Erneut unrechtmäßige Bischofsweihe – Sieben Bischöfe exkommuniziert


(Peking) Das kom­mu­ni­sti­sche Regime in Peking setzt den Kon­fron­ta­ti­ons­kurs mit der katho­li­schen Kir­che fort. Paul Lei Shiyin (Bild) wur­de heu­te unrecht­mä­ßig zum Bischof von Les­han (Sichu­an) geweiht. Er ver­fügt über kei­ne Zustim­mung des Pap­stes. Sei­ne Ernen­nung erfolg­te ein­sei­tig durch das kom­mu­ni­sti­sche Regime der Volks­re­pu­blik Chi­na. Die regi­me­na­he Patrio­ti­sche Ver­ei­ni­gung setz­te die Wei­he als wei­te­re Pro­vo­ka­ti­on für das Hoch­fest der Apo­stel­für­sten Petrus und Pau­lus fest. Das Fest sym­bo­li­siert in der katho­li­schen Kir­che in beson­de­rer Wei­se die Ein­heit unter der Füh­rung des Papstes.

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Die Bischofs­wei­he war die erste seit der Hei­li­ge Stuhl erst vor kur­zem klar­stell­te, daß jeder, der sich unrecht­mä­ßig zum Bischof wei­hen läßt und jeder Bischof, der eine sol­che Wei­he durch­führt oder dar­an teil­nimmt, sich auto­ma­tisch die Exkom­mu­ni­ka­ti­on zuzieht. Den­noch waren laut ersten Anga­ben aus Chi­na sie­ben Bischö­fe, die in Ein­heit mit Rom ste­hen, bei der unrecht­mä­ßi­gen Wei­he anwesend.

Gleich­zei­tig ver­hin­der­te das Regime eine vom Papst gewoll­te recht­mä­ßi­ge Bischofs­wei­he in Hand­an (Hebei). Die Staats­po­li­zei ent­führ­te den vom Papst ernann­ten bis­he­ri­gen Bischofs-Koad­ju­tor vor weni­gen Tagen und ver­schlepp­te ihn an einen unbe­kann­ten Ort.

Die unrecht­mä­ßi­ge Wei­he von Les­han wur­de von Msgr. Fang Xin­yao von Linyi durch­ge­führt. Kon­se­kran­ten waren Msgr. Fang Jian­ping von Tangs­han, Msgr. He Zeqing von Wanz­ho, Msgr..Li Shan von Peking, Msgr. Li Jing von Nin­gxia, Msgr. Xiao Zejiang von Guiz­hou, Msgr. Zhao Feng­chang von Lia­och­eng. Msgr. Fang ist der Vor­sit­zen­de der vom kom­mu­ni­sti­schen Regime gesteu­er­ten Patrio­ti­schen Ver­ei­ni­gung, in der die KP Chi­nas seit Jahr­zehn­ten die Katho­li­ken als von Rom los­ge­lö­ste, regime­treue Natio­nal­kir­che zu orga­ni­sie­ren ver­sucht. Die­se Kir­chen­feind­lich­keit des Regimes führ­te dazu, daß in der Volks­re­pu­blik die katho­li­sche Kir­che weit­ge­hend eine Unter­grund­kir­che ist. An der Wei­he nah­men meh­re­re Regie­rungs­ver­tre­ter teil.

Asia­news zitiert meh­re­re chi­ne­si­sche Katho­li­ken, die berich­ten, daß unter Chi­nas Gläu­bi­gen „gro­ße Trau­rig­keit“ über die­se bru­ta­le Ein­mi­schung des Regimes in inner­kirch­li­che Ange­le­gen­hei­ten herr­sche. Vor allem sei man ent­setzt über die Teil­nah­me meh­re­rer mit Rom ver­bun­de­ner Bischö­fe, die nun alle der Exkom­mu­ni­ka­ti­on ver­fal­len sind mit allen ent­spre­chen­den schwer­wie­gen­den Fol­gen für das kirch­li­che Leben in den Diö­ze­sen. In der Unter­grund­kir­che füh­le man sich durch den neu­en Kon­fron­ta­ti­ons­kurs, den das Regime seit Herbst 2010 ver­folgt, bestärkt, wei­ter­hin im Unter­grund auszuharren.

Der unrecht­mä­ßi­ge Bischof Lei Shiyin (48) wur­de 1991 zum Prie­ster geweiht, fiel aber vor allem durch sei­ne Nähe zum Regime auf. Er gehört der Poli­ti­schen Kon­sul­ta­tiv­kon­fe­renz des chi­ne­si­schen Vol­kes an, einem bera­ten­den Organ des chi­ne­si­schen Volks­kon­gres­ses. Zudem ist er stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der Patrio­ti­schen Ver­ei­ni­gung und war bereits Vor­sit­zen­der der PV von Sichuan.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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