[Update] Generalkapitel der Piusbruderschaft, Antisemitismus und Hiobsbotschaften aus Deutschland – Richtigstellung


(Vati­kan) Wie geht es wei­ter in den Ver­söh­nungs­ge­sprä­chen zwi­schen dem Hei­li­gen Stuhl und der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X.? Der Ball liegt nun wie­der bei der Bru­der­schaft. Papst Bene­dikt XVI. ließ deren Gene­ral­obe­ren Msgr. Ber­nard Fel­lay am 13. Juni durch Wil­liam Kar­di­nal Leva­da in Rom eine Neu­fas­sung der „Dok­tri­nel­len Prä­am­bel“ über­ge­ben, die zum Teil die Anmer­kun­gen und Ergän­zun­gen der Bru­der­schaft zur ursprüng­li­chen Fas­sung vom Sep­tem­ber 2011 ent­hielt. Kar­di­nal Leva­da teil­te dem Gene­ral­obe­ren und des­sen Erstem Assi­sten­ten, Pater Niklaus Pfluger den Stand­punkt des Pap­stes dazu mit. Gleich­zei­tig, ein posi­ti­ves Zei­chen, wur­de der Bru­der­schaft erst­mals offi­zi­ell die kano­ni­sche Errich­tung als Per­so­nal­prä­la­tur angeboten.

Noch weitere Verhandlungen? – Zeitfenster nützen

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In der Stel­lung­nah­me der Pius­bru­der­schaft zur zwei­stün­di­gen Begeg­nung mit Kar­di­nal Leva­da  fal­len zwei Aspek­te auf. Ein­mal, daß die Bru­der­schaft die von Kar­di­nal Leva­da vor­ge­brach­ten Erklä­run­gen als „Ein­schät­zung sei­nes Dik­aste­ri­ums“ bezeich­net. Zum ande­ren, daß von den „Schwie­rig­kei­ten in Glau­bens­fra­gen […] wel­che das II. Vati­ka­num und der Novus Ordo Mis­sae ver­ur­sa­chen“ die Rede ist, mit der Kon­se­quenz, daß der „Wil­le nach wei­ter­ge­hen­den Klä­run­gen […] in eine neue Rei­he von Gesprä­chen mün­den“ könn­te. „Man soll­te die Gele­gen­heit eines offe­nen Zeit­fen­sters nicht unge­nützt las­sen“, kom­men­tier­te ein Mit­glied der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei vor weni­gen Wochen die der­zei­ti­ge Situation.

Die For­mu­lie­rung deu­tet an, daß die von der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on in ihrer ordent­li­chen Voll­ver­samm­lung im Mai dis­ku­tier­ten und dann von Papst Bene­dikt XVI. über­prüf­ten Neu­fas­sung der „Dok­tri­nel­len Prä­am­bel“ wohl eine erheb­li­che Ver­bes­se­rung dar­stellt, aber noch nicht sei­ne voll­stän­di­ge Zustim­mung findet.

Tat­säch­lich prä­zi­sier­te Vati­kan­spre­cher Pater Feder­i­co Lom­bar­di am 14. Juni gegen­über Jour­na­li­sten, daß die Neu­fas­sung der „Prä­am­bel“ nicht eins zu eins dem am 15. April von Msgr. Fel­lay über­ge­be­nen Vor­schlag ent­spricht, son­dern das Ergeb­nis sei­ner Über­prü­fung durch die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on und des Pap­stes ist. Wört­lich sag­te Pater Lom­bar­di, daß es sich zwar weit­ge­hend, aber „nicht exakt“ um den Text der Bru­der­schaft handelt.

Will Piusbruderschaft Benedikt XVI. als Träumer unerfüllbarer Träume bloßstellen?

Die spa­ni­sche Tages­zei­tung La Gace­ta schreibt, daß Msgr. Fel­lay am 13. Juni nach Rom gefah­ren sei, um die „Dok­tri­nel­le Prä­am­bel“ zu unter­zeich­nen. Zu unter­zeich­nen, was bereits ein­ver­nehm­lich ver­ein­bart wor­den war. War­um dann der Rück­zie­her? Bezieht er sich auf die Fra­ge der kano­ni­schen Errich­tung oder hat er tie­fer­ge­hen­de Ursa­chen? Will die Pius­bru­der­schaft Papst Bene­dikt XVI. und sein Pon­ti­fi­kat letzt­lich doch bloß­stel­len als das eines unver­bes­ser­li­chen Träu­mers der uner­füll­ba­rer Träu­me? So fragt sich La Gace­ta. Wenn nicht, und es gibt gute Grün­de anzu­neh­men, daß dem nicht so ist, zumin­dest nicht so sein soll­te, dann wird es an der Zeit, zu einem Abschluß zu kom­men und aus der „Sple­ndid Iso­la­ti­on“ her­aus­zu­tre­ten. Daß sowohl die Bru­der­schaft als auch die katho­li­sche Kir­che Gewin­ner einer Ver­söh­nung sein wür­den, davon sind vie­le gewich­ti­ge Beob­ach­ter überzeugt.

Wird Generalkapitel im Juli entscheiden?

Inner­halb der Bru­der­schaft hieß es in den ver­gan­ge­nen Mona­ten mehr­fach, daß Msgr. Fel­lay und sei­ne bei­den Assi­sten­ten ein Ver­hand­lungs­man­dat, aber kein Ent­schei­dungs­man­dat hät­ten. In der ersten Juli-Woche fin­det ein Gene­ral­ka­pi­tel der Pius­bru­der­schaft statt, das den Weg frei­ma­chen könn­te für die Unter­schrift und das die Ver­söh­nung besie­geln­de Dokument.

Papst Bene­dikt XVI. hat­te bereits 1988 als Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on direkt die Gesprä­che zwi­schen dem Grün­der der Bru­der­schaft, Msgr. Mar­cel Lefeb­v­re und dem Hei­li­gen Stuhl mit­er­lebt. Die Eini­gung schien bereits besie­gelt, da zog der Erz­bi­schof sei­ne Zustim­mung im letz­ten Augen­blick zurück. Damals ging es in erster Linie dar­um, die Nach­fol­ge des Erz­bi­schofs sicher­zu­stel­len, was Rom akzep­tiert hat­te. Msgr. Lefeb­v­re miß­trau­te Rom aber letzt­lich und weih­te uner­laubt die vier Bischö­fe der Bru­der­schaft, was zum Bruch mit dem Hei­li­gen Stuhl führte.

Innerkirchliche Situation von 2012 nicht mit jener 1988 vergleichbar

Das inner­kirch­li­che Kli­ma von 1988 und 2012 sind kaum mit­ein­an­der ver­gleich­bar. Allein schon des­halb hof­fen vie­le, und fürch­ten es den­noch, daß die Ver­söh­nungs­ge­sprä­che nicht im letz­ten Moment erneut plat­zen könn­ten wie damals. Papst Bene­dikt XVI. ist der Pius­bru­der­schaft auf eine Wei­se ent­ge­gen­ge­kom­men, wie es vor weni­gen Jah­ren inner­kirch­lich noch für völ­lig undenk­bar gehal­ten wur­de. Er tut dies, wie mehr­fach betont, nicht nur mit Blick und dem Wunsch auf eine Ver­söh­nung und eine Über­win­dung des 1988 ent­stan­de­nen Bruchs. Er tut dies aus der festen Über­zeu­gung, daß die Kir­che für die Auf­ga­ben, Her­aus­for­de­run­gen und unru­hi­gen Zei­ten, die ihr in den west­li­che Staa­ten bevor­ste­hen, umge­baut und vor­be­rei­tet wer­den muß. Der Papst sieht in der Pius­bru­der­schaft einen Bau­stein die­ses Umbaus.

Wollen deutsche Bischöfe nach Versöhnung Tabula rasa gegen Piusbruderschaft machen?

In den ver­gan­ge­nen Tagen kur­sier­te im deut­schen Sprach­raum eine Mel­dung, ver­brei­tet durch die Inter­net­sei­te Sum­morum Pon­ti­fi­cum, wonach die deut­schen Bischö­fe ent­schei­den woll­ten, für den Fall einer kano­ni­schen Aner­ken­nung der Pius­bru­der­schaft, die­se umge­hend aus den deut­schen Diö­ze­sen hin­aus­zu­wer­fen. Es scheint noch nicht klar, zu wel­chem Zweck die­se Schreckens­mel­dung ver­brei­tet wur­de, die offen­sicht­lich Panik erzeu­gen soll­te. Sie ver­deut­licht jeden­falls, unab­hän­gig davon, ob sie echt ist oder nicht, daß der Hei­li­ge Stuhl eine sol­che Mög­lich­keit bei der kano­ni­schen Errich­tung berück­sich­ti­gen wird müssen.

Gut platzierte Hiobsbotschaft? – Personalprälatur mit der Jurisdiktion von Personalordinariaten

Msgr. Fel­lay depo­nier­te bereits den Wunsch der Bru­der­schaft, als Per­so­nal­prä­la­tur, aber nicht nach dem Vor­bild des Opus Dei errich­tet zu wer­den. Damit könn­ten die jewei­li­gen Diö­ze­san­bi­schö­fe dar­über ent­schei­den, ob sich die Bru­der­schaft in ihrer Diö­ze­se nie­der­las­sen könn­te oder nicht. Oder die­se auch aus ihrer Diö­ze­se aus­wei­sen. Die Hiobs­bot­schaft aus Deutsch­land kam gewis­ser­ma­ßen zum rich­ti­gen Zeit­punkt. Sie wirkt wohl pla­ziert. Kein deut­scher Diö­ze­san­bi­schof kann anneh­men, daß Papst Bene­dikt XVI. gedul­dig jah­re­lan­ge Ver­söh­nungs­ge­sprä­che führt, damit die deut­schen Bischö­fe dann Tabu­la rasa machen kön­nen und damit die Ver­söh­nung im deut­schen Sprach­raum für die Bru­der­schaft zur Kata­stro­phe wer­den würde.

Msgr. Fel­lay wür­de die hier­ar­chi­sche Glie­de­rung einer Per­so­nal­prä­la­tur vor­zie­hen, die mit der Juris­dik­ti­on von Per­so­nal­or­di­na­ria­ten aus­ge­stat­tet wäre. Damit wäre die Bru­der­schaft nicht dem Wohl­wol­len der Diö­ze­san­bi­schö­fe aus­ge­lie­fert. Die For­mel wird in der latei­ni­schen Kir­che bereits bei den in die Ein­heit mit Rom zurück­ge­kehr­ten Angli­ka­nern ange­wandt und ist für mit Rom unier­te Ost­kir­chen erprobt. Die unter der Lei­tung eines Gene­ral­obe­ren (dann den Titel eines Prä­la­ten) von Rom errich­te­ten Ter­ri­to­ri­al­or­di­na­ria­te wür­den von Bischö­fen der Bru­der­schaft gelei­tet, denen auch Weih­bi­schö­fe zur Sei­te tre­ten könn­ten, womit auch die Nach­fol­ge­fra­ge und die Wei­he wei­te­rer Bischö­fe gere­gelt wäre, die inner­halb der Pius­bru­der­schaft als wich­ti­ges The­ma emp­fun­den wird.

Antisemitismusvorwurf als innerkirchliches Distanzierungsinstrument?

Ziem­lich rät­sel­haft bleibt eine in deut­schen Kir­chen­krei­sen kur­sie­ren­de, gegen die Pius­bru­der­schaft in Stel­lung gebrach­te Behaup­tung des Anti­se­mi­tis­mus. Eine Behaup­tung, die durch die ein­deu­ti­ge Distan­zie­rung von der für Auf­se­hen sor­gen­den Äuße­rung von Bischof Wil­liam­son zum Holo­caust und in jüng­ster Zeit durch einen mehr­tei­li­gen Arti­kel im Mit­tei­lungs­blatt der Bru­der­schaft zum The­ma „Die Bekeh­rung des jüdi­schen Vol­kes“ ein­drucks­voll wider­legt wird.

Auch Umsetzung von Summorum Pontificum ein Gradmesser für Papsttreue

Wie­der­holt wur­de der Vor­wurf den­noch am ver­gan­ge­nen Sams­tag vom Pro­gramm­di­rek­tor des ange­se­he­nen katho­li­schen Hör­funk­sen­ders Radio Horeb. [Update 27. Juli 2012: Nach einer O‑Ton Über­prü­fung, wofür wir Radio Horeb dan­ken, steht fest, daß der Anti­se­mi­tis­mus­vor­wurf durch die Höre­rin in der Sen­dung geäu­ßert wur­de und nicht durch den Pro­gramm­di­rek­tor, der dies­be­züg­lich viel­mehr zur „Vor­sicht“ mahn­te. Wir ent­schul­di­gen uns beim Pro­gramm­di­rek­tor von Radio Horeb für die fal­sche Wie­der­ga­be der Stel­le.] Der dem Papst beson­ders ver­pflich­te­te Sen­der, scheint sei­ne Schwie­rig­kei­ten damit zu haben, Bene­dikt XVI. sowohl bei der Ver­söh­nung mit der Pius­bru­der­schaft zu fol­gen als auch bei der Aner­ken­nung des Alten Ritus. Wäh­rend ande­re katho­li­sche Rund­funk­sen­der des deut­schen Sprach­raums bereits ver­ein­zelt oder regel­mä­ßig die Hei­li­ge Mes­se auch in der Außer­or­dent­li­chen Form des Römi­schen Ritus über­tra­gen, hat Radio Horeb die­sen Schritt noch nicht gewagt. Dabei gehört der Sen­der zur Welt­fa­mi­lie von Radio Maria, wo man auch in punk­to Triden­ti­ni­scher Mes­se dem Papst folgt. Radio Maria Ita­lien über­trägt seit eini­ger Zeit regel­mä­ßig die Hei­li­ge Mes­se auch im Alten Ritus und strahl­te erklä­ren­de Sen­dun­gen zur Ein­füh­rung in die klas­si­sche Form des Römi­schen Ritus aus.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild:  The Catho­lic Reporter

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11 Kommentare

  1. Beten, und noch­mals beten!
    Und dar­auf ver­trau­en, daß eine kir­chen­recht­li­che (!!) Lösung gefun­den wird, gegen die die deutsch­spra­chi­gen Bischö­fe nichts unter­neh­men kön­nen! Schließ­lich sind die Exper­ten im Vati­kan und der Papst ja nicht dumm. Es scheint aber, daß genau dar­auf hier­zu­lan­de gehofft oder gewar­tet wird.

  2. Was mal inter­es­sant wäre, wie sich das Gene­ral­ka­pi­tel genau zusam­men­setzt? Ich den­ke nicht, dass Bf. Fel­lay über die Sache abstim­men lässt – hof­fe nach wie vor sehr, auf eine Eini­gung! Fer­ner, dass Fel­lay mög­lichst vie­le mit­nimmt und die Kri­ti­ker auf dem Gene­ral­ka­pi­tel über­zeu­gen kann.

    Mari­us Augustin

    • Mit­glie­der des Kapi­tels sind die jewei­li­gen Obe­ren der Semi­na­re Distrik­te auto­no­men Häu­ser und die 4 Bischö­fe von Amts wegen und von den ein­zel­nen Mit­glie­dern gewähl­te Dele­gier­te und selbst­ver­ständ­lich wird über die Fra­ge abge­stimmt die Ent­schei­dung bleibt aber dem Gene­ral­obe­ren vor­be­hasl­ten wobei das Kapi­tel auch den Gene­ral­rat das Miß­trau­en auspre­chen kann und die­sen Neu wählt das gilt auch für den Generaloberen
      Es ist gut und rich­tig daß das Gene­ral­ka­pi­tel ein­be­ru­fen wird den sol­che schwer wie­gen­de Ent­schei­dun­gen soll­ten nicht in einem schnell­ver­fah­ren getrof­fen wer­den wie das offen­bar geplant war

  3. Sehr geehr­ter Herr Augustin!

    Im Gene­ral­ka­pi­tel sind mei­nes Wis­sens fol­gen­de Personen:
    Bischof Fel­lay und sei­ne bei­den Assi­sten­ten (P. Pfluger und P. Nelly),
    dann alle Distrikt­obe­ren der ein­zel­nen Län­der sowie die Obe­ren der Ordensgemeinschaften.
    Die drei Bischö­fe gehö­ren wohl auch dazu.
    Jeder hat eine Stimme.
    Was ein Abkom­men betrifft steht es wohl 50:50, wenn die Bru­der­schaft so wei­ter­ma­chen kann wie bis­her. Soll­te der Vati­kan ver­lan­gen daß die Bru­der­schaft das Vati­ka­num II (und/​oder die Neue Mes­se) aner­kennt, dann kann selbst Bischof Fel­lay nicht mehr unter­schrei­ben und ein Abkom­men wäre erst ein­mal vom Tisch.
    Ich rech­ne damit daß es in näch­ster Zeit nicht zu einem Abkom­men kom­men wird. 2018 gibt es eine neue Wahl des Gene­ral­obe­ren. Spä­te­stens dann wird Bischof Fel­lay so wie es aus­sieht abge­wählt werden.

  4. Ach, so. Die Pius­bru­der­schaft will nur „den Papst bloß­stel­len“. Dafür arbei­ten sie seit 10 Mona­ten, rei­sen nach Rom, 3 Bischö­fe wider­spre­chen dem Gene­ral­obe­ren, die Prie­ster an der Basis und die Gläu­bi­gen wer­den einer Zer­reiß­pro­be aus­ge­setzt, denn die­se Ent­schei­dung ist zukunftsentscheidend.
    Doch nach „La Gace­ta“ geht es nur dar­um, den Papst bloß­zu­stel­len. Geht es eigent­lich noch abenteuerlicher?
    Wür­de ich nicht an die Exi­stenz des Teu­fels glau­ben, jetzt müss­te ich mich geschla­gen geben. So ein Wir­bel, ein Wirr­warr, eine Gerüch­te­kü­che, kann nur auf den „Durch­ein­an­der­wirb­ler“ auf den „Vater der Lüge“ zurück­zu­füh­ren sein.
    Der Vat­kan und die Pius­bru­der­schaft sind ziem­lich dis­kret. Doch es nutzt offen­sicht­lich wenig. Ein Gerücht jagt das andere.
    Hät­te ich nur eine kon­tem­pla­ti­ve Beru­fung! Ich wür­de beten und arbei­ten und hät­te kei­nen Internetzugang…

  5. Nach­trag:
    Der „Vater der Lüge“ scheint ein Inter­es­se dar­an zu haben, dass eine Eini­gung nicht zustan­de kommt. Denn er hasst die Kir­che! Eine Pius­bru­der­schaft, die ihren Bei­trag zur Erneue­rung der Kir­che lei­stet, ist ihm nicht willkommen.
    Aber viel­leicht bekommt dann die Petrus­bru­der­schaft oder sonst eine Eccle­sia-Dei-Gemein­schaft einen eige­nen Bischof und einen geschütz­ten inner­kich­li­chen Sta­tus, wenn die Pius­bru­der­schaft unter sich blei­ben will, obwohl sie in der Kir­che ihre Iden­ti­tät nicht auf­ge­ben muss. Sie ist dann nicht mehr im irre­gu­lä­ren Sta­tus, son­dern ganz ein­deu­tig im Schis­ma. Römisch-katho­lisch darf sie sich dann nicht mehr nen­nen, denn man darf sich gegen den Papst nur auf­leh­nen im äußer­sten Notstand.
    Ich hof­fe und bete, dass es so weit nicht kommt. Doch nicht mei­ne Hoff­nun­gen sind wich­tig, son­dern dass der Wil­le Got­tes geschieht…

  6. Insi­der sehen die Chan­cen, die Regu­lie­rung durch das Kapi­tel zu „trei­ben“, bei unter 10 % und die Wahr­schein­lich­keit, dass der GO im Kapi­tel stürzt, wird mit 50:50 angegeben.
    Fel­lay, Pfluger und Nèly haben sich die jet­zi­ge ver­fah­re­ne Situa­ti­on ganz allein zuzu­schrei­ben. Seit Wochen greift Richard Wil­li­kam­son in sei­nen Elei­son-Kom­men­ta­ren den Gene­ral­obe­ren und sei­ne Assi­sten­ten offen an. Ihre Ant­wort: Schwei­gen! Sowohl intern – und was mit Blick auf Rom noch wich­ti­ger ist – auch extern.
    Noch schwe­rer aber wiegt: Am 14.06. gibt Bischof Tis­sier de Mal­ler­ais ein Inter­view, in dem er erklärt, die Bru­der­schaft und Rom befän­den sich im Kriegs­zu­stand und Rom sei ohne­hin irregulär.
    Das Ber­nard Fel­lay auch hier­zu schweigt, wird in Rom mit Ent­set­zen auf­ge­nom­men. Das sel­bi­ger Bischof zwei Tage spä­ter in Wino­na eine Prie­ster­wei­he vor­neh­men durf­te legt nahe, dass Fel­lay ent­we­der bereits ent­mach­tet ist oder aber alle getäuscht hat und im Her­zen selbst Sedis­va­kan­tist ist. Ent­we­der – oder!

    • Insi­der sehen die Chan­cen, die Regu­lie­rung durch das Kapi­tel zu „trei­ben“, bei unter 10 % und die Wahr­schein­lich­keit, dass der GO im Kapi­tel stürzt, wird mit 50:50 angegeben.

      Herr van Laak

      Sie mei­nen wohl eher, Sedes­va­kan­ti­sten hof­fen das von Ihnen gesagte.

      Das sind ein­fach nur Gerüch­te und Mutmaßungen.

      Mehr nicht

  7. Herr van Laack,
    mir ist das Innen­le­ben der Pius­bru­der­schaft völ­lig fremd. Ich bin nur eine Sym­pa­thi­san­tin, die sich ca. 10 Mona­te mit der Pius­bru­der­schaft beschäf­tigt, vor allem durch Lesen von Büchern, des Mit­tei­lungs­blat­tes und von Inter­net­ar­ti­keln und Inter­views. Und fest­ge­stellt hat, hier ist die ganz gro­ße Tra­di­ti­on der kath. Kir­che aufbewahrt.
    Was Sie beschrei­ben, klingt sehr nach einer Spal­tung. Denn ich kann mir weder Bischof Fel­lay noch Pater Schmid­ber­ger als Sedis­va­kan­ti­sten vor­stel­len. Ich kann dann nur hof­fen, dass der deut­sche Distrikt nicht in den Sedis­va­kan­tis­mus taumelt…Und dass im übri­gen Got­tes Wil­le geschieht. Dass nach 40 Jah­ren Exil eine sol­che Kri­se aus­bricht, ist mensch­lich ver­ständ­lich. Sie kann sehr schmerz­haft und den­noch heil­sam sein. Auf län­ge­re Sicht…

  8. Bischof Fel­lay und sei­ne Anhän­ger schei­nen wirk­lich in der Min­der­heit zu sein was ein Abkom­men mit Rom betrifft. Die Mehr­heit in der FSSPX scheint tat­säch­lich hin­ter den drei Bischö­fen zu stehen.
    Das Beste wird wohl fol­gen­de Lösung sein: Bischof Fel­lay und sei­ne Anhän­ger lösen sich von der FSSPX, grün­den ihre eige­ne Bru­der­schaft und schlie­ßen ein Abkom­men mit Rom. Dort kann dann jeder Gläu­bi­ge der für ein Abkom­men ist mit­ma­chen. Soll­te sich Bischof Fel­lay so ent­schei­den könn­te die Pius­bru­der­schaft ihm mög­li­cher­wei­se ein paar Kapel­len über­las­sen. Das wäre eine fai­re Lösung!

  9. Gerüch­te wohin man auch sieht…insbesondere im Kommentarteil…

    Die Prie­ster­bru­der­schaft Sankt Pius X. hat voll­kom­me­nes Ver­trau­en in Ihren Generaloberen.

    Viel­leicht soll­te man ein­mal ver­su­chen, die offi­zi­el­len Stel­lung­nah­men der Prie­ster­bru­der­schaft oder das aktu­el­le Mit­tei­lungs­blatt zu lesen.

    „Lie­be Freun­de und Wohltäter,
    eine Men­ge Gerüch­te wur­den bezüg­lich der Bezie­hun­gen zwi­schen den römi­schen Auto­ri­tä­ten und der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. gestreut. (…)

    Erin­nern wir uns dar­an, dass die schwie­ri­ge Auf­ga­be unse­rer Bezie­hun­gen mit Rom unse­rem Gene­ral­obe­ren – und nur ihm – durch das Kir­chen­recht und den Wil­len Erz­bi­schof Lefebvres
    anver­traut wurde.

    Als sol­cher ist er die Auto­ri­tät, um Ent­schei­dun­gen für unse­re Bru­der­schaft zu tref­fen. Auf­grund die­ser lei­ten­den Auf­ga­be, die er seit 18 Jah­ren inne hat, den Glau­ben zu bewah­ren und das all­ge­mei­ne Gute für die Kir­che anzu­stre­ben, erneu­ern wir unser Ver­trau­en, unse­re Treue und den respekt­vol­len Gehor­sam ihm gegen­über in die­ser schwie­ri­gen Zeit…“

    sie­he
    Brief des Distrikt­obe­ren der USA Ihr P. (Arnaud Rostand) an die Freun­de und Wohltäter
    http://​pius​.info/​i​m​a​g​e​s​/​s​t​o​r​i​e​s​/​m​i​t​t​e​i​l​u​n​g​s​b​l​a​t​t​/​2​0​1​2​/​m​b​_​2​0​1​2​_​0​6​.​pdf

    Der Rest sind Wunsch­ge­dan­ken, die nichts mit der Prie­ster­bru­der­schaft Sankt Pius X. zu tun haben.

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