Indien: Hindunationalisten fordern Gesetz zum Verbot von Konversionen


(Neu Delhi) Die Regie­rung des indi­schen Teil­staa­tes Jhark­hand beab­sich­tigt ein Gesetz zu erlas­sen, das Kon­ver­sio­nen von Hin­dus zu ande­ren Reli­gio­nen ver­bie­tet. Die Regie­rung wird von zwei hind­una­tio­na­li­sti­schen Par­tei­en getra­gen, der Rash­tri­ya Swa­yam­s­evak Sangh (RSS, Natio­na­le Frei­wil­li­gen­korps) und der mit ihnen ver­bun­de­nen Bha­ra­ti­ya Janata Par­ty (Bjp, Indi­sche Volks­par­tei). Eine sol­che Absicht müß­te „auf die Oppo­si­ti­on aller“ sto­ßen, erklär­te Pater Stan Kujur. „Alle müß­ten sich ver­ei­nen, um gegen die Ein­füh­rung eines Anti­kon­ver­si­ons­ge­set­zes Wider­stand zu lei­sten“, so der Jesu­it gegen­über Asianews.

Anzei­ge

Jagg­nath Sahi, der Vor­sit­zen­de der RSS im Staat Jhark­hand erklär­te Jour­na­li­sten, daß sei­ne Par­tei von der durch die BJP geführ­te Regie­rung die Aus­ar­bei­tung eines Geset­zes for­dern wer­de, das Kon­ver­sio­nen unter­sagt. „Wir wer­den die­se Fra­ge mit dem Chief Mini­ster Arjun Mun­da bespre­chen, um ein Gesetz zu schaf­fen, das Kon­ver­sio­nen in die­sem Staat ver­bie­tet“, so Sahi. „Kon­ver­sio­nen sind in vie­len Staa­ten ver­bo­ten, so in Chi­na, Isra­el und ande­ren. Nur in Indi­en ist das Kon­ver­tie­ren nicht ver­bo­ten“, beklag­te der Chef der Hindunationalisten.

Sie­ben indi­sche Bun­des­staa­ten ver­bie­ten bereits Kon­ver­sio­nen mit Geset­zen, die als „Free­dom of Reli­gi­on Acts“ bekannt sind. Es sind die Staa­ten: Mad­hya Pra­desh, Chhat­tis­garh, Oris­sa, Aru­n­achal Pra­desh, Rajasthan, Guja­rat und Himachal Pra­desh. Die Geset­ze ver­lan­gen, daß jede Kon­ver­si­on vom Hin­du­is­mus zu einer ande­ren Reli­gi­on von der Regie­rung ein­zeln geprüft wird. Damit sol­len „Pro­se­ly­tis­mus, Mani­pu­la­tio­nen, Bekeh­run­gen durch finan­zi­el­le Anrei­ze“ ver­hin­dert wer­den, lau­tet die Begrün­dung. Kei­ne Über­prü­fung ist hin­ge­gen vor­ge­se­hen, wenn jemand von einer ande­ren Reli­gi­on zum Hin­du­is­mus konvertiert.

Pater Kujur beton­te, daß das Beken­nen der eige­nen Reli­gi­on „eine Fra­ge der Frei­heit und des Gewis­sens“ und der Grund- und Bür­ger­rech­te ist, wie es in der indi­schen Ver­fas­sung fest­ge­legt ist. „Nie­mand darf gezwun­gen wer­den die eine statt der ande­ren Reli­gi­on zu beken­nen“, so der indi­sche Jesu­it. Ein Kon­ver­si­ons­ver­bot die­ne der Erhal­tung des Sta­tus quo und rich­te sich auch ein­deu­tig gegen das Chri­sten­tum, so Pater Kujur.

Etwa fünf Pro­zent der Bevöl­ke­rung des Staa­tes Jhark­hand beken­nen sich zu Christus.

(Asianews/​Giuseppe Nar­di, Bild: Kagabula)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!