Obama streicht katholischem Flüchtlingswerk Gelder, weil es Abtreibung ablehnt


Das Office of Migra­ti­on and Refu­gee Ser­vices ist eine Ein­rich­tung der ame­ri­ka­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, die seit 2006 dank des kapil­la­ren Net­zes der katho­li­schen Pfar­rei­en und Ver­ei­ni­gun­gen Flücht­lin­gen und Ein­wan­de­rern Auf­nah­me und Gast­freund­schaft gewährt. Neben der Flücht­lings- und Ein­wan­de­rer­be­treu­ung hat die Stel­le einen wei­te­ren, damit ver­bun­de­nen Arbeits­schwer­punkt. Sie ist füh­rend in der Bekämp­fung der Pro­sti­tu­ti­on und des Organ­han­dels. Vor allem Ein­wan­de­rer­frau­en sind durch Pro­sti­tu­ti­on bedroht. Vie­le Ein­wan­de­rer bezah­len ihre Ein­rei­se in das ame­ri­ka­ni­sche „Para­dies“ in natu­ra, auch mit Orga­nen. Fast 30 Pro­zent aller Ein­wan­de­rer und Flücht­lin­ge, die in die USA kom­men, wer­den von die­ser Stel­le der Bischofs­kon­fe­renz betreut. Aus die­sem Grund und weil das Office of Migra­ti­on and Refu­gee Ser­vices Auf­ga­ben von öffent­li­chem Inter­es­se erfüllt, die der Staat zudem so nicht imstan­de wäre zu erbrin­gen, för­der­te die US-Regie­rung die Arbeit finanziell.

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Regie­rung Oba­ma streicht katho­li­schem Flücht­lings­werk sämt­li­che Gelder

Prä­si­dent Oba­ma strich nun sämt­li­che Zuwen­dun­gen. Das zustän­di­ge Sozi­al- und Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um teil­te der Bischofs­kon­fe­renz mit, daß die bis­her gezahl­ten Mit­tel künf­tig zur Gän­ze auf ande­re Orga­ni­sa­tio­nen ver­teilt wer­den. Kon­kret an das US Com­mit­tee for Refu­gees and Immi­grants und die Ver­ei­ni­gun­gen Heart­land und Tape­stry. Die bei­den letz­te­ren küm­mern sich nicht ein­mal um die ille­ga­le Ein­wan­de­rung, son­dern um Multikulturalismus.

Any­bo­dy But Catho­lics – Alle außer Katholiken

Die Bischofs­kon­fe­renz schrieb auf ihrer Inter­net­sei­te, daß für das Sozi­al- und Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um offen­sicht­lich der Grund­satz gilt: „Any­bo­dy But Catho­lics“. Auf gut deutsch: „Alle außer Katho­li­ken“. Damit stellt sich die Fra­ge: War­um dreh­te Oba­ma nur der Ein­rich­tung der Bischö­fe den Geld­hahn zu? Die Ant­wort lau­tet: Weil das Office of Migra­ti­on der katho­li­schen Bischö­fe sich wei­gert, „repro­duk­ti­ve“ Dienst­lei­tun­gen wie Abtrei­bung, Ste­ri­li­sa­ti­on, künst­li­che Ver­hü­tungs­mit­tel und künst­li­che Befruch­tung anzubieten.

Bischö­fe leh­nen Abtrei­bung ab – Geld­hahn zu

Schwe­ster Mary Ann Walsh, die Spre­che­rin des katho­li­schen Flücht­lings- und Ein­wan­de­rer­werks sag­te es ganz offen: „Unser Arbeit funk­tio­niert sehr gut vor Ort, wo sie gebraucht wird, aber nicht aus­rei­chend ‚gut‘ für die weit ent­fernt sit­zen­den Regie­ren­den, die Ver­fech­ter der Abtrei­bung und Ver­hü­tung sind und die sich dar­über auf­re­gen, daß die Bischofs­kon­fe­renz in Ein­klang mit der kirch­li­chen Leh­re nicht an der Tötung von unschul­di­gen Kin­dern mit­wirkt.“ Die Strei­chung der staat­li­chen Sub­ven­tio­nen kom­men­tier­te sie mit den Wor­ten: „Ich den­ke, daß es sich um eine trau­ri­ge poli­ti­sche Mani­pu­la­ti­on zugun­sten der Abtrei­bung handelt.“

Druck von der libe­ra­len Ame­ri­can Civil Liber­ties Union

Hin­ter der Ent­schei­dung Oba­mas ver­steckt sich die Ame­ri­can Civil Liber­ties Uni­on (ACLU). Die­se wahr­schein­lich mäch­tig­ste ame­ri­ka­ni­sche Bür­ger­rechts­ver­ei­ni­gung, ist ein ein­fluß­rei­cher Lob­by­ist des libe­ra­len Spek­trums der ame­ri­ka­ni­schen Gesell­schaft. Von ihr ging der Druck auf die ame­ri­ka­ni­sche Regie­rung aus, weil sich die katho­li­sche Bischofs­kon­fe­renz nicht dem von der Regie­rung Oba­ma unter­zeich­ne­ten „ethi­schen“ Pro­to­koll zur „Repro­duk­ti­on“ unter­wirft. Gegen die Bischofs­kon­fe­renz selbst vor­zu­ge­hen, hät­te die Absich­ten der ACLU zu offen­sicht­lich gemacht. Sie wähl­te daher den indi­rek­ten Weg und streb­te mit einer Anzei­ge gegen die ihr nahe­ste­hen­de Regie­rung die Strei­chung der Gel­der an. Die US-Regie­rung woll­te erst gar nicht eine rich­ter­li­che Ent­schei­dung abwar­ten und reagier­te umge­hend von sich aus mit einer Strei­chung sämt­li­cher finan­zi­el­ler Zuwen­dun­gen an die katho­li­sche Einrichtung.

Nur, wer sich Abtrei­bungs­li­be­ra­li­sie­rung unter­wirft, bekommt Geld

Hin­ter dem Abdre­hen des Geld­hahns steckt also die Wei­ge­rung der katho­li­schen Bischö­fe, sich der umstrit­te­nen Gesund­heits­re­form der Regie­rung Oba­ma „anzu­pas­sen“. Die­se sieht unter ande­rem vor, daß kein Kran­ken­haus der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka Abtrei­bung und Ste­ri­li­sa­ti­on ver­wei­gern darf und alle bekann­ten künst­li­chen Ver­hü­tungs­me­tho­den kosten­los zur Ver­fü­gung stel­len muß.

Abtrei­bungs­lob­by will Gesund­heits­we­sen per Gesetz zur katho­li­ken­frei­en Zone machen

Der Vor­sit­zen­de der ame­ri­ka­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz sag­te dazu, die­se Bestim­mung „zwingt ent­we­der gegen das eige­ne Gewis­sen zu han­deln oder die Ein­rich­tun­gen zu schlie­ßen. Das ver­letzt die Reli­gi­ons­frei­heit und schä­digt die Gesund­heits­ver­sor­gung.“ Der Pro­test der Bischö­fe wur­de von der Catho­lic Advo­ca­te (PAC) unter­stützt, einem Komi­tee, das die Poli­tik der Regie­rung Oba­ma kri­tisch beob­ach­tet. Es über­prüft aktu­ell, ob der amtie­ren­de Prä­si­dent die den Katho­li­ken gemach­ten Ver­spre­chun­gen hält oder nicht.

Reli­gi­ons­frei­heit für Libe­ra­le nur Men­schen- und Bür­ger­recht 2. Klasse

Die Strei­chung der Gel­der für das katho­li­sche Flücht­lings­werk belegt, wel­chen Ein­fluß die Abtrei­bungs­lob­by auf die Regie­rung Oba­ma hat und wie leicht sie die­se wie und wann sie will unter Druck set­zen kann. Wei­ters zeigt der Vor­fall, wie sehr im Land der unbe­grenz­ten Mög­lich­kei­ten unter einer Regie­rung, die sich im kol­lek­ti­ven Bewußt­sein gera­de die Ver­tei­di­gung der Bür­ger­rech­te auf die Fah­ne geschrie­ben hat, die Reli­gi­ons­frei­heit bedroht ist. Die Regie­rung Oba­ma exer­ziert ein Ste­reo­typ der libe­ra­len Kul­tur vor, dem zufol­ge die Reli­gi­ons­frei­heit nur ein unter­ge­ord­ne­ter Teil der Men­schen- und Bür­ger­rech­te ist, sozu­sa­gen, ein Recht 2. Klas­se ist, das nur in den Sakri­stei­en und im geschlos­se­nen Bereich Gel­tung habe. Im öffent­li­chen Raum habe hin­ge­gen habe ein­zig und allein die Reli­gi­on des Staa­tes zu gel­ten, zu deren Deka­log sowohl die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der als auch Mas­sen­ver­hü­tung gehören.

Text: BQ/​Giuseppe Nardi
Bild: Bus­so­la Quotidiana

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