Vietnam: Bischof durfte Weihnachtsmesse nicht zelebrieren – Große Bekehrungswelle


(Hanoi) Das viet­na­me­si­sche Regime ver­bot Bischof Micha­el Hoang Duc Oanh von Kon­tum am Christ­tag das Hoch­amt für die Katho­li­ken der Mon­tag­nard, einer eth­ni­schen Min­der­heit im Gebir­ge im Bezirk K’Bang, zu zele­brie­ren. Die Hei­li­ge Mes­se soll­te in Son Lang gefei­ert wer­den. Das Ver­bot wur­de ver­hängt, obwohl die Behör­den ord­nungs­ge­mäß vor­ab über den Got­tes­dienst infor­miert wor­den waren, wie es für alle reli­giö­sen Ver­an­stal­tun­gen Pflicht ist.

Anzei­ge

In sei­nem Hir­ten­brief vom 22. Dezem­ber erklär­te Msgr. Hoang, daß er von den Behör­den die Zusa­ge hat­te, ohne Ein­schrän­kun­gen das Hir­ten­amt in sei­ner Diö­ze­se aus­üben zu kön­nen. „Die zustän­di­gen Behör­den ver­schie­de­ner Ebe­nen hat­ten mir eine kla­re Zusa­ge gegeben.“

Statt des­sen wur­de der Bischof von Kon­tum am 25. Dezem­ber in Son Lang durch die Poli­zei und eine Schlä­ger­trup­pe in Zivil dar­an gehin­dert, die Hei­li­ge Mes­se zu fei­ern. Dem Bischof wur­de ange­ord­net, daß er kei­ne Hei­li­ge Mes­se „öffent­lich und für alle“ fei­ern dür­fe. Er müs­se, wenn schon, von Fami­lie zu Fami­lie in deren Pri­vat­häu­ser gehen und kön­ne dort jeweils nur für jene Fami­lie zele­brie­ren. Der Got­tes­dienst dür­fe zudem jeweils nicht mehr als eine Stun­de dauern.

Unter die­sen Bedin­gun­gen seg­ne­te der Bischof die ver­sam­mel­ten Katho­li­ken und rei­ste unter Pro­test ab. Für das plötz­li­che Ver­bot dürf­ten die Evan­ge­li­sie­rungs­er­fol­ge des Bischofs ver­ant­wort­lich sein. Bischof Hoang, spricht per­fekt Eng­lisch und Fran­zö­sisch, aber auch meh­re­re Spra­chen der Berg­völ­ker (Bana, Jarai, Sedang). Seit sei­ner Inthro­ni­sa­ti­on als Bischof der Diö­ze­se im August 2003 erlebt die Gegend eine gro­ße Bekeh­rungs­wel­le. Mehr als 30.000 Mon­tag­nard haben sich allein 2008 zum katho­li­schen Glau­ben bekehrt. 2009 waren es mehr als 20.000.

Die­se gro­ße Zahl von Kon­ver­sio­nen beun­ru­higt die kom­mu­ni­sti­sche Regie­rung, die sie mit allen Mit­teln zu ver­hin­dern ver­sucht. Zahl­rei­che Diö­ze­san­prie­ster und Dut­zen­de Ordens­leu­te, die in der Diö­ze­se im Ein­satz sind, wur­den mit staat­li­chen Ein­schrän­kun­gen belegt.

In der Hei­li­gen Nacht konn­te der Bischof in An Trung (Bezirk Kon Chro) die Met­te zele­brie­ren. Die Behör­den hat­ten ihm auf­er­legt, in einem nahen Klo­ster zu über­nach­ten. In der Nacht dran­gen Poli­zi­sten in das Klo­ster ein und woll­ten die Füh­rer­schei­ne sei­ner Beglei­ter beschlag­nah­men, um die Wei­ter­rei­se zu blockie­ren. Der Bischof hat­te jedoch vor­sichts­hal­ber mit sei­nem Fah­rer unter frei­em Him­mel über­nach­tet, so daß er am Mor­gen die Rei­se nach Yang Trung fort­set­zen und dort bereits in den frü­hen Mor­gen­stun­den zele­brie­ren konn­te. In Son Lang wur­de er dann von der Poli­zei gestoppt.

Bischof Hoang wird auch der „rei­sen­de Bischof“ genannt, weil er meist in sei­ner Diö­ze­se Kon­tum von 25.758 Qua­drat­ki­lo­me­tern Grö­ße unter­wegs ist, um die Pfar­rei­en und Gemein­schaf­ten zu besuchen.

(Asianews/​Giuseppe Nar­di, Bild: Asianews)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!