Das Zweite Vatikanische Konzil war aus der Sicht des deutschen Philosophen Robert Spaemann Startpunkt einer „Epoche des Niedergangs“ für die katholische Kirche. Das sagte er in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt.
„Das Konzil hat die Katholiken lasch gemacht, es ist alles so welk geworden“, so Spaemann wörtlich. Priester dürften heutzutage die Auferstehung Jesu leugnen und dennoch in den Messen predigen bzw. an Universitäten dozieren. Wer hingegen seine Kirchensteuer nicht entrichte, der fliege aus der Kirchengemeinschaft.
Der Philosoph wörtlich: „Da kann doch etwas nicht stimmen.“ Er sieht im Konzil ein übertriebenes Harmoniestreben am Werk: „Man wollte den emanzipatorischen und kulturrevolutionären Zeitgeist segnen“. Daß das Konzil den Zölibat verteidigt und Latein als kirchliche Liturgiesprache bestätigt habe, werde heute von vielen bewußt übersehen.
Text: PM/ RV
Bild: Jörg Noller