch von die­ser im Sep­tem­ber 2012 wegen „Unge­hor­sam“ aus­ge­schlos­sen. Pfeif­fer hat­te dem Gene­ral­obe­ren und dem Gene­ra­lat der Pius­bru­der­schaft vor­ge­wor­fen, sich „Rom zu unter­wer­fen“, und bekannt­ge­ge­ben, dage­gen gemein­sam mit einem wei­te­ren Prie­ster der Pius­bru­der­schaft, Pater Fran­çois Chazal eine „Wider­stands­grup­pe“ auf­zu­bau­en. Nach­dem sich bei­de Prie­ster gewei­gert hat­ten, an ihre Seel­sor­ge­stel­len zurück­zu­keh­ren, Pater Pfeif­fer wirk­te auf den Phil­ip­pi­nen, jeden Kon­takt mit ihren Obe­ren abge­bro­chen hat­ten und in den USA „unter­ge­taucht“ waren, wur­den sie von der Pius­bru­der­schaft ausgeschlossen.

Ronald Ringrose: „unabhängiger“ Priester und Treffpunkt der „Widerstandsgruppe“ gegen Einigung mit Rom

Ronald Ring­ro­se gehör­te nie der Pius­bru­der­schaft an, stand ihr jedoch nahe. Ring­ro­se ist ein „unab­hän­gi­ger“ Prie­ster, der seit 30 Jah­ren eine eige­ne tra­di­tio­na­li­sti­sche Gemein­schaft St. Atha­na­si­us bei Washing­ton D.C. lei­tet. Wil­liam­son ver­öf­fent­lich­te in sei­nem jüng­sten Elei­son-Kom­men­tar vom 5. Janu­ar einen Brief von Ring­ro­se an den ame­ri­ka­ni­schen Distrikt­obe­ren der Pius­bru­der­schaft. „Im Juni letz­ten Jah­res war Hw. Ring­ro­se mit sei­ner Gemein­de Gast­ge­ber für das erste Tref­fen der Kern­mann­schaft jener Bru­der­schafts­prie­ster, wel­che in den USA Wider­stand gegen den Kurs­wech­sel der Bru­der­schaft lei­sten“, so Wil­liam­son in sei­nem Rund­brief. Der aus­ge­schlos­se­ne Bischof hält dar­in an sei­ner The­se fest, daß in der Pius­bru­der­schaft „im Ver­bor­ge­nen“ ein „Kurs­wech­sel“ statt­ge­fun­den habe, für den der Gene­ral­obe­re, Msgr. Ber­nard Fel­lay ver­ant­wort­lich gemacht wird. Der „Kurs­wech­sel“ bedeu­te die „Unter­wer­fung“ der Bru­der­schaft unter die „Super-Häre­sie“, als die Wil­liam­son das gesam­te Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil bezeich­net. Dage­gen sei die „wah­re Pius­bru­der­schaft“ neu aufzubauen.

Ring­ro­se und Wil­liam­son ver­si­chern sich im Elei­son-Kom­men­tar jeweils der Sym­pa­thie und loben sich gegen­sei­tig. Ring­ro­se, der selbst nie der Bru­der­schaft ange­hör­te, schrieb im von Wil­liam­son abge­druck­ten Brief an die Pius­bru­der­schaft, daß Wil­liam­son in Wirk­lich­keit der sei, der „nach dem Vor­bild Erz­bi­schof Lefeb­v­res“ hand­le. „Und schließ­lich bin ich empört über die Behand­lung von Bischof Wil­liam­son durch die Bru­der­schaft – empört nicht nur über sei­nen kürz­li­chen Aus­schluß aus der Bru­der­schaft, son­dern auch über sein schä­bi­ges Behan­delt­wer­den wäh­rend der letz­ten Jah­re“, so Ring­ro­se. Wil­liam­son lobt sei­ner­seits Ring­ro­se, des­sen Brief er als „bewun­ders­wert“ und „wahr­lich ein Modell für scharf­sin­ni­ges Den­ken“ bezeich­net. Ring­ro­se sei ein „treu­er Freund“ und eine „ein­zig­ar­ti­ge Basti­on des Katho­li­zis­mus“. „Lan­ge lebe Hw. Ring­ro­se“, so Wil­liam­son anschlie­ßend in sei­nem Elei­son-Kom­men­tar.

Ring­ro­ses St. Atha­na­si­us-Gemein­de könn­te auch der Ort sein, an dem die Bischofs­wei­hen stattfinden.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Jens Falk

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