Missionar in Karnataka verprügelt – Obere Kasten wollen untere Kasten in Armut und Unwissenheit belassen


(Bom­bay) In Kar­na­ta­ka wer­den Chri­sten immer häu­fi­ger zur Ziel­schei­be von Angrif­fen extre­mi­sti­scher Hin­dus. Grund dafür ist die Über­win­dung des Kasten­we­sens durch das Chri­sten­tum. In den christ­li­chen Schu­len wer­den auch arme Kin­der aus den unte­ren Kasten oder aus der Grup­pe der Kasten­lo­sen unter­rich­tet. Bru­der Phil­ip Noron­ha, katho­li­scher Mis­sio­nar und stell­ver­tre­ten­der Direk­tor der Holy Cross School von White­field in Banga­lo­re bestä­tig­te Asia­news, daß er seit fünf Tagen im Kran­ken­haus liegt wegen der Ver­let­zun­gen, die ihm am 23. Okto­ber von einer Grup­pe fana­ti­scher Hin­dus zuge­fügt wur­den. Trotz erfun­de­ner Anschul­di­gun­gen gegen den Mis­sio­nar, aber durch die Kom­pli­zen­schaft der loka­len Poli­zei mit den Hind­una­tio­na­li­sten, wur­de inzwi­schen gegen ihn als Opfer Ankla­ge erho­ben und nicht gegen sei­ne Angreifer.

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Ziel der Angrif­fe ist in Wirk­lich­keit die Schu­le der Mis­sio­na­re, die den höhe­ren Kasten wegen der unter­schieds­lo­sen Auf­nah­me der Kin­der seit eini­ger Zeit ein Dorn im Auge ist. „Man woll­te mich öffent­lich ernied­ri­gen und den guten Namen der Schu­le beschmut­zen“, so Phil­ip Noron­ha gegen­über Asia­news. „Ich bin ein Bru­der des Hei­li­gen Kreu­zes. Chri­stus hat mir erlaubt, ein klein wenig von sei­nen Lei­den zu spüren.“

500 radi­ka­le Hin­dus hat­ten den Mis­sio­nar und Leh­rer aus der Schu­le gezerrt und auf der Stra­ße ver­prü­gelt. Daß die Akti­on vor­be­rei­tet war, belegt die Anwe­sen­heit von drei Fern­seh­teams, die bereits vor der Schu­le war­te­ten. Die Chri­sten wer­fen dem ört­li­chen Poli­zei­chef von White­field, B. N. Gopa­l­a­krish­na „Kom­pli­zen­schaft“ bei dem anti­christ­li­chen Angriff vor.

Nach einer ersten Rekon­stru­ie­rung der Fak­ten soll der Angriff von den Eltern zwei­er Schü­ler einer obe­ren Kaste ange­zet­telt wor­den sein, weil sie eini­ge Grund­stücke der Schu­le einem in der Nähe ent­stan­de­nen Hin­du­tem­pel über­ge­ben wollen.

Bereits seit eini­ger Zeit erhe­ben die obe­ren Kasten Kri­tik an der katho­li­schen Schu­le. Durch die Auf­nah­me von Kin­dern aus den unte­ren Kasten ermög­licht die Schu­le auch ihnen den Zugang zur Bil­dung. „Genau das wol­len die herr­schen­den Kasten jedoch nicht, da die Unbil­dung der Armen ein Herr­schafts­in­stru­ment der Herr­schen­den ist“, so Bru­der Noron­ha. „Das kasten­lo­se Chri­sten­tum wird von den obe­ren Kasten als Bedro­hung gesehen.“

„Ich habe mei­nen Angrei­fern ver­zie­hen“, so der Mis­sio­nar, „die Justiz muß aber ihren Lauf neh­men.“ Er erstat­te­te in den ver­gan­ge­nen Tagen Anzei­ge, in der er die Ein­hal­tung der ver­fas­sungs­mä­ßi­gen Rech­te auch gegen­über den christ­li­chen Mis­sio­na­ren for­dert, die in der Gesell­schaft und für die Gesell­schaft wirken.

(Asianews/​Giuseppe Nar­di, Bild: Asianews)

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