(Kuala Lumpur) Zwischen der Regierung von Malaysia und den Christen des Landes konnte eine Einigung erzielt werden. In einem 10-Punkte-Programm erlaubt die Regierung die Einfuhr von Bibeln in allen Landessprachen nach Sabah und Sarawak. Ebenso dürfen nun Bibeln auch im Land selbst gedruckt werden. Die Regierung sicherte den Christen zu, daß die Einfuhr keiner Sondergenehmigung mehr durch die Behörden bedarf, daß nicht mehr jedes Exemplar registriert, mit dem Aufdruck „Nur für Christen“ gekennzeichnet und mit einer Seriennummer versehen wird. Bisher verweigerte Malaysia vor allem die Einfuhr und Verbreitung der Heiligen Schrift auf Malaiisch.
In den Staaten Sabah und Sarawak leben große christliche Gemeinschaften, die damit eine Anerkennung erfahren.
Künftig müssen sowohl eingeführte als auch im Land gedruckte Bibeln auf der Titelseite ein Kreuz und die Aufschrift „Christliche Veröffentlichung“ haben. Damit will die Regierung auf die moslemische Mehrheit Rücksicht nehmen.
Die Regierung kündigte ebenso an, daß es künftig keine Reisebeschränkungen mehr gibt für Personen, die ihre Bibel mitführen wollen. Der Innenminister erließ eine entsprechende Anweisung. Beamten, die sich nicht daran halten, drohen Disziplinarmaßnahmen.
Auch die bisher in den Häfen von Kuching und Port Klang blockierten 35.100 Bibeln sollen für die Einfuhr freigegeben werden.
Regierungssprecher Datuk Seri Idris Jala erklärte zu den blockierten Bibeln, man hoffe, „daß die Christen uns verzeihen werden, es brauche Versöhnung zwischen den Malaien“.
Die malaische Bibelgesellschaft begrüßte den Lösungsvorschlag der Regierung. Deren Vorsitzender Lee Min Choon erklärte öffentlich „zutiefst von der Geste der Regierung berührt zu sein, mit der sie Fehler eingestanden und um Verzeihung gebeten hat. Die Bibelgesellschaft von Malaysia vergibt ohne Zögern“, so Lee Min Choon.
(Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews)