(Hong Kong) Am 31. Oktober fand in der Volksrepublik China die Bischofsweihe des neuen Koadjutors der Erzdiözese Nanchang in der Provinz Jiangxi stat. Msgr. Johann Baptist Li Suguang wurde sowohl vom Heiligen Stuhl als auch von der kommunistischen Regierung in Peking anerkannt. Nach seiner Weihe erklärte der neue Erzbischof-Koadjutor, daß er sich für die Einheit der beiden katholischen Gemeinschaften, der romtreuen Untergrundkirche und der regimetreuen „offiziellen“ Kirche, einsetzen wird.
An der Bischofsweihe in der Kathedrale von Nanchang nahmen auch drei Priester der Untergrundkirche teil.
Der neue Koadjutor teilte Asianews mit, daß seine Ernennung auch dem Untergrundbischof von Yunjiang, einem Suffraganbistum der Erzdiözese mitgeteilt wurde. Wegen der restriktiven Politik des Pekinger Regimes, das jede direkte Einflußnahme des Heiligen Stuhls auf Bischofsernennung ablehnt, aber der zentralen Bedeutung des Bischofsamtes in der katholischen Kirche, harrt im Untergrund der 90-jährige Bischof Msgr. Thomas Zeng Jingmu aus, der 1990 im Untergrund geweiht wurde und seither auch das seit 1972 vakante Erzbistum von Nanchang im Untergrund mitbetreut. Untergrundbischof Thomas Zeng Jingmu verbrachte viele Jahre im Gefängnis und kommunistischen Konzentrationslagern.
Der letzte von Rom anerkannte Erzbischof von Nanchang, Msgr. Joseph Zhou Ji-shi aus dem Lazzaristenorden, starb 1972. Der Erzbischofsstuhl blieb für 38 Jahre vakant. Das kommunistische Regime setzte 1990 Jean Wu Shizhen als regimetreuen Bischof ein, der jedoch von Rom nie anerkannt wurde.
Die Weihe von Msgr. Li Saguang wurde von Msgr. Joseph Li Shan von Peking durchgeführt, dem Bischof Zhao Fengchang von Liaocheng und Bischof Shen Bin von Haimen assistierten. Alle drei Bischöfe sind von Rom anerkannt. An der Zeremonie nahm auch der schwerkranke Diözesanbischof Msgr. Wu Shizhen teil.
Erzbischof-Koadjutor Li Suguang wurde 1964 in einer katholischen Familie von Changzi in Shanxi geboren. Nach dem Abitur trat er 1987 in das diözesane Priesterseminar ein. Seine Studien setzte er dann im Seminar von Peking fort.
1992 zum Priester geweiht, wirkt er zunächst drei Jahre in Shuozhou und dann in der Diözese Jiangxi. 1999 zum Generalvikar ernannt, wird er im Juli 2009 zum Koadjutor gewählt.
Danach begannen schwierige Verhandlungen, das seine durch den Heiligen Stuhl, aber dennoch auch seine Anerkennung durch das Regime möglich machen sollte, um die Einheit der Katholiken wiederherstellen zu können.
Anfang des Jahrhunderts schien eine Übereinkunft zwischen dem Heiligen Stuhl und der Regierung in Peking erreicht worden zu sein. Demzufolge sollte dem Papst das letzte Wort bei Bischofsernennung zustehen. Im Gegenzug sollte der Heilige Stuhl auf die Ernennung neuer Untergrundbischöfe verzichten. Seit 2005 kam es jedoch zu mehreren Fällen, in denen das Regime eigenmächtig Entscheidungen fällte und den Vatikan vor den Kopf stieß.
(Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews)