(Peking) Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas hat eine geheime Anweisung an die Behörden erlassen, gegen die wachsende Verbreitung des Christentums an den Universitäten vorzugehen. Dies gab die Menschenrechtsorganisation China Aid bekannt, die auch das ihr zugespielte Dokument veröffentlichte.
Das ZK bezeichnet in der Anweisung die Evangelisierung der Universitäten als „gezielte Infiltration“ durch die USA mit der Absicht, das Wachstum der Volksrepublik China zu schwächen. Das Zentralkomitee empfiehlt den Behörden unter anderem, Professoren und Studenten, die sich an „illegalen christlichen Aktivitäten beteiligen“, zu entlassen oder auszuschließen.
Das Dokument bestätigt, was in christlichen Kreisen seit längerem vermutet wurde, daß die Hauptstoßrichtung gegen das Christentum direkt von der höchsten Führungsebene des Regimes kommt. Es läßt erkennen, daß das kommunistische Regime trotz des Wechsels an der Spitze in absehbarer Zeit nicht zu einer Entspannung seines Verhältnisses zum Christentum bereit ist.
Die ZK-Anweisung trägt das Datum des 15. Mai 2011 und ist als „Dokument 18“ gekennzeichnet. Verfaßt wurde es in Zusammenarbeit verschiedener Ministerien, darunter jener für Bildung, Öffentliche Sicherheit, Staatssicherheit und Äußeres. Mitgearbeitet haben auch die Abteilung für Religiöse Angelegenheiten und die Arbeitsfront.
Das Dokument, von dem es nur 8330 Kopien gibt, wurde vom ZK der KP und dem Staatsrat an höhere Partei‑, Staats- und Regierungsstellen und die Armee verteilt und in der Volksrepublik China nie veröffentlicht.
Darin heißt es unter anderem: „Mit der schnellen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Chinas und dem soliden Wachstum der nationalen Stärke […] haben feindliche ausländische Kräfte den Mißbrauch der Religion verstärkt, um China zu infiltrieren und ihr politisches Komplott voranzutreiben und China zu verwestlichen und zu teilen.“ Und weiter: „Die ausländischen Kräfte betrachten die Universitäten als Schlüsselziel, um durch die Religion, besonders des Christentums zu infiltrieren.“
Text: Vatican Insider/Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons