Jesuitenkolleg von Hindu-Extremisten angegriffen


(Neu Delhi) Der indi­sche Bun­des­staat Kar­na­ta­ka stand in den ver­gan­ge­nen Tagen im Mit­tel­punkt eines neu­en anti­christ­li­chen Angrif­fes. Hin­du­ex­tre­mi­sten grif­fen das Jesui­ten­kol­leg zum hl. Josef in der Stadt Anekal an. Sie ver­letz­ten meh­re­re Gym­na­sia­sten, die sich zum Zeit­punkt des Angrif­fes im Inne­ren des Gebäu­des auf­hiel­ten. Der Vor­fall ereig­ne­te sich am 27. Janu­ar, wie erst jetzt bekannt wur­de. Als Grund für den Angriff nann­ten die Hin­dus, daß am Kol­leg nicht die indi­sche Fah­ne aus­ge­hängt gewe­sen sei. Die Jesui­ten spre­chen von einem blo­ßen Vor­wand für einen anti­christ­lich moti­vier­ten Angriff.

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Wie Radio Vati­kan berich­tet, sind die Jesui­ten seit eini­gen Jah­ren in der süd­in­di­schen Stadt tätig. 2010 eröff­ne­ten sie schließ­lich ein eige­nes Gym­na­si­um. Bereits vor die­sem Angriff kamen mehr­fach Hin­du­ex­tre­mi­sten und for­der­ten Geld von Ordens­leu­ten und for­der­ten die Stu­den­ten auf, sich ihren Grup­pen anzu­schlie­ßen. 2010 wur­de die von den Jesui­ten betreu­te Kir­che Ziel eines Angriffes.

Die Behör­den unter­nah­men nichts, um die kirch­li­chen Ein­rich­tun­gen zu schüt­zen. Der Staat Kar­na­ta­ka wird von der Bha­ra­ti­ya Janata Par­tei regiert, denen die extre­mi­sti­schen Hin­du­grup­pen nahe­ste­hen. Die Poli­zei ließ den Gewalt­tä­tern freie Bahn. Mit der Hin­du-Bevöl­ke­rung sind die Bezie­hun­gen der Jesui­ten ins­ge­samt sehr gut. Es gibt aber eine extre­mi­sti­sche Min­der­heit, die grund­sätz­lich die Chri­sten ablehnt, weil sich die Kir­che um die Dalit küm­mert. Das wird als Angriff auf das hin­du­isti­sche Kasten­sy­stem betrach­tet. Für die radi­ka­len Hin­dus gel­ten die Dalit nicht als Menschen.

Die Jesui­ten rie­fen die Chri­sten über Radio Vati­kan auf, für die ver­folg­ten Chri­sten in Indi­en zu beten.

Text: RV/​Giuseppe Nardi
Bild: RV

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