Asia Bibi nicht vergessen – Mann wegen Beleidigung des Islam lebendig verbrannt


Asia Bibi Christin und fünffache Mutter seit Oktober 2010 in der Todeszelle wegen Beleidigung des Islam Moslem am 21. Dezember wegen selbem Vorwurf von Islamisten bei lebendigem Leib verbrannt(Islam­abad) Die Chri­sten Paki­stans, aber auch Chri­sten auf der gan­zen Welt und Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen erin­nern in der Vor­weih­nachts­zeit an das Schick­sal von Asia Bibi. Die paki­sta­ni­sche Chri­stin und mehr­fa­che Mut­ter war im Juni 2009 wegen des Vor­wurfs der Belei­di­gung Moham­meds und des Islams ver­haf­tet wor­den. Seit­her befin­det sie sich im Gefäng­nis. Im Okto­ber 2010 wur­de sie zum Tode ver­ur­teilt. In der Todes­zel­le war­tet sie auf die Beru­fungs­ver­hand­lung. Asia Bibi lebt wegen Mord­auf­ru­fen unter schwie­rig­sten Haft­be­din­gun­gen. Das ihr zuge­teil­te Wach­per­so­nal erfüllt sei­nen Auf­trag unter strik­ter Geheim­hal­tung, weil auch die­ses mit dem Tod bedroht wurde.

Asia Bibi seit zwei Jahren in Todeszelle – Morddrohungen zwingen zur Einzelhaft

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Am 2. März 2011 wur­de der Mini­ster für die reli­giö­sen und eth­ni­schen Min­der­hei­ten Paki­stans, der Katho­lik Shah­baz Bhat­ti von der isla­mi­sti­schen Ter­ror­grup­pe Tehrik-e-Tali­ban Paki­stan (TTP) ermor­det. Bereits zwei Mona­te zuvor war der mos­le­mi­sche Gou­ver­neur der Hei­mat­pro­vinz Asia Bibis, Salam Tase­ers von einem sei­ner Leib­wäch­ter exe­ku­tiert wor­den. Bei­de wur­den ermor­det, weil sie sich für Asia Bibi und für eine Ände­rung des berüch­ti­gen Anti-Blas­phe­mie­ge­set­zes ein­ge­setzt hat­ten. Das schrift­li­che Ver­mächt­nis „Für Chri­stus will ich ster­ben“, das Shah­baz Bhat­ti eini­ge Jah­re vor sei­ner Erm­ord­nung ver­faßt hat­te, fand welt­wei­te Auf­merk­sa­mit und sorg­te für gro­ße Berührung.

Eine Ände­rung, auch nur eine Abschwä­chung des berüch­tig­ten Geset­zes sei der­zeit in Paki­stan undenk­bar. Die Regie­rung wage aus Angst vor isla­mi­sti­schen Unru­hen nicht ein­mal den Ein­zel­fall Asia Bibi anzu­rüh­ren. Dar­an änder­te auch nichts der Appell von 736 Abge­ord­ne­ten des Euro­päi­schen Par­la­ments. Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen, vor allem auch die katho­li­sche Kir­che haben in gehei­men diplo­ma­ti­schen Ver­hand­lun­gen eine Lösung des Fal­les durch Aus­rei­se von Asia Bibi ver­sucht. Für die Regie­rung ist der Fall der Chri­stin jedoch so explo­siv, daß sich die Poli­ti­ker der­zeit nicht trau­en, auch nur gerin­ge Haft­er­leich­te­rung zu gewäh­ren. Anfang Janu­ar 2011 kün­dig­te die Isla­mi­sten­grup­pe Moavi­ya ein Selbst­mord­at­ten­tat gegen Asia Bibi an, sobald sie in einem Gerichts­saal, im Gefäng­nis oder bei einem Gefäng­nis­trans­port aus­rei­chend nahe an sie her­an­kom­me. Im Mai 2011 for­der­te Yusef Qure­shi, ein Imam von Pes­ha­war, mit einer Fat­wa zur Ermor­dung der Chri­stin auf und setz­te dafür ein Kopf­geld aus.

Weder Gesetzesänderung noch Lösung für Asia Bibi in Sicht – Politik hat zu große Angst vor Islamisten

Unter­des­sen „betet und fastet Asia Bibi regel­mä­ßig“ im Frau­en­ge­fäng­nis von Shei­jhu­pura „für die Chri­sten Paki­stans“, wie der Vor­sit­zen­de der Masihi-Stif­tung bekannt­gab, von der Asia Bibi betreut wird und die auch ihre Ver­tei­di­gung orga­ni­siert. Die Stif­tung ver­tei­digt Asia Bibi nicht nur gegen ein „unge­rech­tes und inak­zep­ta­bles Gesetz“, son­dern auch, weil sie von der Unschuld der fünf­fa­chen Mut­ter im Sin­ne der Ankla­ge über­zeugt ist. Das Gesetz öff­ne Tor und Tür für „will­kür­li­che Anzei­gen und Ver­gel­tungs­ak­te aus nied­ri­gen per­sön­li­chen Beweg­grün­den und Asia Bibi wur­de ein Opfer davon“.

Moslem auf offener Straße von islamistischem Mob bei lebendigem Leib verbrannt

In See­ta im Bezirk Sindh wur­de ein Mos­lem von einem fana­ti­schen isla­mi­sti­schen Mob auf offe­ner Stra­ße blu­tig geprü­gelt. Dann wur­de er von mehr als 200 Angrei­fern bei leben­di­gem Leib ver­brannt. Er war, so die Anschul­di­gung sei­ner Mör­der, ver­däch­tigt wor­den, eini­ge Sei­ten des Koran „ent­weiht“ zu haben. Der Mann war von der Poli­zei fest­ge­nom­men wor­den, nach­dem gegen ihn Anzei­ge wegen Belei­di­gung des Islam erstat­tet wor­den war. Eine fana­ti­sche Hor­de von Isla­mi­sten drang in den Poli­zei­po­sten ein, erzwang die Her­aus­ga­be des Ver­haf­te­ten und zerr­te ihn auf die Stra­ße, wo man Lynch­ju­stiz an ihm übte. Die hin­zu­ge­ru­fe­nen Poli­zei­ver­stär­kung nahm anschlie­ßend 20 Per­so­nen fest.

Rechtsunsicherheit durch schwache Polizei – Wenig Vertrauen in Behörden

Laut den Anga­ben des ört­li­chen Imam Usma Memon habe sich der Mann nur auf der Durch­rei­se befun­den. „Am 20. Dezem­ber hat­te er an der Moschee um eine Unter­kunft gebe­ten. Vor dem Schla­fen­ge­hen hat er gebe­tet. Am näch­sten Mor­gen fan­den eini­ge Gläu­bi­ge eini­ge ver­brann­te Sei­ten des Koran.“ Die Mos­lems ver­däch­tig­ten den Rei­sen­den, selbst Mos­lem, und brach­ten ihn zur Poli­zei nach Rajo Dero, wo sie Anzei­ge gegen ihn erstat­te­ten. Die Nach­richt der Ver­haf­tung ver­brei­te­te sich in Win­des­ei­le und eine auf­ge­brach­te Men­schen­men­ge von mehr als 200 Per­so­nen stürm­te den Poli­zei­po­sten. Vor den Augen von 12 Poli­zi­sten wur­de der Mann schwer miß­han­delt und dann verbrannt.

Der zustän­di­ge Poli­zei­chef Usman Gha­ni gab bekannt, daß die Poli­zi­sten supen­diert und wegen Amts­un­ter­las­sung ange­zeigt wur­den. Gegen die 200 Angrei­fer wur­de Anzei­ge wegen Mor­des und Wider­stand gegen die Staats­ge­walt erstattet.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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1 Kommentar

  1. Ja und?
    Es ist Alles bekannt. Man muss nur lesen können.
    Ins­be­son­de­re den Koran.
    Wir wer­den noch viel Spaß mit der gedul­de­ten Berei­che­rung von Migran­ten erleben.

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