Seligsprechung zweier libanesischer Kapuziner – Märtyrer des türkischen Völkermords an den Christen


(Bei­rut) Die Kapu­zi­ner und die katho­li­sche Kir­che des Liba­non berei­ten sich auf die Selig­spre­chung von zwei Mit­brü­dern vor. Die bei­den liba­ne­si­schen Kapu­zi­ner waren 1915 wäh­rend des anti­christ­li­chen Geno­zids im Liba­non ver­haf­tet und ermor­det wor­den. Es han­delt sich um Bru­der Leo­nard Mel­ki (1881–1915) und Bru­der Tho­mas Saleh (1879–1917), deren Selig­spre­chungs­ver­fah­ren unter dem Vor­sitz von Msgr. Paul Dah­ded, dem Apo­sto­li­schen Nun­ti­us der latei­ni­schen Chri­sten im Liba­non, bei Anwe­sen­heit des Vize-Pro­vin­zi­als der Kapu­zi­ner, Bru­der Tony Had­dad, posi­tiv abge­schlos­sen wurde.

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Die bei­den Ordens­män­ner waren ergrif­fen und gefol­tert wor­den. Bru­der Leo­nard Mel­ki wei­ger­te sich, sei­nem Glau­ben abzu­schwö­ren, nach­dem er bei der Ankunft der tür­ki­schen Poli­zei das Aller­hei­lig­ste Altar­sa­kra­ment ver­steckt hat­te. Man brach­te ihn in die Wüste, wo er gemein­sam mit dem arme­nisch-katho­li­schen Erz­bi­schof, dem seli­gen Igna­ti­us Maloyan, und 415 Chri­sten von Mar­din hin­ge­rich­tet wur­de. In der osma­ni­schen Pro­vinz Mar­din wur­den wäh­rend des Völ­ker­mords an den Arme­ni­ern syste­ma­tisch alle Chri­sten ermor­det, nicht nur die christ­li­chen Arme­ni­er. Für den anti­christ­li­chen Völ­ker­mord war die TeÅŸkilà¢t‑ı Mahs­usa zustän­dig, die im Auf­trag des Staa­tes den Geno­zid plan­te, orga­ni­sier­te und durchführte.

Bru­der Tho­mas Saleh wur­de ver­haf­tet und zum Tode ver­ur­teilt, weil er wäh­rend des Geno­zids einem arme­ni­schen Prie­ster Zuflucht gewährt hat­te. Mit­ten im Win­ter von den Sol­da­ten depor­tiert, starb er wäh­rend des Mar­sches am 18. Janu­ar 1917 an den unmensch­li­chen Stra­pa­zen. Er wur­de an der Stra­ße lie­gen­ge­las­sen, wo er starb. Ande­re christ­li­che Depor­tier­te bezeug­ten, daß er den pro­vo­kan­ten Angrif­fen sei­ner Häscher immer wie­der ant­wor­te­te: „Ich ver­traue Gott. Ich habe kei­ne Angst vor dem Tod.“

Text: RV/​Giuseppe Nardi
Bild: ofmcap

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