(London) Ein Kandidat der euroskeptischen britischen Partei United Kingdom Independence Party (UKIP) wurde von seiner Partei suspendiert. Geoffrey Clark, Kandidat für den Rat der Grafschaft Kent hatte öffentlich gefordert, daß ungeborene Kinder, bei denen Trisomie 21 oder andere vergleichbare Krankheiten oder körperliche Einschränkungen festgestellt werden, obligatorisch getötet werden sollten. Clark begründete den Mordaufruf mit den „zu hohen“ Kosten, die andernfalls für den staatlichen Gesundheitsdienst entstehen würden. Seine Forderung, so der UKIP-Kandidat, diene dazu, die Ausgaben der Krankenversicherungen zu vermindern. Die Geburt eines solchen Kindes, schrieb Clarke, schaffe nur „eine Belastung für den Staat und ebenso für die Familie“.
Über 80-Jährige verursachen „zu hohe Kosten“ – Euthanasie ist „kostenlos“
Derselbe Politiker erklärte bei den Nachwahlen in Gravesham Borough, daß auch die über 80jährigen Menschen „unproportional hohe Kosten“ verursachen würden, deren Zahl ständig zunehme. Als Lösung des Problems nannte er die Euthanasie, die „kostenlos“ sei und deren Legalisierung er gleichzeitig forderte.
Unterstützung für Familien mit mehr als zwei Kindern unterbinden – Papst und Kirche an allem Schuld
Clark erklärte, kein „Mitleid“ mit stark bevölkerten Staaten wie Kenia, Nigeria oder Mexiko zu haben, weil diese ihre Bevölkerung nicht einschränkten. Der UKIP-Kandidat gab der katholischen Kirche und dem Papst die Schuld an der Überbevölkerung und den hohen Gesundheitskosten, weil die Kirche durch ihre Verteidigung des Lebens „unverantwortlich“ sei. Clarke forderte, daß jegliche Hilfe für Familien mit mehr als zwei Kindern unterbunden werden solle.
Die UKIP handelte sofort nach Bekanntwerden von Clarkes Ausritt und suspendierte ihn. Die von ihm vorgebrachten Forderungen sind allerdings nicht die Sondermeinung eines Verwirrten. In Frankreich werden bereits heute 96 Prozent aller Trisomie 21-Kinder getötet. Dänemark erklärte bereits vor einigen Jahren eine vollständige Vernichtung dieser Kinder noch vor ihrer Geburt erreichen zu wollen. Die utilitaristisch motivierte Bevölkerungskontrolle in der Dritten Welt wird von den hochentwickelten Industrie- und Dienstleistungsstaaten und internationalen Einrichtungen wie der UNO mit großem Finanzaufwand und unter Einsetzung von Krediten als Druckmittel auf die örtlichen Regierungen praktiziert. Die Hinausdrängung der katholischen Kirche aus dem Schulwesen hat unter anderem auch damit zu tun, daß die Verbreitung der „Kultur des Todes“ nicht durch jene der „Kultur der Liebe“ gestört werden soll.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Paix Liturgique