Liturgie ist immer Ausrichtung auf Gott


Lie­be Brü­der und Schwestern!

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In der heu­ti­gen Kate­che­se möch­te ich über die Lit­ur­gie als Schu­le des Gebe­tes spre­chen. Die Lit­ur­gie hilft uns, beten zu ler­nen, denn sie ist der bevor­zug­te Ort, an dem Gott zu uns spricht und uns zugleich Wor­te schenkt, mit denen wir ant­wor­ten kön­nen. Was aber heißt Lit­ur­gie? Es ist ein grie­chi­sches Wort, das ursprüng­lich bedeu­tet »Dienst des Vol­kes und für das Volk« (vgl. KKK 1069). In der Lit­ur­gie geht es natür­lich nicht um irgend­ein Volk, son­dern um das neue Volk Got­tes, die Kir­che, die dadurch ent­stan­den ist, daß Chri­stus gestor­ben und auf­er­stan­den ist und uns in sich hin­ein­zieht. Und des­we­gen fal­len in der Lit­ur­gie »Werk des Vol­kes« und »Werk Got­tes« inein­an­der. Zuerst ist sie Werk Got­tes, der über­haupt die­ses Volk schafft und es dazu schafft, daß es dann selbst mit ihm zusam­men das gemein­sa­me Werk der Lit­ur­gie voll­bringt. Durch die Lit­ur­gie setzt Chri­stus in sei­ner Kir­che, mit der Kir­che und durch sie das Werk unse­rer Erlö­sung fort. Der Herr macht das Geheim­nis von Tod und Auf­er­ste­hung gegen­wär­tig. Gott selbst also han­delt in der Lit­ur­gie, und wir sind in sein Han­deln mit­ein­be­zo­gen. Des­we­gen ist Lit­ur­gie immer Aus­rich­tung auf Gott. Damit Lit­ur­gie wirk­lich Aus­rich­tung auf ihn sei, Gebet, Begeg­nung mit ihm, müs­sen wir hören und ant­wor­ten. Die Lit­ur­gie schenkt uns die Wor­te; wir müs­sen in ihre Bedeu­tung ein­tau­chen, uns von ihnen for­men las­sen. Nor­ma­ler­wei­se ist zuerst der Gedan­ke und wird dann zum Wort. Hier aber gehen uns die Wor­te vor­aus, in denen Jahr­hun­der­te das Beten, die Begeg­nung mit Gott geformt haben, und wir gehen in die­se Wor­te hin­ein und wer­den von die­sen Wor­ten umge­wan­delt und erneu­ert, hin­auf­ge­ho­ben zu Gott. Das Herz, so sagt uns der hei­li­ge Bene­dikt, muß mit der Stim­me zusam­men­klin­gen. Die­ses Gleich­ge­stal­tet­wer­den mit dem, was wir in der Lit­ur­gie hören, sagen und tun, fin­den wir aus­ge­drückt in der Gebets­ein­la­dung „Sursum corda“ – „Das Herz empor“: her­aus aus unse­ren Zer­streu­un­gen, aus der Schwer­kraft, die uns nach unten zieht, und das Herz von die­sen Wor­ten, von der Kraft Got­tes hin­auf­zie­hen zu las­sen auf die Höhe der Wahr­heit, auf die Höhe der Lie­be und so auf die Höhe Got­tes. So wird dann, wie die Väter sagen, das Herz sel­ber zu einem Altar: Die Sen­dung Chri­sti und des Hei­li­gen Gei­stes setzt sich in unse­rem beten­den Her­zen fort (vgl. KKK 2655).

Ger­ne hei­ße ich alle deutsch­spra­chi­gen Pil­ger will­kom­men. Beson­ders grü­ße ich die Grup­pe der Schu­len der Bre­de und über­haupt all die vie­len Schü­ler und Jugend­li­chen. Wir fei­ern die Lit­ur­gie in der rech­ten Wei­se, wenn wir in beten­der Hal­tung dem Herrn zusam­men gegen­über­tre­ten, mit­ein­an­der sind. Der Herr selbst lehrt uns beten. Wir dür­fen uns ihm anver­trau­en. Von Her­zen seg­ne ich euch alle und wün­sche euch gute Pil­ger­schaft. Herz­li­chen Dank!

Bild: Ser­gey Gabdurakhmanov/flickr.com

 

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