(Faisalabad) Die 18jährige Christin Amaria Masih wurde erschossen, als sie sich gegen ihre Vergewaltigung wehrte. Der 28jährige moslemische Täter Arif Gujjar ist der Sohn eines reichen Landbesitzers. Die Polizei nahm den drogenabhängigen Mann fest. Das Mädchen stammte aus Tehsil Samundari, rund 40 Kilometer von Faisalabad im pakistanischen Punjab entfernt.
Razia Bibi, die Mutter von Amaria erzählte Asianews, daß sie und ihre Tochter auf dem Weg zum Fluß waren, um Trinkwasser zu holen, da ihr Dorf über keine Trinkwasserleitung verfügt. Plötzlich tauchten Arif Gujjar und ein anderer Mann auf, dessen Identität noch unbekannt ist. Er bedrohte das Mädchen mit einer Pistole und versuchte sie wegzuzerren. Amaria leistete Widerstand und versuchte ihrem Angreifer zu entfliehen. Darauf begann Gujjar auf das Mädchen zu schießen. Das Mädchen war sofort tot. Mit seinem Freund versuchte er die Leiche zu verstecken.
Die Mutter verständigte ihre Angehörigen im Dorf. Masha Masih, der Vater von Amaria fand die Leiche seiner Tochter. Der Vater von fünf Mädchen und zwei Jungen zeigte den Verdächtigen bei der Polizei an. Dessen Verhaftung erfolgte kurze Zeit später, wofür sich der Vater von Amaria öffentlich bedankte.
Nach dem Begräbnis der 18jährigen Christin, berichtete der Vater, suchte ihn eine moslemische Abordnung auf, um ihm und seiner Familie ihre Solidarität auszusprechen und als Geste, um den Frieden zwischen den Gemeinschaften zu bewahren.
Den Sterbegottesdienst zelebrierte Pater Zafal Iqbal aus Khushpur. Er sagte Asianews: „Reiche und einflußreiche Landbesitzer fühlen sich sehr mächtig. Arme und Schutzlose werden häufig Opfer ihrer schmutzigen Interessen.“ In Pakistan bedeutet dies zudem eine religiöse Komponente, da die reichen Grundbesitzer in der Regel Moslems und die schutzlosen Armen Christen sind.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Asianews