Euthanasie „gut für Transplantationen“ – Schockstudie: Logik des Tötens in Belgien


(Brüs­sel) Eine schockie­ren­de Stu­die bel­gi­scher Ärz­te ver­öf­fent­lich­te die Fach­zeit­schrift Applied Car­dio­pul­mo­na­ry Patho­phy­sio­lo­gy. In der eis­kal­ten Spra­che völ­li­ger Distan­ziert­heit schil­dert der Bericht, wie in einem Kran­ken­haus­zim­mer Pati­en­ten eutha­na­siert, ihre Orga­ne ent­nom­men und im dane­ben lie­gen­den Ope­ra­ti­ons­saal ande­ren Pati­en­ten ein­ge­setzt wer­den. Die Stu­die kommt zum Schluß, daß die Lun­gen eutha­na­sier­ter Per­so­nen näm­lich bes­ser geeig­net für die Organ­trans­plan­ta­ti­on sind, als die Lun­gen von natür­lich ver­stor­be­nen oder bei einem Unfall ums Leben gekom­me­ner Personen.

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Die Stu­die mit dem Titel Initi­al expe­ri­ence with trans­plan­ta­ti­on of lungs reco­ver­ed from donors after eutha­na­sia wur­de von Dick van Raem­donck, einem Chir­ur­gen der Uni­ver­si­täts­kli­nik Gast­huis­berg gelei­tet. Die Stu­die ver­gleicht Trans­plan­ta­ti­ons­er­fol­ge von 2007–2009 mit Lun­gen von natür­lich ver­stor­be­nen Per­so­nen und Lun­gen von durch Eutha­na­sie getö­te­ten oder ermor­de­ten Personen.

Laut Bericht konn­ten drei von vier Pati­en­ten, denen Lun­gen von eutha­na­sier­ten Per­so­nen implan­tiert wur­den, mit „sehr gutem“ Erfolg bereits nach durch­schnitt­lich 33 Tagen ent­las­sen werden.

Die Stu­die besagt, daß „alle Spen­der aus­drück­lich die Erlaub­nis zur Organ­ent­nah­me erteilt hat­ten, sobald sie im Sin­ne des bel­gi­schen Geset­zes zur Eutha­na­sie zuge­las­sen wurden“.

Um die Trans­plan­ta­ti­on durch­füh­ren zu kön­nen, wur­den die Organ­spen­der zu einem bestimm­ten Ter­min weni­ge Stun­den vor ihrer Tötung ins Kran­ken­haus gela­den. Dort wur­den sie in unmit­tel­ba­rer Nähe zum Ope­ra­ti­ons­saal getö­tet, in dem anschlie­ßend sofort die ent­nom­me­nen Orga­ne ande­ren Pati­en­ten ein­ge­pflanzt werden.

Laut dem Van-Raem­donck-Bericht stam­men heu­te in Bel­gi­en bereits 23,5 Pro­zent aller trans­plan­tier­ter Lun­gen von eutha­na­sier­ten Personen.

Peter Sau­n­ders von Care Not Kil­ling einem bri­ti­schen Netz­werk von Orga­ni­sa­tio­nen, die sich für die Rech­te von Behin­der­ten enga­gie­ren, und Anti-Eutha­na­sie­or­ga­ni­sa­tio­nen zeig­te sich „schockiert“. „Es ent­setzt mich“, sag­te er der bri­ti­schen Tages­zei­tung The Tele­graph „mit wel­cher gleich­gül­ti­gen Käl­te der Bericht die Fra­ge behan­delt, so als wäre das Töten von Pati­en­ten zur Organ­ent­nah­me die natür­lich­ste Sache der Welt. Der Bericht legt zudem eine erschrecken­de Kol­la­bo­ra­ti­on zwi­schen dem Eutha­na­sie­rungs­team und den Trans­plan­ta­ti­ons­chir­ur­gen offen.“

Zur Situa­ti­on in Bel­gi­en sag­te Sau­n­ders: „Heu­te prak­ti­zie­ren die Ärz­te in die­sem Land Din­ge, die der größ­te Teil ihrer Kol­le­gen in den ande­ren Län­dern abso­lut hor­rend fin­det.“ Laut Sau­n­ders sei die behaup­te­te aus­drück­li­che Ein­wil­li­gung der Pati­en­ten zur Eutha­na­sie in Bel­gi­en nur schein­hei­li­ge Fas­sa­de: „Die Hälf­te aller Eutha­na­sie­fäl­le erfolgt dort ohne Ein­wil­li­gung der Pati­en­ten. Des­halb ist es nur eine Fra­ge Zeit, bis Organ­ent­nah­men ohne jede Zustim­mung durch­ge­führt werden.“

Ana Iltis, Direk­to­rin des Cen­ter for Bio­e­thics Health and Socie­ty der Uni­ver­si­tät von Wake For­rest in Nord Caro­li­na sag­te im Fern­seh­sen­der Fox News: “Ist erst ein­mal die Idee akzep­tiert, daß Ärz­te die Pati­en­ten töten, ist es nur eine logi­sche Fol­ge­rung, daß sie auch ein­fach die Orga­ne entnehmen.“

Iltis ver­wies auf einen Bericht der Cana­di­an Medi­cal Asso­cia­ti­on (CMA), die die Zahl der Eutha­na­sie­fäl­le errech­ne­te, bei denen in Bel­gi­en kei­ne aus­drück­li­che Ein­wil­li­gung der betrof­fe­nen Per­son vor­lag. Die CMA-Stu­die stell­te fest, daß im Jahr 2010 20 Pro­zent des befrag­ten Kran­ken­haus­per­so­nals an der Eutha­na­sie mit­ge­wirkt hat­te. Fast die Hälf­te von ihnen gab zu, an Tötun­gen teil­ge­nom­men zu haben, die ohne die gesetz­lich vor­ge­se­he­ne Ein­wil­li­gung des Betrof­fe­nen durch­ge­führt wurden.

Alex Scha­den­berg, Gene­ral­se­kre­tär der kana­di­schen Eutha­na­sia Pre­ven­ti­on Coali­ti­on, sag­te in einem Inter­view für Life­Si­teNews, daß Eutha­na­sie und beglei­te­ter Selbst­mord „den Mas­sen wie ein All­heil­mit­tel dar­ge­stellt wird, das jedem Lei­den ein Ende berei­tet. Was in Bel­gi­en pas­siert, wird sogar als altru­isti­scher Akt prä­sen­tiert, um ‚Gutes‘ zu tun durch unse­ren Tod. Die Men­schen, die also nicht ster­ben wol­len, also nicht eutha­na­siert oder durch beglei­te­te Ster­be­hil­fe enden wol­len, wer­den als Ego­isten gebrand­markt und des­halb aus­ge­sto­ßen wer­den, weil deren Krank­hei­ten bis zum natür­li­chen Tod der Gesell­schaft ‚untrag­ba­re‘ Kosten auf­er­le­gen oder weil sie fri­sche und gesun­de Orga­ne ande­ren Men­schen ’vor­ent­hal­ten‘, die sie brau­chen wür­den“, so Schadenberg.

Der Gene­ral­se­kre­tär der Anti-Eutha­na­sie-Orga­ni­sa­ti­on füg­te noch hin­zu: „Man wird uns wei­ter­hin erzäh­len, daß es bei der Fra­ge um Wahl­frei­heit gehe. Wel­che Wahl denn? Die angeb­li­che Wahl ist doch nur eine Illu­si­on. In Wirk­lich­keit ver­sucht man den Tod aufzuzwingen.“

Die­ser Arti­kel stützt sich auf den Bericht von Thad­de­us Baklin­ski „Shock stu­dy: Organs har­ve­sted from eutha­ni­zed pati­ents make bet­ter trans­plants“, der auf der kana­di­schen Lebens­rechts­sei­te Life­Si­teNews erschie­nen ist. Das Inter­net­por­tal für die Kul­tur des Lebens und die Ver­tei­di­gung der Fami­lie mit Sitz in Front Roy­al im US-Bun­des­staat Vir­gi­nia und einer Zweig­stel­le in Toron­to in Kana­da wird von John-Hen­ry Westen geleitet.

(LifeSiteNews/​Giuseppe Nar­di, Bild: LifeSiteNews)

 

 

 

 

 

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