Vor 60 Jahren: Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel – Pius XII. befragte alle Bischöfe


(Vati­kan) Vor der Ver­kün­dung des Dog­mas über die leib­li­che Auf­nah­me Mari­ens in den Him­mel beriet sich Papst Pius XII. mit allen Bischö­fen der Welt. Das Ergeb­nis war ein Ple­bis­zit für das maria­ni­sche Dog­ma, auch wenn 22 von 1181 Ober­hir­ten sich dage­gen aus­spra­chen. Die­se Zahl nann­te der spa­ni­sche Kar­di­nal Anto­nio Cani­zares Llove­ra auf einer Tagung in Rom, die zum 60. Jah­res­tag der Pro­kla­ma­ti­on des Dog­mas am 1. Novem­ber 1950 statt­fand. Der Prä­fekt der Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on erklär­te, daß das Glau­bendsdog­ma der Auf­nah­me Mari­ens in den Him­mel mit Leib und See­le „vor­weg­nimmt, was alle Gerech­ten bei der Auf­er­ste­hung am Jüng­sten Tag erwar­tet“. Die Ver­kün­dung war eine Bot­schaft der Hoff­nung, die Papst Pius XII. an die Mensch­heit rich­te­te, „die durch Tod und schreck­li­che Zer­stö­run­gen“ des Zwei­ten Welt­kriegs gekenn­zeich­net war.

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An der sehr gut besuch­ten Tagung, die vom Comi­ta­to Papa Pacel­li aus­ge­rich­tet wur­de, nah­men als Refe­ren­ten auch Msgr. Mau­ro Pia­cen­za, der neue Prä­fekt der Kle­rus­kon­gre­ga­ti­on und künf­ti­ger Kar­di­nal teil, sowie Msgr. Enri­co dal Covo­lo, neu­er Rek­tor der Late­ran­uni­ver­si­tät und Msgr. Gui­do Mari­ni, der Zere­mo­nien­mei­ster des Papstes.

Kar­di­nal Mau­ro Pia­cen­za bezeich­ne­te Maria als „Bewah­re­rin der Erin­ne­rung par excel­lence“ und jene, die „an der gesam­ten Erlö­sungs­ge­schich­te teil­ge­nom­men hat“. „Es gibt nicht weni­ge Über­lie­fe­run­gen, die besa­gen, daß Jesus nach der Auf­er­ste­hung zuerst Maria und dann den ande­ren Frau­en erschie­nen sei“, so der Prä­fekt. „Auch wenn wir den Wahr­heits­ge­halt die­ser Tra­di­tio­nen nicht prü­fen kön­nen, so kön­nen wir doch deren Sinn­haf­tig­keit bestä­ti­gen“, so Msgr. Piacenza.

Der Bischofs­vi­kar von Rom, Kar­di­na­le Ago­sti­no Val­li­ni, sag­te in sei­ner Gruß­bot­schaft, daß das Dog­ma der Auf­nah­me Mari­ens in den Him­mel in einer Zeit, in der die vor­herr­schen­den Ideo­lo­gien alles auf die blo­ße Kör­per­lich­keit redu­zie­ren, „uns dar­an erin­nert, daß der Mensch eine Ein­heit aus Kör­per und See­le ist“.

Msgr. Nico­la Bux, Mit­be­grün­der des Comi­ta­to Papa Pacel­li setz­te den Akzent auf die Befra­gung der Bischö­fe und Gläu­bi­gen durch Papst Pius XII. bevor er das Dog­ma ver­kün­de­te. „Von wegen zen­tra­li­sti­scher Ein­zel­gän­ger: Pius XII. war und ist der Papst aller und die Geschich­te ist dabei, ihm Gerech­tig­keit zu ver­schaf­fen“, so der Theo­lo­ge Msgr. Bux, Dozent für die Lit­ur­gie des Ostens und die Sakra­men­ten­leh­re, der das Buch: La Rif­or­ma di Bene­det­to XVI – La lit­ur­gia tra inno­va­zio­ne e tra­di­zio­ne (Die Reform Bene­dikts XVI. – Die Lit­ur­gie zwi­schen Erneue­rung und Tra­di­ti­on) ver­öf­fent­lich­te. Das Comi­ta­to Papa Pacel­li wur­de 2008 zum 50. Todes­tag von Papst Pius XII. gegrün­det, um Leben und Wir­ken und das Lehr­amt des Die­ners Got­tes bekanntzumachen.

(Petrus/​Giuseppe Nar­di, Bild: Petrus)

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