„Der Teufel spricht New Age“ – Don Gabriele Amorth über Joga, Harry Potter und die Hinterlist des Teufels


(Rom) Der bekann­te Exor­zist Don Gabrie­le Amor­th warnt vor eini­gen ori­en­ta­li­schen Prak­ti­ken, die vor­der­grün­dig harm­los erschei­nen, tat­säch­lich aber gefähr­lich sei­en. Das gel­te auch für den jun­gen „Zau­be­rer“ Har­ry Potter.

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„Der Teu­fel spricht New Age“ und „Joga ist ein Teu­fels­werk“, so Don Amor­th. Der Grün­der und Ehren­vor­sit­zen­de der Inter­na­tio­na­len Ver­ei­ni­gung der Exor­zi­sten bezeich­net Har­ry Pot­ter, das Idol einer gan­zen Gene­ra­ti­on von Kin­dern und Jugend­li­chen in Buch und Film, als „Wer­be­trä­ger“ für Magie. In sei­ner Rede beim 7. Umbria Film Fest „Völ­ker und Reli­gio­nen“ sag­te Don Amor­th, daß „auch ori­en­ta­li­sche Prak­ti­ken, die vor­der­grün­dig harm­los schei­nen wie Joga, hin­ter­li­stig und gefähr­lich sind“.

Har­ry Pot­ters „Tar­nung ist per­fekt. Man schüt­telt über jede War­nung den Kopf.“ 

„Man meint, es zur Ent­span­nung zu betrei­ben, doch in Wirk­lich­keit führt es zum Hin­du­is­mus“, so der Exor­zist. Denn „alle ori­en­ta­li­schen Reli­gio­nen grün­den auf dem fal­schen Glau­ben an eine Reinkar­na­ti­on“. Die Gefah­ren betref­fen auch die Saga von Har­ry Pot­ter. Don Amor­th beklagt, daß des­sen Bücher auch in katho­li­schen Buch­hand­lun­gen ver­kauft wer­den, obwohl sie „Wer­bung für den Okkul­tis­mus sind“. „Man meint, es han­delt sich um harm­lo­se Jugend­lek­tü­re. Sie ver­führt aber zur Magie und damit zum Bösen.“

„Der Teu­fel hält sich immer ver­steckt und er wünscht sich nichts mehr, als daß man nicht an sei­ne Exi­stenz glaubt“, so der katho­li­sche Prie­ster. Don Amor­ths Urteil über Har­ry Pot­ter ist ein­deu­tig. „Die Tar­nung ist per­fekt. Man schüt­telt den Kopf über jede War­nung, denn es ist doch nur Kin­der­kla­mauk. Doch was geht in den Köp­fen der Kin­der vor bei all der Magie, den Zau­be­rei­en, dem Dämo­ni­schen, den außer­ge­wöhn­li­chen Kräf­ten, die in Har­ry Pot­ter vor­kom­men, ohne daß je gut und böse erkenn­bar werden?“

Amor­th nach 70.000 Exor­zis­men: „Das Böse stu­diert jeden von uns und nützt jede Schwäche“

Der Ordens­mann Amor­th hat bereits mehr als 70.000 Exor­zis­men durch­ge­führt, seit er 1986 zum Exor­zi­sten der Diö­ze­se Rom ernannt wur­de. „Das Böse stu­diert jeden von uns und unse­re Nei­gun­gen zum Guten und zum Bösen und nützt jede Schwä­che zur Versuchung.“

Vor allem die Jugend­li­chen sei­en in Gefahr: „Jun­ge Men­schen über­schät­zen sich selbst und unter­schät­zen Gefah­ren.“ Die Ket­te Alko­hol, Sex, Dro­gen, füh­re bei man­chen in sata­ni­sche Sek­ten mit schwer­wie­gen­den Fol­gen. Er sei sich durch­aus bewußt, daß es ein Wesens­zug „der heu­ti­gen Zeit ist, War­nun­gen vor dem Teu­fel in den Wind zu schla­gen“, so Don Amorth.

Joga-Akti­vi­sten wei­sen Vor­wurf zurück: „Joga kei­ne Reli­gi­on, son­dern Wissenschaft“

Die Reak­tio­nen auf die Aus­sa­gen des bekann­ten Exor­zi­sten lie­ßen tat­säch­lich nicht auf sich war­ten. „Joga, eine sata­ni­sche Prak­tik? Der Vor­wurf hat nicht Hand und nicht Fuß“, ant­wor­te­te Van­da Van­ni, die Grün­de­rin der in 40 ita­lie­ni­schen Städ­ten täti­gen Federa­zio­ne Medit­te­ra­nea Yoga. „Die Behaup­tung ent­behrt jeder Grund­la­ge. Ich wür­de nicht von einer Theo­rie spre­chen, son­dern von einem gro­ßen Unsinn“, so Van­ni. „Joga ist abso­lut kei­ne Reli­gi­on oder spi­ri­tu­el­le Prak­tik. Joga ist eine inne­re Suche, die auf der Frei­heit auf­baut, ein Weg der Erkennt­nis, der die meta­phy­si­sche Sphä­re gar nicht berührt“, so Vanni.

Auch Gior­gio Fur­lan, Grün­der der Joga-Aka­de­mie von Rom weißt die Vor­wür­fe Don Amor­ths zurück: „Es gibt ver­schie­de­ne Joga-Wege, eini­ge füh­ren zum Hin­du­is­mus, ande­re sind mehr phi­lo­so­phisch, aber es gibt kei­ne direk­te Ver­bin­dung weder mit Reli­gi­on noch mit Anti-Reli­gi­on und schon gar nicht mit dem Satanismus.“

Im glei­chen Tenor ist auch die Stel­lung­nah­me von Fran­ca Sac­chi gehal­ten, die 1968 ihre Joga-Schu­le in Mai­land grün­de­te: „Joga ist kei­ne Reli­gi­on, son­dern eine Wis­sen­schaft, die auf der Erfah­rung von gut 6000 Jah­ren beruht. Die Ver­bin­dung mit dem Hin­du­is­mus ist mög­lich, aber nicht zwin­gend. Es genügt dar­an zu erin­nern, daß selbst Bene­dik­ti­ner Joga-Schu­len betrei­ben, sowohl in Euro­pa als auch in Indi­en. Da ich nicht an die Exi­stenz des Teu­fels glau­be, wüß­te ich beim besten Wil­len nicht, wie ich zur Ver­brei­tung des Sata­nis­mus bei­tra­gen sollte.“

Text: Vati­can Insider/​Giuseppe Nardi
Bild: Vati­can Insider

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