(Washington) Kurienerzbischof Carlo Maria Viganò, der Sekretär des Governatorats der Vatikanstadt, wird neuer Apostolischer Nuntius in den Vereinigten Staaten von Amerika. Der derzeitige vatikanische Botschafter in Washington, Erzbischof Pietro Sambi wird nach Rom zurückkehren und in der römischen Kurie eine führende Aufgabe übernehmen.
Der Kurienerzbischof führte in den vergangenen zwei Jahren eine restriktive Organisationsreform für einige Bereiche der Kurie ein. Das schaffte ihm nicht nur Freunde. Zuletzt habe es deshalb auch Reibeflächen mit dem Staatssekretariat gegeben. Die personellen Umbesetzungen dienen dazu, wieder Ruhe für alle Seiten einkehren zu lassen. Die Rolle des päpstlichen Botschafters in Washington steht rangmäßig ganz oben und ist eine ebenso wichtige wie heikle Position.
Die Nachfolge als Nummer Zwei des Governatorats wird der Kirchenrechtler Msgr. Giuseppe Sciacca einnehmen, der derzeit Richter an der Rota Romana ist. Von ihm heißt es, daß er sowohl das Vertrauen und die Wertschätzung des Papstes als auch des Kardinalstaatssekretärs.
Erzbischof Viganò wäre der dritte Apostolische Nuntius in den Vereinigten Staaten von Amerika und erst der fünfte Botschafter des Heiligen Stuhls in Washington. Erst unter Präsident Ronald Reagan und Papst Johannes Paul II. konnten 1984 zwischen den USA und dem Heiligen Stuhl vollständige diplomatische Beziehungen aufgenommen werden. Im selben Jahr entsandten die USA mit William Wilson ihren ersten Botschafter beim Heiligen Stuhl nach Rom. Seit 2009 bekleidet der von Präsident Barack Obama ernannte Miguel Diaz dieses Amt.
In den USA gab es lange sehr starke Widerstände gegen diplomatische Beziehungen. Erst 1893 wurden erste Kontakte auf dieser Ebene geknüpft. Die Vertreter des Heiligen Stuhls hatten aber nur den Rang Apostolischer Delegaten.
Text: Vatican Insider/Giuseppe Nardi